Internationales Zentrum für Imam-Maturidi-Studien
„Wer für Allah ist, Allah ist für ihn“
Treten Sie der Global Imam Maturidi Community bei oder stellen Sie Ihre Fragen zum Islam:
imammaturidihanafi@gmail.com
بسم الله الرحمن الرحيماَلْحَمْدُ ِللهِ رَبِّ العَالَمِينَ وَ الصَّلاَةُ وَ السَّلاَمُ عَلَى رَسُولِنَا مُحَمَّدٍ وَ ﺁلِهِ وَ صَحْبِهِ اَجْمَعِينْ
Einleitung
Alles Lob gebührt Allah, dem Erhabenen, Der das Verborgene und die Herzen der Menschen kennt, Der den Stift (al-qalam) und die Wohlverwahrte Tafel (lawhl-mahfudh) erschaffen hat und Dessen ewiges Attribut Sein vollkommenes Wissen ist. Ein Vielfaches an Heil und Segen sei Muhammad (ﷺ), der seinen prophetischen Auftrag vollständig erfüllt hat, sowie seinem Hause und allen seinen Gefährten. Allahu Teâlâ zeigt uns die Wege, die wir gehen müssen. Einer dieser Wege – und es ist nicht der geringste von ihnen – ist die Erlangung von Wissen:
„Wer auch immer einen Weg zur Erlangung von Wissen einschlägt, dem macht Allah den Weg ins Paradies leicht.“
(at-Tirmidhi)
Diejenigen, die diese Website erstellt haben und diejenigen, wie Sie, die diese Website aufrufen, streben nach Wissen, streben nach dem Paradies.
So bauen wir unsere Hoffnung und unser Vertrauen auf die folgende Überlieferung auf:
„Wer die Rechtleitung eines Menschen bewirkt, wird sicherlich ins Paradies eingehen.“
(Bukhari)
Wir bitten Allahu Teâlâ, dass das auf dieser Website bereitgestellte Wissen Ihnen, den Lesenden, als auch uns nützlich für das Diesseits und für das Jenseits sein möge, denn:
„Keiner von euch kann ein (wahrer) Gläubiger sein, wenn er nicht für seinen Bruder das wünscht, was er für sich selbst wünscht.“
(Bukhari)
Wir bitten Allahu Teâlâ, dass Er es Ihnen, den Lesenden, erleichtern möge, dieses Wissen als sadaqah jariyah weiterzugeben, denn:
„Es ist besser für dich, dass Allah Teâlâ eine Person durch dich rechtleitet, als alles, worüber die Sonne aufgeht.“
(Tabarini)
Wir bitten Allahu Teâlâ, dass Er Ihnen, den Lesenden, und uns diesen Weg erleichtern möge, denn unsere Gelehrten sagen:
„Die liebste Sache Allahs, des Erhabenen, ist es, Seinen Dienern zu ermöglichen, Rechtleitung zu erlangen.“
Wir bitten Allahu Teâlâ darum, dass die Vermittlung dieses Wissens den Menschen zu einer Erleichterung wird, wie es in der folgenden Überlieferung heißt:
„Wer einen Muslim von einem seiner weltlichen Probleme befreit, dem wird Allah am Tag des Gerichts eines seiner Probleme abnehmen. Wer jemandem, der in Schwierigkeiten ist, die Dinge leichter macht, dem wird Allah die Dinge in dieser Welt und im Jenseits leichter machen. Wer auch immer die Fehler eines Muslims zudeckt, dem wird Allah seine Fehler in dieser Welt und im Jenseits zudecken. Solange er seinem Bruder hilft, wird Gott ihm auch helfen.“
(Abû Dâvûd)
Sich um die Geschwister, um die Ummah zu kümmern heißt in unserem Fall, Wissen zu vermitteln. Denn eines der größten Probleme, welche die Ummah hat, ist fehlendes Wissen. Dieses fehlende Wissen stellt eine Notlage dar, der abgeholfen werden muss:
„Wer sich nicht um die Nöte der Gläubigen kümmert, ist keiner von uns.“
(Hakim, IV, 352; Heysemî, I, 87)
Und wenn man diese Notlage erkannt hat, kann man nicht mehr untätig bleiben:
„Schamseddin sagte zu mir:
‚Oh Jelaleddin, wenn es jemanden auf der Welt gibt, dem kalt ist, hast du nicht das Recht, dich aufzuwärmen!‘ Ich weiß, dass es Menschen auf der Erde gibt, denen kalt ist – deswegen kann ich mich nicht mehr aufwärmen!“
(Mevlana Jelaleddin Rumi)
Schließlich dürfen wir aber nicht vergessen, dass nicht nur das Erlernen von Wissen, sondern auch seine Weitergabe eine Pflicht ist. So möge uns allen die folgende Überlieferung als Warnung gelten:
„Ein Gelehrter, der den Menschen sein Wissen nicht lehrt, wird am Tag des Gerichts mit einer Feuerfessel gefesselt werden.“
(at-Tirmidhi)
Hierzu passt, was Imam Ghazali in seinerIhyaschreibt:
„[S]o treibe deine Seele mit der Peitsche der Furcht voran und führe sie am Halfter der Hoffnung entlang des rechten Weges; denn auf dieser Weise wirst du ein mächtiges Reich erringen und vor peinsamer Strafe Sicherheit finden.“
Deswegen bitten wir Allahu Teâlâ, dass er Sie, die Lesenden, und uns davor bewahren möge, dass wir unser Wissen nicht weitergeben.
