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„Wer für Allah ist, Allah ist für ihn“

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بسم الله الرحمن الرحيماَلْحَمْدُ ِللهِ رَبِّ العَالَمِينَ وَ الصَّلاَةُ وَ السَّلاَمُ عَلَى رَسُولِنَا مُحَمَّدٍ وَ ﺁلِهِ وَ صَحْبِهِ اَجْمَعِينْ

Einleitung

Alles Lob gebührt Allah, dem Erhabenen, Der das Verborgene und die Herzen der Menschen kennt, Der den Stift (al-qalam) und die Wohlverwahrte Tafel (lawhl-mahfudh) erschaffen hat und Dessen ewiges Attribut Sein vollkommenes Wissen ist. Ein Vielfaches an Heil und Segen sei Muhammad (ﷺ), der seinen prophetischen Auftrag vollständig erfüllt hat, sowie seinem Hause und allen seinen Gefährten. Allahu Teâlâ zeigt uns die Wege, die wir gehen müssen. Einer dieser Wege – und es ist nicht der geringste von ihnen – ist die Erlangung von Wissen:

„Wer auch immer einen Weg zur Erlangung von Wissen einschlägt, dem macht Allah den Weg ins Paradies leicht.“
(at-Tirmidhi)

Diejenigen, die diese Website erstellt haben und diejenigen, wie Sie, die diese Website aufrufen, streben nach Wissen, streben nach dem Paradies.
So bauen wir unsere Hoffnung und unser Vertrauen auf die folgende Überlieferung auf:

„Wer die Rechtleitung eines Menschen bewirkt, wird sicherlich ins Paradies eingehen.“
(Bukhari)

Wir bitten Allahu Teâlâ, dass das auf dieser Website bereitgestellte Wissen Ihnen, den Lesenden, als auch uns nützlich für das Diesseits und für das Jenseits sein möge, denn:

„Keiner von euch kann ein (wahrer) Gläubiger sein, wenn er nicht für seinen Bruder das wünscht, was er für sich selbst wünscht.“
(Bukhari)

Wir bitten Allahu Teâlâ, dass Er es Ihnen, den Lesenden, erleichtern möge, dieses Wissen als sadaqah jariyah weiterzugeben, denn:

„Es ist besser für dich, dass Allah Teâlâ eine Person durch dich rechtleitet, als alles, worüber die Sonne aufgeht.“
(Tabarini)

Wir bitten Allahu Teâlâ, dass Er Ihnen, den Lesenden, und uns diesen Weg erleichtern möge, denn unsere Gelehrten sagen:

„Die liebste Sache Allahs, des Erhabenen, ist es, Seinen Dienern zu ermöglichen, Rechtleitung zu erlangen.“

Wir bitten Allahu Teâlâ darum, dass die Vermittlung dieses Wissens den Menschen zu einer Erleichterung wird, wie es in der folgenden Überlieferung heißt:

„Wer einen Muslim von einem seiner weltlichen Probleme befreit, dem wird Allah am Tag des Gerichts eines seiner Probleme abnehmen. Wer jemandem, der in Schwierigkeiten ist, die Dinge leichter macht, dem wird Allah die Dinge in dieser Welt und im Jenseits leichter machen. Wer auch immer die Fehler eines Muslims zudeckt, dem wird Allah seine Fehler in dieser Welt und im Jenseits zudecken. Solange er seinem Bruder hilft, wird Gott ihm auch helfen.“
(Abû Dâvûd)

Sich um die Geschwister, um die Ummah zu kümmern heißt in unserem Fall, Wissen zu vermitteln. Denn eines der größten Probleme, welche die Ummah hat, ist fehlendes Wissen. Dieses fehlende Wissen stellt eine Notlage dar, der abgeholfen werden muss:

„Wer sich nicht um die Nöte der Gläubigen kümmert, ist keiner von uns.“
(Hakim, IV, 352; Heysemî, I, 87)

Und wenn man diese Notlage erkannt hat, kann man nicht mehr untätig bleiben:

„Schamseddin sagte zu mir:
‚Oh Jelaleddin, wenn es jemanden auf der Welt gibt, dem kalt ist, hast du nicht das Recht, dich aufzuwärmen!‘ Ich weiß, dass es Menschen auf der Erde gibt, denen kalt ist – deswegen kann ich mich nicht mehr aufwärmen!“
(Mevlana Jelaleddin Rumi)

Schließlich dürfen wir aber nicht vergessen, dass nicht nur das Erlernen von Wissen, sondern auch seine Weitergabe eine Pflicht ist. So möge uns allen die folgende Überlieferung als Warnung gelten:

„Ein Gelehrter, der den Menschen sein Wissen nicht lehrt, wird am Tag des Gerichts mit einer Feuerfessel gefesselt werden.“
(at-Tirmidhi)

Hierzu passt, was Imam Ghazali in seinerIhyaschreibt:

„[S]o treibe deine Seele mit der Peitsche der Furcht voran und führe sie am Halfter der Hoffnung entlang des rechten Weges; denn auf dieser Weise wirst du ein mächtiges Reich erringen und vor peinsamer Strafe Sicherheit finden.“

Deswegen bitten wir Allahu Teâlâ, dass er Sie, die Lesenden, und uns davor bewahren möge, dass wir unser Wissen nicht weitergeben.

Âmin

Was ist Iman?

Der Glaube an Allah teâlâ

Der Glaube an Allah teâlâ bedeutet, Seiner Existenz, Seiner Einheit, Seiner Erhabenheit und Allmacht nichts beizugesellen. Der Grundbaustein des Imans an Allah teâla ist im Herzen daran zu glauben, dass es neben Allah teâlâ keinen anderen Schöpfer gibt, Seine Fähigkeit und Macht, alles aus dem Nichts zu erschaffen, zu akzeptieren.1


Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion

Der Glaube an Allah teâlâ ist die vollständige Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion, die Er durch die Vermittlung der Propheten und deren Vollendung Er mit dem letzten edlen Propheten Muhammed ﺻﻠﻰ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ و ﺳﻠﻢ gesandt hat, der als Gnade für die gesamte Schöpfung kam.1


Das Bekenntnis der Gläubigen

Als gläubige Muslime sagen wir „Gewiss, Allah teâlâ ist einzig und hat keine Partner. Es gibt nichts, das ihm ähnelt. Es gibt nichts, das ihn schwach machen könnte. Es gibt keinen anderen Gott außer ihm. Er ist der Anfangslose, der Endlose. Seine Existenz endet nicht und er vergeht auch nicht. Nur das, was er will, geschieht.


Rechtleitung und Abweichung

Allah teâlâ führt diejenigen zur Rechtleitung, die er möchte bzw. welche möchten. Es ist komplett Ihm überlassen, ob er einen Menschen rechtleiten möchte oder nicht. Wenn ein Mensch auf der Suche nach der Wahrheit ist, dann wird Allah teâlâ seinen Weg öffnen und ihm mit dem Iman beschenken. Durch seine Gnade beschützt er ihn und gibt ihm Wohlergehen. Diejenigen, die von der Rechtleitung abweichen wollen, lässt er abweichen, er lässt sie ohne seine Barmherzigkeit und Hilfestellung allein und setzt sie einer Prüfung aus. All dies geschieht innerhalb des Willens und der Absicht Allahs, zwischen seiner Gnade und Gerechtigkeit. Es gibt niemanden, der sein Urteil umkehren kann oder seine Anordnung aufheben kann, niemanden, der über seine Befehle die Oberhand gewinnen kann oder gegen kommen kann.
Das Versprechen, das Allah teâlâ mit Adam (a.s) und seinen Nachkommen geschlossen hat, dass sie Allah als ihren Herrn anerkennen, ist haq (Wahrheit).


Die Schöpfung der Seelen

Im Islam wird gelehrt, dass Allah teâlâ vor der Erschaffung der Welt und ihrer Wesen zunächst die Seelen aller Menschen erschaffen hat. Diese Seelen wurden im Bereich der spirituellen Welt, auch bekannt als die Welt der Seelen, versammelt. Anschließend versammelte Allah teâlâ sie alle vor sich und fragte sie: "Bin ich nicht euer Herr?" Die Seelen antworteten: "Ja, du bist unser Herr." Sie erklärten, dass sie nur ihm dienen und von ihm Hilfe erbitten würden.3Dieser Vorvertrag fand statt, bevor die Seelen auf die Erde geschickt wurden und ihren Körper erhielten. Dieser Vorvertrag betont die Verpflichtung der Gläubigen, Allah teâlâ allein anzubeten und seine Führung zu suchen. Es ist eine Erinnerung daran, dass unsere Existenz und unsere Beziehung zu Allah vor unserer Geburt begonnen haben und bis in die Ewigkeit andauern werden.


Bitte um Standhaftigkeit im Glauben

Wir bitten Allah teâlâ darum, dass Er uns im Glauben standhaft hält und uns mit diesem Glauben auch den letzten Atemzug entnimmt. Wir bitten Ihn darum, dass Er uns vor widersprüchlichen Wünschen, verschiedenen falschen Ansichten schützt. Dass Er uns vor denjenigen Ansichten schützt, die Gott eine physische Gestalt zuschreiben (Müşebbihe), den Mu'taziliten, den Cehmiyyen, den Cebriyyen, den Qadariyyen und anderen Sekten, die sich der Sunna und der Gemeinschaft widersetzen, und dass Er uns vor Innovationen und Irrtümern bewahrt. Wir, die Ahl as-Sunnah, distanzieren uns von ihnen. Möge Allah teâlâ uns nicht von der ehli sunnah trennen.


Die Einzigartigkeit der Religion Allahs

Die Religion Allahs ist eine einzige, sowohl im Himmel als auch auf der Erde, und das ist die Religion des Islam. "Gewiss, die Religion Allahs ist der Islam" (Sure Al-Imran, 3:19). "Und wer eine andere Religion sucht als den Islam, so wird sie bei Allah teâlâ nicht angenommen werden" (Sure Al- Imran, 3:85), "Heute habe Ich eure Religion für euch vervollständigt" (Sure Al-Maida, 5:3). So lautete der letzte Vers, welcher durch den Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ in seiner Abschiedspredigt offenbart wurde.


Liebe zu Prophet Muhammed und seinen Gefährten

Wer lobende Worte über den Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, seine Gefährten (Sahaba), seine reinen Ehefrauen und seine reine Familie äußert, wird von dem Moment an von nifak (Irre) befreit sein.


Definition und Bedeutung von Nifak (Irre)

Nach dem Islam wird Nifak (Irre) als eine Form des Unglaubens betrachtet. Es bezieht sich auf die Situation, in der jemand äußerlich als gläubig und Muslim erscheint, jedoch im Herzen Allah teâlâ, die Propheten des Islam und andere grundlegende Glaubensprinzipien nicht akzeptiert oder daran zweifelt. Nifak (Irre) wird als Heuchelei (Munafiq) betrachtet, da man eine äußere Haltung des Glaubens annimmt, während man innerlich nicht davon überzeugt ist. Wir lieben die Gefährten unseres geliebten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Wir übertreiben jedoch nicht in der Liebe und distanzieren uns nicht von ihnen. Wir distanzieren uns von denjenigen, die ihnen gegenüber sich distanzieren und von denjenigen, die sie im schlechten Erwähnen. Wir erinnern uns nur mit guten Gedanken an sie. Sie zu lieben ist Teil des Glaubens, der Religion und des Guten.4
Sie zu verachten ist Unglaube (Schirk) und Heuchelei.


Paradies und Hölle

Im Islam wird gelehrt, dass das Paradies und die Hölle von Allah teâlâ erschaffen wurden und ewig bestehen werden, ohne zu vergehen oder zu verschwinden. Allah teâlâ hat das Paradies und die Hölle erschaffen, bevor er andere Geschöpfe erschaffen hat. Das Paradies ist der Ort der Belohnung für diejenigen, die rechtschaffene Taten auf der Welt vollbracht haben, während die Hölle der Ort der Bestrafung für diejenigen ist, die sich von Allah teâlâ abgewandt und Sünden begangen haben. Es ist wichtig, an die Existenz und Ewigkeit dieser beiden Zustände zu glauben und entsprechend danach zu streben, ins Paradies einzutreten und die Hölle zu vermeiden.


Leben im Grab

Das Leben zwischen der Welt und dem Tag des Jüngsten Gerichts ist das Grab, wo wir warten werden. Entweder kann es ein Garten aus den Gärten des Paradieses oder eine Grube aus den Höllenfeuern sein.
Es wird angenommen, dass der Zustand des Grabes vom Glauben und den Taten der Person abhängt, die darin liegt. Für diejenigen, die im Glauben stark waren und rechtschaffene Taten vollbracht haben, wird das Grab zu einem angenehmen Ort und ein Garten des Paradieses kann ihnen dort gewährt werden. Für diejenigen hingegen, die sich von Allah teâlâ abgewandt und schlechte Taten begangen haben, kann das Grab zu einer qualvollen Erfahrung werden und eine Grube aus den Höllenfeuern sein.5


Vergebung und Gnade Allah

sIm Islam wird gelehrt, dass selbst diejenigen, die schwere Sünden begangen haben und sich nicht reumütig (Tevbe) gezeigt haben, nicht unweigerlich für immer in der Hölle zurückgelassen werden, solange sie den Glauben an Allah teâlâ hatten und den Islam anerkannten. Sie sind dem Willen und dem Urteil Allah teâlâ unterworfen. Wenn Allah teâlâ es wünscht, kann Er ihnen vergeben und sie durch Seine unermessliche Gnade begnadigen. Im Qur’an sagt Allah teâlâ diesbezüglich: "Gewiss, Allah vergibt nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Was (alles) außer dem Beigesellen liegt, vergibt Er wem Er will" (Sure An-Nisa, 4:48, 116).
Wenn Er es will, kann Er sie gemäß seiner Gerechtigkeit in der Hölle für ihre Sünden bestrafen, dann aber durch Seine Barmherzigkeit und die Fürsprache (Schefaat) des Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ und frommen Diener, sie mit der Erlaubnis Allahs aus der Hölle befreien und in das Paradies schicken. Dieses Verhalten von Allah teâlâ resultiert aus Seiner Freundschaft zu denen, die Ihn erkennen, und daraus, dass Er seine Diener, die den göttlichen Leitfaden sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits verloren haben und keine Nähe zu ihm gefunden haben, nicht wie die Ungläubigen behandelt.
Imam Rabbani (rh) sagt:
„Die erste Bedingung/Säule des Glaubens ist der Glaube an Allah teâlâ. Der Ausdruck billahi im (Amentu-Grundsatz) bedeutet, an die Existenz und die Einheit von Allah teâlâ zu glauben. Allah teâlâ ist eins, es gibt keinen Gott außer Ihm. Allah teâlâ, der Erhabene, ist der Schöpfer von allem. Er allein ist der Schöpfer aller Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und Zusammenhänge in den Himmeln und Erden. Es gibt keinen anderen Schöpfer als Ihn.“
Imam ar-Rabbani (rh) sagt:
Allah teâlâ ist alleinherrschend, es gibt keinen anderen Gott außer Ihm. Allah ist der Schöpfer von allem. Er hat alle Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und Verbindungen in der Erde und den Himmeln erschaffen. Er ist der Einzige Schöpfer. Im Qur’an wird folgendermaßen gesagt:
„Allah ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles." (Sure 39 (az-Zumar), Vers 62)
Das bedeutet, dass Allah der Schöpfer von allem ist. (Zümer 62)
Im Qur’an al-Kerim heißt es:
„ﷲ der Allmächtige ist der Schöpfer von allem. “Sure Zumer 39/62 „ﷲ der Allmächtige ist euer Herr, der Schöpfer aller Dinge. “Sure el-Mu’minun 23/62. Zusammengefasst bedeutet dies: Die erste Voraussetzung des Glaubens ist also der Glaube an Allah teâlâ. Der Ausdruck „bei ﷲ “ im Glaubensbekenntnis weist auf den Glauben an die Existenz und Einheit.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß):
„So glaubt an Allah und Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten“ Sure el-A’raf) 7/158)


Der Glaube an Seine Engel

Engel sind aus Nur (Licht) erschaffen. Sie sind (leuchtende, geistige) Geschöpfe, die nur Allah teâlâ dienen. Sie sind weder männlich noch weiblich. Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass sie alle sündlos und nur allein unserem Schöpfer Allah teâlâ gehorsam sind. Außerdem lieben und bestätigen wir ihre Taten im Herzen.6
Im Qur’an al-Kerim heißt es (sinngemäß): „Güte ist vielmehr, dass man an Allah teâlâ, den Jüngsten Tag, die Engel, die Bücher und die Propheten glaubt“ (Sure 2 (al-Baqara), Vers 177) Imam ar-Rabbani schreibt:
Die Engel sind intelligenzfähige Lebewesen, die ein sogenanntes Nur haben bzw. aus dem Nur erschaffen wurden. Die Engel zählen zu geliebten und wertvollen Dienern von Allah teâlâ, sind aber nicht die Partner oder Töchter Allahs. Sie gehorchen den Befehlen von Allah teâlâ und können ihnen auch nicht widersetzen bzw. entgegenwirken. Die Engel sind nicht in der Lage, Unheil zu tun. Sie haben kein Geschlecht, unterscheiden sich also nicht von Männchen oder Weibchen. Sie haben die Eigenschaft, dass Sie nicht heiraten, gebären, sich vermehren oder jeglicher Weise Kinder bekommen. Sie brauchen sich nicht zu ernähren. Sie haben also keinen freien Willen und sind nur in der Lage, Allah teâlâs befehlen zu gehorchen. Allah teâlâ hat einige von den Engeln zu Propheten gesandt und diesen Engel nennt man Vahiy-Engel (Jibril). Hierbei bezeichnet das Wort „Vahiy“ die Botschaft Allahs. Die Engel machen keine Fehler, sie vergessen nicht und betrügen auch nicht. Die Botschaften die, die Engel brachten, sind immer wahr, es ist weder zweifelhaft noch hat es die Möglichkeit zweifelhaft zu sein. Sie haben nichts weiter zu tun, als den ihnen gegebenen Befehlen Allahs Folge zu leisten.


Der Glaube an Seine (nicht verfälschten, originalen) Bücher

Der Glaube an Seine Bücher ist für jede/n Muslim/a eine Pflicht. Wir müssen daran glauben, dass der Zabur, der Tawrat, der Injil, der Qur’an al-Kerim und alle anderen göttlichen Schriften von Allah teâlâ herabgesandt wurden und dass sie alle wahrhaftig (Gottes Wort) sind.7
Der Engel Jibril (a.s) ist es, welcher alle Bücher an die Propheten übermittelt hat.
An die Bücher zu glauben bedeutet auch die Tatsache zu akzeptieren und zu bestätigen, dass jene Bücher, die vor dem Qur’an al-Kerim von Allah teâlâ gesandt worden sind, in der Zwischenzeit von Menschen verändert worden sind, sodass sie heute nicht mehr das ursprüngliche Wort von Allah teâlâ repräsentieren.
Außerdem ist es notwendig, daran zu glauben, dass, selbst wenn alle Bücher, die vor dem Qur’an el-Kerim herabgesandt wurden, intakt und unverändert geblieben wären, Allah teâlâ sie durch den Qur’an el-Kerim für ungültig erklärt hat und diese somit ihre Verbindlichkeit für die Menschen verloren haben. Es gibt viele Bücher, die Allah teâlâ herabgesandt hat. Einhundert davon sind kleine Bücher, die Suhuf (Seiten/Zeilen) genannt werden.


Den folgenden Propheten wurden diese 100 Suhuf offenbart:

  • 10 Suhuf an Âdam (a.s) = ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
  • 50 Suhuf an Shît ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
  • 30 Suhuf an Idrîs ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
  • 10 Suhuf an Ibrâhîm ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم


Des Weiteren gibt es vier große Bücher, die den folgenden Propheten offenbart wurden.

  • Die Tawrât (Tora) an Mûsâ (Moses) ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
  • Die Zabûr (die ursprünglichen Psalmen) an Dâwud (David) ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
  • Das Injîl (das ursprüngliche Evangelium) an Îsâ (Jesus) ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم
  • und als Vollendung Der Qur’an el-Kerim an den letzten geehrten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ

Der Qur’ân el-Kerîm wurde ihm Vers für Vers (tenzilen) herabgesandt. Die Offenbarung wurde in 23 Jahren vollständig abgeschlossen. Der Qur’ân el-Kerîm als letzte göttliche Offenbarung gilt bis zum Ende der Welt. Es ist unmöglich, dass der Qur’ân el-kerîm seine Gültigkeit verliert oder von Menschen verändert wird.8
Eine Person, die glaubt, dass Teile oder Ergänzungen im heiligen Qur’ân el-Kerim fehlen, leugnet den Glauben an Allah teâlâ, den Erhabenen und treten somit aus dem Glauben heraus. Dies geht aus den folgenden Qur’ân-Versen hervor: „und die an das glauben, was zu dir (an Offenbarung) herabgesandt worden ist und was vor dir herabgesandt wurde und welche vom Jenseits überzeugt sind.” (Sure el-Baqara Vers 4)
„Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung [den Qur‘ân] offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein“ (Sure 15 el-Hijr, Vers 9)
„Es ist fürwahr ein wahrhaftes Buch, an das das Falsche [irgendeine Hinzufügung oder Auslassung] weder von vorne noch von hinten herankommt [aus keiner Richtung, in keiner Weise], [weil sie] eine Offenbarung eines Allweisen und Lobenswürdigen [ist]“ (Sure 41 (Fussilat), Verse 41-42).


Der Glaube an die Propheten

Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass alle Propheten von Allah teâlâ, dem Erhabenen, auserwählt wurden, dass sie alle hingebungsvoll und ehrlich waren und keine Sünde begangen haben. Eine Person, die einen der Propheten leugnet oder schmäht, wird zum Kafir. Wir müssen daran glauben, es akzeptieren und bestätigen, dass der erste Prophet Adam ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم und der letzte Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist. Wir müssen darauf vertrauen, dass der letzte Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, die Regeln der Religion vollständig und präzise vermittelt hat und wir all diese Gebote und Verbote akzeptieren und lieben.
Imam ar-Rabbani schreibt:
„Der erste aller Propheten war Adam ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, und der letzte ist unser Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Zwischen diesen beiden Propheten gab es tausende weitere Propheten, die auf dieser Erde gelebt haben. Ihre genaue Anzahl ist uns Menschen unbekannt, jedoch ist uns nur eins bekannt, dass es mehr als 124.000 tausend Propheten gab.


Die Eigenschaften der Propheten

Man muss daran glauben, dass jeder Prophet die folgenden Eigenschaften besitzt: 1- Vertrauenswürdigkeit (Emanet): Jeder Prophet ist vertrauenswürdig. 2- Wahrhaftig (Sidk): In Unterwerfung unter Allah teâlâ und anderen Angelegenheiten sind sie wahrhaftig und lügen nicht. 3- Lehren (Teblig): Die Propheten Lehren uns Allah teâlâs Gebote und Verbote. 4- Gerechtigkeit (Adil): Sie sind gerecht, handeln gerecht und distanzieren sich von der Grausamkeit. 5- Sündlosigkeit (Ismet): Die Propheten sind von kleinen sowie auch von großen Sünden geschützt. 6- Hochintelligenz (Fetanet): Alle Propheten sind schlauer als alle anderen Menschen. 7- Beständigkeit (Mugame): Keiner der Propheten kann den Ruf des Prophetenseins verlieren.
Allah teâlâ sandte diese Bücher an einige Propheten, indem Er den Engel in ihre gesegneten Ohren sprechen ließ. Einigen sandte Er auf Tafeln eingeschriebene Bücher, anderen offenbarte Er die Offenbarung höchstpersönlich. All diese den Propheten offenbarten Bücher sind das ewige, unerschaffene Wort von Allah teâlâ. Sie sind als Rede von Allah teâlâ ewig, beständig und unerschaffen. Es sind weder die Worte der Engel noch die der Propheten. Der konkrete Text, den wir lesen können (z.B. der mushaf des Qur’ân el-kerîm), ist dagegen ein geschaffenes, endliches Objekt. Dieser Unterschied muss näher erklärt werden.
Sie sind das Wort von Allah teâlâ, des Erhabenen, und dieses ist anders als alle Sprache, die wir sprechen, im Gedächtnis behalten oder niederschreiben. Das Wort Allahs verhält sich nicht wie die Existenz der Worte beim Schreiben, Sprechen oder im Geiste. Es besteht weder aus Buchstaben noch aus Lauten. Der Mensch kann mit seinem begrenzten Verstand die Modalität Allahs und Seinen Eigenschaften nicht verstehen. Aber Menschen können Sein Wort lesen, es im Gedächtnis behalten (auswendig) lernen und es niederschreiben.
Das bedeutet, dass man bezüglich Allahs Wort, von zwei voneinander zu unterscheidenden Aspekten spricht: Wenn man es als dasjenige betrachtet, das von den Menschen wahrnehmbar ist, so ist es ein Geschöpf und haadith (erschaffen). Wenn man es an sich als das Wort Allahs betrachtet, so ist es ewig und unerschaffen (qadîm).
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Diejenigen, die an alle Propheten glauben und keinen Unterschied zwischen ihnen machen, werden ihren Lohn von Allah erhalten“ (Sure 4 En-Nisa, Vers 152).
Die Mirac Reise ist haq (Wahrheit) und sie ist geschehen. Gewiss wurde der Gesandte Allahs Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ auf einer nächtlichen Reise mit seinem Körper in den Himmel erhoben. Es war kein Traum oder gar eine spirituelle Reise, sondern es geschah mit Leib und Seele. Anschließend wurde er zu einigen erhabenen Stellen gebracht, welche Allah teâlâ wünschte. Allah gewährte ihm, was Er wollte und offenbarte ihm das, was er ihm offenbart hatte.
Der Hawz (Trinkbecken), der in der Sure Kevser erwähnt wird, den Allah teâlâ dem Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ als Barmherzigkeit für seine Ummah gewährt hat, ist haq (Wahrheit).


Tugenden unseres Propheten

Unter den Lebewesen wurde zuerst die Seele von Muhammad, Friede sei mit ihm, erschaffen. Gott, der Erhabene, sagte: „Ich habe alles für dich erschaffen, wenn du nicht wärst, hätte ich nichts erschaffen.“ In der Tora, im Evangelium und in den Psalmen wird er gelobt und verkündet.

  1. Es wurde ihm befohlen, Segen auf ihn zu sprechen. In der Shahada, im Adhan, im Tashahhud während des Gebets, in vielen Gebeten und im Paradies hat Allah teâlâ seinen Namen neben Seinem eigenen Namen genannt.
  2. eim Sitzen im Gebet wurde ihm befohlen, „Esselamü aleyke eyyühennebiyyü ve rahmetullahi“ zu lesen und ihm Friede zu wünschen. Im Gebet war es nicht erlaubt, dies zu einem anderen Propheten zu sagen.
  3. Während Allah, der Erhabene, zu allen Propheten sagt: „O Adam, O Mose, O Jesus“, spricht er ihn mit „O du Prophet, O du Gesandter“ an.
  4. Jeder Prophet wurde zu seinem eigenen Volk gesandt, er jedoch zu allen Völkern.
  5. Sein gesegneter Schweiß roch wie eine Rose.
  6. Seine Kleidung wurde, egal wie oft er sie trug, nie schmutzig.
  7. Auch seine Ummah (Gemeinschaft) ist die erhabenste aller Ummahs.


Wunder unseres Propheten

  1. Das größte Wunder von Muhammad, Friede sei mit ihm, ist der Qur’an.
  2. Eine seiner berühmtesten Wunder ist die Spaltung des Mondes. Kein anderer Prophet hatte das Privileg dieses Wunders. Als Muhammad, Friede sei mit ihm, 52 Jahre alt war, kamen die Anführer der Ungläubigen von Quraysh zu ihm und forderten ihn auf, den Mond zu spalten, wenn er ein Prophet sei. Muhammad, Friede sei mit ihm, erhob seine gesegneten Hände und betete. Allah erhörte sein Gebet und der Mond spaltete sich in zwei Hälften, die auf zwei verschiedenen Bergen zu sehen waren. Die Ungläubigen behaupteten, dass Muhammad, Friede sei mit ihm, ihnen Magie vorgeführt habe und glaubten nicht an ihn.
  3. Während der Schlacht von Hayber, als sie ihm vergiftetes Lammfleisch servierten, wurde die Stimme diese Fleisches gehört, wie es sagte: „O Gesandter Allahs, iss mich nicht, ich bin vergiftet."
  4. Ein weiteres großes Wunder ist das Miraj-Wunder, bei dem Muhammad, Friede sei mit ihm, in einer einzigen Nacht von Mekka nach Jerusalem reiste und dann in den Himmel aufstieg.
  5. In einigen Kriegszügen blieb Muhammad, Friede sei mit ihm, mit seinen Gefährten ohne Wasser zurück. Er tauchte seine gesegnete Hand in eine Schüssel Wasser und das Wasser floss kontinuierlich durch seine Finger, sodass die Schüssel nicht leer wurde. Manchmal tranken 80, manchmal 300, manchmal 1500 und während der Tabuk-Kampagne tranken 70.000 Menschen und ihre Tiere aus diesem Wasser. Als er seine Hand aus dem Wasser nahm, hörte das Fließen auf.
  6. In der Medina-Moschee gab es einen stehenden Dattelstamm namens Hannane, an dem sich der Prophet, Friede sei mit ihm, beim Predigen stützte. Als die Kanzel gebaut wurde, ging er nicht zu Hannane. Die Gemeinde hörte den Dattelstamm Weinen. Als er von der Kanzel stieg, umarmte er Hannane und das Weinen hörte auf. Er sagte: „Wenn ich ihn nicht umarmt hätte, würde er bis zum Jüngsten Tag um meine Trennung weinen.“
  7. Eines Tages lud er einen Bauern zur Religion ein. Der Bauer sagte, wenn er die verstorbene Tochter meines muslimischen Nachbarn wieder zum Leben erwecke, würde er glauben. Sie gingen zum Grab und er rief den Namen des Mädchens. Sie hörten eine Stimme aus dem Grab und das Mädchen kam heraus. Sie fragte: „Möchtest du zurück auf die Erde kommen?“ Sie antwortete: „Oh, Gesandter Allahs! Ich möchte nicht zurückkommen. Hier bin ich bequemer als im Haus meines Vaters. Das Jenseits eines Muslims ist besser als sein diesseitiges Leben.“ Als der Bauer dies sah, kam er sofort zum Glauben.

Das sind wunderbare Eigenschaften unseres Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm.
Die Moral unseres Propheten entsprach der Moral des Qur’an. In der Heiligen Schrift lobt unser erhabener Herr seine Moral und sagt: „Oh Muhammad, du bist wahrhaftig überaus tugendhaft.“ Sein vorbildliches Verhalten dient uns als Inspiration und ermutigt uns, unseren eigenen Charakter zu verbessern. Möge Allah uns helfen, seine Lehren zu befolgen und seine vorbildliche Moral zu erreichen.

  1. Das Herz unseres Propheten war voller Liebe für die Menschen.
  2. Er war stets wahrheitsliebend und hielt seine Versprechen. Er mochte keine Lügner.
  3. Er war äußerst bescheiden und machte keinen Unterschied zwischen arm und reich.
  4. Er besuchte Kranke und betete für ihre Genesung.
  5. Er behandelte Frauen äußerst respektvoll und half ihnen in ihren Angelegenheiten.
  6. Er liebte es, Gäste zu empfangen und bediente sie persönlich.
  7. Unser Prophet, Friede sei mit ihm, behandelte sowohl Muslime als auch Nicht-Muslime auf die gleiche Art und Weise.


Der Glaube an Qada (Bestimmung) und Qadar (Schicksal)

Wir müssen daran glauben, dass Allah teâlâ den Menschen Irada-i Juz'iyya (Teilwillen) verliehen hat, dass die Menschen selbst Entscheidungen treffen können, indem sie ihren Teilwillen nutzen und dass aber all ihre Taten am Ende von Allah teâlâ erschaffen sind. Die Bedeutung von Khair (gut) und Sharr (Böse) besteht darin, zu wissen, zu akzeptieren und zu bestätigen, dass alle Taten von den Menschen gewählt und gewollt sind und dass Allah teâlâ sie erschafft, wenn Er sie erschaffen will. Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Der Befehl Allahs ist ein vorherbestimmter Qadar, der mit Sicherheit stattfinden wird“ (Sure 33 el-Ahzab, Vers 38).


Der Glaube an den Jüngsten Tag

Der Glaube an den Jüngsten Tag bedeutet, daran zu glauben und zu akzeptieren, dass die Menschen nach der Vernichtung von Allem auferstehen werden und dass nach dem Gericht und dem Mizan (Wage) den Muslimen das ewige Paradies und den Ungläubigen die ewige Hölle zugesprochen wird. Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Sie [Muslime] glauben an Yawm al-akhir“ (Jenseits) (Sure 2 el-Baqara, Vers 4).
Über den Jüngsten Tag gibt es die folgenden Informationen:
Es wurde nicht bekanntgegeben, wann der Tag des Jüngsten Gerichts stattfinden wird, nur Allah der Allwissende weiß, wann dieser Tag sein wird.9
Niemand kann seine Zeit genau abschätzen. Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschrieb viele Zeichen auf seine Vorboten hin:

  • Hadrat al-Mahdî wird kommen;
  • ’Îsâ ﻋﻠﯿﮫ واﻟﺴﻼم wird vom Himmel herabgesandt
  • ad-Dajjâl wird auftreten;
  • ein Volk namens Ya'jûj und Ma'jûj wird die ganze Welt in Unheil versetzen;
  • die Sonne wird im Westen aufgehen;
  • gewaltige Erdbeben werden auftreten;
  • religiöses Wissen wird vergessen werden;
  • Laster und Übel werden zunehmen;
  • irreligiöse, unmoralische und unehrliche Menschen werden zu Führern werden;
  • die Gebote von Allah teâlâ werden verboten sein;
  • Haram wird überall begangen werden;
  • Feuer wird aus dem Jemen hervorkommen;
  • Meere und Berge werden sich teilen;
  • Sonne und Mond werden sich verdunkeln;
  • Meere werden sich vermischen, brodeln und austrocknen.

„Die Eshab-ı Kehf werden die Helfer des Mahdi sein und zu diesem Zeitpunkt wird Jesus Isa (a.s). Vom Himmel herabsteigen und während er gegen den Dajjal kämpfen wird, wird hadrat Mehdi (a.s) bei ihm an der Seite sein.“ (I.Suyuti)
„Der Weltuntergang wird nicht kommen, bis zehn Zeichen hervorkommen. Eines davon ist die Herabkunft von Hadrat Isa (a.s.) vom Himmel.“ (Muslim, E. Davud, Tirmidhi, İbni Mace, Nesai, I.Ahmed, Taberani, İ.Hibban, I.Cerir)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Wenn Hadrat Isa (a.s) zur Erde herabsteigt, wird er heiraten, einen Sohn bekommen, vierzig Jahre lang leben und sterben und neben mir begraben werden.“ (Tirmidhi, Mevahib)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Nach meiner Religion kommt Hadrat Isa (a.s), wird den Dajjal töten und dann wird die Apokalypse ausbrechen.“ (I.Ahmed) „Isa wird kommen und den Dajjal töten.“ (Muslim, I.Ahmed, Taberani, Ruyani, Ziya al makdisi) Der Prophet Jesus (Friede sei mit ihm) wird als Prophet kommen als eines der 10 Zeichen, um den Islam zu verbreiten, um der Religion des letzten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ 'alayhis-salam zu dienen.
Ein Prophet kann die Religion eines anderen Propheten verbreiten. Beispielsweise wurde Hadrat Harun (a.s) als Prophet gesandt, um die Religion von Hadrat Musa (a.s) (Friede sei mit ihm) zu verbreiten. Derselbe Fall auch bei Hadrat Yahya (a.s) der die Religion Isas (a.s) verbreitet hatte. Wie schön ist das Leben, nachdem Hadrat Isa (a.s) in der Endzeit herabgestiegen ist. Der Himmel darf regnen und die Erde darf Pflanzen ernten. Wenn man den Samen auf einen flachen Stein stellen würde, wird er sprießen. Ein Mensch wird an einem Löwen vorbeigehen, wobei der Löwe ihm nichts tun wird. Er tritt auf die Schlange, sticht sie aber nicht. Es wird keinen Interessenkonflikt, keinen gegenseitigen Neid oder Hass zwischen den Menschen geben.) (Abu Said-en-Nakkaş)
„Wenn Isa als gerechter Richter herabsteigt, werden Hass und Neid beseitigt sein.“ (Muslim)


Die Befragung im Grab

In den Hadithen wurde klar verkündet, dass zwei Engel namens Munker und Nekîr in Gestalt von zwei unbekannten schrecklichen Personen zum Grab kommen und die Menschen befragen werden. Die Fragen im Grab werden von einigen Gelehrten als grundlegende Fragen des Glaubens betrachtet, während andere davon ausgehen, dass es sich um den gesamten Glauben handelt. Aus diesem Grund sollten wir unseren Kindern die Antworten auf folgende Fragen lehren:

  • Wer ist dein Herr?
  • Was ist deine Religion?
  • Wer ist dein Prophet? (Wer ist Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ?)`

Die Gräber derjenigen, die präzise antworten, werden sich weiten, und ein Fenster zum Paradies wird sich öffnen. Jeden Morgen und jeden Abend werden sie ihren Platz im Paradies sehen und Engel werden ihnen Gefälligkeiten erweisen und ihnen gute Nachrichten bringen.10
Diejenigen, die nicht präzise antworten können, werden so schwer mit eisernen Hämmern geschlagen, dass jedes Geschöpf – außer Menschen und Dschinn – sie schreien hören wird. Ihre Gräber werden so eng, dass sie das Gefühl haben werden, dass ihre Knochen sich miteinander verflechten. Ein Loch zur Hölle wird sich öffnen. Morgens und abends werden sie ihren Platz in der Hölle sehen. Sie werden bis zur Auferstehung in ihren Gräbern qualvoll gequält.11


Das Leben nach dem Tod (Jenseits)

Es ist notwendig, an das Leben nach dem Tod zu glauben. Nachdem Fleisch und Knochen verrottet und zu Erde und Gas geworden sind, werden sich die Körper wieder zusammenfügen; die Seelen werden in die ihnen gehörenden Körper eintreten und jeder wird von den Gräbern auferstehen. Daher wird diese Zeit als der Tag der Qiyâma (Auferstehung) bezeichnet.12

Der Kelime-i Shahâdet (Glaubensbekenntnis)

Das Glaubensbekenntnis muss wie folgt lauten: Ich bezeuge [das heißt, ich habe absolute Gewissheit und spreche, als ob ich es sehen würde] dass es keinen Gott gibt außer Allah und ich bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ein [menschlicher] Diener, der Gesandte und der letzte Prophet Allahs ist.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der Gesandte Allahs und der letzte der Propheten “(Sure 33 el-Ahzab, Vers 40).
Für diejenigen, die an Allah und seinen Propheten glauben, gibt es Belohnungen bei ihrem Rab“ [Sure 57 (al-Hadid), Vers 19].


Belege für Glaubensgrundlagen

Unser Prophet Muhammed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschreibt den Iman sinngemäß so: „Der Glaube an Allah, seine Engel, die Bücher, die Propheteden Tag des Jüngsten Gerichts [yaum al-qiyama, Paradies, Hölle, Waage (Mizan), Abrechnung, Schicksal, dass das Gute und Schlechte von Allah teâlâ kommt. Die Wiederauferstehung nach dem Tod (ba’s ba’del meut) die Schahada (Glaubensbekenntnis) [Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah selbst gibt und ich bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ der letzte Gesandte und Diener Allah ist.] (Buchârî, Muslim, Nesâî)
Im Qur’an el-Kerim heißt es: „Die eigentliche gute Tat besteht darin, an Allah, das Jenseits, Engel, Bücher und Propheten zu glauben. “(Sure 2 (al-Baqara), Vers 177)
„Sie glauben an das Ungesehene (obwohl sie Allah), die Engel, den Jüngsten Tag, das Paradies und die Hölle nicht gesehen haben) “. (Sure 2 (al-Baqara), Vers 3)
„Sie glauben an das, was dir offenbart wurde, an die Bücher vor dir und an das Jenseits.“ (Sure 2 (al-Baqara), Vers 4)
In diesen drei Versen wird offenbart, dass man an Allah teâlâ, das Jenseits, die Engel, die Bücher, die Propheten und das Unsichtbare glaubt. „ Allah teâlâ weiß, was sie tun und tun werden. “(Sure 2 (al-Baqara), Vers 255)
„Es gibt niemanden, dessen Tod nicht von Allah teâlâs Erlaubnis abhängt. “(Sure 3 (Al-i Imran), Vers 145) „Nur Allah bestimmt den Zeitpunkt des Todes.“ (Sure 6 (al-An’am), Vers 2) Diese drei Verse weisen darauf hin, dass die Vorherbestimmung von Allah teâlâ ist und verweisen auf den Glauben an Qadar. „Wenn sie etwas Gutes berührt, sagen sie: „Das ist von Allah “; wenn ihnen etwas Schlimmes passiert, sagen sie: „Das liegt an dir.“ Sag „Kulun min ‘indillah“ [Sie sind alle von Allah], das ist die Sache mit ihnen, dass sie nichts verstehen.“ (Sure 4 (an-Nisa), Vers 78). Dieser Vers besagt, dass Gut und Böse von Allah teâlâ kommt. „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der Gesandte Allahs und der letzte der Propheten. “(Sure 33 (al-Ahzab), Vers 40].


1Sure Ikhlas
2Sure Ali Imran 3/85
3Sure Araf 07/172
4Sure Ali-Imran 3/31-32
5Tirmizi, Qiyamah, 26
6Muslim, zuhd,61,4/2294
7Al-Imran 3/3-4
8Sure Hicr 15/9
9Sure Mulk 67/26
10Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
11Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
12Sure Yasin 36/51

Wie lebt und handelt man dem Glauben gemäß?

Imam ar-Rabbani schreibt in einem Brief:
„Möge Allah teâlâ dir Frieden und Gesundheit schenken! Um Glückseligkeit im Diesseits und im Jenseits zu erlangen, ist es notwendig, dem Prophet Muhâmmed, ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ﺻﻞ in dieser und der nächsten Welt vollständig und vollkommen zu folgen.
Um Ihm zu folgen ist es notwendig, dass die Glaubensüberzeugungen (i’tikad) in Übereinstimmung mit den Lehren der Gelehrten der Ahl as-Sunnah sein müssen. Danach sollte man von diesen großen Gelehrten den Qu’ran el-Kerim und die Hadithe des Propheten lernen und zusätzlich die Normen der Jurisprudenz des Islams:

  • halal(Erlaubtes)
  • haram(Verbotenes)
  • fard(Verpflichtendes)
  • wajib (Notwendiges)
  • sunnah (Empfohlenes)
  • mandub (Lobenswertes)
  • mubah (Neutrales)
  • mekruh „zweifelhafte Angelegenheiten“

und man sollte alle Handlungen nach diesen Normen ausrichten. Wenn man diese zwei Schwingen des Glaubens und des Handelns erworben hat, dann ergibt sich die Möglichkeit, in das Paradies aufzusteigen, wenn man für die Glückseligkeit (saadet) bestimmt ist. Ohne diese beiden Schwingen ist der Aufstieg unmöglich.
Diese irdische Welt [=das Diesseits] ist es nicht wert, dass man nach ihr strebt, denn ihre Reichtümer und ihr Ansehen haben keinen Wert [verglichen mit dem Jenseits]. Man sollte nach wertvollen und kostbaren Dingen streben [=nach dem Wohlgefallen Allahs und dem Paradies]. Weil Allah teâlâ alles mit einem Grund erschaffen hat, sollte man nach den Mitteln suchen, mit denen man Allah teâlâ näherkommen kann und [man sollte] Allah darum bitten [solche Mittel zu bekommen]. Möge Allah dich auf dem erleuchteten Weg Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ erhalten. Friede sei auf jenen des richtigen Weges und den Fußspuren Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ folgen.“

Wer Sind die Sahabah?

Die Sahabah sind die Gefährten unseres Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Alle Sahabah werden ins Paradies eingehen. Allah teâlâ hat viele Male im Qur’an el-Kerim erklärt, dass er mit ihnen allen zufrieden ist und dass er sie alle ins Paradies bringen wird.13Im Qur’an el-Kerim heißt es sinngemäß:
„Allah hatte ja Wohlgefallen an den Gläubigen, als sie dir unter dem Baum den Treueid leisteten. Er wußte, was in ihren Herzen war, und da sandte Er die innere Ruhe auf sie herab und belohnte sie mit einem nahen Sieg“ (Sure 48 (al-Fath), Vers 18)
„Und was ist mit euch, dass ihr nicht auf Allahs Weg ausgeben/spenden sollt, wo doch das Erbe der Himmel und der Erde Allah gehört. Nicht gleich sind diejenigen von euch, die vor dem Sieg ausgegeben und gekämpft haben, ... Diese haben eine höhere Rangstufe als diejenigen, die erst nachher ausgegeben und gekämpft haben. Allen aber hat Allah das Beste versprochen. Und Allah ist dessen, was ihr tut, kundig.“ (Sure 57 (al-Hadid), Vers 10)

„Allah ist zufrieden mit denen, die unter den Muhajirin [den Gefährten, die aus Mekka emigrierten und den Ansar [denjenigen, die den Einwanderern in Medina halfen] sowie denen folgen, die mit ihnen gehen. Sie sind auch mit Allah teâlâ zufrieden. Allah hat für sie Paradiese unterhalb von Flüssen vorbereitet, in denen sie für immer bleiben werden.“ (Sure 9 (at-Tawbah), Vers 100)
„Allah hat das Beste [Paradies] allen [Sahabah] versprochen.14(Sure 4 (an-Nisa), Vers 95) „Ihr [die Gefährten meines Geliebten] seid die beste Gemeinschaft, die zum Nutzen der Menschheit hervorgebracht wurde.“ (Sure 3 (Al-i Imran), Vers 110)
„Ein Volk der Sahaba, die an Allah teâlâ und den Tag des Gerichts glauben, soll sich nicht mit denen anfreunden, die feindlich gegenüber Allah und seinem Gesandten sind, auch wenn sie ihre Väter, Söhne, Brüder oder Verwandte sind. Allah hat Glauben in ihre Herzen eingeschrieben und sie mit einem Geist von ihm unterstützt. Er wird sie durch Paradiese führen, durch die Flüsse fließen, in denen sie für immer bleiben werden.“
In den Überlieferungen heißt es sinngemäß:
„Die Muslime, meine Gefährten, die mich gesehen haben, werden nicht in die Hölle kommen.“ (Tabarani)
„Meine Gefährten sind allen Dschinn und Menschen weit überlegen.“ (Bazzar)
„Allah teâlâ wählte mich aus dem Qouraish-Stamm, dem edelsten Volk, und wählte die besten Menschen als Gefährten für mich. Er wählte einige von ihnen als meine Botschafter (Wesire) und meine Helfer bei der Vermittlung des Islam an die Menschen. Und Er sonderte einige von ihnen als meine (ashab) Familie aus, d.h. meine Verwandten durch Heirat. Diejenigen, die sie beschimpfen oder verleumden, auf ihnen liegt der Fluch Allahs, aller Engel und aller Menschen. Am Auferstehungstag wird Allah teâlâ ihre fard- und sunnat-Handlungen der Anbetung ablehnen.“ (Hakim)
„Fürchtet Allah und benutzt keine bösen Worte gegen meine Gefährten. Macht sie nicht zum Ziel eurer bösen Absichten nach mir. Wer sie liebt, liebt sie wegen seiner Liebe zu mir. Wer mich nicht liebt, liebt sie auch nicht. Wer sie beleidigt, hat mich beleidigt, und wer mich beleidigt, hat Allah teâlâ beleidigt. Die Strafe dafür wird ohne Verzögerung verhängt.“ (Bukhari])
„Beschimpft keinen meiner Gefährten. Wer sie beschimpft, hat Allah beschimpft.“ (Bukhari) „Möge Allah denjenigen verfluchen, der meine Gefährten verleumdet!“ (Tabarani, Bayhaqi, Hakim) „Wenn ihr die Namen meiner Gefährten hört, schweigt. Sagt kein Wort, das gegen ihre Würde ist.“ (Tabarani)

13Sure Beyyine 98/8
14Sure Beyyine 98/8

Wer sind die Gelehrten der Ahl as-Sunna wa-l-Jama’a?

Es gibt eine Überlieferung von unserem Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, wo er die Gruppierung Najiyya als die Gruppierung der Erlösung bezeichnete. Die einzige Gruppierung dieses Glaubens wird als Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa bezeichnet. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī und Imam Abū l- Hasan al-Aschʿarī sind die beiden Gelehrten dieser Gruppierung des Glaubens. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī und Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī gründeten keine eigene Rechtsschule, sie erklärten den Glauben und das Glaubenswissen, die von den Prophetengefährten (Sahabah), den Tabi'un, den vier Madhhab-Imamen und den Gelehrten von Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa vor ihnen vermittelt wurde. Unter ihnen gehört Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī zur Schülerkette von Imam Asch-Schāfiʿī. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī hingegen gehört zur Schülerkette von İmam Abū Hanīfa. Die Erklärung des Ahl as-Sunnah-Glaubens wurden durch die Gelehrten ausführlich erklärt, denn sie verteidigten in der Zeit, in der sie gelebt haben, den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa gegen die korrumpierten Gedanken der irregegangenen Schulen (Sekten), welche im Glauben vom rechten Weg abgekommen sind. Außerdem begründeten sie den Glauben gegen das korrumpierte Denken der Materialisten, die sich mit der griechischen Philosophie befasst hatten. Gelehrte der Ahl as-Sunna, die in den folgenden Jahrhunderten kamen, vermittelten den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa, indem sie den von diesen Imamen festgelegten Methoden folgten.


Imam Azam Ebu Hanife (r.a.)

Er sammelte das Wissen über fiqh und der Glaubenslehre der ehlu-sunnah. Er unterrichtete Hunderte seiner Schüler und ließ sie in Büchern festhalten, die uns bis heute erreichen. Er hatte viele Schüler und bildete große Müctehids und Gelehrte aus.
Sein richtiger Name lautet Numan. Er wurde 80 (699 n. Chr.) in Kufa geboren und wurde 150 (767 n. Chr.) in Bagdad Shehid (Märtyrer). Ebu Hanife gehört zu den Tabiin, das beutet, dass er zusammen einen Aufenthalt mit einem Sahaba hatte, welcher Enes b. Malik war (r.a).
Imam Azam wurde in Kufa geboren und wuchs dort auf. Er erhielt von seiner Familie eine hervorragende Erziehung und religiöses Wissen. Schon in jungen Jahren lernte er den Qur’an auswendig und lernte die arabische Schrift, Sarf, Nahiv und Literatur.
Als er gefragt wurde: „Von wem haben Sie das Wissen bekommen?“, antwortete er: „Von Hazrat Omer (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Omer (r.a) erhalten haben; Von Hazrat Ali (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Ali erhalten haben; Ich habe Wissen von Abdullah bin Mesud durch diejenigen erhalten, die Wissen von Abdullah bin Mesud erhalten haben.“ Imam Azam Ebu Hanife lernte Wissen von viertausend Menschen, insbesondere vom Wissen der ältesten der Gefährten, und erreichte das höchste Niveau in allen Wissenschaften (Ilim). Sein Ruhm verbreitete sich überall und alle Muctehids, Gelehrten und Vorgesetzten, die es zu seiner Zeit gab und die nach ihm kamen, haben ihn immer gelobt.
Als der Lehrer von Imam Azam, Hammad bin ebi Süleyman, verstarb, sahen seine Schüler, Freunde und Persönlichkeiten des Volkes, dass der einzige Gelehrte, der seinen Platz einnehmen konnte, Imam-i A'zam war, und forderten eindringlich, dass er seinen Platz einnehme. „Ich möchte nicht, dass die Wissenschaft (Ilim) stirbt!“ hat er gesagt und setzte sich auf den Lehrstuhl für Wissenschaft (Ilim). Er hat die Stelle seines Lehrers übernommen und begann, Schüler auszubilden. Die Zahl der Fiqh-Fragen, die im Umkreis von Imam-i A'zam gelöst wurden, hat 600.000 überschritten. Darunter gibt es Themen wie Sarf und Nahiv, die für das Verständnis der Fiqh- Wissenschaft nützlich sind, dass selbst die Experten der arabischen Sprache nicht in der Lage waren, sie aufzudecken und zu lösen, und sie drückten ihre Bewunderung aus. Die gelösten Fiqh Probleme sind entsprechend ihrer Art in Abschnitte (Bücher) unterteilt, und die Abschnitte sind entsprechend ihrer Art in Kapitel unterteilt. Fiqh wurde durch die Anordnung von Gottesdiensten, Munakehat, Muamelat, Hudud (Strafen), Ukubat, Frieden, Dschihad und internationalem Recht, Feraiz, also dem Erbrecht, geregelt.
So teilte Imam-i A'zam die Fiqh-Wissenschaft zum ersten Mal in Themen auf, sammelte die Informationen jedes Themas separat, legte die Methoden fest und schrieb die Bücher Feraiz (Erbrecht) und Shurut (Regeln). Darüber hinaus sammelte er das Glaubenswissen, das die Gefährten von unserem Meister, dem Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, vermittelt hatten, und gab es an Hunderte seiner Schüler weiter. Er bildete außerdem Spezialisten im wissenschaftlichen Kalam, der Glaubenserkenntnis, aus. Imam-i Maturidi schrieb die von ihm erhaltenen Kalam-Informationen in Büchern nieder. Die Zahl der von ihm ausgebildeten Schüler beträgt viertausendsiebenhundertdreißig. Von ihnen haben einige Fortschritte in den Naturwissenschaften gemacht, und etwa vierzig von ihnen haben das Niveau des İctihad erreicht. Einige Autoren bestimmten und schrieben die Namen und Identitäten der Schüler auf, die in seinen Klassen ausgebildet wurden, sowie die Städte, zu denen sie gehörten.
Seine Schüler, die in einem Zeitraum von dreißig Jahren in seinen Vorlesungen ausgebildet wurden, verbreiteten sich über die ganze islamische Welt, die damals sehr groß war. Sie verbreiteten den Glauben der Ahl as-Sunnah durch große Dienste, die sie mit verschiedenen Aufgaben als Mufti, Muderris (Lehrern), Qadi (Islamrichter) leisteten, und sie schrieben wertvolle Bücher zu dem Thema der Wissenschaft der Rechtsprechung, die der vom Propheten offenbarte Weg ist. Sie zeigten den Menschen den rechten Weg und führten sie zur Glückseligkeit. Sie übertrugen diesen Dienst auf die Jahrhunderte nach ihnen.
Seine wichtigsten Schüler waren Yakub bin Ibrahim, bekannt als Imam Abu Yusuf, Muhamed Shaybani, Zufer bin Huzeyl, Hasan bin Ziyad, sein Sohn Hammad, Dawud-i Tai, Asad bin Amr, Afiyat bin Yazid al-Advi, Qasim bin Ma'an, Ali bin Müshir, Hibban bin Ali.
Imam al-'A'zam (r.a) definierte fiqh als Wissen und Erkennen dessen, was dafür und was dagegen ist. Nach dieser Definition bezog er sich zur Bestimmung des fiqh auf die Edille-i sharia (Quellen des Islam).
Hier zeigte Imam Ebu Hanife den Muslimen einen Weg auf, dem sie folgen sollten, um den Islam in ihren Gottesdiensten und anderen Angelegenheiten korrekt zu befolgen, und zwar mit dem Wissen des Fiqh (Rechts), das er als Ergebnis seiner langen Studien und des Ijtihad mit den perfekten Methoden gelöst und zusammengestellt hatte, und dieser Weg wurde "Hanafi Madhhab" (Rechtschule) genannt.
Imam Shafi'i (r.a) sagte:
„Alle Muslime sind wie der Haushalt und die Kinder von Imam al-A'zam" (mit anderen Worten, so wie ein Mann den Unterhalt für seine Kinder verdient, hat Imam al-A'zam es auf sich genommen, das religiöse Wissen zu erklären, das die Menschen in ihren Angelegenheiten brauchen, um es allen leicht und bequem zu machen und sie vor einer schwierigen Aufgabe zu bewahren).


Imam Maturidi (r.a.)

Einer der beiden Glaubensführer des sunnitischen Islams ist Muhammed bin Muhammed Maturidi. Sein Beiname ist Ebu Mensur. Er wurde im Dorf Maturid in Samarkand geboren. Im Jahr 944 nach Christus (333 nach der Hidschra) starb er in Samarkand.
Imam Maturidi übernahm die Lehrinhalte des sunnitischen Glaubens, die von dem großen Imam Ebu Hanife überliefert und niedergeschrieben wurden. Er verfasste Bücher über die theologischen Konzepte und erklärte und bewies sie. Als Gelehrter der Theologie nahm Imam Maturidi den Kalam (islamische Theologie) und die İslamische rechtwissenschaft (Fiqh) von Ebu Nasr İyad an. Imam Maturidi war eine sehr gebildete Person und verbreitete den sunnitischen Glauben durch das Verfassen verschiedener Bücher und die Ausbildung von Schülern. Zu seinen Schülern gehörten große Gelehrte wie el-Hakim es-Semerkandi (bekannt als Ebul-Qasım Ishak bin Muhammed), Ebu Muhammed Abdulkerim bin Musa el-Pezdevi, Ebul-Leys el-Buhari und Ebul-Hasen bin Said. Diese Gelehrten schrieben ebenfalls tausende Bücher über den sunnitischen Glauben, indem sie die Überlieferungen von Imam Maturidi weitergaben.
Die Zeit, in der Imam Maturidi lebte, war geprägt von einem Niedergang des Abbasidenreichs, der Gründung neuer islamischer Staaten und zunehmenden Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen politischen Mächten und theologischen Gruppen. Wie andere islamische Gelehrte verteidigte und verbreitete Imam Maturidi den sunnitischen Glauben in seiner Zeit und ermutigte die Muslime, diesem richtigen Glauben zu folgen. Seine Methode bestand darin, die in den Büchern von Imam Ebu Hanife überlieferten theologischen Konzepte mit rationalen und überlieferten Beweisen zu erklären und zu systematisieren. So wurde Imam Maturidi zu einem Mujtahid, einem Gelehrten, der in der sunnitischen Glaubensrichtung interpretieren konnte.
Zu seinen Werken zählen:

  1. Kitab-ut-tevhid: In diesem Buch widerlegt er die falschen Ansichten abweichender Gruppen und erklärt den sunnitischen Glauben auf herausragende Weise.
  2. Tevilat-ul-Kur'an: Ein seltenes Werk über die Exegese (Tefsir) des Korans, zu dem Semerkandi einen umfangreichen Kommentar verfasste.
  3. Reddu Evaili'l-Edille lil Ka'bi ve Beyanu vehmi'l Mutezile: Ein Werk, das die Mutaziliten widerlegt.
  4. Er-Reddu ala usul'il Karamita: Ein Werk, das die Karamiten ablehnt.
  5. Reddu kitab-ul-imame li Ba'zir-Revafiza: Ein Werk, das die Feinde der Gefährten des Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ablehnt.
  6. Kitab-ul-makalat fil-kelam: Ein Werk über die Theologie.
  7. Me'haz-uş-şeriyye: Ein Werk über die Islamische Rechtswissenschaft.
  8. Kitab-ul-cedel: Ein Werk über die Prinzipien der Islamischen Rechtswissenschaft neben anderen Büchern.

Was sind die Beweise, dass die Welt erschaffen ist?

Die im Universum existierenden Wesen können nicht von selbst existieren und verschwinden. Es gibt einen Beeinflusser, das heißt, einen Schöpfer von ihnen. Da es Universen und Kreaturen in diesen Universen gibt, muss es also einen Schöpfer geben, der diese Universen und die darin enthaltenen Kreaturen erschaffen hat. Die Existenz der Geschöpfe ist ein Beweis für die Existenz dieses Schöpfers, und dieser Schöpfer ist Allah der Erhabene.15
Es gab einmal gar nichts. Das Universum und alles in ihr hat Allah teâlâ der Erhabene erschaffen. Sie alle sind Geschöpfe. Mit anderen Worten: etwas kann existieren, wenn es nicht existierte, und es kann verschwinden, wenn es existierte. Und es entstand, wenn es nicht existierte.16
Ein weiterer Beweis dafür, dass das Universum erschaffen wurde, ist die ständige Veränderung und Zerstörung des Universums. Alles verändert sich. Was ewig ist, ändert sich jedoch nie. Das Wesen und die Eigenschaften Allahs dem Erhabenen sind so: sie ändern sich nie, aber in der Welt, in physikalischen Ereignissen, verändern sich die Zustände der Materie. In chemischen Reaktionen verändern sich die Substanzen, ihre Essenz, ihre Struktur. Wir sehen, wie Gegenstände verschwinden und sich in andere Gegenstände verwandeln. Die atomaren Veränderungen und Kernreaktionen, die heute neu bekannt sind, verwandeln die Materie, verwandeln das Element in Energie. Solche Veränderungen der Welten und Substanzen und ihr Entstehen auseinander können nicht aus der Ewigkeit kommen. Sie müssen einen Anfang gehabt haben, sie müssen aus den ersten Stoffen und Elementen entstanden sein, die aus dem Nichts geschaffen wurden.
Es gibt aber auch erschaffene Dinge, die ewig sind: Paradies und Hölle. Es gibt viele Koranverse, die bestätigen, dass Paradies und Hölle ewig sind (z.B., Al-Baqara 25, Al-i 'Imran 116, Al-Maidah 85, Al-An’am 128, At-Tawbah 68, Hud 107). Da ihr Dasein und ihr Weiterbestehen nicht von ihnen selbst ausgeht, so ist auch ihr Ewig sein nicht von ihnen selbst. Es ist Allah teâlâ welcher ewig ist und keinen Anfang und Ende hat, der sie ewig macht.17

15Sure Bakara 2/29
16Sure Yasin 36/82
17Sure Hadid 57/1-6

Was ist der Beweis, dass Allah teâlâ nicht mit Seiner Schöpfung verglichen werden kann?

Iman ar-Rabbani sagt: „Allah teâlâ ist erhaben über Raum und Zeit und hängt von keiner Richtung ab. Er ist weder an einem Ort noch in irgendeiner Richtung. Denn er ist der Schöpfer von Raum, Zeit und Richtungen. Ein unwissender Mensch mag denken, dass Allah sich oben auf dem über allen Geschöpfen liegenden ‘Arsh (=Thron) oder im Himmel befindet. All dies wurde jedoch zu einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen. Kann etwas, das an einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen wurde, ein Ort für jemanden sein, der erhaben über Raum und Zeit ist, der ewig ist und immer existiert?
Allah der Erhabene ist keine Substanz, kein Objekt und kein Zustand. Er hat kein Abbild, keinen Partner und kein Äquivalent. Er ist anders als alles, was wir wissen, wir denken oder was wir uns vorstellen können. Man kann Seine Modalität weder verstehen noch sie sich vorstellen. Alles, was einem über Ihn in den Sinn kommt, ist daher falsch. Er ist weder innerhalb noch außerhalb des Universums.“18
Gelehrte der Ahl as-Sunnah sagen: Gott ist nicht oben, unten oder seitlich. Jedes Wesen steht unter dem Thron. Der Thron ist eine Machtdemonstration und steht unter seiner Macht. Allah teâlâ braucht den Thron nicht. Der Thron existiert durch seine Gnade und Macht. So wie es vor Ewigkeiten war, ist es auch jetzt immer dasselbe. So wie es war, bevor er den Thron erschuf, wird es auch in der ewigen Zukunft immer so sein. Daran wird sich nichts ändern.

Was bedeutet Ijtihad (eigenständige Urteilsfindung auf Basis des Qur’an el-Kerim und der Sunnah)?

Und: Wer kann Ijtihad machen?

Qiyas (Vergleich) bedeutet, eine Sache mit einer anderen zu vergleichen. In der Islamischen Jurisprudenz (Rechtswissenschaft (fiqh)) bedeutet es, die Bestimmung von etwas zu verstehen, das nicht aus dem Qur’an el-Kerim oder den Hadithen verstanden werden kann und man es dann mit einer Sache vergleicht, bei dem es verstanden und bestimmt wurde. Der zweite Vers der Sure Hashr, „O ihr Gelehrten Vergleicht“ „vergleiche, was du nicht weißt, mit dem, was du weißt“.
Qiyas (Vergleichung) zu leugnen ist Verrücktheit.
Unwiderlegbares zu Leugnen ist Verrücktheit.
Qiyas soll die versteckten Bedeutungen des Qur’an el-Kerim und der Hadith offenbaren. In Beydavis Qur’an-Exegese (Tafsir) steht geschrieben, dass Giyas und Ijma (Gelehrtenkonsens) im 108. Vers der Sure Al-i Imran befohlen werden. Hadhrat Ibn Abidin erklärt: „Wer das Wissen, das durch Giyas verstanden werden kann, nicht akzeptiert, vom rechten Weg abweicht und ein Mensch der Bid'ah (=Erneuerung im Islam, was dort keinen Ursprung hat) macht, wird mit Sicherheit in die Hölle kommen.“ Dieser Vers ist in Baydawis Interpretation geschrieben, der besagt, dass Giyas zulässig und notwendig ist. Der Giyas zählt zu den Quellen des Islam.

Wenn es keine Beweise gäbe, würden Mujtehids (Großgelehrte) jemals Ijtihad machen?

Nein, würden sie nicht. Denn ein Hadith lautet wie folgt:
„Als der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, Muaz bin Cebel (r.a) in den Jemen schickte, sagte er:
- Oh Muaz! Womit wirst du dort urteilen?
- Mit dem Buch Allahs!
- Was ist, wenn Sie es nicht im Qur’an finden können?
- Mit der Sunnah des Gesandten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ...
- Was ist, wenn Sie es nicht in der Sunna finden können?
- Durch Ijtihad urteile ich nach dem, was ich verstehe.
Der Gesandte Allahs ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ﺻﻞ legte seine gesegnete Hand auf Muaz' (r.a.) Brust und sagte: „Alhamdulillah, so ist es richtig.“ (Tirmidhi, Abu Dawud, Darimi)

Was bedeutet Qiyas (die Vergleichung)?