Âmin
Der Glaube an Allah teâlâ
Der Glaube an Allah teâlâ bedeutet, Seiner Existenz, Seiner Einheit, Seiner Erhabenheit und Allmacht nichts beizugesellen. Der Grundbaustein des Imans an Allah teâla ist im Herzen daran zu glauben, dass es neben Allah teâlâ keinen anderen Schöpfer gibt, Seine Fähigkeit und Macht, alles aus dem Nichts zu erschaffen, zu akzeptieren.1
Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion
Der Glaube an Allah teâlâ ist die vollständige Akzeptanz und Liebe zu Seiner Religion, die Er durch die Vermittlung der Propheten und deren Vollendung Er mit dem letzten edlen Propheten Muhammed ﺻﻠﻰ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ و ﺳﻠﻢ gesandt hat, der als Gnade für die gesamte Schöpfung kam.1
Das Bekenntnis der Gläubigen
Als gläubige Muslime sagen wir „Gewiss, Allah teâlâ ist einzig und hat keine Partner. Es gibt nichts, das ihm ähnelt. Es gibt nichts, das ihn schwach machen könnte. Es gibt keinen anderen Gott außer ihm. Er ist der Anfangslose, der Endlose. Seine Existenz endet nicht und er vergeht auch nicht. Nur das, was er will, geschieht.
Rechtleitung und Abweichung
Allah teâlâ führt diejenigen zur Rechtleitung, die er möchte bzw. welche möchten. Es ist komplett Ihm überlassen, ob er einen Menschen rechtleiten möchte oder nicht. Wenn ein Mensch auf der Suche nach der Wahrheit ist, dann wird Allah teâlâ seinen Weg öffnen und ihm mit dem Iman beschenken. Durch seine Gnade beschützt er ihn und gibt ihm Wohlergehen. Diejenigen, die von der Rechtleitung abweichen wollen, lässt er abweichen, er lässt sie ohne seine Barmherzigkeit und Hilfestellung allein und setzt sie einer Prüfung aus. All dies geschieht innerhalb des Willens und der Absicht Allahs, zwischen seiner Gnade und Gerechtigkeit. Es gibt niemanden, der sein Urteil umkehren kann oder seine Anordnung aufheben kann, niemanden, der über seine Befehle die Oberhand gewinnen kann oder gegen kommen kann.
Das Versprechen, das Allah teâlâ mit Adam (a.s) und seinen Nachkommen geschlossen hat, dass sie Allah als ihren Herrn anerkennen, ist haq (Wahrheit).
Die Schöpfung der Seelen
Im Islam wird gelehrt, dass Allah teâlâ vor der Erschaffung der Welt und ihrer Wesen zunächst die Seelen aller Menschen erschaffen hat. Diese Seelen wurden im Bereich der spirituellen Welt, auch bekannt als die Welt der Seelen, versammelt. Anschließend versammelte Allah teâlâ sie alle vor sich und fragte sie: "Bin ich nicht euer Herr?" Die Seelen antworteten: "Ja, du bist unser Herr." Sie erklärten, dass sie nur ihm dienen und von ihm Hilfe erbitten würden.3Dieser Vorvertrag fand statt, bevor die Seelen auf die Erde geschickt wurden und ihren Körper erhielten. Dieser Vorvertrag betont die Verpflichtung der Gläubigen, Allah teâlâ allein anzubeten und seine Führung zu suchen. Es ist eine Erinnerung daran, dass unsere Existenz und unsere Beziehung zu Allah vor unserer Geburt begonnen haben und bis in die Ewigkeit andauern werden.