Qiyas (Vergleich) bedeutet, eine Sache mit einer anderen zu vergleichen. In der Islamischen Jurisprudenz (Rechtswissenschaft (fiqh)) bedeutet es, die Bestimmung von etwas zu verstehen, das nicht aus dem Qur’an el-Kerim oder den Hadithen verstanden werden kann und man es dann mit einer Sache vergleicht, bei dem es verstanden und bestimmt wurde. Der zweite Vers der Sure Hashr, „O ihr Gelehrten Vergleicht“ „vergleiche, was du nicht weißt, mit dem, was du weißt“.
Qiyas (Vergleichung) zu leugnen ist Verrücktheit.
Unwiderlegbares zu Leugnen ist Verrücktheit.
Qiyas soll die versteckten Bedeutungen des Qur’an el-Kerim und der Hadith offenbaren. In Beydavis Qur’an-Exegese (Tafsir) steht geschrieben, dass Giyas und Ijma (Gelehrtenkonsens) im 108. Vers der Sure Al-i Imran befohlen werden. Hadhrat Ibn Abidin erklärt: „Wer das Wissen, das durch Giyas verstanden werden kann, nicht akzeptiert, vom rechten Weg abweicht und ein Mensch der Bid'ah (=Erneuerung im Islam, was dort keinen Ursprung hat) macht, wird mit Sicherheit in die Hölle kommen.“ Dieser Vers ist in Baydawis Interpretation geschrieben, der besagt, dass Giyas zulässig und notwendig ist. Der Giyas zählt zu den Quellen des Islam.

Rechtsschulen


Warum ist es wichtig, einem Madhhab zu folgen?
In einer Überlieferung heißt es:


  • Das Erlaubte wurde eindeutig dargelegt und das Verbotene wurde eindeutig dargelegt. Dazwischen (liegen) die zweifelhaften Dinge. Den meisten Menschen ist (deren religiöse Wertung) nicht bekannt (und sie wissen nicht, ob diese näher am Halal oder näher am Haram liegen). Wer nun vor dem Zweifelhaften zurückschreckt, bewahrt seinen Glauben und seine Ehre. Wer sich (aber) auf das Zweifelhafte einlässt, lässt sich (auch) auf das Verbotene ein. (Bukhari; Muslim).


Aus Qur’ān und Sunna wissen wir, was eindeutig erlaubt und was eindeutig verboten ist. Aber was ist mit dem ‚Graubereich‘ zwischen dem Erlaubten und Verbotenen, der in der Überlieferung genannt wird? Was ist, wenn man einen Fehler im Gebet macht? Kann man diesen Fehler noch ‚korrigieren‘? Welche Fehler machen ein Gebet ungültig? Was macht man, wenn man während des Ramadans so krank ist, dass man nicht fasten kann? Welche Handlungen machen das Fasten ungültig?
Damals konnten die Sahabe (radiyullahu anhum), wenn sie sich unsicher waren, ob etwas noch erlaubt oder schon verboten ist, zum Propheten ﷺ gehen und ihn ﷺ fragen. Später, nachdem er ﷺ die andere Welt mit seiner ﷺ Anwesenheit beehrte, hatten die Sahabe (radiyullahu anhum) vieles von ihm ﷺ gelernt und die Menschen konnten dann die Sahabe (radiyullahu anhum) fragen. Dieses Wissen der Sahabe (radiyullahu anhum), tabi’ūn und tabe-i tabi’ūn ist dann von Rechtsgelehrten wie Imam Abu Hanifa (rahimullah) gesammelt und systematisiert worden.
Eines der Ergebnisse solcher Systematisierung sind z.B. die Kategorien fard, wajīb, sunna, mubah, mandub, makruh und haram. Wir wissen damit im Prinzip, was der ‚Graubereich‘ zwischen dem eindeutig Erlaubten und dem eindeutig Verbotenen ist. Wir können im Prinzip alle unsere Handlungen nach diesen Kategorien bewerten. Diese Kategorien sind das Ergebnis langer intensiver Arbeit.
Ohne die Arbeit dieser Generationen von Muslimen könnten wir heute nicht den Islam lernen und wüssten wir nicht, ob etwas noch erlaubt oder schon verboten ist. Wir wüssten nicht, wie wir beten und fasten sollen, damit Allah Teālā es akzeptiert. Ohne dieses Wissen, könnten wir Allah Teālā nicht dienen und wir hätten keine Möglichkeit, das Paradies zu erreichen.
Die zwei Madhhab der Aqidah und die vier Madhhab des Fiqh, die es heute gibt, sind Wege, die uns zeigen, wie wir dieses Wissen, das uns der Prophet ﷺ vermittelt hat, korrekt umsetzen können, wie wir Allah Teālā dienen können und wie wir das Paradies erreichen.
Im Folgenden soll näher erklärt werden, was es bedeutet, einem Madhhab zu folgen.


Was bedeutet es, einem Madhhab in Fiqh und Aqidah zu folgen?
Die Ahl us-Sunna wa-l-Jama‘a sind die Leute, die die Grundlagen des Islam genauso übernommen haben, wie der Prophet Muhammed ﷺ und seine gesegneten großen Gefährten, die Sahabe, sie angenommen haben. In diesem Sinne ist es sehr wichtig, den Heiligen Qur‘ān, die Sunna und die gesegneten großen Gefährten nur durch die Erklärungen der Gelehrten der vier Madhhab des Fiqh zu verstehen, sowie – in Bezug auf die Aqidah – durch Imam Abu Mansur al-Maturidi und Imam Abu Hasan al-Ashari (Möge Allahs Segen auf ihnen sein).
Einem Madhhab zu folgen bedeutet kurz gesagt, sich einer Schule des Wissens anzuschließen und durch das damit verbundene Wissen und die Praxis viel Nutzen für das Diesseits und insbesondere für das Jenseits daraus zu ziehen. Es ist wahr, dass diese Schule des Wissens wie ein Vorhang ihre gläubigen Anhänger vor dem Höllenfeuer schützen wird. Daher werden wir den Nutzen von Madhhab nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der nächsten Welt sehen.


Was bedeutet „Madhhab“ und wie viele gibt es?
Madhhab leitet sich von einem arabischen Wort ab, das „gehen“ bedeutet, und bezieht sich auf die Wahl eines Mujtahid-Gelehrten aus einer Reihe von Interpretationsmöglichkeiten des Qur’ān und der Sunna, um die Regeln Allahs, des Allmächtigen, aus den entsprechenden Texten des Heiligen Qur’ān und der Sunna abzuleiten. Das Hauptziel ist dabei, die Regeln Allahs, des Allmächtigen, zu einer bestimmten Frage abzuleiten. Dieser Prozess der Ableitung der Regeln Allahs, des Allmächtigen, aus den relevanten Texten des Heiligen Qur’ān und der Sunna wird auch Ijtihad genannt.
Was einen Madhhab im Fiqh betrifft, so kann man zwischen zwei Bereichen unterscheiden:

  • Der Gottesdienst
    Das Recht
    In Bezug auf den Gottesdienst gibt es die Themenbereiche:
  • Gebet
  • Zakat
  • Fasten
  • Hajj
    Zum Bereich des Rechtes gibt es Themenbereiche wie das Personenrecht, das Familienrecht, das Erbrecht, das Strafrecht und andere Rechtsgebiete.
    Es werden also mit den Themenbereichen des Gottesdienstes vier der fünf „Säulen“ des Islams in den Fiqh-Büchern erklärt.
    Die fünfte Säule, nämlich der Glaube an Allah Teālā und Seinen Propheten Muhammad ﷺ wird in Büchern über die Aqidah erläutert.
    In Bezug auf die Madhhabs über die Aqidah ist zu beachten, dass es in den Grundlagen des Glaubens zwischen ihnen keinen Unterschied gibt. Unterschiede gibt es nur in einigen wenigen Detailfragen, die sich aber meist darauf beschränken, dass für dieselbe Sache unterschiedliche Begriffe verwendet werden.
    Es gibt zwei Madhhabs im Bereich der Aqidah und vier Madhhabs im Bereich des Fiqh:
  • Aqidah
  • Maturidi und Ashari
  • Fiqh
  • Hanafi, Shafii, Maliki und Hanbali
    Um das Wesen und die Bedeutung der vier Madhhab des Fiqh zu verstehen, muss man zunächst wissen, dass es hauptsächlich vier verschiedene Arten von Beweisen gibt, um eine Grundlage für einen bestimmten Ijtihad aufzuzeigen.
  • Kitab (Heiliger Qur‘ān)
  • Sunna (Hadithe)
  • Ijma (Konsens aller Rechtsgelehrten einer bestimmten Epoche, ihre einstimmige Entscheidung über etwas)
  • Qiyas (eine Art Rechtsanalogie, die durchgeführt wird, um eine Entscheidung über ein bestimmtes Thema zu finden, das nicht ausdrücklich im Heiligen Koran oder Hadith erwähnt wird).
    Dass wir verpflichtet sind, einem der vier Madhhabs – also einer der vier Rechtsschulen (Hanafi, Shafii, Maliki, Hanbali) – zu folgen, kann mit den genannten vier Beweisarten belegt werden.
    Zunächst einmal gibt es einige Verse im Heiligen Qur‘ān, die auf die Bedeutung der Befolgung eines Madhhab hinweisen. Sie können wie folgt zitiert werden:
  • {O ihr Gläubigen! Gehorcht Allah und gehorcht dem Gesandten und denen, die unter euch das Sagen haben. Wenn ihr in einer Sache uneinig seid, dann wendet euch an Allah und Seinen Gesandten, wenn ihr wirklich an Allah und den Jüngsten Tag glaubt. Das ist die beste und gerechteste Lösung.} (Sure Nisa 59)
    Die Formulierung „diejenigen, die unter euch das Sagen haben“ beziehen sich auf die Gelehrten (’Ulema), die die Fähigkeit haben, Ijtihad durchzuführen. Die ‚Gründer‘ der vier Madhhabs gehören ebenfalls zu den Ulama, die die Fähigkeit haben, Ijtihad durchzuführen.
  • {Hütet euch vor dem Tag, an dem Wir jedes Volk mit seinem Anführer herbeirufen werden. Wem dann seine Aufzeichnungen in die rechte Hand gegeben werden, der wird sie ˹glücklich˺ lesen und wird nicht benachteiligt werden ˹auch nicht durch die Breite des Fadens eines Dattelsteines.} (Sure Isra 71)
    Unter „Anführer“ versteht man die Propheten und die Gelehrten, denen sie in ihrer religiösen Praxis folgten.
    Was die Sunna von Rasulullah ﷺ betrifft, so sei hier die Bedeutung einiger Hadith-Scharifs angeführt:
  • „Allah, der Allmächtige, wird niemals zulassen, dass sich meine Ummah auf Irrwegen vereinigt.“ (Ibn Maja)
    „Mein Volk wird sich nicht auf Irrwegen vereinigen, wenn du also siehst, dass sie sich unterscheiden, folge der großen Mehrheit.“ (Ibn Maja)
    Die Befolgung einer der vier Madhhabs war immer eine gängige Praxis der wichtigsten Ulama gewesen. Daher ist die Befolgung eines der vier Madhhabs eine Verpflichtung (wajib) für die Muslime.


Was bedeutet Ijtihad und Mujtahid?
Der Heilige Qur‘ān wurde schrittweise über einen Zeitraum von etwa 23 Jahren offenbart. Wenn es in der Zeit der Offenbarung eine Frage zu einem bestimmten Thema gab, konnte der entsprechende große Sahabe (möge Allah mit ihm zufrieden sein) diese direkt an Rasulullah ﷺ stellen. Wenn die Antwort auf diese Frage explizit oder implizit im Heiligen Qur‘ān und der Sunna bereits vorhanden war, hat er ﷺ die Antwort darauf geben. Wenn die Antwort nicht in der verfügbaren Offenbarung jener Zeit vorhanden war, wartete Rasulullah ﷺ, bis die entsprechende Offenbarung kam.
In der Tat hat Rasulullah ﷺ selbst die Tür den Ijtihad geöffnet. Allerdings erlaubte er ﷺ den Ijtihad nur für die außerordentlich fähigen Mujtahid-Gelehrten. Somit kann diese Möglichkeit nur von Mujtahid-Gelehrten genutzt werden. Einige der Beweise für den Ijtihad sind in den folgenden zwei Hadithen zu finden:
Einige Gefährten von Mu'adh ibn Jabal sagten:
Als der Gesandte Allahs ﷺ beabsichtigte, Mu'adh ibn Jabal in den Jemen zu schicken, fragte er ﷺ ihn: ‚Wie wirst du urteilen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, einen Fall zu entscheiden?‘
Er antwortete: ‚Ich werde in Übereinstimmung mit Allahs Buch urteilen.‘ Er ﷺ fragte: ‚(Was wirst du tun), wenn du in Allahs Buch keine Rechtleitung findest?‘ Er antwortete: ‚(Ich werde) in Übereinstimmung mit der Sunna des Gesandten Allahs ﷺ handeln.‘
Er ﷺ fragte: ‚(Was wirst du tun), wenn du in der Sunna des Gesandten Allahs ﷺ und in Allahs Buch keine Rechtleitung findest?‘
Er antwortete: ‚Ich werde mein Bestes tun, um mir eine Meinung zu bilden, und ich werde keine Mühen scheuen.‘
Der Gesandte Allahs ﷺ klopfte ihm dann auf die Brust und sagte: ‚Gepriesen sei Allah, der dem Gesandten des Gesandten Allahs geholfen hat, etwas zu finden, was dem Gesandten Allahs gefällt.‘“ (Abu Dawud)
Dieses Beispiel von Mu'adh ibn Jabal ist im Zusammenhang mit Ijtihad und Madhhab bekannt. Man sollte jedoch bedenken, dass Mu'adh ibn Jabal (möge Allah mit ihm zufrieden sein) die Autorität erhalten hat, juristische Urteile zu Themen zu fällen, die implizit im Heiligen Qur‘ān oder in der Sunna erwähnt sind. Er war einer der sechs Gefährten, die in der Lage waren, Urteile zu fällen und wurde auch von Rasulullah ﷺ als der beste Kenner dessen, was halal und haram ist, gepriesen. Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) riet der Öffentlichkeit auch, ihre Fragen an Mu'adh ibn Jabal (möge Allah mit ihm zufrieden sein) zu stellen, wenn es um Fragen des Fiqh ging.
Es wird überliefert, dass `Amr bin al-A`s sagte: „Der Gesandte Allahs ﷺ sagte:
‚Wenn ein Richter ein Urteil fällt, nachdem er sich bemüht hat, das Richtige zu finden, und er hat tatsächlich Recht, dann hat er zwei Belohnungen. Wenn er ein Urteil fällt, nachdem er sich bemüht hat, das Richtige zu finden, es aber falsch ist, wird er eine Belohnung erhalten.‘“ (Abu Dawud)
Dieser Hadith Sharif zeigt uns die Wichtigkeit des Ijtihad eines Mujtahid. Wie bereits erwähnt, ist das gesamte Studium oder der gesamte Prozess, der zu einem Urteil eines Mujtahid führt, sehr wertvoll und wird von Allah, dem Allmächtigen, entsprechend belohnt.
Es ist zu beachten, dass sowohl der Mujtahid, der das Urteil fällt, als auch der Muqallid, der diesem Urteil folgt, belohnt werden, selbst wenn das Urteil des Mujtahids nicht richtig sein sollte.
Tatsächlich hatte Rasulullah ﷺ sehr viele gesegnete Gefährten durch seine ﷺ gesegnete Anwesenheit und Spiritualität gelehrt und erzogen, sodass viele von ihnen leicht die Fähigkeit erlangen konnten, Ijtihad durchzuführen.
Nachdem Rasulullah ﷺ auch die nächste Welt geehrt hat, waren die gesegneten großen Gefährten, die Mujtahid-Gelehrte waren, bereit, der Ummah bei der Lösung von Problemen und der Beantwortung von Fragen zu helfen. Was den Ijtihad betrifft, so waren die Sahabe dafür bekannt, die nächste Generation zu erziehen. Wenn die Lösung eines Problems oder die Antwort auf eine Frage ausdrücklich durch den Heiligen Qur‘ān und die Sunna vorgegeben war, haben die gesegneten großen Gefährten das Problem dem Qur’ān und der Sunna entsprechend gelöst. Wenn jedoch die Lösung nicht explizit im Qur’ān und der Sunna gezeigt wurde, führten die gesegneten großen Gefährten Ijtihad durch und versuchten, die Lösung zu finden, die implizit im Heiligen Qur’ān und der Sunna vorhanden ist. Wenn der Ijtihad aller Mujtahid-Sahabe in einer bestimmten Frage gleich war, dann war dies ein Ijma. (Möge Allah, der Allmächtige, mit allen von ihnen zufrieden sein)
Es war eine gesegnete Zeit der Großen Gefährten, Tabiun und Tebe-i Tabiun, weil es damals viele Mujtahid-Sahabe an vielen verschiedenen Orten geben hat: alle von ihnen warfen ihr schönes Licht auf den Pfad, der zum Heiligen Qur‘ān und zur Sunna Nabawiyyah führte. (Möge Allah, der Allmächtige, mit allen von ihnen zufrieden sein)
Später haben ihre Schüler die Ijtihads ihrer Mujtahid-Lehrer an ihre nächsten Generationen auf systematische Weise weitergegeben und erklärt. Darüber hinaus wurde dieses System des Berichtens und Erklärens durch die Studien der nächsten Generationen erweitert. So bildeten sich mit der Zeit vier große Madhhabs des Fiqh heraus, die Antworten auf alle mit dem Fiqh verbundenen Fragen gefunden haben. (Möge Allah, der Allmächtige, mit allen von ihnen zufrieden sein)


Wer hat das Wissen von Rasulullah ﷺ weitergebenen?
Für das Folgende müssen anfangs zwei Punkte hervorgehoben werden:

  • Wenn man einem Madhhab folgt, dann folgt man nicht irgendwelchen Spielregeln. Das Wissen über das Gebet, das Fasten, die Zakat, die Hajj und viele andere Themen ist seit der Zeit von Rasulullah ﷺ von Generation zu Generation weitergegeben worden. Wer heute einem Madhhab folgt, folgt zugleich auch den Sahabe, die von Rasulullah ﷺ gelernt haben und man folgt letztlich Rasulullah ﷺ selbst. Die Sunna des Propheten ﷺ kann nur durch die Madhhab gelernt und verstanden werden.
  • Der zweite wichtige Punkt betrifft einen bestimmten Madhhab, nämlich den hanefitischen. Dieser Madhhab geht auf den bedeutenden Sahabe Abdullah ibn Mas’ūd zurück (Möge Allah, der Allmächtige, mit ihm zufrieden sein). Es gibt eine Verbindung zwischen Abdullah ibn Mas’ūd und Imam Abu Hanifa (Möge Allah, der Allmächtige, mit ihnen zufrieden sein), die im Folgenden dargestellt werden soll.
    Abdullah ibn Mas’ūd (Möge Allah, der Allmächtige, mit ihm zufrieden sein) war einer der Hadith-Scharif-Erzähler, Koranexegeten, Faqih (Rechtsgelehrter) und Qari (Richter).
    Es gibt einige Hadith Sharifs über Abdullah ibn Mas’ūd. So hat Umar ibn al-Khattab (Möge Allah, der Allmächtige, mit ihm zufrieden sein) über Abdullahs ibn Mas’ūd (Möge Allah, der Allmächtige, mit ihm zufrieden sein) Rechtswissen folgendes gesagt:
  • „Er ist eine Person, die mit Fiqh erfüllt ist.“ (Imam Ibn Abi Shaybah)
    Wer Imam Abu Hanifa folgt, folgt zugleich auch den anderen überlegenen Imamen und mehreren großen Gefährten, einschließlich Abdullah ibn Mas’ūd (Allahs Segen sei auf ihm).
    Ein weiterer wichtiger Punkt, den es hier zu erwähnen gilt, ist die Wissenskette des Großen Imams Abu Hanifa.
  • Der Lehrer von Imam Abu Hanifa war Hammad bin Abu Suleyman (möge Allah mit ihm zufrieden sein).
  • Hammad bin Abu Suleyman war einer der bedeutendsten Schüler von Ibrahim en-Nehai. Er hat auch das Wissen des Hadith-Scharifs von dem großen Gefährten Anas bin Malik (Möge Allah, der Allmächtige, mit ihm zufrieden sein) und von vielen Tabiun gelernt. Imam Abu Hanifa (Möge Allah, der Allmächtige, mit ihm zufrieden sein) hat 18 Jahre lang von Hammad bin Abu Suleyman gelernt und er hat 2000 Hadithe Sharif berichtet.
  • Imam Ibrahim en-Nehai war einer der wichtigsten Ulama der irakischen Fiqh-Schule und ein anerkannter Experte im Wissen über Hadith. Er war Schüler von Alqame bin Qays, der seinerseits ein bedeutender Schüler von Abdullah ibn Mas’ūd gewesen ist (möge Allah, der Allmächtige, mit ihm zufrieden sein).
  • Eine wichtige Quelle für die Ijtihads von Imam Abu Hanifa war Imam Abu Amr Sabi. Imam Abu Amr Sabi war zusammen mit Imam Ibrahim Nehai Schüler von Abdullah ibn Mas’ūd. Außerdem lernte er das Wissen des Hadith von mehr als 70 Gefährten (möge Allah, der Erhabene, mit ihnen allen zufrieden sein).
  • Ein weiterer wichtiger Schüler von Abdullah ibn Mas’ūd war Mesrûk bin Ecda. Imam Şa'bî und Imam Ibrâhim en-Nehaî gehörten zu seinen Schülern im Wissen um den Hadith (möge Allah, der Erhabene, mit ihnen allen zufrieden sein).
  • Kadi Sureyh hat den Islam von Muâz b. Cebel. Auch er war ein Schüler von Abdullah ibn Mas’ūd und ein Lehrer von Imam Sabi und Imam al-Nehai. Darüber hinaus war er Qadi in der Ära von Umar, Osman, Ali und Muaviye – dass er in dieser Ära all dieser gesegneten großen Gefährten als Qadi diente, zeigt sein islamisches Wissen und seine Taqwa. (Möge Allah, der Erhabene, mit ihnen allen zufrieden sein.)
  • Esved bin Yezid war auch ein Schüler von Abdullah ibn Mas’ūd und Lehrer von Imam Ibrahim Nehai und Imam Sabi. Er erwarb sein Hadith-Scharif-Wissen durch Bilâl-i Habeşî, Huzeyfe b. Yemân, Selmân-ı Fârisî, Abdullah b. Mes'ûd, Hz. Ebû Bekir, Umar, Ali, Ebû Mûsâ al-Eş'arî, Hz. Âişe und Ümmü Seleme (Möge Allah, der Allmächtige, mit allen von ihnen zufrieden sein).
    Von diesen Gelehrten lernte Imam Abu Hanifa also sein Wissen. (Möge Allah, der Erhabene, mit ihnen allen zufrieden sein.)
    Darüber hinaus sollte die Lehrer-Schüler-Kette zwischen dem Größten Imam Abu Hanifa und Imam Abu Mansur al-Maturidi (Allahs Segen sei auf ihnen) besonders hervorgehoben werden. In diesem Sinne müssen wir mit den Lehrer von Imam Abu Mansur al-Maturidi beginnen. Abu Bekr Ahmed bin Ishaq Juzjani und Abû Süleyman al-Jûzjânî sind zwei bekannte Ulama in diesem Sinne. Abu Sulayman al-Juzcani – ein Schüler von Imam Abu Yusuf und Imam Muhammed b. Hasan Seybani – gründete eine große Madrasa in Samarkand. Imam Abu Bekr Ahmed bin Ishaq Juzjani war der erste im Gebiet von Kelam, der an dieser Medrese seinen Abschluss machte. Danach bildete Imam Abu Bekr Ahmed bin Ishaq Juzjani zwei große Kelam-Schüler aus. Ebû Nasr Ahmed b. Abbas al-İyâzî und Ebû Mansûr al-Mâtürîdî. Ersterer war auch der Lehrer und Mitschüler von Imam Abu Mansur al-Maturidi. (Möge Allahs Segen auf ihnen allen ruhen und sie sie alle segnen)

Was sind die ‚Vorteile‘, einem Madhhab zu folgen?
Wir wollen jetzt mit Allahs Erlaubnis versuchen, die wichtigsten Punkte zusammenzufassen:

  • Einem Madhhab zu folgen bedeutet, einen Schutz vor dem Höllenfeuer zu haben.
  • Die Sunna unseres geliebten Propheten ﷺ kann nur durch die Madhhab gelernt und verstanden werden.
  • Wer einem Madhhab folgt, folgt zugleich auch den Sahabe, ihren Schülern und den Schülern ihrer Schüler (möge Allah, der Allmächtige, mit ihnen allen zufrieden sein). Man ist somit mit Rasulullah ﷺ, den Sahabe, den Tabi’ūn und den Tabe-i Tabi’ūn verbunden (möge Allah, der Erhabene, mit ihnen allen zufrieden sein).
  • Einem Madhhab zu folgen bedeutet auch, die Arbeit und das Wissen all dieser Generationen von Muslimen wertzuschätzen – jede Bewegung, die wir z.B. im Gebet ausführen, ist Teil des Wissens dieser Menschen (möge Allah, der Erhabene, mit ihnen allen zufrieden sein).
  • Durch das gründliche Lernen eines Madhhab wissen wir nicht nur, was eindeutig erlaubt und verboten ist, sondern auch den ‚Graubereich‘ dazwischen. Dadurch können wir uns vor Schädlichem und Sündhaftem besser fernhalten mit Allahs, des Erhabenen, Erlaubnis.
  • Unsere Imame, Hocas, Lehrer und Gelehrten können aufgrund ihres Wissens im Madhhab uns helfen bei Fragen, die wir nicht beantworten können mit der Erlaubnis Allahs, des Erhabenen.
  • Einem Madhhab zu folgen bedeutet, einen Weg ins Paradies zu beschreiten mit Allahs, des All-Erhabenen, Erlaubnis.

Taharah


Die rituelle Reinheit
„Der Schlüssel zum Paradies ist das Gebet und der Schlüssel für das Gebet ist die Reinheit.“
(at-Tirmidhi)

Was ist rituelle Reinheit und wozu ist sie notwendig?
Die Voraussetzung für viele gottesdienstliche Handlungen (ibada) ist (rituelle) Reinheit. Ohne diese Reinheit dürfen wir z.B. nicht beten, denn die Reinheit ist eine der Voraussetzungen zum Gebet

  • Allah akzeptiert das Gebet eines Menschen nicht, wenn dieser rituell unrein ist, bis dieser Wudu gemacht hat. [al-Bukhari, Muslim, Ahmad, at-Tirmidhi]
    Es gibt viele Überlieferungen, welche die Wichtigkeit der Reinheit für die Gläubigen belegen
  • {Wahrlich, Allah liebt die Reumütigen und liebt diejenigen, die sich rein halten.} (Q 2,222
  • {Und wenn ihr im Zustand der Unreinheit seid, dann reinigt euch.} (Q 5,6)
  • {Und Allah liebt die sich reinigenden.} (Q 9,108)
  • Die Reinigung ist der halbe Glaube. (Muslim, at-Tirmidhi, Ibn Majah)
  • „Die Angehörigen meiner Ummah werden am Tage der Auferstehung aufgerufen, und sie werden mit einem Mal auf der Stirn und einem Reifen am Fußgelenk als Spuren des wudû‘ erscheinen.“ (Bukhari)

    Frage: Warum ist die kleine rituelle Reinheit (Wudu) wichtig?
    Es gibt eine Reihe von Überlieferungen, welche die Vorzüglichkeit und Wichtigkeit des Wudu (kleine rituelle Reinheit) benennen:

    • Haltet Wudu’ aufrecht und verrichtet es gut, damit eure Lebensspanne verlängert wird. [Haraiti]
    • Derjenige, der die Wudu’ gut verrichtet und dann die Moschee betritt, wird Allahs Gast sein. Allahu ta'ala ehrt gewiss Seinen Gast. [Bayhaqi]
    • Wer die Wudu’ gut vollzieht und dann sagt: „Ash-hadu an laa ilaaha ill-Allahu wahdahu laa sharika lah wa ash-hadu anna Muhammadan 'abduhu wa rasuluhu“ [Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Allah gibt, Der keinen Partner hat und ich bezeuge, dass Muhammad ﷺ Sein Diener und Sein Gesandter ist], dem werden die acht Tore des Paradieses geöffnet.) [Nasai]
    • Ein gut verrichtetes Wudu’ ist die Hälfte des Glaubens [Iman]. [Ibn Hibban]
    • Die erste Befragung [am Jüngsten Tag] wird über Wudu’ sein. Wenn es für gut befunden wird, folgt [die Befragung] das Gebet. [Bayhaqi]
    • Es gibt keinen Sünder, der ein gutes Wudu’ macht und zwei Rak'ats Gebet verrichtet und um Vergebung bittet, dem nicht vergeben worden ist. [Tirmidhi]
    • Wer auch immer ein gutes Wudu’ macht und dann sein Gebet in der Gemeinschaft [jama'ah] verrichtet, dem werden alle seine Sünden vergeben. [Muslim]
    • Wer gut Wudu’ macht, wird von seinen Sünden gereinigt. [Bukhari]
    • Wer gut Wudu’ macht und dann seinen Bruder im Islam besucht, wird der Hölle fernbleiben. [Abu Dawud]
    • Wer gut Wudu’ macht und dann zwei rak'ats Gebet verrichtet, wenn die Sonne aufgeht [d.h. zur Zeit des ishraq], dem werden alle seine Sünden vergeben.) [Imam-i Ahmad]
    • Wudu’ gut zu machen, auch wenn es kalt oder heiß ist, gilt als Sühne für die eigenen Sünden. [Muslim]
    • Gut Wudu’ zu machen und dann das Salat in khushu [tiefer und demütiger Ehrfurcht] zu verrichten, dient als Sühne für kleinere Sünden. Dieser Zustand bleibt das ganze Leben lang bestehen. [Muslim]
      Darüber hinaus ist gut, wenn man versucht, stets im Zustand des Wudu’ zu bleiben. Der Zustand des Wudu’ hat viele Vorzüge. Es wird im Hadith-i Sharifs erklärt:
    • Eine Person im Zustand des Wudu’ ist wie eine fastende Person. [Daylami]
    • Ein gut verrichtetes Wudu’ ist die Hälfte des Glaubens. [Ibn Hibban]
    • Wenn eine Person Wudu’ macht, fallen ihre Sünden ab, so wie Blätter von einem Baum fallen. [Tabarani]
    • Wenn eine Person im Zustand des Wudu’ ist, wenn der Todesengel kommt, wird sie den Status des Märtyrertums erlangen. [Tabarani]
    • Wenn ein Gläubiger sein Gesicht für Wudu’ wäscht, fallen alle Sünden, die er mit seinen Augen begangen hat, mit dem Wasser herunter. Wenn er seine Hände wäscht, fallen alle Sünden, die er mit seinen Händen begangen hat, mit dem letzten Wassertropfen herunter. Wenn er seine Füße wäscht, fallen alle Sünden, die er mit seinen Füßen begangen hat, mit dem Wasser herab, so dass er von all seinen [kleinen] Sünden gereinigt wird. [Muslim]
    • Wenn du dein Gesicht für Wudu’ wäschst, werden deine Sünden von deinen Wimpern abgewaschen. Wenn du deine Hände wäschst, werden sie von deinen Fingernägeln abgestreift. Wenn ihr Masah auf euren Kopf auftragt, werden sie von eurem Kopf abgewaschen. Wenn du deine Füße wäschst, werden sie von deinen Zehennägeln abgestreift. Dir bleibt die Belohnung für das Salat. [Ramuz]
      Wenn man Wudu’ verrichtet, werden einem alle kleinen Sünden vergeben, aber die großen Sünden werden nicht vergeben. Ebenso werden die Sünden, die eine Verletzung der Rechte von Menschen und Tieren beinhalten, nicht vergeben, es sei denn, die usurpierten Rechte werden den Rechtsinhabern oder [wenn die Rechtsinhaber tot sind] ihren Erben zurückgegeben. Um die Belohnung für eine freiwillige (nafl) gottesdienstliche Handlung zu erhalten, ist es eine Bedingung, keine Mängel im Glauben und in den verpflichtenden gottesdienstlichen Handlungen zu haben, sich verbotener Dinge zu enthalten und seine Sünden zu bereuen, und die Absicht zu haben, dies als gottesdienstliche Handlung zu tun. (İslam Ahlakı)
      Außerdem bringt Thawab, das Wudu’ zu erneuern, nachdem man das Salat verrichtet hat. Es wird im Hadith-i Sharifs erwähnt:
    • Zehn Belohnungen werden für eine Person aufgezeichnet, die ihre Wudu’ erneuert, wenn sie sich im Zustand der Wudu’ befindet. [Ibn Majah]
    • Wudu’ auf Wudu’ ist Licht auf Licht. [Imam-i Ghazali]
    • Ich würde euch befehlen, bei jedem Salat Wudu’ zu machen, wenn es nicht schwierig wäre. [Imam-i Ghazali]
    • Wer Wudu’ erneuert, hat seinen Glauben erneuert [er wird leuchtend]. [Imam-i Ghazali]
    • Allahu ta'ala sagte: "Wer die Wudu’ nicht erneuert, wenn sie abbricht, hat Mich verärgert. Wer Wudu’ gemacht hat, aber nicht zwei Rak'ats Salat verrichtet hat, hat Mich verärgert. Wer zwei Rak'ats Salat verrichtet hat, aber Mich nicht um die Erfüllung eines Bedürfnisses gebeten hat, hat Mich verärgert. Wenn Ich das Bittgebet eines Menschen nicht erfülle, nachdem er Wudu’ gemacht und gebetet hat, so werde Ich als verärgert angesehen. Aber Ich verärgere niemanden. [Schir'a] (Anmerkung: Das bedeutet nicht, dass es eine Sünde ist, nicht immer im Zustand von Wudu’ zu bleiben oder kein Gebet zu verrichten, wenn man Wudu’ macht. Es ist mustahab, die Wudu’ zu erneuern, wenn sie unterbrochen wird, und zwei Rak'ats Gebet zu verrichten (Salat-u Subha, ein freiwilliges Salat, das zum Dank für die Wudu’ verrichtet wird), wenn es nicht zu den Zeiten gehört, in denen das Salat makruh ist. Denn Wir können keine religiösen Regeln aus einzelnen Hadith-i Sharifs ableiten. Wir müssen uns auf die Regeln unserer Rechtsschule (Madhhab) in einer Angelegenheit beziehen, welche alle relevanten Hadithe dafür bereits ausgewertet hat.)
    • Derjenige, der Wudu’ macht und zwei Rak'ats Salat verrichtet, wird in das Paradies eintreten können. [Halabi]
    • Wer Wudu’ macht und zwei Rak'ats Salat verrichtet, dem werden seine Sünden vergeben. [Bukhari]
    • Wenn jemand gut Wudu’ macht, werden ihm alle seine Sünden zwischen zwei Salats [zwischen dem Salat, den er verrichten wird, und dem folgenden] vergeben. [Bukhari]
    • Nur ein [vollkommener] Gläubiger kann immer im Zustand des Wudu’ bleiben. [Ibn Majah]
      Wer immer im Zustand des Wudu’ verbleibt, dem wird Allahu ta'ala die folgenden Segnungen zuteilwerden lassen:
      1. Die Engel lassen ihn nicht allein.
      2. Sie schreiben ständig Thawab für ihn auf.
      3. Alle seine Körperteile verherrlichen Allah.
      4. Wenn er schläft, beschützen ihn die Engel vor dem Schaden der Menschen und Geister.
      5. Die Schmerzen und Leiden, die er zum Zeitpunkt des Todes erleiden wird, werden weniger schwer sein.
      6. Wenn er sich im Zustand des Wudu’ befindet, steht er unter dem Schutz von Allahu ta'ala.
      7. Er verpasst niemals das Takbir von Iftitah (das Eröffnungs-Takbir).
      Die Awliya' pflegten weniger zu essen und zu trinken, um immer in einem Zustand von Wudu’ zu bleiben. Hadrat Imam-i Malik zum Beispiel pflegte nur alle drei Tage eine Mahlzeit zu sich zu nehmen. Als er nach dem Grund dafür gefragt wurde, antwortete er: „Ich schäme mich, häufig auf die Toilette zu gehen und in der Gegenwart von Allahu ta'ala zurückzukommen.“ (Anwar-ul-Kudsiyya).
      Es ist eine große Tugend, im Zustand von Wudu’ ins Bett zu gehen. Es wird im Hadith-i Sharifs erwähnt:
    • Wer sich im Zustand von Wudu’ in sein Bett zurückzieht, für den fleht ein Engel die ganze Nacht hindurch: „O mein Herr, vergib diesem Deinem Sklaven.“ [Hakim]
    • Wer mit Wudu’ zu Bett geht und mit dem Gedenken an Allahu ta'ala einzuschlafen beginnt, gilt als Salat betend, bis er aufwacht. Ein Engel verrichtet die gottesdienstlichen Handlungen für ihn. Wenn er auch nach dem Aufwachen an Allahu ta'ala denkt, bittet dieser Engel Allah um Vergebung. [Ibn Hibban]
    • Derjenige, der in einem Zustand von Wudu’ zu Bett geht, ist demjenigen ähnlich, der nachts betet und tagsüber fastet. [Daylami]
    • Eine Person, die sich im Zustand der Wudu’ zu Bett begibt, wird zum Märtyrer, wenn sie in der Nacht stirbt. [Ibn Sunni]

    Frage: Wie verrichtet man gut Wudu’?
    Der Prophet ﷺ erklärte es wie folgt:

    • Ein gutes Wudu’ ist ein perfektes Wudu’, das in Übereinstimmung mit seinen Fards [Pflichtbestandteilen] und Sunnats durchgeführt wurde. [at-Tirmidhi]

    Pflichtbestandteile:
    Nach der hanefitischen Rechtsschule sind die Grundelemente (arkân) des Wudu’ wie folgt:

    • Das Waschen des Gesichtes
    • Das Waschen der Arme einschließlich der Ellenbogen
    • Das Bestreichen eines Viertels des Kopfes
    • Das Waschen der Füße bis einschließlich der Knöchel
      Allah Teâlâ sagt im Qur’ân in einer ungefähren Übersetzung:
    • {O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln.} (Q 5,6)
      Hierbei ist zu beachten:
    • „Waschen“ bedeutet, dass die gewaschene Körperstelle so nass ist, dass von ihr mindestens ein bis drei Tropfen Wasser tropfen.
    • „Bestreichen“ bedeutet, dass man mit der feuchten Hand über die Körperstelle streicht – hier braucht kein Wasser von der Körperstelle zu tropfen.
    • Was zum „Gesicht“ zählt, ist klar definiert: Das Gesicht reicht vertikal vom Kinn bis zum ‚normalen‘ Haaransatz (‚normal‘ deswegen, weil wer eine z.B. eine Glatze hat, wäscht sein Gesicht nur bis dahin, wo sein Haaransatz ‚normalerweise‘ wäre) und horizontal von Ohr zu Ohr, wobei insbesondere Männer darauf zu achten haben, auch die Haut an den Ohren ‚hinter dem Bart‘ zu waschen.
    • Wer einen dichten Bart hat, unter dem man keine Haut erkennen kann, braucht nur die Oberfläche des Bartes zu waschen (das Wasser muss nicht bis zur Haut vordringen). Die Haut aber, die unter einem Bart noch zu sehen ist, muss vom Wasser erfasst werden!

    Die empfohlenen Handlungen (mustahabb) des Wudu

    • Mit rechts beginnen
    • Den Nacken bestreichen
    • Während der Waschung Du’a machen:
    • Beim Wudu’ ist es mustahab, die [vorgeschriebenen] Gebete zu rezitieren oder die Kalima-i Shahadat zu sprechen, während man des Körperglied wäscht. Jemand, der diese vorgeschriebenen Gebete nicht auf Arabisch kennt, kann sie auch in seiner eigenen Sprache rezitieren. Die Wudu’-Gebete und ihre Bedeutungen sind wie folgt:
    • Man sollte das folgende Gebet zu Beginn des Wudu’ rezitieren:
      Bismillaahil-azeem. Wal-hamdu lillaahi 'alaa deen-il-Islaam. Wa 'alaa tawfeeq-il-eemaan. Al-hamdu lillaah-il-la-dhee ja'alal maa-a tahooran wa ja'alal Islaama nooran.
      Ich beginne mit dem Namen von Allahu ta'ala, dem Größten. Gepriesen sei Allah, der uns die Religion des Islams gegeben hat, der uns den Glauben schenkt, der das Wasser reinigt und den Islam zu einem Licht macht.
    • Wenn man Wasser in den Mund nimmt, sollte man das folgende Gebet sprechen:
      Allaahummas-qinee min hawdi nabiyyika ka'san laa azmau ba'dahoo abadan.
      O mein Allah! Lass mich aus dem Teich Deines Propheten trinken, ein Getränk, nach dem man nie wieder Durst verspürt.
    • Man sollte das folgende Gebet sprechen, wenn man die Nase mit Wasser ausspült:
      Allaahumma arihnee raa-yihat-al jannati warzuqnee min na'eemihaa. Wa laa turihnee raa-yihat-an naar.
      O mein Allah! Lass mich den Duft des Paradieses riechen und schenke mir die Segnungen des Paradieses. Halte mich fern von dem Gestank der Hölle.
    • Wenn man sich das Gesicht wäscht, sollte man das folgende Gebet sprechen:
      Allaahumma bayyid wajhee bi-noo-rika yawma tabyaddu wu-joo-hu awli-yaa-ika wa laa tusawwid wajhee bi zu-noo-bee yawma taswaddu wu-juoo-hu a'daa-ika.
      O mein Allah! Du erhellst die Gesichter Deiner Awliya' mit Deinem Licht; erhelle auch mein Gesicht. Schwärze mein Gesicht nicht wegen meiner Sünden an dem Tag, an dem sich die Gesichter Deiner Feinde schwarz färben werden.
    • Wenn man seinen rechten Arm wäscht, sollte man das folgende Gebet sprechen:
      Allaahumma a'tinee ki-taa-bee bi-ya-mee-nee wa haa-sib-nee hi-saa-ban ya-see-ran.
      O mein Allah! Gib mir mein Buch der Taten von meiner rechten Seite und mache mir die Abrechnung leicht.
    • Wenn man seinen linken Arm wäscht, sollte man das folgende Gebet sprechen:
      Allaahumma laa tu'ti-nee ki-taa-bee bi shi-maa-lee wa laa min wa-raa-i zah-ree wa laa tu-haa-sib-nee hi-saa-ban sha-di-dan.
      O mein Allah! Gib mir mein Buch der Taten nicht von meiner linken Seite oder von meinem Rücken. Mache meine Abrechnung nicht zu einer schwierigen Abrechnung.
    • Man sollte das folgende Gebet sprechen, wenn man Masah auf seinem Kopf anwendet:
      Allaahumma harrim sha'ree wa ba-sha-ree 'alan-naar. Wa a-zil-la-nee tahta zil-li 'ar-shi-ka yawma laa zil-la illaa zil-lu 'ar-shi-ka.
      O mein Allah! Wirf meinen Körper und mein Haar nicht in die Hölle. Beschatte mich unter Deinem Thron an dem Tag, an dem es keinen Schatten mehr gibt außer dem Schatten Deines Thrones.
    • Man sollte das folgende Gebet sprechen, wenn man Masah auf seine Ohren aufträgt:
      Allaahummaj'alnee minalla-dhee-na yastami'oonal-qawla fa yattabi'oona ahsanahoo.
      O mein Allah! Mache mich zu einem derjenigen, die auf das Wort hören und es auf die beste Weise befolgen.
    • Man sollte das folgende Gebet rezitieren, wenn man Masah auf den Nacken aufträgt:
      Allaahumma a'tiq raqaba-tee min-an-naar.
      O mein Allah! Erlöse meinen Nacken vom Feuer.
    • Wenn man seinen rechten Fuß wäscht, sollte man folgendes Gebet sprechen:
      Allaahumma thab-bit qadamayya 'alas-si-raa-ti yawma tazillu fee-hil-aq-daa-mu.
      O mein Allah! Mache meine Füße fest auf der Sirat-Brücke an dem Tag, an dem die Füße ausrutschen werden.
    • Man sollte das folgende Gebet sprechen, wenn man sich den linken Fuß wäscht:
      Allaahumma laa tatrud qadamayya 'alas-si-raa-ti yawma tatrudu kullu aq-daa-mi a'daa-i-ka. Allaahummaj'al sa'yee mash-koo-ran wa dhan-bee magh-foo-ran wa a-ma-lee mak-bool-an wa ti-jaa-ra-tee lan ta-boo-ra.
      O mein Allah! Lass meine Füße nicht auf der Sirat-Brücke ausrutschen an dem Tag, an dem die Füße Deiner Feinde ausrutschen werden. Mache mein Bemühen lobenswert. Vergebe meine Sünde. Nimm meine Tat an. Mache meinen Handel halal.
    • Nach Beendigung der Wudu’ sollte man folgendes sagen:
      Subhaana-kalla-humma wa bi hamdika. Ash-ha-du an laa ilaaha illaa anta wahdaka laa sha-ree-ka laka as-tagh-firuka wa atoobu ilayka ash-hadu an laa ilaaha ill-Allah wa ash-hadu anna Muhammadan abduka wa rasooluka.
      O mein Allah! Du bist frei von jeder Unvollkommenheit, und Lob sei Dir. Ich bezeuge, dass es keine Gottheit außer Dir gibt, dass Du eins bist und keinen Partner hast und dass Muhammad ﷺ Dein Sklave und Gesandter ist.
    • Es bringt viel Thawab, Sura al-Qadr zu rezitieren und Salawat nach dem Wudu’ zu sagen. Einige Hadith-i Sharifs besagen:
    • Wer auch immer gut Wudu’ macht und dann sagt: "Ash-hadu an laa ilaaha ill-Allahu wahdahu laa sharika lah wa ash-hadu anna Muhammadan 'abduhu wa rasuluhu", dem werden die acht Tore des Paradieses geöffnet. [Nasai]
    • Wer die Sura al-Qadr nach dem Wudu’ rezitiert, dem werden seine Sünden von 50 Jahren vergeben. [Halabi]
    • Wer die Sura al-Qadr einmal nach dem Wudu’ rezitiert, wird unter den Wahrhaftigen [siddiqeen] verzeichnet. Wer sie zweimal rezitiert, wird zu den Märtyrern gezählt. Wer sie dreimal rezitiert, wird unter den Propheten auferweckt. [Daylami]
    • Wer nach dem Wudu’ zehnmal Salawat sagt, wird von seinen Sorgen befreit, und sein Gebet wird erhört werden. [Ey Oğul İlmihâli]
      Es entsteht kein Schaden, wenn jemand ein Gebet nicht mit dem Körperteil, zu dem es gehört, synchronisiert, weil er es zu schnell oder zu langsam rezitiert.
      Es ist nicht falsch, wenn jemand während des Wudu’ die Kalima-i Shahadat oder den Satz As-tagh-firullah sagt oder Gebete wie „Rabbanaa aa-ti-naa...“ rezitiert, wenn er die vorgeschriebenen Gebete, die während des Wudu’ rezitiert werden, nicht kennt.
    • Auf erhöhtem Platz sitzen, damit man nicht vom verwendeten Wasser bespritzt wird
    • Richtung qibla sitzen
    • Sich nicht von jemanden helfen lassen
    • Nicht mit anderen Reden
    • Beim Waschen jeden Körperteils die Basmala sagen
    • Beim Bestreichen der Ohren für den Gehörgang den befeuchteten kleinen Finger zu verwenden
    • Einen weiten Ring am Finger bewegen (trägt man einen Ring, muss das Wasser auch die Haut unter dem Ring erreichen)
    • Rechte Hand verwenden für das Ausspülen von Mund und Nase
    • Linke Hand verwenden, um das Wasser aus der Nase zu schnäuzen
    • Vor Eintritt der Gebetszeit Wudu zu nehmen
    • Die folgenden drei Du’a am Ende des Wudu in Richtung qibla sprechen:
      أَشْهَدُ أَنْ لا إِلَـهَ إِلاّ اللهُ وَحْدَهُ لا شَريـكَ لَـهُ وَأَشْهَدُأَنَّ مُحَمّـداً عَبْـدُهُ وَرَسـولُـه
      اللّهُـمَّ اجْعَلنـي مِنَ التَّـوّابينَ وَاجْعَـلْني مِنَ المتَطَهّـرين.
      سُبْحـانَكَ اللّهُـمَّ وَبِحَمدِك أَشْهَـدُ أَنْ لا إِلهَ إِلاّ أَنْتَ أَسْتَغْفِرُكَ وَأَتوبُ إِلَـيْك
      'Ash-hadu 'an lā 'ilāha 'illallāhu waḥdahu lā sharīka lahu wa 'ash-hadu 'anna Muḥammadan `abduhu wa Rasūluhu.
      Allāhummaj`alnī minat-tawwābīna waj`alnī minal-mutaṭahhirīn.
      Subḥānaka Allāhumma wa biḥamdika, 'ash-hadu 'an lā 'ilāha 'illā 'Anta, 'astaghfiruka wa 'atūbu 'ilayk.


    Pflichtbestandteile:

    Nach der hanefitischen Rechtsschule sind die Grundelemente (arkân) des Wudu’ wie folgt:

    • Das Waschen des Gesichtes
    • Das Waschen der Arme einschließlich der Ellenbogen
    • Das Bestreichen eines Viertels des Kopfes
    • Das Waschen der Füße bis einschließlich der Knöchel
      Allah Teâlâ sagt im Qur’ân in einer ungefähren Übersetzung:
    • {O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln.} (Q 5,6)
      Hierbei ist zu beachten:
    • „Waschen“ bedeutet, dass die gewaschene Körperstelle so nass ist, dass von ihr mindestens ein bis drei Tropfen Wasser tropfen.
    • „Bestreichen“ bedeutet, dass man mit der feuchten Hand über die Körperstelle streicht – hier braucht kein Wasser von der Körperstelle zu tropfen.
    • Was zum „Gesicht“ zählt, ist klar definiert: Das Gesicht reicht vertikal vom Kinn bis zum ‚normalen‘ Haaransatz (‚normal‘ deswegen, weil wer eine z.B. eine Glatze hat, wäscht sein Gesicht nur bis dahin, wo sein Haaransatz ‚normalerweise‘ wäre) und horizontal von Ohr zu Ohr, wobei insbesondere Männer darauf zu achten haben, auch die Haut an den Ohren ‚hinter dem Bart‘ zu waschen.
    • Wer einen dichten Bart hat, unter dem man keine Haut erkennen kann, braucht nur die Oberfläche des Bartes zu waschen (das Wasser muss nicht bis zur Haut vordringen). Die Haut aber, die unter einem Bart noch zu sehen ist, muss vom Wasser erfasst werden!


    Wie bestreicht man Kopf, Ohren und Nacken am besten?
    Um Masah auf den Kopf, die Ohren und den Nacken gemeinsam aufzutragen, werden beide Hände angefeuchtet. Die drei dünnen, nebeneinander liegenden Finger beider Hände werden zusammengeführt; ihre Innenflächen werden auf den Anfang des Haares direkt über der Stirn gelegt. Die Enden dieser drei Finger beider Hände müssen einander berühren. Daumen, Zeigefinger und Handflächen müssen in der Luft sein und dürfen den Kopf nicht berühren. Die beiden Hände werden nach hinten gezogen, wodurch die Masah mit den drei Fingern jeder Hand auf den Kopf aufgetragen wird. Wenn die Hände das Ende der Haare am Hinterkopf erreichen, werden die drei Finger jeder Hand vom Kopf gelöst und die Handflächen beider Hände werden leicht gegen die Haare an beiden Seiten des Kopfes gedrückt und nach vorne gezogen, wobei Masah auf die Seiten des Kopfes aufgetragen wird. Dann legt man die Zeigefinger beider Hände auf die Innenseiten der Ohren und die Innenflächen der Daumen auf die Rückseite der Ohren und trägt Masah auf die Ohren auf, indem man die Daumen und Zeigefinger nach unten zieht. Dann wird die äußere Oberfläche der drei dünnen Finger auf die Rückseite des Nackens gelegt und Masah auf den Nacken aufgetragen, indem man sie von der Mitte des Nackens zu den Seiten zieht.


    Unerwünschte Handlungen (makruh) beim Wudu

    • Wasserverschwendung
    • Zuwenig Wasser nehmen
    • Wasser ins Gesicht schlagen/klatschen
    • Während des Wudu Gespräche führen
    • Sich ohne Grund helfen lassen
    • Dreimal den Kopf mit immer neuem Wasser bestreichen


    Was Wudu’ ungültig macht
    Es gilt hierbei eine Grundregel: Die Sicherheit wird durch den Zweifel nicht aufgehoben. Ich kann manchmal im Zweifel sein, ob ich noch Wudu’ habe, z.B. wenn die Waschung mehrere Stunden zurückliegt. Dann muss ich mich folgendes Fragen: Wenn ich sicher weiß, dass ich vor ein paar Stunden Wudu’ genommen habe und nichts von den unten aufgeführten Punkten passiert ist, dann habe ich jetzt immer noch Wudu’. Wenn ich aber weiß, dass ich Wudu’ genommen habe und in der Zwischenzeit ist etwas von den unten aufgeführten Dingen passiert, dann habe ich durch ein solches Ereignis das Wudu’ verloren und muss nochmals die Waschung durchführen.


    • Alles, was aus den Ausscheidungsorganen austritt:
      • Alles, was von den Ausscheidungsorganen austritt, sei es viel oder wenig: Auch ein winziger Tropfen Urin, der aus der Harnröhre ausdringt, bricht das Wudu’.
      • Zu dem, was aus den Ausscheidungsorganen austreten kann, zählt Urin, Kot und Wind.


    •  Unreine Substanzen, die von anderen Stellen als den beiden Ausscheidungsorganen aus dem Körper austreten
      • Damit sind Blut und Eiter gemeint.
      • Es sind zwei Fälle zu unterscheiden:
        • Das Erscheinen z.B. des Urins aus den Ausscheidungsorganen macht Wudu’ ungültig.
        • Das Herausrinnen von Blut (nicht das Erscheinen!) aus anderen Körperöffnungen als den Ausscheidungsorganen und damit das Fließen auf eine Stelle, die gereinigt werden muss, macht Wudu’ ungültig. (Wer z.B. einen Kratzer hat, aus dem aber kein Blut fließt, behält sein Wudu’.)
      • Manchmal kann beim Zähneputzen Blut im Speichel sein. Hier gilt: Das Wudu’ ist erst gebrochen, wenn das Blut dominant im Speichel ist, also die Speichelflüssigkeit dominiert.


    • Erbrochenes, das den Mund füllt – nicht Schleim, auch wenn er viel ist.
      • Wenn man einen Brechreiz hat und der Mageninhalt nach oben kommt, man aber das Erbrechen verhindern kann, bleibt das Wudu’ erhalten.


    • Schlaf, währenddessen man nicht stabil sitzt:
      • Hier sind zwei Dinge zu berücksichtigen:
        • Im Schlaf hat man seinen Körper nicht unter Kontrolle. Man kann z.B. nicht verhindern, dass man Wind lässt. Deshalb ist es besser, nach dem Schlafen erneut Wudu’ zu nehmen bzw. deswegen bricht Schlaf das Wudu’.
        • Das Wudu’ bleibt (nach einer strengen Meinung) nur dann erhalten, wenn man im Sitzen schläft und zwar so, dass man sich nirgendwo anlehnt. Wer im Sitzen einschläft aber z.B. mit dem Rücken an einer Wand angelehnt ist, erfüllt diese Bedingung des ‚sicheren Sitzens‘ nicht, weil man sich hinlegen würde, wenn die Wand entfernt werden würde.


    • Bewusstlosigkeit, Verrücktheit, Trunkenheit
      • Bewusstlosigkeit: Ohnmacht, Narkose
      • Verrücktheit: Wut, dass man „einen Esel von einem Pferd nicht mehr unterscheiden kann“ (also nicht im psychologischen Sinne, sondern wenn jemandem das rationale Denken kurzzeitig verwehrt ist)


    • Lautes Lachen eines Erwachsenen in einem uneingeschränkten, also einem Pflicht-Gebet.
      • Während des Gebetes laut zu lachen, sodass jemand anderes es hören kann, bricht das Wudu’. Lächeln oder ein ‚leises‘ Lachen, dass man nur selber hören kann, während des Gebetes bricht das Wudu’ nicht.


    • Intimer Kontakt zwischen Mann und Frau
      • Nach der hanefitischen Rechtsschule gilt beim Kontakt zwischen Mann und Frau:
        • Kein Kuss, keine Berührung, kein Händehalten bricht Wudu’
        • Erst die Berührung der Geschlechtsteile mit Erektion bricht Wudu’


    Ghusl

    • {Wahrlich, Allah liebt die Reumütigen und liebt jene, die sich reinigen.} (Q 2,222)

    • „Es gehört sich für jeden Muslim, alle sieben Tage einmal die Ganzkörperwaschung durchzuführen und sich dabei seinen Kopf und seinen [übrigen] Körper zu waschen.“ (Bukhari 85)


    Die Pflichtteile des Ghusl

    Um in den Zustand der großen rituellen Reinheit zu gelangen, muss man das folgende tun:

    • Mund ausspülen
    • Nase ausspülen
    • Körper waschen, sodass keine Stelle trocken bleibt
    • Buchnabel
    • Innere der Vorhaut
    • Schnurbart, Augenbrauen, Bart (die Haut unter dem Bart muss massiert werden, damit das Wasser dorthin gelangt).

    Anmerkung: Eine Frau braucht ihre Zöpfe/Flechten nicht aufzulösen, solange das Wasser die Haarwurzeln/den Haaransatz benetzt (aber es ist besser, wenn sie sie auflöst). Männer müssen ihre Haarflechten auflösen!


    Die Sunnah-Handlungen des Ghusl

    Um die große rituelle Reinheit vollkommen zu machen, soll man folgendes tun:

    • Basmala sagen

    • Absicht fassen

    • Mit dem Händewaschen, dem Waschen der Geschlechtsteile und dem Entfernen von Unreinheiten auf dem Körper beginnen

    • Wudu vollziehen

    • Dreimal Wasser über den Körper schütten

    • Wasser zuerst über den Kopf, dann rechte, dann linke Schulter gießen

    • Während des Waschens die Haut zu reiben

    • Die einzelnen Körperteile unmittelbar nacheinander waschen


    Was macht den Ghusl erforderlich?

    Um die große rituelle Reinheit vollkommen zu machen, soll man folgendes tun:

    • Ejakulation

    • Eindringen der Eichel in einen der beiden unteren Körperöffnungen

    • Das Vorfinden von Ejakulat oder Präejakulat nach dem Aufwachen

    • Das Ende der Menstruation oder des Wochenflusses/Wochenbettblutung und die Gebetszeit bevorsteht

    • Wenn man im Zustand großer ritueller Unreinheit in den Islam eintritt, dann ist es Pflicht, nach dem Eintritt, Ghusl zu machen

    Die rituelle Ganzkörperwaschung ist nicht erforderlich bei einem (erotischen) Traum, wobei man beim Aufwachen keine Feuchtigkeit vorfindet.


    Wann ist Ghusl erwünscht (sunna)?

    • Für den Freitag

    • Für die beiden Festgebete

    • Eintritt in Ihram

    • Bei der Pilgerfahrt, am Tag von Arafa


    Wann ist Ghusl empfohlen (mandub)?

    • Für den Freitag

    • In der Nacht des 15. Shaban

    • Laylat ul-qadr

    • Bevor man neue Kleidung anzieht

    • Für die Reue und Abkehr von einer Sünde

    • Wenn man nach einer Reise an einem Ort ankommt

    • Bevor man Medina besucht

    • Bevor man Mekka besucht

    • Wenn man wieder zu sich kommt, nachdem man den Verstand verloren hat; ebenso nach Ohnmacht oder nach einem Rauschzustand; wenn man den Islam angenommen hat, und nicht im Zustand der großen rituellen Unreinheit war


    Wann ist Ghusl empfohlen (mandub)?

    Wudu’ und Ghusl vollzieht man mit Wasser. Dieses Wasser muss bestimmte Eigenschaften erfüllen, damit man es für die rituelle Reinigung verwenden kann.


    • In der Nacht des 15. Shaban

    • Die rituelle Reinigung ist nur mit „absolutem Wasser“ (al-mâ‘ al-mutlaq) gültig.

    • „Absolutes Wasser“ hat die Eigenschaft, sowohl materielle Unreinheit (najas) als auch spirituelle Unreinheit (hadath) zu entfernen.

    • Absolutes Wasser – neben i.d.R. dem Wasser aus dem Wasserhahn – ist:

      • Regenwasser

      • Flusswasser

      • Brunnenwasser

      • Quellwasser

      • Meereswasser

      • Geschmolzener Schnee und geschmolzener Hagel

    • Wasser hat in den folgenden Fällen seine Eigenschaft verloren, „absolut“ zu sein und kann deswegen nicht für die rituelle Reinigung (Wudu’ und Ghusl) verwendet werden:

      • Wasser, das seine natürlichen Eigenschaften etwa durch Kochen verloren hat: Eine Suppe ist etwas Reines, aber man kann mit ihr sich nicht waschen.

      • Wasser, das mit etwas Reinem vermischt ist, welches das Wasser dominiert: In einer Limonade z.B. ist ein Fruchtsaft mit Wasser vermischt. Sowohl das Wasser als auch der Fruchtsaft sind rein, aber das Wasser schmeckt nicht mehr nach reinem Wasser.

      • Wasser, dass bereits für Wudu’ und Ghusl verwendet worden ist: Dieses Wasser ist rein, Wudu’-Wasser kann man auch trinken, aber mit diesem ‚verbrauchten‘ Wasser kann man kein Wudu’ und Ghusl mehr machen.

      • Wenn in absolutes Wasser eine rituell unreine Substanz gerät, wie z.B. Blut oder Urin, dann unterscheidet man zwei Fälle:

        • Fällt in eine kleine Wassermenge eine unreine Substanz, wird dieses Wasser unrein, auch wenn man die unreine Substanz nicht sieht. Z.B.: Ein Tropfen Blut in ein Glas reinen Wassers oder ein Tropfen Wein in einen Topf mit Suppe machen das Glas Wasser und die Suppe unrein.

        • Fällt dagegen eine unreine Substanz in eine große Wassermenge, bleibt das Wasser rein, solang man die Verunreinigung nicht sehen oder riechen kann. Z.B.: Ein Kind uriniert in einen Swimmingpool – dieses Wasser gilt ein rein und kann für die rituelle Reinigung verwendet werden.

    • Als „großes Wasser“ bezeichnet man:

      • Fließendes Gewässer, wie z.B. einen Fluss.

      • Ab einer Wassermenge, die etwa 5x5 Meter und eine tiefe von einigen Zentimetern hat, spricht man von einem großen Wasser – so ist etwa ein See ein großes Wasser.

    Es folgt eine Übersicht mit Urteilen nach Imam an-Nadawî (rahimullah), welches Wasser, das mit etwas Reinem vermischt ist, man verwenden kann, und welches nicht:


    • Als „großes Wasser“ bezeichnet man:
    • Wasser + reine Substanz (Seife, Mehl, Safran), wenn die Substanz das Wasser nicht überwiegt -> Wudu erlaubt
    • Wasser + reine Substanz, aber Substanz überwiegt Wasser (Limonade) -> Wudu nicht erlaubt
    • Wenn Wasser durch Stehen seine Farbe, seinen Geruch oder seinen Geschmack ändert -> Wudu erlaubt
    • Wenn Wasser mit Dingen vermengt wird, die nur schwer von dem Wasser zu trennen sind wie Algen, Blätter, Früchte -> Wudu erlaubt
    • Wenn Wasser mit einer Substanz sich mischt, die zwei Eigenschaften hat (z.B. Farbe und Geschmack bei Milch), dann: geht eine der beiden Eigenschaften auf das Wasser über -> kein Wudu erlaubt
    • Wenn Wasser mit einer Substanz sich mischt, die drei Eigenschaften hat (z.B. Farbe, Geschmack, Geruch wie bei dunklem Essig), dann: gehen zwei Eigenschaften auf das Wasser über -> kein Wudu erlaubt


    Wie kann man sich reinigen, wenn es kein Wasser gibt?
    Wenn kein Wasser zur Verfügung steht, um Wudu’ oder Ghusl zu verrichten, oder wenn es zwar Wasser gibt, es aber nicht benutzt werden kann, kann man Tayammum mit jeder Art von sauberem, irdenem Gegenstand verrichten, wie z.B. saubere Erde, Sand, Kalk und Stein. Nach dem Hanafi Madhhab kann Tayammum verrichtet werden, bevor die Zeit für das Fard-Salat gekommen ist.


    Im Qur’ân und in der Sunna wird das Tayammum wie folgt beschrieben:


    • {Und wenn ihr krank seid oder auf einer Reise oder jemand von euch vom Abort kommt oder ihr Frauen berührt habt und dann kein Wasser findet, so wendet euch dem guten Erdboden zu und streicht euch über das Gesicht und die Hände. Allah ist Allverzeihend und Allvergebend.} (Q 4,43)
    • Imran Ibn Husayn al-Huzâ’îyy berichtete, dass der Gesandte Allahs ﷺ bemerkte, dass ein Mann von den Leuten Abstand nahm und nicht mit ihnen betete. Der Prophet ﷺ sagte zu ihm: „Was hielt dich davon ab, mit den Leuten zu beten?“ Der Mann antwortete: „O Gesandter Allahs ﷺ, ich bin im Janaba-Zustand und finde kein Wasser!“ Der Gesandte Allahs ﷺ sagte: „Verwende stattdessen Sand, denn dieser genügt dir!“ [Bukhari]
    • „[…] Und er Prophet ﷺ schlug mit seinen beiden Handflächen auf den Erdboden, pustete sie aus und rieb damit sein Gesicht und seine beiden Hände.“ [Bukhari]


    Die Hauptbedingungen, unter denen Tayammum zulässig wird, sind folgende


    • Wenn man nicht in der Lage ist, sauberes Wasser zu finden, um Wudu’ oder Ghusl zu verrichten (es ist immer fard [obligatorisch], nach Wasser zu suchen, wenn man sich in einer Stadt befindet),
    • Wenn man an einer Krankheit leidet, die einen daran hindert, Wasser zu benutzen, oder wenn die Gefahr besteht, dass man stirbt oder wegen Kälte krank wird, wenn man Wasser benutzt,
    • Wenn sich in der Nähe des Wassers ein Feind befindet, ein wildes oder giftiges Tier, das einen angreifen wird,
    • Wenn man kein Wasser benutzen kann, weil man gefangen gehalten wird,
    • Wenn man mit dem Tod bedroht ist,
    • Wenn ein Reisender kein zusätzliches Wasser hat, außer dem, das er trinken wird,
    • Wenn es zwar einen Brunnen gibt, es aber nicht möglich ist, Wasser daraus zu gewinnen,
    • Wenn es so kalt ist, dass man wirklich zu befürchten hat, dass man durch die Verwendung von Wasser beim Wudu’ oder Ghusl ernsthaft krank werden könnte.


    Was sind die obligatorischen Elemente (fards) des Tayammum?

    Es gibt drei obligatorische Elemente im Tayammum:


    • Die Absicht (niyyah),
    • Das Reiben der Handflächen beider Hände an sauberer Erde und gründliches Abwischen des gesamten Gesichts damit,
    • Die Hände an sauberer Erde reiben und zuerst den rechten und dann den linken Arm abwischen.


    Was sind die sunna-Elemente des Tayammum?

    Die sunna-Elemente des Tayammum sind wie folgt:

    • Die Basmala zu Beginn zu sagen,

    • Die Handflächen auf den Boden legen,

    • Das Hin- und Herbewegen der Handflächen auf dem Boden,

    • Die Daumen zusammenschlagen, bis keine Erde mehr übrig ist, wenn sich Erde auf den Handflächen befindet,

    • Die Finger zu öffnen, wenn man die Hände auf die Erde legt,

    • Zuerst das Gesicht und dann die Arme abzuwischen,

    • Es in der gleichen Geschwindigkeit wie das Wudu’ zu verrichten,

    • Wenn eine Person auf einer Reise sich sicher ist, dass es innerhalb von 1.920 Metern Wasser gibt, ist es fard (Pflicht) für sie, danach zu suchen. Wenn sie vermutet, dass es dort Wasser gibt, dann ist es sunnat, danach zu suchen.

    • Zuerst den rechten Arm abzuwischen und dann den linken,

    • Die Hände fest auf den Boden zu legen, als ob man ihn schlagen würde,

    • Die Arme wie unten beschrieben abwischen,

    • Zwischen den Fingern zu wischen und dabei alle Ringe zu bewegen.


    Die sunna-Elemente des Tayammum sind wie folgt:


    • Zwischen den Fingern zu wischen und dabei alle Ringe zu bewegen.
    • Die Absicht, ‚einfach nur‘ Tayammum zu verrichten, macht das Tayammum nicht ausreichend. Wenn man Tayammum macht, muss man auch die Absicht haben, das Gebet damit zu verrichten.
    • Mehrere Personen können auf derselben Erde Tayammum verrichten, denn Erde und dergleichen werden nicht musta'mal (gebraucht), wenn sie für Tayammum verwendet werden. Der Staub, der nach dem Tayammum von den Händen und dem Gesicht fällt, gilt als musta'mal.Mit den folgenden Dingen kann man kein Tayammum verrichten:
    • mit einem Baum, Gras, Holz, Eisen, Messing, einer mit Ölfarbe gestrichenen Wand, Kupfer, Gold oder Glas durchgeführt werden.
    • Tayammum Er kann durchgeführt werden mit:
    • Sand, Perlen oder Korallen, Kalk und Gips, gewaschenem Marmor, Zement, unglasierten Fayence-, unglasierten Porzellan- oder Steinguttöpfen; auch mit Schlamm, wenn nur Schlamm vorhanden ist und der Wasseranteil weniger als fünfzig Prozent beträgt.
    • Es ist erlaubt, mehrere Gebete mit einem einzigen Tayammum zu verrichten.


    Wie verrichtet man Tayammum?

    • Zuerst muss man die Absicht haben, sich von Janabat (große rituelle Unreinheit) oder von dem Zustand ohne Wudu’ zu reinigen. Denn Tayammum kann Wudu’ und Ghusl ersetzen, wenn kein Wasser vorhanden ist.

    • Beide Ärmel sollten bis über die Ellenbogen hochgekrempelt werden und die beiden Handflächen sollten auf sauberer Erde, Stein oder auf einer mit Erde oder Kalk verputzten Wand gerieben werden. Dann reibt man mit den beiden Handflächen einmal sanft über das ganze Gesicht, wobei mindestens drei Finger das Gesicht berühren. Dazu werden die Fingerspitzen beider Hände aneinander und auf die Stirn gelegt. Die Finger werden dann auf den Haaransatz gesetzt und langsam nach unten zum Kinn bewegt. Die Finger werden in einer geraden Linie über die Stirn, die Augenlider, die beiden Seiten der Nase, die Lippen bis zum Kinn gezogen. Währenddessen werden die Handflächen an den Wangen gerieben.

    • Nachdem man beide Hände ein zweites Mal auf den Boden gelegt und die Hände zusammengeschlagen hat, um den überschüssigen Staub und die Erde abzuschütteln, reibt man zuerst die Innenseite der vier Finger der linken Hand an der Außenseite des rechten Arms von den Fingerspitzen bis zum Ellbogen, dann die linke Handfläche an der Innenseite des rechten Arms vom Ellbogen bis zur Handfläche und schließlich die Innenseite des linken Daumens an der Außenseite des rechten Daumens. Alle Ringe müssen entfernt werden. Dann reiben Sie mit der rechten Hand ebenfalls über den linken Arm. Die Handflächen müssen an der Erde gerieben werden, aber der Staub und die Erde müssen nicht an den Händen bleiben.


    Welche Dinge heben das Tayammum auf?

    Folgende Dinge heben Tayammum auf:

    • Alles, was auch das Wudu’ und Ghusl bricht.

    • Sobald wieder Wasser zur Verfügung steht. Ergänzung: Sollte während des Gebetes sich die Situation ändern, sodass wieder Wasser zur Verfügung steht, ist das Tayammum gebrochen und das Gebet muss mit Wudu’ wiederholt werden.


    Kann man Tayammum anstelle von Wudu’ und Ghusl machen, wenn aufgrund von Verletzungen kein Wasser den Körper berühren darf?
    Wenn der größte Teil des Körpers, z.B. durch Verbrennungen, verletzt ist, sodass kein Wasser verwendet werden kann, weil es dem Körper schaden würde, dann ist es erlaubt, Tayammum durchzuführen.
    Wenn die meisten Teile des Körpers aber unverletzt sind, so vollzieht man Wudu’ und bestreicht mit der nassen Hand die verletzten Körperteile, die normalerweise gewaschen werden sollten, mit Wasser.
    Eine Kombination aus Tayammum und Wudu’ ist nicht erlaubt.


    Wie benutzt man Khuffs (Khuffayn)?

    Es ist Pflicht, beim Wudu‘ die Füße bis einschließlich der Knöchel zu waschen.

    • {O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln.} (Q 5,6)

    Unter bestimmten Bedingungen ist es aber erlaubt, anstelle der Fußwaschung über feste Socken (Pl. khuffayn oder khuffân Sg. khuff) mit der nassen Hand zu streichen.


    Unser Prophet ﷺ zeigte uns, wie und unter welchen Bedingungen wir diese Ersatzwaschung durchführen können. Viele Dinge, wie z.B. die Methode, das Gebet zu verrichten, sind im Qur'an al-karim nicht erklärt worden. Wir tun sie, wie unser geliebter Prophet ﷺ es tat, denn Allahu ta'ala sagt:

    • {Wer dem Gesandten gehorcht, hat Allah gehorcht.} [An-Nisa' 80]

    • {Was immer der Prophet euch zu tun befiehlt, das tut. Was immer er euch verbietet, das tut nicht.} [Al-Hashr 7]

    • {Erkläre den Menschen, was ich herabgesandt habe.} [An-Nahl 44]


    Eine Dinge, die in Hadith-i Sharifs über Khuffs erklärt wird, sind die folgenden:

    • Juden bedecken ihre Füße beim Gebet nicht mit Na'ls [eine Art von Schuhen, die Khuffs ähneln, mit Ledersohlen und Riemen] oder Khuffs [wasserdichte Schuhe, die den Teil des Fußes bedecken, der fard ist, um sich in wudu' zu waschen]. Widersetze dich ihnen und ziehe na'ls oder khuffs an. [Muslim, Abu Dawud]

    • Widersetze dich den Polytheisten und ziehe deine Khuffs an, wenn du das Gebet verrichtest. [Hakim]

    • Der Gesandte Allahs ﷺ pflegte uns zu befehlen, masah über unsere khuffs zu machen, auch wenn wir Reisende sind. (Nasai, Tirmidhi)

    • Unser Meister, der Prophet ﷺ, pflegte masah über die Oberseiten seiner khuffs zu machen. (Tirmidhi, Abu Dawud)

    • Hadrat Ali erklärte: „Wenn die Religion der Vernunft und den Meinungen entspräche, dann wäre die Unterseite der Schuften würdiger zu wischen als die Oberseite der Schuften. Aber ich sah den Gesandten Allahs ﷺ immer über die Oberseite seiner Schuften wischen.“ [Abu Dawud].



    Welche Eigenschaften sollten Khuffs haben?
    Ein Khuff ist ein wasserdichter Schuh, der den Teil des Fußes bedeckt, der für die Wudu‘-Waschung vorgeschrieben ist. Khuffs müssen stark sein und so gut passen, dass die Füße nicht aus ihnen herausgehen, wenn man eine Stunde spazieren geht. Es gibt Ledersocken zu kaufen, welche diesen Bedingungen entsprechen. Das Sichererste ist, diese Ledersocken zu verwenden.
    Es ist nicht zulässig, über dünne, ‚normale‘ Socken zu streichen.


    Wie groß dürfen die Löcher in einem Khuff sein?
    Mit der Zeit können diese Ledersocken, Khuffs, Löcher bekommen. Es ist nicht zulässig, Masah auf einem Khuff zu machen, der einen Riss hat, der groß genug ist, um drei Zehen durchzulassen. Es ist nicht falsch, wenn zwei Zehen durchgelassen werden.


    Wann zieht man Khuffs an?
    Man zieht Khuffs an, wenn man sich im Zustand ritueller Reinheit befindet. Anmerkung: Eine Person, die Khuffs anzieht, nachdem sie Tayammum gemacht hat, darf keine Masah über sie machen, wenn sie später Wudu‘ mit Wasser macht. Sie muss ihre Füße waschen. Eine Kombination aus Tayammum und Bestreichen der Khuffs ist damit unzulässig.


    Wie werden Khuffs bestrichen?
    Es wird die Oberseite der Khuffs mit der nassen Hand bestrichen, wobei mindestens drei Finger den Khuff berühren.
    Man streicht mit der rechten Hand über den rechten Khuff und mit der linken Hand über den linken Khuff.
    Man streicht von den Zehenspitzen über den Spann bis zum Ende der Khuffs.


    Wie lange ist es erlaubt, Khuffs zu tragen und sie zu bestreichen?

    Ein Sesshafter darf 24 Stunden lang über Khuffs streichen, während ein Reisender 72 Stunden (drei Tage) Khuffs bestreichen darf.
    Diese Zeitspannen werden ab dem Zeitpunkt gerechnet, wenn die Person, die Khuffs angezogen hat, ihre rituelle Reinheit verliert.
    Beispiele:

    • Ein Sesshafter vollzieht am Montag um 8 Uhr morgens Wudu‘ und zieht sich darauf die Khuffs an. Gegen 15 Uhr am Montag verliert er den Wudu‘, z.B. durch einen Toilettengang. Er führt wieder Wudu‘ durch, bestreicht jetzt aber nur die Khuffs. Jetzt zählt die Zeit: Von Montag, 15 Uhr bis Dienstag 15 Uhr darf er statt sich die Füße zu waschen über die Khuffs streichen.

    • Gleiches gilt für den Reisenden, nur dass er 72 Stunden Zeit hat.


    Was macht die rituelle Reinheit mit Khuffs ungültig?

    Die rituelle Reinheit, während man Khuffs trägt, wird durch die folgenden Dinge gebrochen:

    Beispiele:

    • Alles, was Wudu‘ aufhebt;

    • Wenn ein Khuff ausgezogen wird;

      • Anmerkung: Das Ausziehen von Khuffs bricht Wudu‘. Ein Beispiel: Eine Person möchte sich auf eine Reise begeben. Um 7 Uhr am Dienstagmorgen nimmt sie Wudu‘ und zieht sich die Khuffs an. Sie begibt sich dann auf die Reise. Um 12 Uhr am Dienstag geht sie zur Toilette, nimmt Wudu‘ erneut und bestreicht die Khuffs. Ab jetzt gelten die 72 Stunden, während welcher sie die Khuffs bestreichen darf. Die reisende Person kommt um 20 Uhr am Dienstag an ihrem Reiseziel an und sie befindet sich immer noch im Zustand ritueller Reinheit. Am Reiseziel angekommen zieht sie aber einen der Khuffs aus, weil sie einen ihrer Füße untersuchen möchte (z.B. weil sie eine Blase vermutet). Mit dem Ausziehen des Khuffs ist die rituelle Reinheit gebrochen. Sie muss jetzt erneut Wudu‘ nehmen und danach wieder die Khuffs anziehen, damit es ihr wieder erlaubt ist, später über die Khuffs zu streichen.

    • Wenn die zulässige Frist, während der man Khuff tragen und bestreichen darf, endet.

    Wie bestricht man Schienen bzw. Verbände?

    Nicht nur Khuffs können bestrichen werden, sondern auch ein Verband, wenn man sich verletzt hat. Hierzu gilt folgendes:

    • Hat man einen Verband, der eine Wunde bedeckt, auf die kein Wasser gelangen darf, so darf man Wudu‘ durchführen und über den Verband mit der feuchten Hand streichen. Man darf dies auch tun, wenn der Verband in einem Zustand ohne Wudu‘ angelegt worden ist.

    • Wenn man zum Arzt geht, dieser den Verband zur Untersuchung abnimmt und dann wieder anlegt, ist das Wudu‘ nicht gebrochen.

    • Wenn aber der Verband abgenommen wird, nachdem die Heilung der Wunde eingetreten ist (der Verband also nicht mehr nötig ist), dann ist mit der Abnahme des Verbandes auch das Wudu‘ gebrochen (denn der Grund für die Bestreichung des Verbandes ist durch die Heilung der Wunde nicht mehr gegeben).


    Was ist bei Menstruation und Wochenfluss zu beachten?
    Im Folgenden werden einige der wichtigsten Punkte zur Menstruation erläutert.
    Rituelle Reinheit wird bei Frauen auch durch Menstruation im islamrechtlichen Sinne aufgehoben. Die Ergänzung „im islamrechtlichen Sinne“ ist wichtig, denn es muss zwischen der medizinisch definierten Monatsblutung und den religiösen Bestimmungen unterschieden werden, denn das, was medizinisch als Monatsblutung gilt, gilt nicht immer auch religiös als Monatsblutung. Deswegen ist es wichtig, die islamrechtlichen Bestimmungen hinsichtlich des Zustandes von hayd zu kennen.
    Im islamrechtlichen Sinne dauert die Menstruation (arabisch hayd) mindestens drei Tage, höchsten jedoch zehn Tage. Damit beträgt die Mindestdauer, in der keine Menstruation vorliegt, 15 Tage.
    Man spricht von Zwischenblutung (istihâda), wenn eine Blutung kürzer als drei Tage, länger als zehn Tage oder während der Schwangerschaft auftritt.
    Nach dem Ende der Menstruation (hayd) muss Ghusl durchgeführt werden, während nach einer Zwischenblutung (istihâda) Wudu‘ durchgeführt werden muss.
    Der Wochenfluss (nifâs) nach der Geburt eines Kindes hat islamrechtlich eine Höchstdauer von 40 Tagen. Eine Mindestdauer gibt es hierbei nicht.
    Es ist mustahab für verheiratete Frauen, die ganze Zeit, und für unverheiratete (jungfräuliche) Frauen, nur während ihrer Menstruation, ein Stück Stoff oder reine organische Baumwolle, genannt kursuf, auf den Mund ihrer Vagina zu legen und Parfüm darauf aufzutragen. Synthetische Baumwolle ist ungesund. Es ist makrûh, den gesamten kursuf in die Vagina einzuführen. Ein Mädchen, das monatelang jeden Tag Blutflecken auf dem kursuf sieht, wird während der ersten zehn Tage als menstruierend betrachtet und hat während der restlichen zwanzig Tage istihâda. Dies geht so lange, bis die (kontinuierliche) Blutung, genannt istimrâr, aufhört.


    Was macht die rituelle Reinheit mit Khuffs ungültig?

    • Beten

    • Fasten

    • Rezitation des Qur’ân

    • Berühren des Qur’âns, wenn dieser nicht in einer abnehmbaren Hülle ist

    • Betreten der Moschee

    • Umrunden der Kaabe

    • Der Ehemann darf seine Frau nicht zwischen Bauchnabel und Knie berühren


    Was ist während der großen rituellen Reinheit verboten?

    • Beten

    • Rezitation des Qur’ân

    • Berühren des Qur’âns

    • Betreten der Moschee

    • Umrunden der Kaabe


    Was ist während der kleinen rituellen Reinheit verboten?

    • Beten

    • Berühren des Qur’âns

    • Umrunden der Kaabe


    Was kann man tun, wenn man anhaltende Blutungen oder ähnliches hat, sodass man den Zustand ritueller Reinheit nicht aufrechterhalten kann?

    Wer sein Wudu‘ für die Dauer der Zeit eines Pflichtgebetes nicht halten kann, vollzieht für jede Gebetszeit separat Wudu‘ und betet mit dieser Waschung in dieser Gebetszeit so viele Gebete, wie er möchte.

    Gründe, das Wudu‘ nicht halten zu können, können sein:


    • Andauernde ungültige Blutungen (istihâda) bei der Frau

    • Harninkontinenz

    • Künstlicher Darm- oder Blasenausgang

    • Andauerndes Nasenbluten und ähnliches


    Ein Beispiel: Jemand geht zum Zahnarzt und hat nach dem Eingriff den ganzen Tag kontinuierlich Blutungen im Mund. Würde diese Person Wudu‘ nehmen, wäre es nach kürzester Zeit gebrochen. Für solche Personengruppen gilt die obige Regel.
    Die Bedingung ist, dass der Zustand z.B. der kontinuierlichen Blutung tatsächlich die ganze Gebetszeit über andauern muss, bzw. es muss absehbar sein, dass dieser Zustand die ganze Gebetszeit über andauert.
    Wichtig: Wenn jemand aufgrund von z.B. Blutungen im Mund nach einer Zahnoperation sein Wudu‘ nicht halten kann, nimmt er Wudu‘ und betet mit dieser Waschung. Das Wudu‘ kann aber aus anderen Gründen als diesen Blutungen dennoch gebrochen werden (z.B. zu Blähungen). Dann muss wieder erneut Wudu‘ genommen werden, weil das Wudu‘ aufgrund eines anderen Grundes als den der Blutungen gebrochen worden ist.


    Wie reinigt man sich von rituell unreinen Substanzen?

    Im Fiqh unterscheidet man zwei Arten von Unreinheit:


    • Rituelle Unreinheit (hadath)

    • Materielle Unreinheit (khabath)


    Durch Wudu‘, Ghusl und Tayammum wird die rituelle Unreinheit (hadath) entfernt und rituelle Reinheit (tahara hukmiyya) erreicht. Es gibt hier zwei Dinge zu beachten:


    • Das Besondere an ritueller Unreinheit (hadath) ist erstens, dass sie nicht unbedingt etwas Materielles sein muss. Urin, Blut und Eiter sind rituell unreine Substanzen, die das Wudu‘ brechen. Aber auch Blähungen (die nur Gase sind), Schlaf, Ohnmacht, Wahnsinn und Trunkenheit heben Wudu‘ auf. Auch ‚nicht-materielle‘ Dinge brechen Wudu‘.

    • Der zweite Wichtige Punkt ist, dass rituelle Unreinheit (hadath) etwas ist, das aus dem Inneren des eigenen Körpers austreten kann: Das Erscheinen von Urin aus dem eigenen Körper oder das Fließen von Blut aus dem eigenen Körper auf eine Stelle, die z.B. durch Wudu‘ gewaschen werden muss, brechen das Wudu‘.

    Unter materiellen Unreinheiten (khabath) werden dagegen stets Substanzen verstanden. Diese Substanzen sind z.B. auf der Kleidung oder auf der Haut und sind nicht (unbedingt) aus dem eigenen Körper ausgetreten, sondern kommen von außen auf den Körper und die Kleidung. Damit brechen sie das Wudu‘ nicht, verhindern aber durch ihr Vorhandensein die geforderte Reinheit für das Gebet.
    Um also beten zu können, muss man sich auch von diesen materiellen Unreinheiten (khabath) reinigen, um materieller Reinheit (tahara haqîqiyya) zu erreichen.
    Die Bedingung für das Gebet ist also, sowohl rituelle Reinheit (tahara hukmiyya) als auch materielle Reinheit (tahara haqîqiyya) erreicht zu haben.
    Um sich von materiellen Unreinheiten (khabath) zu reinigen gibt es verschiedene Methoden:


    • Am häufigsten passiert es, dass eine materielle Unreinheit (khabath) auf den Körper oder die Kleidung gelangt ist. Diese materielle Unreinheit kann durch Wasser oder reinigenden Flüssigkeiten entfernt werden.

      • Beispiel: Ein Tropfen Blut gelangt auf die Kleidung. Dieser Tropfen Blut kann durch Auswaschen mit Wasser entfernt werden und man kann mit der Kleidung beten.

    • Auch sehr häufig ist die materielle Verunreinigung von Schuhen. Solang diese materielle Verunreinigung nicht im Profil ist, wird sie durch Abreiben – also durch Laufen – entfernt.

      • Beispiel: Auf einem durchschnittlichen Gehweg in einer Stadt gibt es eine ganze Anzahl unreiner Substanzen (Bier kann ausgeschüttet worden sein, Urin und Kot von Hunden etc.). Solange diese materiellen Verunreinigungen nicht im Profil der Schuhe sind, werden sie durch das Laufen entfernt (sind sie aber im Profil, so ist das Profil zu reinigen).

    • Spiegel und ähnliche glatte Oberflächen werden durch Abwischen gereinigt.

    • Die Erde, auf welcher materielle Unreinheit aufgetragen worden ist, wird durch natürliches Trocknen wieder rein.

      • Beispiel: Ein Hund könnte vor einigen Tagen auf jene Stelle uriniert haben, wo eine Person jetzt ein Gebet verrichten möchte. In der Zwischenzeit hat die Sonne die Stelle ausgetrocknet und es sind keine Spuren des Hundeurins mehr zu bemerken. Hier kann also gebetet werden.

      • Beispiel: Ich sehe, dass jemand eine Bierflasche auf dem Gehweg ausleert oder ein Hund an einer bestimmten Stelle uriniert oder ich sehe feuchte Flecken auf der Erde, die von Hundeurin stammen könnten. Dort, wo ich sicher weiß oder wo ich aufgrund von Zeichen Hinweise habe, dass eine materielle Verunreinigung vorliegt, bete ich natürlich nicht.


    Unter bestimmten Umständen ist es manchmal nicht möglich, eine materielle Unreinheit (khabath) zu entfernen.

    Man unterscheidet hierzu zwischen „grober“ und „leichter“ materieller Unreinheit.


    • Das Vorhandensein einer groben materiellen Unreinheit in der Größe eines Dirhams (ungefähr so groß wie eine Zweieuromünze) ist für das Gebet noch entschuldbar. Hierzu zählen Blut, Wein, Urin von Lebewesen, deren Verzehr unzulässig ist sowie deren Kot.

    • Das Vorhandensein einer leichten materiellen Unreinheit im Ausmaß eines Viertels des Kleidungsstückes ist für das Gebet noch entschuldbar. Hierzu zählen Urin von Tieren, deren Verzehr zulässig ist.

    Schließlich unterscheidet man zwischen „sichtbarer“ und „unsichtbarer“ materieller Unreinheit.


    • Liegt eine sichtbare materielle Verunreinigung vor, so muss die entsprechende Stelle so lange gewaschen werden, bis die Verunreinigung verschwunden ist. Anmerkung: Bei Blut kommt es vor, dass immer noch Reste zu sehen sind. Hier handelt es sich nur noch um den roten Farbstoff (Hämoglobin), nicht mehr um das Blut selbst. Mit einem Kleidungsstück, dass solche Farbreste aufweist, kann man beten.

    • Liegt eine unsichtbare materielle Verunreinigung vor, muss die Stelle dreimal gewaschen werden. Dies ist z.B. bei Urin der Fall: Man sieht ihn nicht immer auf der Kleidung, aber wenn man weiß, dass eine Verunreinigung mit Urin vorliegt, muss die Stelle dreimal gewaschen werden.


    Wie reinigt man sich nach dem Toilettengang?

    Dies ist ein sehr wichtiges Thema insbesondere für Männer.

    Prinzipiell kann man sich auf zwei Arten nach dem Toilettengang reinigen:


    • Rituelle Unreinheit (hadath)

    • Mit Wasser

    • Mit einem Stein oder anderem festem Material (Toilettenpapier)


    Wenn die verunreinigte Stelle klein ist, genügt es, ‚trocken‘ mit Toilettenpapier sich zu reinigen. Ist die verunreinigte Stelle jedoch groß, so muss Wasser verwendet werden.


    Was bedeutet istinja?
    Istinja bedeutet, Urin und Stuhl nach dem Wasserlassen und der Defäkation von den Geschlechtsteilen zu entfernen. Istinja zu verrichten ist sunnat al-muakkada. Die Reinigung ist nicht notwendig, wenn Blähungen oder ein Stein aufgetreten sind.
    Es ist mustahab, die Nässe, die nach dem Waschen an den Geschlechtsteilen zurückgeblieben ist, zu trocknen. Zu diesem Zweck kann man Toilettenpapier oder ein Tuch verwenden. Wenn dies nicht zur Verfügung steht, kann man sie mit der Hand abtrocknen.


    Was bedeutet istibra?
    Istibra bedeutet, die Harnröhre von Urintropfen zu befreien. Es ist wajib für Männer, istibra zu machen, das heißt, keine Tropfen in der Harnröhre zu lassen, indem sie gehen, husten oder auf der linken Seite liegen. Sie dürfen erst dann Wudu‘ verrichten, wenn sie sich vergewissert haben, dass keine Urintropfen mehr vorhanden sind. Ein einziger Tropfen, der ausläuft, macht das Wudu‘ zunichte und beschmutzt die Unterhosen. Wenn weniger als eine Handvoll auf die Unterhose tropft, wird das Gebet, das man nach dem Wudu‘ verrichtet, makruh. Wenn mehr als diese Menge ausläuft, ist das Gebet nicht gültig.
    Frauen machen keine istibra nicht.


    Gibt es einen Unterschied zwischen der istinja einer Frau und der eines Mannes?
    Nach der Defäkation sollte eine Frau den Schmutz am Anus mit dem Finger von vorne nach hinten entfernen. Wenn sie ihn von hinten nach vorne entfernt, kann der Schmutz in ihren Genitalbereich gelangen und eine Infektion verursachen. Sie sollte ihre Genitalien nicht mit den Händen berühren. Das Berühren mit den Händen kann sowohl eine Infektion als auch sexuelle Erregung verursachen.


    Etikette des Toilettengangs

    • Wenn man die Toilette betritt, sollte man das A'udhu (isti'adha) und Basmala sagen und dann das Gebet "Allahumma innee a'oodhu bika minal khubthi wal khabaa-ith" rezitieren.
    • Wenn man die Toilette betritt, sollte man nichts in der Hand halten, auf dem der Name Allahu ta'ala oder ein Vers des Qur'an al-karim geschrieben ist. Es gibt keinen Einwand, wenn es sich in der Tasche befindet oder mit etwas bedeckt ist. Ebenso sollte man beim Betreten der Toilette keinen Anhänger mit dem Namen Allahs tragen. Wenn man einen hat, sollte man ihn in den Nacken des Pullovers stecken, bevor man die Toilette betritt.
    • Man soll die Toilette mit dem linken Fuß betreten und mit dem rechten Fuß verlassen.
    • Man sollte das Gebet "Alhamdu-lil-laa-hil-la-dhi adh-haba 'a-nil a-dhaa wa 'a-faa-ni" rezitieren, wenn man die Toilette verlässt.
    • Man sollte auf der Toilette nicht reden, lange sitzen, Zeitung lesen, ein Lied singen, rauchen oder Kaugummi kauen.
      Nach der Reinigung des Intimbereichs sollte man ihn sofort abdecken.
    • Beim Urinieren oder Defäkieren sollte man weder zur Qibla schauen noch ihr den Rücken zuwenden.
    • Bei der Reinigung der Geschlechtsteile, nachdem man dem Ruf der Natur gefolgt ist, sollten Männer sie von hinten nach vorne waschen. Frauen sollten sie von vorne nach hinten waschen. Auf diese Weise werden die Genitalien nicht mit Schmutz beschmiert, noch wird man durch die Stimulation der Finger sexuell erregt.
    • Nach dem Waschen sollte man seine Geschlechtsteile mit einem Tuch abtrocknen. Wenn kein Tuch zur Verfügung steht, ist es erlaubt, Toilettenpapier zu benutzen, denn Toilettenpapier wird hergestellt, um nach dem Ruf der Natur benutzt zu werden. Die Verwendung anderer Papiersorten für diesen Zweck ist jedoch nicht zulässig.
    • Man sollte seine Unterhose mit Wasser besprenkeln, nachdem man seinen Intimbereich gereinigt hat. Auf diese Weise wird man, wenn man Nässe auf der Unterhose bemerkt, keine Zweifel haben, ob es sich um Urin handelt oder nicht. Man sollte davon ausgehen, dass es sich um das besprengte Wasser handelt und nicht in unbegründete Zweifel (waswasa) verfallen.
    • Männer sollten nach der Reinigung ihrer Geschlechtsteile istibra machen. Frauen tun es nicht. Istibra bedeutet, keinen Tropfen Urin in der Harnröhre zu lassen. Es wird beim Gehen, Husten oder Liegen auf der linken Seite gemacht.
    • Wenn ein Mann die Toilette verlässt, ohne Istibra zu machen, können Urintropfen herauskommen und seine Unterwäsche verschmutzen. Deshalb sollte er einen Baumwolldocht, der so groß wie ein Gerstenkorn ist, in seine Harnröhre einführen, um zu verhindern, dass der Urin herausläuft.
    • Man sollte nicht in sein Geschlechtsteil schauen oder in die Toilette spucken.
    • Man sollte nicht im Stehen urinieren, es sei denn, es besteht die dringende Notwendigkeit dazu, und man sollte keine Urintropfen auf seine Kleidung spritzen lassen. Zu diesem Zweck sollte man einen separaten Pyjama oder Trainingsanzug tragen. Es ist mustahab, die Toilette mit getrenntem Schlafanzug und mit bedecktem Kopf zu betreten.
    • Nach der Benutzung der Toilette sollte man sich die Hände waschen.
    • Es ist Sunna beim Hocken auf der Toilette die rechte Hand auf die rechte Wange und die linke Hand auf die linke Wange zu legen. Wenn die Notwendigkeit besteht, eine Hand zu benutzen, sollte die rechte Hand auf der rechten Wange bleiben und die linke Hand benutzt werden. Dies ist die richtige Methode.


    Folgende Dinge sind makruh:

    • Die Reinigung mit Knochen, Kot, Essen und der rechten Hand
    • Sich Richtung Qibla oder ihr genau entgegengesetzt zu setzen
    • Während des Toilettengangs zu sprechen
    • Sonne oder Mond anzublicken
    • Die Notdurft gegen die Windrichtung zu verrichten
      Die Notdurft unter einem fruchttragenden Baum zu verrichten


    Frage: Welchen Stellenwert hat das Gebet in der Religion?
    ANTWORT.
    Die Bedeutung des Gebets ist sehr groß. Die Hadith-i-sherîfs sagen:
    (Der Platz des Gebets in der Religion ist wie der Platz des Kopfes im Körper) [Tabarani].

    (Am Tag des Jüngsten Gerichts ist das Gebet der erste Gottesdienst, über den der Diener befragt wird. Wenn sein Gebet richtig ist, werden seine anderen Taten akzeptiert. Wenn sein Gebet nicht angemessen ist, wird keine seiner anderen Taten angenommen.) [Tabarani]

    (Wer das Gebet richtig verrichtet, dessen Sünden fallen ab wie die Blätter von einem Baum.) [I.Ahmed]

    (ALLAH, der Erhabene, sagt: "Ich verspreche, dass Ich denjenigen, der sein Gebet pünktlich und richtig verrichtet, nicht quälen werde, und Ich werde ihn ins Paradies bringen, ohne ihn zu befragen.") [Hakim]

    (Das Testament eines jeden Propheten an seine Ummah bei seinem letzten Atemzug ist das Gebet.) [Gunye]


    Wer weiß, dass es eine große Sünde ist, nicht zu beten, der wird auch dann beten, wenn er zu krank ist, um zu stehen. Wer weiß, dass Feuer brennt, wie kann er sich ins Feuer werfen? Wie kann jemand, der der Hölle entkommen will, der das Paradies will, nicht beten? In dem Hadith heißt es: "Wer das Paradies begehrt und nicht meidet, was Allah verboten hat, ist ein Lügner in seinem Begehren" und "Wer das Paradies begehrt, läuft zu guten Taten, und wer die Hölle fürchtet, meidet Verbotenes". (Beyheki)


    Die tugendhafteste aller Anbetungen ist das Gebet. Es wird in den Hadithen erwähnt:
    (Das Gebet ist die tugendhafteste aller Taten, mit denen ALLAH, der Erhabene, zufrieden ist. Es ist der Segen des Lebensunterhalts und die Annahme des Gebets. Es ist ein Licht im Grab. Es ist ein Donnerschlag auf dem Sırat. Es ist die Krone auf dem Kopf im Paradies. Es ist das Haupt des Glaubens, das Licht des Auges und der Retter aus der Hölle.) [Miftah-ul-Jenne]

    (Das Gebet ist der Schlüssel zum Paradies) [Darimi].

    (Die tugendhafteste Tat ist das pünktlich verrichtete Gebet.) [Abu Dawud]

    (Steh auf und bete, das Gebet ist sicherlich heilend) [I.Ahmad, I.Mace].

    (Wer glaubt, dass das Gebet verpflichtend ist und es vollständig verrichtet, wird ins Paradies gehen) [Hakim].


    Sual: Was sollten wir tun, damit unsere Angelegenheiten zum Guten führen?
    ANTWORT.
    Man muss gut wissen, dass das, was das Gebet verhindert, nicht gut ist. Diese drei Dinge sollten wir sehr festhalten:


    1. das Gebet pünktlich verrichten,

    2. harâm vermeiden,

    3. halâl verdienen. Alles, was diesen drei Dingen im Wege steht, sollte aufgegeben werden.


    Sual: Da das Beten ein großer Akt der Anbetung ist, ist es dann nicht auch eine große Sünde, es zu unterlassen?
    (Wer die fünf täglichen Gebete unterlässt, wird des Schutzes und der Sicherheit ALLAHs, des Erhabenen, beraubt.) [Ibn Majah].
    Derjenige, der das Gebet nachlässig verrichtet, es auf die leichte Schulter nimmt und es nicht schätzt, erleidet viele Strafen:
    Er wird keinen Nutzen aus seinem Leben ziehen. Er lebt in verschiedenen Krankheiten, Minderwertigkeit, Beleidigungen und Demütigungen. Er wird von den Rechtschaffenen nicht respektiert und ist verschiedenen Entbehrungen und Mühen ausgesetzt. Er wird keinen Nutzen aus seiner Gesundheit ziehen.
    Wenn derjenige stirbt, der nicht betet, zeigen sich in seinen Augen Anzeichen von Furcht, Angst und Traurigkeit und Anzeichen dafür, dass er in den Himmel starrt. Die Farbe seiner Augen verändert sich. Sie sind nach oben oder unten gerichtet, so dass es unmöglich ist, sie anzuschauen. Seine Nasenlöcher werden trocken. Selbst wenn er sich in einem Federbett, in einem geschmückten Zimmer und in einem Palast in tausendfacher Pracht und Herrlichkeit befindet, wird er immer noch unglücklich und niedergeschlagen sein.


    Sual: Was sind die Pflichten beim Gebet?
    ANTWORT.
    Die Gebetsverpflichtungen sind 12. Sechs davon sind innerlich und sechs sind äußerlich. Die Verpflichtungen außerhalb werden Bedingungen genannt. Die Verpflichtungen innerhalb des Gebets werden rukun genannt. [Einige Gelehrte haben gesagt, dass der iftitah takbir außerhalb des Gebets ist. Ihnen zufolge sind die Bedingungen des Gebets 7 und die rukuns 5].


    A- Verpflichtungen außerhalb des Gebets:


    1- Taharah vom Mustahab:
    Derjenige, der keine Waschung hat, sollte die Waschung verrichten, und derjenige, der junnu oder in der Menstruation oder nifaas ist, sollte ghusl verrichten.


    2 - Taharah von Najasah:
    Wer betet, muss seinen Körper, seine Kleidung und den Ort, an dem er betet, von najasah reinigen, d.h. von Dingen, die in unserer Religion als unrein gelten.


    3- Setr-i avret:
    Es bedeutet, den Ort der Waschung zu bedecken. Die Körperteile, die während des Gebets nicht entblößt werden dürfen, die anderen nicht gezeigt werden dürfen und auf die andere nicht blicken dürfen, werden als Ort der 'Awrah bezeichnet. Der Ort der Waschung für einen Mann reicht vom Nabel bis unterhalb der Knie. Für Frauen ist jeder Teil ihres Körpers 'awrah, außer ihr Gesicht und ihre Hände.


    4- Istikbal-i qibla:
    Sich während des Gebets in Richtung der Qibla drehen.


    5- Zeit:
    Das Gebet pünktlich zu verrichten.


    6- Intention:
    Mit dem Herzen zu beabsichtigen, während man zum Gebet steht. Es nur mit dem Mund zu sagen, wird nicht als Absicht bezeichnet. Die Absicht zu beten bedeutet, den Namen, die Zeit, die Qibla und, wenn das Gebet in der Gemeinde verrichtet wird, dem Imam zu folgen. Die Absicht wird beim Aussprechen des Anfangs-Takbir geäußert.


    B- Die Pflichten beim Gebet:


    1- Iftitah takbir:
    Das Sprechen von "Allahu akbar" zu Beginn des Gebets. Das Aussprechen eines anderen Wortes gilt nicht als Takbir.


    2- Qiyam:
    Es bedeutet, im Gebet zu stehen. Der Patient, der nicht stehen kann, setzt sich. Diejenigen, die das Gebet nicht im Sitzen verrichten können, sollten sich hinlegen und es stillschweigend verrichten.


    3- Qiraat:
    Das Lesen einer Sure oder eines Verses aus dem Heiligen Qur'an während des Gebets.


    4- Ruku:
    Nach dem Lesen im Stehen soll man sich bücken und die Hände auf die Knie legen.


    5- Sajdah:
    Es bedeutet, sich nach dem Ruku auf den Boden zu werfen.


    6- Kâde-i âhıre [letztes Sitzen]:
    Es bedeutet, bis zur letzten Rak'ah zu sitzen, um Ettehiyyatu zu rezitieren.


    Frage: Ist es erlaubt, aus dem Herzen zu rezitieren, ohne die Lippen zu bewegen?
    ANTWORT.
    Nein, das ist nach Hanafi nicht erlaubt. Einer der obligatorischen Teile des Gebets ist Qiraat. Qiraat bedeutet, laut genug zu rezitieren, um von sich selbst gehört zu werden. Wenn er es nicht hört, ist es nicht qiraat. Das Gebet, das auf diese Weise verrichtet wird, ist nicht sahih. Viele Menschen wissen das nicht und beten, ohne ihre Zunge zu bewegen oder zu hören, was sie lesen. Ihre Gebete sind nicht sahih.


    Sual: Was sind die Wajibs des Salats?
    ANTWORT.
    Die Gebetsverpflichtungen sind wie folgt:

    1. Das Rezitieren der Sura Fatiha.
    2. Das Rezitieren einer Sura oder mindestens drei kurze Verse nach der Fatiha.
    3. Das Rezitieren der Fatiha vor der Sura.
    4. Das Rezitieren der Sure nach der Fatiha in der ersten und zweiten Rak'ah des Fard-Gebetes und in jeder Rak'ah des Sunna-Gebetes.
    5.  Das Verrichten der Niederwerfungen nacheinander.
    6. Das Rezitieren der Fatiha einmal in jeder Rak'ah der Sunna- und Wajib-Gebete.
    7. Das Sitzen in der zweiten Rak'ah des Drei- und Vier-Rak'ah-Gebetes.
    8. Das Sitzen in der zweiten Rak'ah für nicht mehr als den Teşahhud.
    9. Das Auflegen der Nase auf den Boden mit der Stirn in Niederwerfung.
    10. Das Rezitieren der Ettehiyyat während des Tahajjud.
    11. Das Einhalten der Tadil-i Erkana.
    12. Am Ende des Gebets Salaam zu sagen.
    13. Das Rezitieren des Kunut-Gebetes in der letzten Rak'ah des Wazir-Gebetes.
    14. Das Sprechen des Takbir im Eid-Gebet.
    15. Lautes Rezitieren, wenn der Imam das Fard des Fajr-, Freitags-, Eid-, Taraweeh- und Ramadan-Gebetes sowie die ersten beiden Rak'ah des Maghrib- und Isha'-Gebetes leitet.
    16. Stille Rezitation durch den Imam und denjenigen, der allein ist, während des Fard von Zuhr und 'Asr, und während der dritten Rak'ah von Maghrib und der dritten und vierten Rak'ah von 'Isha'.


    Sual: Was sind die Sunnahs des Salats?
    ANTWORT.
    Diese sind


    1. Das Heben der Hände bis zu den Ohren, wenn man den Takbir im Gebet nimmt. Eine Frau hebt ihre Hände bis auf Schulterhöhe.
    2. Das Drehen der Handflächen in Richtung der Qibla.
    3. Das Binden der Hände nach dem Takbir.
    4. Legen der rechten Hand über die linke Hand. Der Mann legt sie unter den Nabel und die Frau legt sie auf die Brust.
    5. Das Rezitieren der Besmela vor der Fatiha. Langsames Sprechen des âmin nach der Fatiha.
    6. Nach dem Takbir der Iftitah rezitiert man Sübhaneke.
    7. Sagen der euzu besmela nach dem subhanaka.
    8. Die vier Finger an den Fersen beim Qiyam auseinanderhalten und sie beim Ruku, Qiyam und Sajda zusammenhalten.
    9. Sübhane rabbiyel-azim dreimal in ruku sagen.
    10. Dreimal Sübhane rabbiyel-a'lâ bei der Niederwerfung sagen.
    11. Das Rezitieren von salli bariks in der letzten Sitzung.
    12. Das Drehen des Kopfes nach rechts und links, wenn man das Gebet beendet und Salaam macht.
    13. Im ersten Rak'ah doppelt so lange lesen wie im zweiten Rak'ah.
    14. Die Füße beim Ruku zusammenlegen.
    15. Die Taille und den Kopf in Ruku auf einer Höhe zu halten.
    16. Das Binden der Hände auf den Kniescheiben mit offenen Fingern in Ruku'.
    17. Das Sagen von Semiallahu limen hamideh beim Aufstehen aus Ruku.
    18. Das Sagen von Rabbena lekel-hamd beim Aufstehen aus Ruku.
    19. Bei der Niederwerfung sollten Männer ihre Knie auf den Boden legen und ihre Oberschenkel vom Unterleib trennen, und Frauen sollten ihre Oberschenkel an den Unterleib halten. Bei der Niederwerfung hebt man die Ellbogen und hält sie hoch. Dies gilt für Männer. Die Frau legt ihre Arme auf den Boden. Bei der Niederwerfung die Arme und Füße vom Bauch entfernt halten. [Für Männer].
    20. In sajdah die Finger der Hände zusammenführen und die Zehen der Füße beugen und ihre Spitzen in Richtung der Qiblah drehen.
    21. Das Sitzen zwischen zwei Niederwerfungen.
    22. Bei der Niederwerfung die Hände und Zehen zur Qiblah drehen.
    23. Die Hände bei der Niederwerfung auf der Höhe der Ohren zu halten.
    24. Allahu akbar zu sagen, während man in die Ruku und die Niederwerfungen hinabsteigt und von ihnen aufsteht.
    25. Männer sollten ihren rechten Fuß aufstellen und auf ihrem linken Fuß sitzen.
    26. In der Tehıyyat die Hände an den Enden der Knie zusammenhalten und die Finger leicht in Richtung der Qibla gebogen halten und sie allein lassen.


    Fragen und Antworten über das rituelle Gebet im Islam


    Welche Bedeutung hat das rituelle Gebet fünf mal am Tag im Islam?
    Das rituelle Gebet ist sehr wichtig und hat sehr große Bedeutung. Einige Aussagen unseres geliebten Propheten Muhammad ﷺ über die wichtigkeit des Gebetes:
    Das rituelle Gebet in der Religion ist (von der Bedeutung her) wie der Kopf am Körper. [Tabarani]
    Am Tag des Jüngsten Gerichts ist das Gebet die erste Ibāda, über den der Diener befragt wird. Wenn sein Gebet richtig ist, werden seine anderen Taten akzeptiert. Wenn sein Gebet nicht angemessen ist, wird keine seiner anderen Taten angenommen. [Tabarani]
    Wer das Gebet richtig verrichtet, fallen dessen Sünden wie die Blätter von einem Baum ab. [I.Ahmed]
    Allāh, der allerhabene, sagt: „Ich verspreche, dass Ich denjenigen, der das rituelle Gebet zu seiner Zeit verrichtet, ihn nicht bestrafen werde und ohne ihn zu befragen, in das Paradies eintreten lasse“ [Hakim]
    Der letzte Wille von jedem Propheten an seine Gemeinschaft bei ihrem letzten Atemzug war das rituelle Gebet) [Gunye]

    Jemand der weiß, dass es eine sehr große Sünde ist, nicht zu beten, der wird auch dann beten, selbst wenn er so krank ist, dass er kaum stehen kann. Wie kann man sich ins Feuer werfen, wenn man weiß, dass das Feuer einen verbrennen wird. Wie kann jemand das Gebet nicht verrichten, der der Hölle entkommen und das Paradies betreten will? Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte: „Wer das Paradies begehrt aber nicht meidet, was Allah verboten hat, ist ein Lügner in seinem Begehren“ und „Wer das Paradies begehrt, läuft zu guten Taten, und wer von der Hölle fürchtet, meidet Verbotenes". (Beyheki)

    Die tugendhafteste Ibāda (Gottesdienst) ist das rituelle Gebet. Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte:
    Das rituelle Gebet ist die tugendhafteste Ibāda, mit denen Allah, der allerhabene, zufrieden ist. Es ist der Segen des Lebensunterhalts und die Annahme des Duās (Bittgebets). Es ist ein Licht im Grab. Es ermöglicht einem wie ein Donnerschlag den Sirāt zu überqueren. Es ist die Krone auf dem Kopf im Paradies. Es ist der Kern des Glaubens, das Licht des Auges und der Retter aus der Hölle. [Miftah-ul-Jenne]
    Das rituelle Gebet ist der Schlüssel zum Paradies. [Darimi]
    Die tugendhafteste Tat ist das pünktlich verrichtete Gebet. [Abu Dawud]
    Steh auf und bete, das Gebet ist sicherlich heilend. [I.Ahmad, I.Mace]
    Wer glaubt, dass das Gebet verpflichtend ist und es vollständig verrichtet, wird das Paradies betreten. [Hakim]

    Was sollten wir tun, damit unsere Angelegenheiten zum Guten führen?
    Man sollte wissen, dass das, was das Gebet verhindert, nicht gut ist. Diese drei Dinge können wir festhalten:
    die Gebete pünktlich verrichten,
    Harām (verbotenes) vermeiden,
    Halāl (erlaubtes) verdienen.
    Alles, was diesen drei Dingen im Wege steht, sollte man sich distanzieren.

    Da das Beten ein großer Akt der Anbetung ist, ist es dann nicht auch eine große Sünde, es zu unterlassen?
    Wer das rituelle Gebet unterlässt, wird vom Schutz und der Sicherheit Allāhs, des allerhabeben, beraubt. [Ibn Majah].




    Derjenige, der das Gebet nachlässig verrichtet, es auf die leichte Schulter nimmt und es nicht schätzt, erleidet viele Strafen:
    Er wird keinen Nutzen aus seinem Leben ziehen können.
    Er lebt mit verschiedenen Krankheiten, Minderwertigkeitsgefühlen, Beleidigungen und Demütigungen.
    Er wird von den Rechtschaffenen nicht respektiert und ist verschiedenen Entbehrungen und Mühen ausgesetzt.
    Er wird keinen Nutzen aus seiner Gesundheit ziehen.
    Wenn wir die ewige Erlösung, das Wohlgefallen unseres Schöpfers, das Paradies und auf dieser Welt glücklich und in Frieden leben möchten, müssen wir das Gebet verrichten.


    Was sind die Pflichten beim Gebet?
    Die Pflichtbestandteile des Gebets sind 12. Sechs davon sind vor der Verrichtung des eigentlichen Gebets zu erfüllen und werden verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) genannt; sechs sind Teil des Gebetes selbst und gelten als unverzichtbare Bestandteile (arkān). [Einige Gelehrten vertreten die Meinung, dass der Eröffnungstakbīr eine Pflicht außerhalb des Gebets ist. Ihnen zufolge sind die schurūt des Gebets 7 und die arkān 5].

    Verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) des Gebets

    1. 1 Im zustand der rituellen Reinheit befinden:
      Jemand der keine Gebetswaschung (Wudū) hat, muss die Waschung durchführen. Und derjenige, der Junub (zustand der Unreinheit, nachdem Geschlechtsverkehr) ist oder die Menstruation (Für Frauen bedeutet dies, dass sie sich nicht im Zustand der Menstruation befinden. Kürzeste Zeitraum beträgt drei Tage, der längste zehn. Es ist für Frauen individuelle Pflicht, die grundlegenden Bestimmungen bezüglich der Menstruation zu kennen) befindet. Zudem auch wenn sich eine Frau sich im Nifas zustand befindet, all in diesen Zuständen muss die Ganzkörperwaschung (Ghusl) vollziehen.

    2. Frei von hinausgehenden unreinen Stoffen sein:
    Wer beten möchte, muss seinen Körper, seine Kleidung und den Ort, an dem er beten möchte, von najāsa reinigen, also von Dingen, die in unserer Religion als unrein gelten. (Die entschuldbare Menge an Verunreinigung ist, was nicht mehr als die Ausdehnung der inneren Handfläche, das heißt bis zu ca. 5 cm im Durchmesser, beträgt. Unreine Stoffe werden durch Abwaschen entfernt.)

    3. Blöße müssen bedeckt sein:
    Dies bedeutet, die Awrah zu bedecken. Die Körperteile, die während des Gebets nicht entblößt werden dürfen und bedeckt sein müssen. Auf diese Körperteile dürfen auch andere nicht blicken (im oder außerhalb vom Gebet spielt keine Rolle). Diese Orte werden als Awrah bezeichnet. Die Awrah für Männer: vom Bauchnabel bis unterhalb der Knie. Für Frauen: jeder Teil ihres Körpers, außer ihr Gesicht und ihre Hände.

    4. Der Gebetsrichtung zuwenden/ Qibla:
    Man muss sich der Gebetsrichtung (Qibla genannt), das heißt der Kāba in Mekka zuwenden..

    5. Zeit des Gebets:
    Wissen und sich sicher sein, dass die Zeit für das jeweilige Gebet eingetreten ist.

    6. Absicht fassen:
    Vor beginn des Gebets die Absicht zu fassen. Der Ort der Absicht ist das Herz, doch ist es empfohlen, die Absicht auszusprechen, wenn dies dabei hilft, sich zu konzentrieren. Die Absicht zu beten bedeutet, den Namen, die Zeit, die Qibla und wenn das Gebet in der Gemeinde verrichtet wird, dem Imam (Vorbeter) zu folgen. Die Absicht wird vor dem Aussprechen des Anfangs-Takbir gefasst.

    Wesentliche Bestandteile (arkān) des Gebets

    1. Eröffnungs-Takbīr:
    Das sagen von “Allāhu Akbar“ [ اللهُ اَكْبَرُ ] zu Beginn des Gebets. Das Aussprechen eines anderen Wortes gilt nicht als Takbīr.

    2. Das Aufrechtstehen/ Qiyām:
    Dies bedeutet, im Gebet zu stehen. Jemand der nicht stehen kann, setzt sich. Diejenigen, die das Gebet nicht im Sitzen verrichten können, sollten sich hinlegen und es dann stillschweigend verrichten.

    3. Das Rezitieren/ Qirāa:
    Das Lesen einer Sūra oder eines Verses aus dem Qur’ān während des Gebets im stehen.

    4. Die Niederbeugung/ Rukū:
    Nach dem Rezitieren im Stehen bückt man sich sodass man mit ausgestreckten Händen die Knie erreicht. Beine und Rücken lässt man gerade gestreckt.

    5. Die Niederwerfung/ Sujūd:
    Die Niederwerfung (Sujūd) zu vollführen.

    6. Die Abschließende Sitzstellung:
    Die abschließende Sitzstellung einnehmen in der man solange bleiben muss um das “taschahhud“ oder auch “Attahiyyātu“ genannte abschließende Bittgebet zu rezitieren.

    Ist es erlaubt, aus dem Herzen zu rezitieren, ohne die Lippen zu bewegen?
    Nein, gemäß der hanafītischen Rechtsschule ist dies nicht erlaubt. Einer der Pflichtbestandteilen des Gebets ist das Rezitieren (Qirāa). Dies bedeutet, laut genug zu rezitieren, um von sich selbst gehört zu werden. Wenn man dies nicht hört, erfüllt man diese Pflicht nicht. Das Gebet, das auf diese Weise verrichtet wird, ist ungültig. Viele Menschen wissen das nicht und beten, ohne ihre Zunge zu bewegen oder zu hören, was sie lesen. Deswegen müssen wir darauf achten damit wir inshāAllāh Gebete verrichten die gültig sind.

    Was sind die notwendigen Handlungen (Wājib) des Gebets?
    Die Gebetsverpflichtungen sind wie folgt:
    1. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha.
    2. Das Rezitieren einer Sūra oder mindestens drei kurze Verse nach der Sūra al-Fātiha.
    3. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha vor der Surā oder den drei kurzen Versen.
    4. Das Rezitieren der Sūra oder drei kurzen Versen nach der Sūra al-Fātiha in der ersten und zweiten Rak’a (Gebetseinheit) des Pflichtgebets (Fard) und in jeder Gebetseinheit des Sunna-Gebets.
    5. Das Verrichten der Niederwerfungen (Sujūd) nacheinander.
    6. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha einmal in jeder Rak’a der Sunna-, & Wājib-Gebete.
    7. Nach den ersten beiden Gebetseinheiten in einem Gebet von drei oder vier Gebetseinheiten lange genug sitzen zu bleiben.
    8- Das Sitzen in der zweiten Rak'ah für nicht mehr als den Teşahhud.
    9. Das Auflegen der Nase auf den Boden mit der Stirn in der Niederwerfung.
    10. Das Rezitieren der Duā (Bittgebet) “taschahhud/ Attahiyyātu“ genannt, in der Sitzstellung.
    11. Das Einhalten der Tādil al-Arkān.
    12. Am ende des Gebets den Salām (Friedensgruß) zu sagen.
    13. Das Rezitieren des Qunūt-Duās (Bittgebet) in der letzten Rak’a des Witr-Gebets.
    14. Das Sprechen während der beiden ‘Īd-(Fest-)Gebeten die zusätzlichen Takbīr (Allāhu Akbar), drei mal in jeder Rak‘a.
    15. Für den Imām (Vorbeter, wenn man das Gebet in der Gemeinschaft verrichtet) das Fard (Pflicht) des Fajr-, das Freitags-, ‘Īd-(Fest-) und Tarāwīh- Gebet sowie die ersten beiden Rak‘a des Maghreb- und ‘Ishā-Gebetes laut zu rezitieren.
    16. Rezitation erfolgt leise durch den Imām und dem, der allein ist, während des Fard (Pflicht-) Gebet vom Mittags- und Nachmittagsgebet, und während der dritten Rak‘a vom Abendgebed und der dritten und vierten Rak‘a vom Nachtgebet.

    Was sind die Sunnas des Gebets?
    Diese sind:

    1. Das Heben der Hände bis zu den Ohren, während des Eröffnungs-Takbīr. Die Frau hebt ihre Hände bis auf Schulterhöhe.
    2. Das Drehen der Handflächen in Richtung der Qibla beim Eröffnungs-Takbīr.
    3. Das Binden der Hände nach dem Eröffnungs-Takbīr.
    4. Legen der rechten Hand über die linke Hand. Der Mann legt sie unter den Bauchnabel und die Frau legt sie auf die Brust.
    5. Das Rezitieren der “Basmala“ [ بِسْمِ اللهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ ] vor der Sūra al-Fātiha. Langsames Sprechen des “Āmin“ nach der Sūra al-Fātiha.
    6. Das Rezitieren der Duā “Subhānaka“ oder “Thanā“ genannt in der ersten Gebetseinheit nach dem Eröffnungs-Takbīr.
    7. In der ersten Gebetseinheit nach der “Subhānaka“ Zuflucht vor Schaytān suchen (Ta‘awwudh) [ اَعُوذُ بِاللهِ مِنَ الشَّيْطَانِ الرَّجِيمِ ] und das sagen der “Basmala“. In den restlichen Gebetseinheiten spricht man vor der Sūra al-Fātiha nur die “Basmala“.
    8. Die Fersen beim Qiyām (stehen) vier Finger breit auseinander halten und sie bei der Sajda (Niederwerfung) zusammenhalten.
    9. In der Niederbeugung (Rukū) drei mal “Subhāna rabbiyal-azīm“ [ سُبْحَانَ رَبِّيَ الْعَظِيمِ ] sagen.
    10. In der Niederwerfung (Sajda) drei mal “Subhāna rabbiyal-A’lā“ [ سُبْحَانَ رَبِّيَ الاَعْلٰى ] sagen.
    11. In den letzen sitzungen die Salāt al-Ibrāhimiyya “Allāhunma Salli & Allāhunma Bārik“ genannt zu rezitieren.
    12. Das Drehen des Kopfes nach rechts und links, wenn man am Ende des Gebets den Salām (Friedensgruß) spricht.
    13. In der ersten Gebetseinheit (Rak’a) doppelt so lange rezitieren als im zweiten Rak‘a.
    14. In der Niederwerfung (Rukū) den Rücken und den Kopf auf einer Höhe halten.
    15. In der Niederwerfung (Rukū) das Binden der Hände auf den Kniescheiben mit offenen Fingern mit den Fingespitzen nach unten gezeigt.
    16. Beim aufrichten nach der Niederbeugung (Rukū) das Sagen von Sami’allāhu liman hamidah [ سَمِعَ اللهُ لِمَنْ حَمِدَه ].
    17. Beim stehen nach der Niederbeugung (Rukū) das sagen von “Rabbanā laka’l-Hamd“ [ رَبَّنَا لَكَ الْحَمْد ] vor der Niederwerfung.
    18. Bei der Niederwerfung (Sajda) sollten Männer ihre Knie auf den Boden legen und ihre Oberschenkel vom Unterleib trennen, und Frauen sollten ihre Oberschenkel an den Unterleib halten. Männer heben in der Niederwerfung ihre Ellbogen und halten Sie hoch. Die Frauen legen ihre Arme auf den Boden.
    19. Bei der Niederwerfung (Sajda) die Finger der Hände zusammenführen und die Zehen der Füße beugen und ihre Spitzen in Richtung der Qibla zeigen.
    20. Bei der Niederwerfung (Sajda) zeigen die Hände und Zehen zur Qibla.
    21. Das Sitzen zwischen den beiden Niederwerfungen (Sujūd).
    22. Die Hände bei der Niederwerfung (Sajda) auf der Höhe der Ohren zu halten.
    23. “Allāhu Akbar“ zu sagen, während man in die Niederbeugung (Rukū) geht und sich niederwirft (Sujūd) und von ihnen wieder aufsteht.
    24. Männer sollten ihren rechten Fuß auf die Zehen stützen und auf ihrem linken Fuß sitzen. Frauen sitzen dagegen auf der linken Gesäßbacke mit dem rechten Oberschenkel auf den linken gestützt, währenddessen schauen beide Füße auf der rechten Seite nach hinten heraus.
    25. Im sitzen der “Taschahhud“ die Hände an den Enden der Knie zusammenhalten und die Finger leicht in Richtung der Qibla gebogen halten und sie locker lassen.


    Welche Bedeutung hat das rituelle Gebet fünf mal am Tag im Islam?
    Das rituelle Gebet ist sehr wichtig und hat sehr große Bedeutung. Einige Aussagen unseres geliebten Propheten Muhammad ﷺ über die wichtigkeit des Gebetes:
    Das rituelle Gebet in der Religion ist (von der Bedeutung her) wie der Kopf am Körper. [Tabarani]
    Am Tag des Jüngsten Gerichts ist das Gebet die erste Ibāda, über den der Diener befragt wird. Wenn sein Gebet richtig ist, werden seine anderen Taten akzeptiert. Wenn sein Gebet nicht angemessen ist, wird keine seiner anderen Taten angenommen. [Tabarani]
    Wer das Gebet richtig verrichtet, fallen dessen Sünden wie die Blätter von einem Baum ab. [I.Ahmed]
    Allāh, der allerhabene, sagt: „Ich verspreche, dass Ich denjenigen, der das rituelle Gebet zu seiner Zeit verrichtet, ihn nicht bestrafen werde und ohne ihn zu befragen, in das Paradies eintreten lasse“ [Hakim]
    Der letzte Wille von jedem Propheten an seine Gemeinschaft bei ihrem letzten Atemzug war das rituelle Gebet) [Gunye]

    Jemand der weiß, dass es eine sehr große Sünde ist, nicht zu beten, der wird auch dann beten, selbst wenn er so krank ist, dass er kaum stehen kann. Wie kann man sich ins Feuer werfen, wenn man weiß, dass das Feuer einen verbrennen wird. Wie kann jemand das Gebet nicht verrichten, der der Hölle entkommen und das Paradies betreten will? Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte: „Wer das Paradies begehrt aber nicht meidet, was Allah verboten hat, ist ein Lügner in seinem Begehren“ und „Wer das Paradies begehrt, läuft zu guten Taten, und wer von der Hölle fürchtet, meidet Verbotenes". (Beyheki)

    Die tugendhafteste Ibāda (Gottesdienst) ist das rituelle Gebet. Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte:
    Das rituelle Gebet ist die tugendhafteste Ibāda, mit denen Allah, der allerhabene, zufrieden ist. Es ist der Segen des Lebensunterhalts und die Annahme des Duās (Bittgebets). Es ist ein Licht im Grab. Es ermöglicht einem wie ein Donnerschlag den Sirāt zu überqueren. Es ist die Krone auf dem Kopf im Paradies. Es ist der Kern des Glaubens, das Licht des Auges und der Retter aus der Hölle. [Miftah-ul-Jenne]
    Das rituelle Gebet ist der Schlüssel zum Paradies. [Darimi]
    Die tugendhafteste Tat ist das pünktlich verrichtete Gebet. [Abu Dawud]
    Steh auf und bete, das Gebet ist sicherlich heilend. [I.Ahmad, I.Mace]
    Wer glaubt, dass das Gebet verpflichtend ist und es vollständig verrichtet, wird das Paradies betreten. [Hakim]

    Was sollten wir tun, damit unsere Angelegenheiten zum Guten führen?
    Man sollte wissen, dass das, was das Gebet verhindert, nicht gut ist. Diese drei Dinge können wir festhalten:
    die Gebete pünktlich verrichten,
    Harām (verbotenes) vermeiden,
    Halāl (erlaubtes) verdienen.
    Alles, was diesen drei Dingen im Wege steht, sollte man sich distanzieren.

    Da das Beten ein großer Akt der Anbetung ist, ist es dann nicht auch eine große Sünde, es zu unterlassen?
    Wer das rituelle Gebet unterlässt, wird vom Schutz und der Sicherheit Allāhs, des allerhabeben, beraubt. [Ibn Majah].


    Derjenige, der das Gebet nachlässig verrichtet, es auf die leichte Schulter nimmt und es nicht schätzt, erleidet viele Strafen:
    Er wird keinen Nutzen aus seinem Leben ziehen können.
    Er lebt mit verschiedenen Krankheiten, Minderwertigkeitsgefühlen, Beleidigungen und Demütigungen.
    Er wird von den Rechtschaffenen nicht respektiert und ist verschiedenen Entbehrungen und Mühen ausgesetzt.
    Er wird keinen Nutzen aus seiner Gesundheit ziehen.
    Wenn wir die ewige Erlösung, das Wohlgefallen unseres Schöpfers, das Paradies und auf dieser Welt glücklich und in Frieden leben möchten, müssen wir das Gebet verrichten.

    Was sind die Pflichten beim Gebet?
    Die Pflichtbestandteile des Gebets sind 12. Sechs davon sind vor der Verrichtung des eigentlichen Gebets zu erfüllen und werden verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) genannt; sechs sind Teil des Gebetes selbst und gelten als unverzichtbare Bestandteile (arkān). [Einige Gelehrten vertreten die Meinung, dass der Eröffnungstakbīr eine Pflicht außerhalb des Gebets ist. Ihnen zufolge sind die schurūt des Gebets 7 und die arkān 5].


    Verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) des Gebets


    1. Im zustand der rituellen Reinheit befinden:
      Jemand der keine Gebetswaschung (Wudū) hat, muss die Waschung durchführen. Und derjenige, der Junub (zustand der Unreinheit, nachdem Geschlechtsverkehr) ist oder die Menstruation (Für Frauen bedeutet dies, dass sie sich nicht im Zustand der Menstruation befinden. Kürzeste Zeitraum beträgt drei Tage, der längste zehn. Es ist für Frauen individuelle Pflicht, die grundlegenden Bestimmungen bezüglich der Menstruation zu kennen) befindet. Zudem auch wenn sich eine Frau sich im Nifas zustand befindet, all in diesen Zuständen muss die Ganzkörperwaschung (Ghusl) vollziehen.
    2. Frei von hinausgehenden unreinen Stoffen sein:
      Wer beten möchte, muss seinen Körper, seine Kleidung und den Ort, an dem er beten möchte, von najāsa reinigen, also von Dingen, die in unserer Religion als unrein gelten. (Die entschuldbare Menge an Verunreinigung ist, was nicht mehr als die Ausdehnung der inneren Handfläche, das heißt bis zu ca. 5 cm im Durchmesser, beträgt. Unreine Stoffe werden durch Abwaschen entfernt.)
    3. Blöße müssen bedeckt sein:
      Dies bedeutet, die Awrah zu bedecken. Die Körperteile, die während des Gebets nicht entblößt werden dürfen und bedeckt sein müssen. Auf diese Körperteile dürfen auch andere nicht blicken (im oder außerhalb vom Gebet spielt keine Rolle). Diese Orte werden als Awrah bezeichnet. Die Awrah für Männer: vom Bauchnabel bis unterhalb der Knie. Für Frauen: jeder Teil ihres Körpers, außer ihr Gesicht und ihre Hände.
    4. Der Gebetsrichtung zuwenden/ Qibla:
      Man muss sich der Gebetsrichtung (Qibla genannt), das heißt der Kāba in Mekka zuwenden..
    5. Zeit des Gebets:
      Wissen und sich sicher sein, dass die Zeit für das jeweilige Gebet eingetreten ist.
    6. Absicht fassen:
      Vor beginn des Gebets die Absicht zu fassen. Der Ort der Absicht ist das Herz, doch ist es empfohlen, die Absicht auszusprechen, wenn dies dabei hilft, sich zu konzentrieren. Die Absicht zu beten bedeutet, den Namen, die Zeit, die Qibla und wenn das Gebet in der Gemeinde verrichtet wird, dem Imam (Vorbeter) zu folgen. Die Absicht wird vor dem Aussprechen des Anfangs-Takbir gefasst.


    Wesentliche Bestandteile (arkān) des Gebets

    1. Eröffnungs-Takbīr:
      Das sagen von “Allāhu Akbar“ [ اللهُ اَكْبَرُ ] zu Beginn des Gebets. Das Aussprechen eines anderen Wortes gilt nicht als Takbīr.
    2. Das Aufrechtstehen/ Qiyām:
      Dies bedeutet, im Gebet zu stehen. Jemand der nicht stehen kann, setzt sich. Diejenigen, die das Gebet nicht im Sitzen verrichten können, sollten sich hinlegen und es dann stillschweigend verrichten.
    3. Das Rezitieren/ Qirāa:
      Das Lesen einer Sūra oder eines Verses aus dem Qur’ān während des Gebets im stehen.
    4. Die Niederbeugung/ Rukū:
      Nach dem Rezitieren im Stehen bückt man sich sodass man mit ausgestreckten Händen die Knie erreicht. Beine und Rücken lässt man gerade gestreckt.
    5. Die Niederwerfung/ Sujūd:
      Die Niederwerfung (Sujūd) zu vollführen.
    6. Die Abschließende Sitzstellung:
      Die abschließende Sitzstellung einnehmen in der man solange bleiben muss um das “taschahhud“ oder auch “Attahiyyātu“ genannte abschließende Bittgebet zu rezitieren.


    Ist es erlaubt, aus dem Herzen zu rezitieren, ohne die Lippen zu bewegen?
    Nein, gemäß der hanafītischen Rechtsschule ist dies nicht erlaubt. Einer der Pflichtbestandteilen des Gebets ist das Rezitieren (Qirāa). Dies bedeutet, laut genug zu rezitieren, um von sich selbst gehört zu werden. Wenn man dies nicht hört, erfüllt man diese Pflicht nicht. Das Gebet, das auf diese Weise verrichtet wird, ist ungültig. Viele Menschen wissen das nicht und beten, ohne ihre Zunge zu bewegen oder zu hören, was sie lesen. Deswegen müssen wir darauf achten damit wir inshāAllāh Gebete verrichten die gültig sind.


    Was sind die notwendigen Handlungen (Wājib) des Gebets?
    Die Gebetsverpflichtungen sind wie folgt:

    1. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha.
    2. Das Rezitieren einer Sūra oder mindestens drei kurze Verse nach der Sūra al-Fātiha.
    3. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha vor der Surā oder den drei kurzen Versen.
    4. Das Rezitieren der Sūra oder drei kurzen Versen nach der Sūra al-Fātiha in der ersten und zweiten Rak’a (Gebetseinheit) des Pflichtgebets (Fard) und in jeder Gebetseinheit des Sunna-Gebets.
    5. Das Verrichten der Niederwerfungen (Sujūd) nacheinander.
    6. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha einmal in jeder Rak’a der Sunna-, & Wājib-Gebete.
    7. Nach den ersten beiden Gebetseinheiten in einem Gebet von drei oder vier Gebetseinheiten lange genug sitzen zu bleiben.
    8. Das Sitzen in der zweiten Rak'ah für nicht mehr als den Teşahhud.
    9. Das Auflegen der Nase auf den Boden mit der Stirn in der Niederwerfung.
    10. Das Rezitieren der Duā (Bittgebet) “taschahhud/ Attahiyyātu“ genannt, in der Sitzstellung.
    11. Das Einhalten der Tādil al-Arkān.
    12. Am ende des Gebets den Salām (Friedensgruß) zu sagen.
    13. Das Rezitieren des Qunūt-Duās (Bittgebet) in der letzten Rak’a des Witr-Gebets.
    14. Das Sprechen während der beiden ‘Īd-(Fest-)Gebeten die zusätzlichen Takbīr (Allāhu Akbar), drei mal in jeder Rak‘a.
    15. Für den Imām (Vorbeter, wenn man das Gebet in der Gemeinschaft verrichtet) das Fard (Pflicht) des Fajr-, das Freitags-, ‘Īd-(Fest-) und Tarāwīh- Gebet sowie die ersten beiden Rak‘a des Maghreb- und ‘Ishā-Gebetes laut zu rezitieren.
    16. Rezitation erfolgt leise durch den Imām und dem, der allein ist, während des Fard (Pflicht-) Gebet vom Mittags- und Nachmittagsgebet, und während der dritten Rak‘a vom Abendgebed und der dritten und vierten Rak‘a vom Nachtgebet.


    Was sind die Sunnas des Gebets?
    Diese sind:

    1. Das Heben der Hände bis zu den Ohren, während des Eröffnungs-Takbīr. Die Frau hebt ihre Hände bis auf Schulterhöhe.
    2. Das Drehen der Handflächen in Richtung der Qibla beim Eröffnungs-Takbīr.
    3. Das Binden der Hände nach dem Eröffnungs-Takbīr.
    4. Legen der rechten Hand über die linke Hand. Der Mann legt sie unter den Bauchnabel und die Frau legt sie auf die Brust.
    5. Das Rezitieren der “Basmala“ [ بِسْمِ اللهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ ] vor der Sūra al-Fātiha. Langsames Sprechen des “Āmin“ nach der Sūra al-Fātiha.
    6. Das Rezitieren der Duā “Subhānaka“ oder “Thanā“ genannt in der ersten Gebetseinheit nach dem Eröffnungs-Takbīr.
    7. In der ersten Gebetseinheit nach der “Subhānaka“ Zuflucht vor Schaytān suchen (Ta‘awwudh) [ اَعُوذُ بِاللهِ مِنَ الشَّيْطَانِ الرَّجِيمِ ] und das sagen der “Basmala“. In den restlichen Gebetseinheiten spricht man vor der Sūra al-Fātiha nur die “Basmala“.
    8. Die Fersen beim Qiyām (stehen) vier Finger breit auseinander halten und sie bei der Sajda (Niederwerfung) zusammenhalten.
    9. In der Niederbeugung (Rukū) drei mal “Subhāna rabbiyal-azīm“ [ سُبْحَانَ رَبِّيَ الْعَظِيمِ ] sagen.
    10. In der Niederwerfung (Sajda) drei mal “Subhāna rabbiyal-A’lā“ [ سُبْحَانَ رَبِّيَ الاَعْلٰى ] sagen.
    11. In den letzen sitzungen die Salāt al-Ibrāhimiyya “Allāhunma Salli & Allāhunma Bārik“ genannt zu rezitieren.
    12. Das Drehen des Kopfes nach rechts und links, wenn man am Ende des Gebets den Salām (Friedensgruß) spricht.
    13. In der ersten Gebetseinheit (Rak’a) doppelt so lange rezitieren als im zweiten Rak‘a.
    14. In der Niederwerfung (Rukū) den Rücken und den Kopf auf einer Höhe halten.
    15. In der Niederwerfung (Rukū) das Binden der Hände auf den Kniescheiben mit offenen Fingern mit den Fingespitzen nach unten gezeigt.
    16. Beim aufrichten nach der Niederbeugung (Rukū) das Sagen von Sami’allāhu liman hamidah [ سَمِعَ اللهُ لِمَنْ حَمِدَه ].
    17. Beim stehen nach der Niederbeugung (Rukū) das sagen von “Rabbanā laka’l-Hamd“ [ رَبَّنَا لَكَ الْحَمْد ] vor der Niederwerfung.
    18. Bei der Niederwerfung (Sajda) sollten Männer ihre Knie auf den Boden legen und ihre Oberschenkel vom Unterleib trennen, und Frauen sollten ihre Oberschenkel an den Unterleib halten. Männer heben in der Niederwerfung ihre Ellbogen und halten Sie hoch. Die Frauen legen ihre Arme auf den Boden.
    19. Bei der Niederwerfung (Sajda) die Finger der Hände zusammenführen und die Zehen der Füße beugen und ihre Spitzen in Richtung der Qibla zeigen.
    20. Bei der Niederwerfung (Sajda) zeigen die Hände und Zehen zur Qibla.
    21. Das Sitzen zwischen den beiden Niederwerfungen (Sujūd).
    22. Die Hände bei der Niederwerfung (Sajda) auf der Höhe der Ohren zu halten.
    23. “Allāhu Akbar“ zu sagen, während man in die Niederbeugung (Rukū) geht und sich niederwirft (Sujūd) und von ihnen wieder aufsteht.
    24. Männer sollten ihren rechten Fuß auf die Zehen stützen und auf ihrem linken Fuß sitzen. Frauen sitzen dagegen auf der linken Gesäßbacke mit dem rechten Oberschenkel auf den linken gestützt, währenddessen schauen beide Füße auf der rechten Seite nach hinten heraus.
    25. Im sitzen der “Taschahhud“ die Hände an den Enden der Knie zusammenhalten und die Finger leicht in Richtung der Qibla gebogen halten und sie locker lassen.


    Was sind die Mustahabs (das Empfohlene) des Gebets?


    Diejenigen, die die Mustahabs des Gebets verrichten, erhalten den Lohn, und es ist nicht verpönt sie zu unterlassen. Also wird die Belohnung für das Gebet nicht geringer. Ihm wird der Lohn vorenthalten. Einige von ihnen sind wie folgt:

    1. Berührung des Daumens an der Ohrmuschel beim Eröffnungs-Takbīr (für Männer).
    2. Das Schauen auf den Ort der Niederwerfung (Sujūd) während des Gebets.
    3. Während der Niederbeugung (Rukū) auf seine Füße schauen.
    4. Den Kopf in der Niederbeugung (Rukū) zusammen mit dem Nacken gerade halten.
    5. Das 5- bis 11-malige Sprechen der Tasābīh [ سُبْحَانَ رَبِّيَ الاَعْلٰى & سُبْحَانَ رَبِّيَ الْعَظِيمِ ] in der Niederbeugung (Rukū) und Niederwerfung (Sajda).
    6. Im Qiyām (stehen), wenn man die Hände fesselst, die Handgelenke fest zu halten.
    7. Während der Niederwerfung (Sajda) erst das rechte und dann das linke Knie auf den Boden zu legen.
    8. Die Niederwerfung (Sajda) zwischen seinen beiden Händen zu machen.
    9. Die Nase bei der Niederwerfung (Sajda) vor die Stirn auf den Boden legen.
    10. Während der Niederwerfung (Sajda) auf beide Seiten der Nase schauen.
    11. Beim Gähnen im Gebet den Mund mit dem Handrücken zu bedecken.
    12. Während des Gebets nicht den Schweiß abwischen.
    13. Husten und Gähnen soweit es geht zu unterlassen.
    14. Die Hände vom Boden zu heben, nachdem man den Kopf aus der Niederwerfung gehoben hat.
    15. Das Anheben der Knie nach dem heben der Hände.
    16. In der Tahiyyat (Sitzstellung) auf seine Knie zu schauen.
    17. Den Kopf zu drehen und auf die Schultern zu schauen, wenn man sich nach rechts und links dreht un den Friedensgruß zu gebeb..
    18. Bei dem Friedensgruß die Absicht zu haben auf den Imam, die Schutzengel und die Gemeinde den Gruß zu geben.


    Welche Handlungen, machen das Gebet ungültig?

    Einige Handlungen, die das Gebet ungültig machen:

    1. Reden im Gebet.
    2. So laut zu lachen, dass man es selbst hört.
    3. Eine Pflicht vernachlässigen. (z.B. direkt in die Niederwerfung gehen, ohne vorher sich niederzubeugen)
    4. Wegen weltlicher Angelegenheiten oder aufgrund von Schmerzen oder Kummer laut weinen.
    5. Stöhnlaute wie „Ah“, „Oh“ oder „Uf“ um sein Schmerz auszudrücken. Ausgenommen sind Kranke die unfreiwillig stöhnen, bei denen wird das Gebet nicht ungültig.
    6. Bewusstes husten. Ausgenommen sind wieder natürlich Kranke die dies unfreiwillig tun.
    7. Handlungen und Bewegungen zu machen, die nicht zum Gebet gehören. (Hier ist der Maßstab dass eine außenstehende Person, der nicht bewusst ist, dass die Person sich im Gebet befindet, sich sicher sein muss dass die Person die gerade betet, auch wirklich am beten ist. Handlungen mit zwei Händen gleichzeitig machen das Gebet ungültig. Die max. Bewegung wäre sich während einer Gebetsstellung dreimal.)
    8. So leise zu rezitieren, dass man es selbst nicht hören kann.
    9. Vor dem Imam stehen, wenn man in der Gemeinschaft betet.
    10. Ohne Entschuldigung einen Schritt (eine Gebetsreihe) weit gehen.
    11. Sein Haar oder Bart kämmen.
    12. Sein Kind umarmen.
    13. Etwas essen oder trinken.
    14. Etwas zu schlucken was zwischen den Zähnen Stecken geblieben ist in der Größe einer Erbse.
    15. Den Geschmack vom Süßen im Mund spüren und den Speichel in den Hals rutschen lassen.
    16. Mit beiden Händen die Kopfbedeckung abnehmen und wieder aufsetzen. (Wenn die Kopfbedeckung während des Gebets herunterfällt, sollte man sie mit einer Hand aufheben.)
    17. Ohne Entschuldigung seinen Oberkörper von der Gebetsrichtung (Qibla) abwenden.
    18. Beide Füße während der Niederwerfung (Sajda) vom Boden heben.
    19. Den Qur’ān so falsch zu rezitieren, dass die Bedeutung verändert wird.
    20. Ein Kind während des Gebetes stillen.
    21. Sich aufgrund der Worte eines außenstehenden umstellen.
    22. „Āmīn“ zu einem Gebet sagen, das nicht vom Imām stammt.
    23. An einem unreinen Ort stehen oder sich auf einen unreinen Ort niederwerfen.
    24. Wenn eine Blöße (Awrah) während einer Gebetsstellung für die Dauer von drei Mal „subhānAllāh“ offen bleibt, oder wenn es auf dem Körper oder der
    25. Kleidung Unreinheit gibt, die das Gebet ungültig macht, oder wenn man neben einer Frau steht, die demselben Imām folgt, wird das Gebet ungültig.
    26. Bei dem Gebet in der Gemeinschaft die Bewegung vor dem Imām zu praktizieren.
    27. Den Qur’ān mit der Stimme so verändert rezitiert, dass die Bedeutung verfälscht wird. Das Gebet hinter einem Imām, der den Qur’ān so „singt“, muss wiederholt werden. (Halebī)


    Fasten

    Fasten

    {Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Qur’an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Allah will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, - damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, daß Er euch rechtgeleitet hat, auf daß ihr dankbar sein möget.} (Sura 2 (al-Baqara), Vers 185)

    „Wer auch immer aus tiefem Glauben heraus und in der Hoffnung auf die Belohnung Allahs den Ramadan fastet, dem werden seine vergangenen Verfehlungen vergeben.“ [Bukhari]

    Warum ist es wichtig, im Ramadan zu fasten?

    Imam Rabbani (rahimullah) sagt zu diesem Thema folgendes:

    „Der gesegnete Monat Ramadan ist sehr ehrenvoll. Die Belohnungen für das freiwillige Gebet, das Gedenken an Allah, die Almosen und alle anderen gottesdienstlichen Handlungen, die in diesem Monat verrichtet werden, sind wie die Belohnungen für die verpflichtenden Handlungen in anderen Monaten. Eine verpflichtende gottesdienstliche Handlung, die in diesem Monat verrichtet wird, ist wie siebzig verpflichtende gottesdienstliche Handlungen, die in anderen Monaten verrichtet werden. Wenn jemand in diesem Monat einem Fastenden das Iftar-Mahl gibt, werden ihm seine Sünden vergeben. Er oder sie wird von der Hölle befreit. Außerdem werden ihm so viele Belohnungen zuteil, wie der Fastende erhält. Die Belohnungen des Fastenden werden sich nicht im Geringsten verringern.
    In diesem Monat wird auch jenen Vorgesetzten vergeben, die den ihnen Untergebenen die Arbeit erleichtern und es ihnen leicht machen, zu beten. Sie werden von der Hölle befreit werden. Im gesegneten Monat Ramadan pflegte der Gesandte Allahs ﷺ die Sklaven zu befreien und ihnen zu geben, was immer von ihm verlangt wurde. Diejenigen, die in diesem Monat gute Taten vollbringen können, werden damit gesegnet sein, das ganze Jahr über solche Taten zu vollbringen. Wer diesen Monat nicht respektiert und in diesem Monat Sünden begeht, wird das ganze Jahr über sündigen.
    Wir sollten diesen Monat als eine Gelegenheit betrachten. Wir sollten so viele gottesdienstliche Handlungen wie möglich vollziehen, die Taten tun, die Allahu Ta‘āla gefallen, und diesen Monat als eine Gelegenheit betrachten, um das Jenseits zu verdienen.
    Der Qur‘ān al-karim kam im Monat Ramadan herab. Die Nacht des Qadr liegt in diesem Monat. Im heiligen Ramadan ist es eine Sunna-Handlung, das Iftar früh und das Sahur (Mahlzeit vor dem Morgengrauen) spät einzunehmen. Der Gesandte Allahs ﷺ achtete darauf, diese beiden Sunnas zu verrichten.
    Vielleicht zeigen die Eile beim Iftar und die Verspätung beim Sahur die Unfähigkeit des Menschen und sein Bedürfnis nach Essen und Trinken und damit [seine Bedürftigkeit] nach allem. Und das ist der Sinn der Anbetung.
    Es ist eine Sunna, das Iftar mit einer Verabredung [zum Essen] zu verbinden. Es ist eine wichtiges Sunna, nach dem Fastenbrechen das Gebet „Zahabazzama' wabtallat-il uruq wa thabat-al-ajr insha-Allahu ta'ala“ zu rezitieren, das Tarawih-Gebet zu verrichten und einen Khatm zu lesen (d.h. den gesamten Qur‘ān al-karim [im Monat Ramadan] zu lesen).
    In diesem Monat wird jede Nacht Tausenden von Muslimen, die in die Hölle kommen sollten, vergeben und sie werden befreit. In diesem Monat werden die Pforten des Paradieses geöffnet. Die Pforten der Hölle werden geschlossen. Die Teufel werden in Ketten gelegt. Die Türen der Barmherzigkeit werden geöffnet. Möge Allahu Ta‘āla uns alle mit dem Los segnen, Ihn in einer Weise zu verehren, die Seiner Größe würdig ist, und auf dem rechten Weg zu sein, der Ihm gefällt! Amen.“ (Maktubat, Bd. 1, Brief 45)

    Einige Hadithe über das Fasten im Ramadan lauten wie folgt:


    • „Wenn jemand an einem einzigen Tag im Ramadan ohne gute Entschuldigung nicht fastet, kann er sich den Thawab dieses einzigen Tages nicht verdienen, auch wenn er stattdessen das ganze Jahr über fastet“ [Tirmidhi]. Anmerkung: Wenn es eine religiös legitime Entschuldigung gibt, dann ist es keine Sünde, nicht zu fasten.
    • „Der Monat Ramadan ist ein gesegneter Monat. Allahu Ta‘āla hat das Fasten im Ramadan für euch verpflichtend gemacht. In diesem Monat werden die Tore der Barmherzigkeit geöffnet, und die Tore der Hölle werden geschlossen. Die Dämonen werden in Ketten gelegt. In diesem Monat ist eine Nacht, die wertvoller ist als tausend Monate. Wer auch immer der Güte dieser Nacht [der Nacht des Qadr] beraubt wird, ist aller Güte beraubt worden.“ [Nasai] Anmerkung: Nicht nur die Teufel, sondern auch unser Nafs bringt uns dazu, Sünden zu begehen. Der Schaden des Nafs ist viel größer als der des Teufels. Jedes Verlangen des Nafs ist zu seinem eigenen Schaden. Was uns im Ramadan zu Sünden treibt, ist unser Nafs. Die Teufel können keine bösen Vorschläge (waswasa) einbringen, da sie gebunden sind. Im Ramadan kommt das Gähnen nicht vom Teufel. Stressbedingtes Gähnen geschieht aus Gründen wie Müdigkeit oder Schlafmangel. (Maktubat-i Rabbani)
    • „Wenn eine Person fastet, weil sie weiß, dass es ein Gebot ist, im Monat Ramadan zu fasten, und weil sie den Thawab von Allahu Ta‘āla erwartet, werden ihr die Sünden vergeben.“ [Bukhari]
    • „Wenn eine Person nach dem Fasten im Ramadan stirbt, wird sie ins Paradies gehen.“ [Daylami]
    • „Wenn der Monat Ramadan kommt, heißt es: ‚O ihr Suchenden nach dem Guten, lauft zu dem, was gut ist. O Sucher des Bösen, meidet das Böse.‘“ [Nasai]
    • „Der Ramadan ist der Monat der Barakah. In diesem Monat vergibt Allahu Ta‘āla Sünden und nimmt Bittgesuche an. Erfülle die Rechte dieses Monats. Nur derjenige, der in die Hölle kommt, wird nicht zum Nutznießer der Barmherzigkeit in diesem Monat.“ [Tabarani]
    • „Wenn der heilige Monat Ramadan kommt, befiehlt Allahu Ta‘āla den Engeln, für die Vergebung der Gläubigen zu beten.“ [Daylami]
    • „Ein Pflichtgebet wird zur Sühne für die Sünden, die bis zum nächsten Pflichtgebet begangen wurden. Ein Freitag wird zur Sühne für die Sünden, die bis zum nächsten Freitag begangen wurden. Der Monat Ramadan wird zur Sühne für die Sünden, die bis zum nächsten Ramadan begangen werden.“ [Tabarani]
    • „Das Fasten im Ramadan ist fard und Tarawih ist sunna. Wer in diesem Monat fastet und seine Nächte mit gottesdienstlichen Handlungen verbringt, dem werden seine Sünden vergeben.“ [Nasai]
    • „Der Grund, warum dieser Monat Ramadan genannt wird, ist, dass er Sünden verbrennt und schmilzt.“ [I. Mansur]
    • „Der Beginn des Ramadan ist Barmherzigkeit. Seine Mitte ist Vergebung, und sein Ende ist die Befreiung von der Hölle.“ [Ibn Abi ad-Dunya]
    • „Der Islam besteht darin, Kalima-i Shahadah zu sagen, das Gebet zu verrichten, Zakat zu geben, im Monat Ramadan zu fasten und eine Pilgerfahrt [nach Mekka] zu unternehmen.“ [Muslim]
    • „Die schönen Wohnsitze im Paradies werden denjenigen gegeben, die honigsüß sind, deren Bittgebete zahlreich sind, die Mahlzeiten darbringen, die das Fasten einhalten und die Gebete in der Nacht verrichten.“ [Ibn Nasr]
    • „Das Schweigen eines fastenden Gläubigen wird als tasbih [Verherrlichung von Allahu Ta‘āla] betrachtet, und sein Schlaf wird als ein Akt der Anbetung angesehen. Sein Gebet wird angenommen, und der Lohn für seine guten Taten wird vervielfacht.“ [Daylami]
    • „Sprich keine obszönen Worte, vor allem nicht während des Fastens. Wenn dich jemand angreift, sage zu ihm: ‚Ich faste.‘“ [Bukhari]
    • „Das wahre Fasten ist dasjenige, das nicht nur durch den Verzicht auf Essen und Trinken, sondern auch durch den Verzicht auf eitle Rede und unflätige Sprache eingehalten wird.“ [Hakim]
    • „Nur fastende Menschen werden an Allahu Ta‘ālas gedecktem Tisch sitzen, der voller Segnungen ist, die kein Auge je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht hat.“ [Tabarani]
    • „Wer einen Tag lang auf dem Weg Allahs fastet, den hält Allahu Ta‘āla siebzig Jahre von der Hölle fern.“ [Bukhari]
    • „Reinlichkeit ist die Hälfte des Glaubens, und Fasten ist die Hälfte der Geduld.“ [Muslim]
    • „Wenn jemand im Zustand des Fastens stirbt, wird für ihn Thawab aufgezeichnet, als ob er bis zum Jüngsten Tag gefastet hätte.“ [Daylami]
    • „Wer fastend stirbt, kommt ins Paradies.“ [Bazzar]
    • „Eine Person, die fastet und das Gebet verrichtet, wird am Tag des Jüngsten Gerichts im Verhältnis zum Grad ihres aql [Verstandes] belohnt“. [Hatib]
    • „Das Fasten zügelt die Lust.“ [Imam-i Ahmad]
    • „Zu gesegneten Anlässen sollten wir Sünden strikt vermeiden und rechtschaffene Taten, gottesdienstliche Handlungen und alle Arten von wohltätigen Handlungen vermehren. Diejenigen, die von Allahu Ta‘āla gemocht werden, begehen tugendhafte Taten zu tugendhaften Zeiten, während diejenigen, die von Ihm nicht gemocht werden, zu tugendhaften Zeiten schlechte Taten begehen. Dieses Verhalten derjenigen, die schlechte Taten begehen, führt dazu, dass die Qualen, die sie erleiden werden, noch schwerer werden und dass Allahu Ta‘āla sie noch mehr verabscheut, weil diese Menschen sich selbst der Segnungen dieser Zeiten beraubt und die Heiligkeit und Ehre dieser Zeiten verletzt haben.“ (Maw'iza-i hasana)

    Der Traum unseres Propheten ﷺ:

    „Ich sah erstaunliche Dinge in meinem Traum. [In meinem Traum] packten die Engel der Qual jemanden aus meiner Ummah. Die Waschungen, die er verrichtet hatte, kamen und retteten ihn aus der schwierigen Situation, in der er sich befand. Ich sah, wie jemand in seinem Grab erdrückt wurde. Die Gebete, die er dargebracht hatte, kamen und retteten ihn vor den Qualen des Grabes. Jemand wurde von den Teufeln bedrängt. Das Gedenken [dhikr], das er gemacht hatte, kam und rettete ihn vor den Teufeln. Jemandem ragte die Zunge heraus, weil er rasenden Durst hatte. Das Fasten, das er im Ramadan gehalten hatte, kam und löschte seinen Durst.
    Jemand war von der Dunkelheit umzingelt. Die Pilgerreise, die er gemacht hatte, kam und befreite ihn aus der Dunkelheit. Der Engel des Todes kam zu jemandem. Die Wohltaten, die er seinen Eltern erwiesen hatte, kamen, wendeten den Tod ab und verzögerten ihn. Jemandem war es nicht erlaubt, mit Muslimen zu sprechen. Dann kam sila-i rahm [Besuch von Verwandten, gute Behandlung ihnen gegenüber, Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu ihnen] und machte Fürsprache für ihn, so dass er mit ihnen sprechen konnte. Jemand, der sich seinem Propheten ﷺ nähern wollte, wurde daran gehindert. Die Ghusls, die er genommen hatte, brachten ihn in meine Nähe. Jemand wünschte Schutz vor dem Feuer. Seine freiwilligen Wohltaten kamen und wurden zu einem Schleier gegen das Feuer. Als die Engel der Hölle jemanden in die Hölle brachten, kam sein Gebot, das Gute zu tun, und sein Verbot, das Böse zu tun, und rettete ihn. Jemand wurde ins Höllenfeuer geworfen. Die Tränen, die er aus Furcht vor Allah vergossen hatte, kamen und retteten ihn.
    Als das Buch einer Person von der linken Seite gegeben wurde, kam seine Furcht vor Allah und trug es zu seiner rechten Seite. Der Thawab von jemandem wog leicht. Seine Kinder, die vor ihm gestorben waren, kamen und machten ihn schwer. Jemand zitterte vor Angst vor der Hölle. Als sein husn-i zann [seine gute Meinung von Allahu Ta’āla] kam, hörte sein Zittern auf. Jemand, der die Sirat-Brücke mühsam überquerte, kam ins Paradies, aber die Tore waren geschlossen. Sein Kalima-i shahadah kam und brachte ihn ins Paradies.“ [Tabarani, Hakim-i Tirmidhi]

    Warum ist Fasten nicht schädlich?
    Allah Ta‘āla befiehlt uns nichts zu tun, was schädlich ist. Die Vorteile des Fastens sind vielfältig. Zwei Hadith-i Sharifs sagen:

    • „Das Fasten lässt das Fleisch schmelzen und hält den Menschen vom Höllenfeuer fern. Die Segnungen, die kein Auge je gesehen, kein Ohr je gehört und kein Verstand je erdacht hat, werden nur einem Fastenden zuteil.“ [Tabarani]
    • „Wer auch immer einen Tag lang auf dem Weg Allahs fastet, den hält Allah Ta‘āla aufgrund dieses einzigen Fastens siebzig Jahre lang von der Hölle fern.“ [Bukhari]


    Die Belohnung für das Fasten ist im Vergleich zu anderen gottesdienstlichen Handlungen viel größer. In einem Hadith-i Qudsi wurde erklärt:

    • „Jede gute Tat wird zehnfach bis siebenhundertfach belohnt. Doch das Fasten ist für Mich, und Ich bin es, der es belohnen wird, weil Mein Diener seine Lust und sein Essen und Trinken für Mich aufgegeben hat.“ (Bukhari).


    Obwohl es Allah Ta‘āla ist, der jede gute Tat belohnt, gibt es einen göttlichen Grund dafür, dass Er sagt: „Ich bin es, der sie belohnen wird.“ Obwohl die ganze Welt im Besitz von Allah Ta‘āla ist, wird die Kaaba Baitullah (das Haus Allahs) genannt, um sie zu ehren. Indem Er sagt: „Das Fasten ist für Mich“, verleiht Er ihr eine besondere Ehre. Die Belohnung (Thawab), die den Fastenden zuteilwird, ist unermesslich. Je nach ihrem Zustand wird ihnen viel Thawab zuteilwerden.

    Es ist lohnender zu fasten, wenn andere es nicht tun. Ein Hadith-i Sharif sagt:

    • „Wenn diejenigen, die nicht fasten, in der Nähe eines Fastenden essen, beten die Engel für ihn.“ (Tirmidhi).


    Diejenigen, die das freiwillige Fasten aus irgendeinem Grund nicht einhalten können, sollten Allah Ta‘āla danken und Gäste und Arme speisen. In einem Hadith-i Sharif heißt es:

    • „Derjenige, der andere speist, indem er ihnen dankt, ist wie derjenige, der fastet, indem er Geduld zeigt.“ (Tirmidhi).


    Die dankbaren Menschen werden reichlich belohnt werden. Dankbar zu sein (shukr) bedeutet, nach dem Islam zu leben.

    Imam-i Rabbani (rahimullah) sagt:

    • „Die Belohnungen für die freiwilligen Gottesdienste im Ramadan sind wie die Belohnungen für die verpflichtenden Gottesdienste in anderen Monaten. Eine verpflichtende gottesdienstliche Handlung, die in diesem Monat verrichtet wird, ist wie siebzig verpflichtende gottesdienstliche Handlungen, die in anderen Monaten verrichtet werden. Wenn jemand diesen Monat nicht respektiert und währenddessen sündigt, wird er das ganze Jahr über sündigen.“ (Maktubat, Bd. 1, Brief 45)


    Daher müssen wir Sünden besonders im Monat Ramadan strikt vermeiden. Außerdem sind gottesdienstliche Handlungen an heiligen Orten lohnender. Tatsächlich heißt es in einem Hadith-i Sharif:

    • „Ein Fasten im Ramadan, das in Mekka verrichtet wird, ist verdienstvoller als tausend Fasten im Ramadan, die an einem anderen Ort verrichtet werden.“ (Bazzar).


    In ähnlicher Weise wird die Belohnung für gottesdienstliche Handlungen am Freitag vervielfacht, und Sünden, die am Freitag begangen werden, werden zweifach registriert. Wir sollten den Wert der heiligen Tage schätzen und uns entsprechend verhalten.


        Wann soll man die Absicht zum Fasten fassen?

        Nur ein Fasten, dass man absichtlich macht, ist ein gültiges Fasten.

        Beim Fassen der Absicht für das Fasten müssen zwei Situationen unterschieden werden:


        • Das Fassen einer allgemeinen Absicht zum Fasten zwischen Sonnenuntergang des einen und Mittag des folgenden Tages ist möglich für
          • Das Fasten im Ramadan

          • Das Schwurfasten, bei dem ein Tag festgelegt wurde

        • Das freiwillige Fasten

          • In den folgenden Fällen muss die Absicht aber konkret gefasst werden und sie muss noch in der Nacht vor dem Fasten erfolgen:

          • Beim Nachholen von Fastentagen des Ramadans

          • Beim Nachholen versäumten freiwilligen Fastens

          • Das Sühne-Fasten und das Schwurfasten, bei dem der Tag nicht genau festgelegt worden ist


        Der Hintergrund für diese Unterscheidung ist folgender:
        Wenn ich z.B. weiß, dass Ramadan ist und weiß, dass ich in diesem Monat verpflichtet bin zu fasten und ich schließlich auch in der Lage dazu bin, so genügt dieses ‚Wissen‘ oder ‚Bewusstsein‘ als Absicht. Ähnlich ist es beim Schwurfasten, dessen Tag festgelegt ist: Wenn ich z.B. schwöre, aus Dankbarkeit für die bestandene Prüfung am nächsten Tag zu fasten, dann ist mir ‚klar‘, dass ich zu fasten habe.
        Bei dem freiwilligen Fasten kann die Situation wie folgt sein: Es ist 11 Uhr und ich mir wird gerade ‚bewusst‘, dass ich nicht gefrühstückt habe, nichts getrunken habe und auch sonst nichts getan habe, was ein Fasten brechen würde, sodass sich der Tag eignen würde, zu fasten. Bis zum Mittag habe ich dann Zeit, den Entschluss zu fassen, diesen Tag zu fasten.
        In einer Überlieferung heißt es:


        • Das Fassen einer allgemeinen Absicht zum Fasten zwischen Sonnenuntergang des einen und Mittag des folgenden Tages ist möglich für
        • „Eine Person, die ein freiwilliges Fasten einhält, hat die Wahl bis zum Mittag“ (Tabarani).


        Im zweiten Fall muss die Absicht konkret gefasst werden, weil es sich um festgelegte Zeiten handelt, die zu fasten sind:


        • Es sind genau drei Tage zu fasten, die ich noch aus dem letzten Ramadan nachzuholen habe. Und diese drei Tage beginne ich mit dem morgigen Tag nachzuholen.
        • Ich hatte vor, letzte Woche zwei Tage freiwillig zu fasten, habe das Fasten aber abgebrochen. Diese zwei Tage möchte ich morgen und übermorgen nachholen.


        Beim Sühne- und Schwurfasten, wo der Tag nicht festgelegt worden ist, ist klar, dass die Sühne oder der Schwur erfüllt werden müssen. An welchen Tagen ich dies tue, ist in diesem Fall nicht festgelegt. Aber wenn ich mich dazu entschließe, es morgen zu tun, so muss ich noch in der Nacht vor diesen Fastentagen beabsichtigen, zu fasten.


        Wann beginnt und endet das Fasten im Ramadan?
        Berechnungen oder Kalender oder der Aufgang des Mondes bestimmen nicht den Beginn des Ramadans. Nur die Sichtung des Neumondes bestimmt ihn. In einem Hadith-i Sharif heißt es:

        • „Fastet, wenn ihr den Mond [des Ramadan] seht und auf zu fasten, wenn ihr den Mond [des Shawwal] seht. Wenn der Himmel aber bewölkt ist, vervollständigt euer Fasten auf 30 Tage.“ [Bukhari; Muslim]


        Obwohl es nicht möglich ist, den Tag, an dem die neue Mondsichel gesichtet wird, genau zu berechnen, ist es möglich, mit Hilfe astronomischer Berechnungen den Tag, an dem die neue Mondsichel aufgehen wird, genau zu bestimmen. Aber unsere Religion hat den Beginn und das Ende des Ramadan-Fastens von der Sichtung des neuen Halbmonds abhängig gemacht, nicht von seinem Aufgang. Der neue Halbmond wird entweder an dem Tag gesichtet, der in den Berechnungen angegeben ist, oder am nächsten Tag. Er geht nicht vor dem durch die Berechnungen bestimmten Tag auf.


        Mustafa Sabri Effendi sagt:

        „Wenn im Voraus durch astronomische Daten sicher bekannt ist, dass der Monat Sha‘ban 29 Tage lang sein wird, und wenn er in Wirklichkeit 29 Tage dauert, und wenn der Neumond beobachtet wird, um den Beginn des Ramadans zu bestimmen, aber wenn er aufgrund von Wolken nicht gesehen werden kann, obwohl er aufgegangen ist, wird in diesem Fall der Monat Sha‘ban als lang 30 Tage akzeptiert. Ähnlich verhält es sich, wenn im Voraus durch astronomische Daten mit Sicherheit bekannt ist, dass der Monat Ramadan 29 Tage lang sein wird, und wenn er in Wirklichkeit 29 Tage dauert, und wenn der Neumond am 29. des Ramadans aufgrund von Wolken nicht zu sehen ist, dann ist es das Gebot unserer Religion, den Ramadan mit 30 Tagen zu beenden, denn es wurde im Hadith-i Sharif erklärt: „Fastet, wenn ihr den Neumond seht. Hört auf zu fasten, wenn ihr ihn wieder seht“.


        Teleskope und Ferngläser erleichtern die Beobachtung des Neumonds mit bloßem Auge. Um ihn leicht sehen zu können, sollte der Beobachter zunächst mit diesen Instrumenten nach dem Neumond Ausschau halten. Wenn er ihn sieht, sollte er ihn auch mit bloßem Auge betrachten. Wenn er gesehen wird, gilt der folgende Tag als der erste Tag des Monats. Auch astronomische Daten sind nützlich. Sie zeigen, wie lange die neue Sichel am Himmel stehen wird und in welchen Minuten und an welchen Orten der Welt sie sichtbar wird. Der Nutzen von astronomischen Daten und Teleskopen ist unbestreitbar, aber die Feste können nicht anhand von astronomischen Daten angekündigt werden.


        Was macht man am „Tag des Zweifels“ (yawm ash-shakk)?
        Der „Tag des Zweifels“ ist der 29. Sha’ban, wenn man nicht weiß, ob der Mond des Ramadans gesichtet worden ist.
        Es ist makruh, an diesem Tag mit der Absicht eines Pflichtfastens zu fasten. Ebenso ist es makruh, mit einer ‚schwankenden Absicht‘ zu fasten, die Pflichtfasten und freiwilliges Fasten gleichzeitig umfasst.
        Wer den „Tag des Zweifels“ mit der Absicht eines freiwilligen Fastens fastet und es sich später herausstellt, dass der „Tag des Zweifels“ in Wirklichkeit der erste Tag des Ramadans war, dessen Pflichtfasten ist gültig und er muss den Tag nicht nachholen.


        Was sind die Dinge, die das Fasten nichtungültig machen?
        Die folgende Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Worum es geht, ist, dass es sich hier um Dinge handelt, bei denen man fälschlicher Weise vermuten könnte, dass sie das Fasten brechen.

        • Wenn man vergessen hat, dass man fastet und etwas isst, trinkt oder Geschlechtsverkehr hat
        • Wenn man Erbrochenes, das aus dem Magen zum Mund aufsteigt, wieder hinunterschluckt,
        • Wenn man sich eincremt oder Öl auf die Haut aufträgt,
        • Verwendung von Kuhl (Antimon) bricht das Fasten nicht,
        • Wenn man die Absicht hat, das Fasten zu brechen, es aber nicht bricht,
        • Wenn Staub, Rauch, eine Mücke usw. versehentlich in den Rachen gelangt,
        • Ejakulation im Schlaf,
        • Wenn man Essen (z.B. beim Kochen) abschmeckt, ohne es zu schlucken,
        • Wenn man den Rauch der Zigaretten anderer oder den Staub auf dem Boden in den Mund oder die Nase bekommt, obwohl man es versucht zu vermeiden,
        • Wenn man etwas verschluckt, das von der vergangenen Nacht (Iftar) zwischen den Zähnen geblieben ist, bricht es das Fasten nicht, wenn es kleiner als eine Kichererbse ist,
        • Wenn man geschröpft wird oder wenn man sich Blut abnehmen lässt,
        • Wenn Wasser in das Ohr gelangt,
        • Wenn man einen Miswak (einen Zweig von bestimmten Bäumen, der zum Zähneputzen verwendet wird) benutzt oder sich die Zähne ohne Zahnpasta putzt,
        • Wenn man Ghusl macht oder ein Bad nimmt,
        • Wenn man ein Stück Watte in die Harnröhre einführt, [bricht es das Fasten in der Shafi'i Madhhab]
        • Wenn man den Dampf einatmet, der sich im Badezimmer bildet,
        • Wenn ein Wattestäbchen in das Ohr eingeführt wird, [bricht es das Fasten in der Shafi'i Madhhab.]
        • Wenn man den Ausfluss/Schleim verschluckt, der vom Kopf zur Nase fließt,
        • Wenn ein Mann seine Frau küsst, wird sein Fasten nicht gebrochen, es sei denn, es löst sexuelles Verlangen aus und führt zur Ejakulation.
        • Wenn Tränen und Schweißperlen in den Mund eines Fastenden gelangen, brechen sie das Fasten nicht, wenn es ein oder zwei Tropfen sind, denn es ist schwierig, sie zu vermeiden. Sind es viele, so brechen sie dennoch nicht das Fasten, wenn sie nicht verschluckt, sondern ausgespuckt werden.


        Was sind die Dinge, die das Fasten ungültig machen und erfordern, dass man das Fasten nachholt?
        Folgende Dinge machen das Fasten im Ramadan ungültig und erfordern nur Qada (das Nachholen eines versäumten Fastens):

        • Wenn das Fasten aus Unachtsamkeit (im Unterschied zur Vergesslichkeit) gebrochen wird,
        • Wenn Medikamente in den Anus eingeführt werden (Zäpfchen),
        • Wenn man Medikamente über die Nase einnimmt (Inhalation),
        • Wenn man Öl in die Ohren eintropft,
        • Wenn man kleine, nicht-essbare Dinge verschluckt wie z.B. Kieselsteine,
        • Wenn man die Absicht zum Ramadan-Fasten nicht fasst
        • Wenn man Schnee oder Regen in den Hals bekommt,
        • Ejakulation aufgrund sexueller Aktivitäten mit Ausnahme von Geschlechtsverkehr (Selbstbefriedigung),
        • Wenn man das Fasten bewusst das Fasten außerhalb des Ramadans abbricht,
        • Wenn man etwas in der falschen Annahme isst, dass es noch Nacht sei oder dass die Sonne bereits untergegangen sei
        • Wenn eine Person mit Gewalt zum Fastenbrechen gezwungen wird.

        Aus Respekt vor dem Monat Ramadan enthält man sich weiterhin des Essens und Trinkens, auch wenn diese genannten Dinge geschehen sind.


        Was sind die Dinge, die das Fasten ungültig machen und eine Sühneleistung erfordern?

        Die folgenden Dinge, die das Fasten ungültig machen, erfordern neben dem Nachholen des Ramadan-Fastentages zusätzlich eine Sühneleistung (kaffarah)

        • Im Ramadan zu essen und/oder zu trinken

        • Anmerkung:
          Wenn man außerhalb des Ramadans ein Fasten derart bricht, ist keine Sühneleistung erforderlich – auch in dem Fall nicht, wenn man einen Ramadan-Fastentag außerhalb des Ramadans nachholt.
          Wenn man aus Versehen isst oder trinkt, ist keine Sühne erforderlich, aber der Fastentag muss nachgeholt werden.
          Wenn man aufgrund eines Fehlers bzw. einer falschen Annahme isst und trinkt (z.B. weil man meint, es sei noch Nacht oder die Sonne sei bereits untergegangen) ist keine Sühneleistung erforderlich.

        • Geschlechts- und Analverkehr haben, wobei die Sühneleistung beide Seiten betrifft

        • Bewusst zu essen oder zu trinken, in der Annahme, dass das Fasten gebrochen worden ist.

        Aus Respekt vor dem Monat Ramadan enthält man sich weiterhin des Essens und Trinkens, auch wenn diese genannten Dinge geschehen sind.


        Was ist die Sühneleistung?

        Die Sühneleistung (kaffarah) besteht in den folgenden Dingen:

        • Einen Sklaven frei zu lassen, egal ob er ein Muslim ist oder nicht

        • Ununterbrochen 60 Tage zu fasten

        • 60 Bedürftige mit je zwei Mahlzeiten zu speisen

        Dabei gilt die folgende Reihenfolge: Wenn man keinen Sklaven freilassen kann, soll man 60 Tage fasten; wenn man weder einen Sklaven freilassen kann noch 60 Tage fasten kann, soll man 60 Bedürftige speisen.


        Was sollte man während des Fastens nicht tun?

        Die folgenden Dinge sind makruh für eine fastende Person:

        • Nahrung (z.B. beim Kochen) abzuschmecken.

        • Kaugummi (auch ohne Geschmack) zu kauen.

        • Es ist makruh, die Zähne mit Zahnpasta zu putzen.

        • Es ist makruh, die eigene Frau zu küssen, wenn die Gefahr besteht, dass das Küssen zu Geschlechtsverkehr oder Ejakulation führt.


        Was sollte man während des Fastens tun?

        Folgendes zu tun ist mustahabb:

        • So spät wie möglich vor dem Beginn des Fastens etwas zu essen (Sahur)

        • Wenn die Sonne untergangen ist unverzüglich das Fasten zu brechen


        Wer ist verpflichtet im Ramadan zu fasten?

        • Erwachsene (Kinder sind nicht verpflichtet im Ramadan zu fasten)

        • Dass man Muslim ist

        • Dass man geistig gesund ist

        • Sesshafte (Reisende sind nicht verpflichtet zu fasten, müssen das Fasten aber nachholen)

        • Frauen, die frei von der Menstruation (hayd) und Wochenfluss (nifas) sind (für diese Frauen ist es sogar verboten zu fasten)


        Wer ist verpflichtet, sich des Essens und Trinkens zu enthalten, obwohl er nicht fastet?

        Die folgenden Personengruppen essen und trinken nichts, obwohl dies nicht als Fasten gewertet wird:

        • Wenn ein Reisender während eines Ramadan-Fastentages an seinen Wohnort zurückkommt.

        • Wenn eine Frau während eines Ramadan-Fastentages ihre rituelle Reinheit nach der Menstruation wiedererlangt.

        • Wenn eine männliche Person während eines Ramadan-Fastentages geschlechtsreif wird. (In diesem Fall braucht der Fastentag nicht nachgeholt zu werden.)

        • Wenn jemand während eines Ramadan-Fastentages den Islam annimmt. (In diesem Fall braucht der Fastentag nicht nachgeholt zu werden.)


        Welche Personen sind von der Pflicht zu fasten ausgenommen?

        Die folgenden Personengruppen essen und trinken nichts, obwohl dies nicht als Fasten gewertet wird:

        • Wer sich auf einer Reise befindet

        • Wenn eine Frau, die schwanger ist oder stillt befürchtet, dass das Fasten ihr oder ihrem Kind schaden könnte

        • Wenn man derart krank ist, dass man befürchtet, dass das Fasten die Krankheit verschlimmern könnte

        Diese Personengruppen holen das versäumte Fasten nach.
        Altersschwache Personen fasten nicht, geben aber eine Sühneleistung.


        An welchen Tagen kann man noch fasten?

        Über das Jahr verteilt gibt es viele Möglichkeiten, zu fasten, um Lohn von Allah Ta’āla zu erhalten.
        Das Fasten im Monat Ramadan ist Pflicht für jeden, der dazu in der Lage ist.
        Der Lohn für zusätzliches Fasten ist hoch:

        • Wer außerhalb des Ramadans einen Tag lang um Allahs willen fastet, wird so weit von der Hölle entfernt, wie ein gutes Rennpferd in einem Jahrhundert zurücklegt.“ [Abu Ya'la]

        Diese Personengruppen holen das versäumte Fasten nach.
        Altersschwache Personen fasten nicht, geben aber eine Sühneleistung.


        Monat

        Einige wichtige Tage

        Fasten


        1. Muharram

        9. Muharram (Tasu’a)
        10. Muharram (Ashura)

        Fasten am 9. und 10. (und 11.) Muharram


        2. Safar




        3. Rabi‘ al-Awwal




        4. Rabi‘ ath-Thani




        5. Jumada l-Ula




        6. Jumada l-Akhira




        7. Rajab


        Es ist mandub, beide Monate (ganz) zu Fasten (ein oder zwei Tage vor Ramadan-Beginn zu fasten ist makruh)


        8. Sha’ban

        15. Sha‘ban (Barat-Nacht)

        Es ist mandub, beide Monate (ganz) zu Fasten (ein oder zwei Tage vor Ramadan-Beginn zu fasten ist makruh)


        9. Ramadan


        Pflicht, zu fasten


        10. Shawwal

        1. Shawwal (Id al-Fitr – fasten verboten)

        6 Tage fasten


        11. Dhu l-Qa’da/Dhu l-Qi’da




        12. Dhu l-Hijja

        9. Dhu l-Hijja (Arafah)
        10. Dhu l-Hijja (Id al-Adha – fasten verboten)
        11. bis 13. Dhu l-Hijja (Tashriq – fasten verboten)

        Die ersten 9 Tage fasten


        Fasten am 13., 14. und 15. eines jedem Monats (Ayyam al-Bīd)

        Montags und donnerstag fasten

        Fasten am 13., 14. und 15. eines jedem Monats (Ayyam al-Bīd)

        Montags und donnerstags fasten


        Muharram, Rajab, Sha’ban, Dhu l-Qa’da und Dhu l-Hijja sind zu ehrende Monate. Es ist Sunna, am Ashura-Tag in Verbindung mit dem Tag davor und/oder danach zu fasten. Der Ashura-Tag ist der 10. Muharram.

        • „Das Fasten am Tag von Ashura entspricht dem Fasten eines Jahres. Das Fasten am Tag von Arafa entspricht einem zweijährigen [freiwilligen] Fasten.“ [Tanbih-ul-Ghafilin]


        Es ist mandub, an den folgenden Tagen zu fasten:

        • Jeden Hijri-Monat für drei Tage zu fasten, egal, welche Tage es sind.
          • „Das Fasten von drei Tagen in jedem [Mond-]Monat ist genauso lohnend wie das Fasten des ganzen Jahres.“ [Bukhari]
          • „Ibrahim, Friede sei mit ihm, hat in jedem Monat drei Tage gefastet. Allahu Ta‘āla belohnte ihn dafür, als ob er sein ganzes Leben lang gefastet hätte. Und Er schenkte ihm Kraft und Stärke, als hätte er sein ganzes Leben lang gegessen und getrunken.“ [Bayhaqi]
          • „Wer jeden Monat drei Tage fastet, ist so, als hätte er sein ganzes Leben lang gefastet.“ [Muslim]
          • „Wer jeden Monat drei Tage fastet, in dessen Herzen wird der Hass verschwinden.“ [Bazzar]
          • „Wer jeden Monat drei Tage fastet, dessen Herz wird vom Rost befreit.“ [Nasai]


        • Am 13., 14. und 15. Tag eines Hijri-Monats zu fasten. Das sind die „weißen Tage“ (Ayyam al-Bīd) in der Monatsmitte, an denen es Vollmond gibt.
          • „Wer in einem Monat drei Tage fastet, soll am 13., 14. und 15. fasten.“ [Nasai]
          • „Wer jeden Monat an Ayyam al-Bīd fastet, erhält eine Belohnung, als hätte er das ganze Jahr gefastet.“ [Nasai]


        • Montags und donnerstags zu fasten.


        • An sechs Tagen des Monats Shawwal zu fasten (das ist der Monat nach dem Ramadan).
          • Am Tag von Arafah (9. Dhul-Hijja) zu fasten für den, der nicht Hajj macht.
          • „Ein Fasten am Tag von Arafa ist gleichbedeutend mit tausend [freiwilligen] Fasten.“ [Tabarani]
          • „Das Fasten am Tag von Ashura entspricht dem Fasten eines Jahres. Das Fasten am Tag von Arafa entspricht einem zweijährigen [freiwilligen] Fasten.“ [Tanbih-ul-Ghafilin]
          • „Das Fasten am Arafa-Tag ist gleichbedeutend mit der Befreiung von zweitausend Sklaven, der Opferung von zweitausend Kamelen und der Übergabe von zweitausend Pferden für den Kampf auf dem Weg Allahs.“ [Tanbih-ul-Ghafilin]


        • Zu fasten wie der Prophet Dawud (aleyhi salam), nämlich jeden zweiten Tag.


        Außerdem kann man die ersten neun Tage des Monats Dhul-Hijja fasten:

        • „Das Fasten an den ersten Tagen von Dhul-Hijjah entspricht dem Fasten eines ganzen Jahres. Eine Nacht davon damit zu verbringen, rechtschaffene Taten zu tun [wie sich mit gottesdienstlichen Handlungen, Wissen... zu beschäftigen], ist gleichbedeutend damit, die Nacht des Qadr damit zu verbringen, rechtschaffene Taten zu tun.“ [Ibn Maja]
        • „Siebenhundertfache Belohnung wird als Gegenleistung für die Taten in den ersten zehn Nächten von Dhul-Hijjah gegeben.“ [Bayhaqi]
        • „Wer an den ersten neun Tagen von Dhul-Hijjah fastet, erhält jeden Tag so viel Lohn, als würde er hundert Sklaven aus seinem rechtmäßigen Besitz befreien oder als würde er hundert Pferde für die Kämpfer auf dem Weg Allahs geben oder als würde er hundert Kamele zur Kaaba als Opfer schicken.“ [Riyad-un-Nasihin]
        • „Schande über den, der der Güte dieser zehn Tage beraubt ist! Man sollte vor allem den neunten Tag [Arafa] mit Fasten verbringen; die Vorteile, die darin liegen, sind zahllos.“ [Tanbih-ul-Ghafilin]
        • „Wer an den ersten neun Tagen von Dhul-Hijjah fastet, für den wird für jeden Tag der Lohn eines Jahresfastens aufgezeichnet.“ [Abul Barakat]
        • „Die ersten zehn Tage von Dhul-Hijjah entsprechen tausend Tagen an Tugend. Der Tag von Arafa hingegen entspricht zehntausend Tagen.“ [Bayhaqi]
        • „In den Augen Allahs gibt es keine wertvolleren Taten als die, die an den ersten zehn Tagen von Dhul-Hijjah getan werden. Verrichte in diesen Tagen viel tasbih, tahmid, tahlil und takbir.“ [Tabarani] [Tasbih: das Sagen von Subhan-Allah; Tahmid: Alhamdulillah sagen; Tahlil: La ilaha ill-Allah sagen; Takbir: Allahu akbar sagen].


        Die Tugend der ersten zehn Tage von Dhu l-Hijja:
        Als der Prophet ﷺ erklärte, dass die guten Taten, die in den ersten zehn Tagen von Dhul-Hijjah getan werden, wertvoller sind als die, die in den anderen Monaten getan werden, sagten die gesegneten Gefährten: „O Gesandter Allahs ﷺ, sind sie wertvoller als der Jihad auf dem Weg Allahs?“ Unser Prophet ﷺ antwortete darauf:
        „Ja, sie sind wertvoller als der Jihad, doch wertvoller ist der Jihad eines Menschen, der an einem Krieg teilnimmt, ohne sein Leben und seinen Besitz zu zurückzuhalten, und der zum Märtyrer wird.“ [Bukhari].


        Hadrat Abu ad-Darda erklärte:
        „Man sollte an den ersten neun Tagen von Dhul-Hijjah fasten, viele Almosen geben, beten und viel um Vergebung bitten, denn Muhammad ﷺ sagte: „Schande über den, der der Güte und des Segens dieser zehn Tage beraubt ist.“ Diejenigen, die an den ersten neun Tagen von Dhul-Hijjah fasten, werden ein fruchtbares Leben führen. Ihr Besitz wird sich vermehren, und ihre Haushalte werden vor Katastrophen geschützt sein. Ihre Sünden werden ihnen vergeben, und ihre Belohnungen für gute Taten werden sich vervielfachen. Sie werden ihre Seelen zum Zeitpunkt des Todes leicht übergeben, und ihre Gräber werden erleuchtet sein. Ihre Belohnung wird schwer auf der Mizan lasten, und sie werden im Paradies einen höheren Rang einnehmen“ [Shir'a].


        In den Haram-Monaten zu fasten ist sehr tugendhaft.

        • „Haram-Monate [die Monate, die zu achten sind] sind Rajab, Dhul Qi'dah, Dhul Hijjah und Muharram.“ [Ibn Jarir]
        • „Wer auch immer am Donnerstag, Freitag und Samstag in den haram-Monaten fastet, für den wird der Lohn von zwei Jahren gottesdienstlicher Handlungen aufgezeichnet.“ [Tabarani]
        • „Es ist höchst verdienstvoll, in haram-Monaten einen Tag zu fasten und am nächsten zu essen.“ [Abu Dawud]
          Rajab ist einer der vier Monate, die man schätzen muss. Der Gesandte Allahs ﷺ legte großen Wert auf den Monat Rajab und flehte: „O mein Herr, mache


        Rajab und Schaban für uns gesegnet und lass uns den Ramadan erreichen.“

        • „Bittet Allahu Ta‘āla im Monat Rajab sehr oft um Vergebung, denn Allahu Ta‘āla hat Diener, die Er in jeder Minute des Monats Rajab aus der Hölle befreit. Außerdem gibt es im Paradies so viele Wohnungen, dass nur diejenigen, die im Monat Rajab fasten, sie betreten können.“ [Daylami]
        • „Allahu Ta‘āla vergibt denen, die im Monat Rajab fasten.“ [Ghunya]
        • „Wer einen Tag am Anfang, einen Tag in der Mitte und einen Tag am Ende des heiligen Rajab fastet, dem wird die Belohnung zuteil, als hätte er den ganzen Rajab gefastet.“ [Miftah-ul-janna]
        • „Der Rajab ist ein großer Monat. Allahu Ta‘āla vervielfältigt die guten Taten in diesem Monat um ein Vielfaches. Wer im Monat Rajab einen Tag lang fastet, erhält eine Belohnung, als ob er ein Jahr lang gefastet hätte. Wer sieben Tage lang fastet, für den sind die Tore der Hölle verschlossen. Wer acht Tage lang fastet, dem werden die acht Tore des Paradieses geöffnet. Wer zehn Tage lang fastet, dem gewährt Allahu Ta‘āla, was er sich wünscht. Wer fünfzehn Tage lang fastet, zu dem sagt ein Rufer: „Deine vergangenen Sünden sind dir vergeben worden.“ Im Monat Rajab ließ Allahu Ta‘āla Nuh, Friede sei mit ihm, in ein Schiff steigen, und er verbrachte den Monat Rajab fastend. Er befahl auch den Leuten, die bei ihm waren, zu fasten.“ [Tabarani]


        Auch das Fasten im Monat Sha’ban ist möglich und wichtig. Unsere Mutter Aisha (radiyullahu anha) sagt

        • „Ich habe den Gesandten Allahs ﷺ in keinem Monat mehr fasten sehen als im Monat Sha‘ban. Manchmal fastete er den ganzen Sha‘ban.“ [Bukhari]


        Auf die Frage, warum er im Monat Sha‘ban häufiger fastete, der Gesandte Allahs ﷺ

        • „Sha'ban ist ein sehr tugendhafter Monat, aber die Menschen sind sich dessen nicht bewusst. In diesem Monat werden dem Herrn der Welten Taten dargeboten, und ich möchte, dass meine Taten dargeboten werden, während ich faste.“ [Nasai]


        Einige Hadith-i Sharifs zu diesem Thema lauten wie folgt:

        • „Das tugendhafteste Fasten nach dem Ramadan ist das Fasten im Monat Sha‘ban.“ [Tirmidhi]
        • „Allahu ta'ala bereitet einen Platz im Paradies für denjenigen vor, der im Sha‘ban drei Tage lang fastet.“ [Ey Oğul İlmihali]


        Diejenigen, die eine schwache Konstitution haben, sollten nach dem 15. Sha’ban (Barat-Nacht) nicht mehr fasten und sich auf das Fasten des heiligen Ramadans vorbereiten, das verpflichtend zu befolgen ist. Wer jedoch bei guter Gesundheit ist, kann den größten Teil des Sha‘ban oder sogar den ganzen Sha‘ban fasten.

        • „Verbringe die Nacht des 15. Sha‘ban mit gottesdienstlichen Handlungen und den Tag mit Fasten. Allahu Ta‘āla verkündet in dieser Nacht: ‚Gibt es niemanden, der um Vergebung bittet, damit Ich vergebe? Gibt es niemanden, der um Unterhalt bittet, so dass Ich ihm Unterhalt gebe? Gibt es niemanden, der Schwierigkeiten hat, so dass Ich ihm Gesundheit und Wohlergehen gewähren werde? Jeder kann um alles bitten, und Ich werde es geben.‘ Dieser Zustand währt bis zum Tagesanbruch.“ [Ibn Maja]


        An welchen Tagen sollte man nicht fasten?

        Prinzipiell kann man an jedem Tag des Jahres fasten. Es gibt aber einige Tage, an denen das fast makruh, ja sogar verboten ist.
        An den folgenden Tagen ist es makruh zu fasten:

        • Wenn man den Ashura-Tag allein fastet, ohne einen Tag davor und/oder danach dranzuhängen.

        • Nur am Freitag, nur am Samstag und nur am Sonntag zu fasten.

        • Ein bis zwei Tage vor Ramadan-Beginn zu fasten.

        • Ununterbrochen ohne Fastenbrechen zu fasten.

        An den folgenden Tagen ist es verboten zu fasten:

        • Am Tag des Ramadanfestes (Id al-Fitr).

        • Am Tag des Opferfestes (Id al-Adha).

        • An den Tashriq-Tagen, also 11., 12. und 13. Dhul-Hijja.


        Warum ist freiwilliges Fasten wichtig?

        Freiwilliges Fasten wird von Allah Ta’āla sehr belohnt:

        • „Selbst wenn man einer Person, die einen Tag lang freiwillig fastet, eine Ladung Gold geben würde, wäre das noch keine Belohnung für dieses Fasten.“ [Ibn Najjar]

        • „Wer auch immer das freiwillige Fasten einen Tag lang heimlich einhält, dem wird Allahu ta'ala sein Paradies gewähren.“ [Hatib]


        Was macht man, wenn man während eines freiwilligen Fastens zum Essen eingeladen wird?

        Es ist erlaubt, ein rein freiwilliges Fasten (kein Ramadan-Fasten, kein Nachholfasten und kein Sühnefasten) vorzeitig zu brechen, wenn man von jemanden zum Essen eingeladen wird. Wenn man einer Einladung folgt, während man ein freiwilliges Fasten hält, ist es keine Sünde, es zu brechen. Man sollte der Einladung eines anderen Muslims folgen, um sein Herz zu erfreuen und nicht, um ihn zu betrüben. Der Prophet ﷺ sagte zu einer Person, die einer Einladung gefolgt war, aber ihr Fasten nicht gebrochen hatte:

        • „Obwohl dein Freund für dich Ausgaben getätigt hat, sagst du immer noch: ‚Ich faste‘. Iss jetzt, und faste später einen Tag an seiner Stelle.“ (Dara Qutni).

        Er ﷺ sagte weiter:

        • „Derjenige, der einer Einladung folgt, soll sein [freiwilliges] Fasten brechen, vorausgesetzt, es handelt sich nicht um ein Ramadan-Fasten oder um ein Nachholfasten oder um ein symbolisches Opfer.“ [Tabarani]

        • „Wer auch immer sein freiwilliges Fasten um seines Bruders im Islam willen bricht, für den wird der Lohn von tausend Tagen Fasten aufgezeichnet. Wenn er dieses Fasten nachholt, wird ihm der Lohn von zweitausend Tagen Fasten angerechnet.“ [Schir'a]


        Was bedeutet I’tikāf?

        I’tikaf bedeutet, sich während der letzten zehn Tage des Ramadan in eine Moschee zurückzuziehen und sich Tag und Nacht ausschließlich den gottesdienstlichen Handlungen zu widmen.
        I’tikaf im heiligen Monat Ramadan zu verrichten ist sunnat-i muakkada. Da I’tikaf jedoch sunnat-i kifaya ist, wird dieses Sunnat für die anderen Muslime hinfällig, wenn nur wenige Muslime in einem Viertel es verrichten. Daher sollten diejenigen, die dazu in der Lage sind, I’tikaf verrichten. Eine Person, die I’tikaf verrichtet, isst, trinkt und schläft in einer Moschee. Es ist ihm erlaubt, hinauszugehen, um die Waschung (wudu') vorzunehmen. Mehrere Hadith-i Sharifs lauten wie folgt:

        • „Wer I’tikaf verrichtet, hält sich von Sünden fern und erlangt Belohnungen, als ob er alle guten Taten vollbracht hätte.“ [Ibn Maja]

        • „Wer I’tikaf in einer Moschee so lange verrichtet, wie die Zeit, die zwischen dem zweimaligen Melken eines Kamels vergeht, der erhält Belohnungen, als hätte er einen Sklaven befreit.“ [Tanwir]

        • „Wer im Ramadan zwei Tage lang I’tikaf verrichtet, erhält Belohnungen, als ob er zwei [freiwillige] Pilgerfahrten unternommen hätte.“ [Bayhaqi]

        • „Einen Tag lang I’tikaf um Allahs willen zu verrichten, hält eine Person viel weiter von der Hölle entfernt.“ [Tabarani, Hakim]

        Eine Frau verrichtet den I’tikaf nicht in einer Moschee. Wenn sie es in ihrem Haus verrichtet, gibt es bestimmte Bedingungen, die sie erfüllen muss. Wenn es einen Raum gibt, den sie als Gebetsraum nutzt, kann sie ihn in diesem Raum verrichten. Während der Ausübung des I’tikaf darf sie keine Hausarbeiten wie Kochen oder Putzen verrichten. Sie darf sich nur mit gottesdienstlichen Handlungen beschäftigen. Es gibt jedoch kein religiöses Hindernis, unabdingbar notwendige Pflichten zu verrichten, wie zum Beispiel die Waschung vorzunehmen.