Bitte um Standhaftigkeit im Glauben
Wir bitten Allah teâlâ darum, dass Er uns im Glauben standhaft hält und uns mit diesem Glauben auch den letzten Atemzug entnimmt. Wir bitten Ihn darum, dass Er uns vor widersprüchlichen Wünschen, verschiedenen falschen Ansichten schützt. Dass Er uns vor denjenigen Ansichten schützt, die Gott eine physische Gestalt zuschreiben (Müşebbihe), den Mu'taziliten, den Cehmiyyen, den Cebriyyen, den Qadariyyen und anderen Sekten, die sich der Sunna und der Gemeinschaft widersetzen, und dass Er uns vor Innovationen und Irrtümern bewahrt. Wir, die Ahl as-Sunnah, distanzieren uns von ihnen. Möge Allah teâlâ uns nicht von der ehli sunnah trennen.
Die Einzigartigkeit der Religion Allahs
Die Religion Allahs ist eine einzige, sowohl im Himmel als auch auf der Erde, und das ist die Religion des Islam. "Gewiss, die Religion Allahs ist der Islam" (Sure Al-Imran, 3:19). "Und wer eine andere Religion sucht als den Islam, so wird sie bei Allah teâlâ nicht angenommen werden" (Sure Al- Imran, 3:85), "Heute habe Ich eure Religion für euch vervollständigt" (Sure Al-Maida, 5:3). So lautete der letzte Vers, welcher durch den Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ in seiner Abschiedspredigt offenbart wurde.
Liebe zu Prophet Muhammed und seinen Gefährten
Wer lobende Worte über den Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, seine Gefährten (Sahaba), seine reinen Ehefrauen und seine reine Familie äußert, wird von dem Moment an von nifak (Irre) befreit sein.
Definition und Bedeutung von Nifak (Irre)
Nach dem Islam wird Nifak (Irre) als eine Form des Unglaubens betrachtet. Es bezieht sich auf die Situation, in der jemand äußerlich als gläubig und Muslim erscheint, jedoch im Herzen Allah teâlâ, die Propheten des Islam und andere grundlegende Glaubensprinzipien nicht akzeptiert oder daran zweifelt. Nifak (Irre) wird als Heuchelei (Munafiq) betrachtet, da man eine äußere Haltung des Glaubens annimmt, während man innerlich nicht davon überzeugt ist. Wir lieben die Gefährten unseres geliebten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Wir übertreiben jedoch nicht in der Liebe und distanzieren uns nicht von ihnen. Wir distanzieren uns von denjenigen, die ihnen gegenüber sich distanzieren und von denjenigen, die sie im schlechten Erwähnen. Wir erinnern uns nur mit guten Gedanken an sie. Sie zu lieben ist Teil des Glaubens, der Religion und des Guten.4
Sie zu verachten ist Unglaube (Schirk) und Heuchelei.
Paradies und Hölle
Im Islam wird gelehrt, dass das Paradies und die Hölle von Allah teâlâ erschaffen wurden und ewig bestehen werden, ohne zu vergehen oder zu verschwinden. Allah teâlâ hat das Paradies und die Hölle erschaffen, bevor er andere Geschöpfe erschaffen hat. Das Paradies ist der Ort der Belohnung für diejenigen, die rechtschaffene Taten auf der Welt vollbracht haben, während die Hölle der Ort der Bestrafung für diejenigen ist, die sich von Allah teâlâ abgewandt und Sünden begangen haben. Es ist wichtig, an die Existenz und Ewigkeit dieser beiden Zustände zu glauben und entsprechend danach zu streben, ins Paradies einzutreten und die Hölle zu vermeiden.
Leben im Grab
Das Leben zwischen der Welt und dem Tag des Jüngsten Gerichts ist das Grab, wo wir warten werden. Entweder kann es ein Garten aus den Gärten des Paradieses oder eine Grube aus den Höllenfeuern sein.
Es wird angenommen, dass der Zustand des Grabes vom Glauben und den Taten der Person abhängt, die darin liegt. Für diejenigen, die im Glauben stark waren und rechtschaffene Taten vollbracht haben, wird das Grab zu einem angenehmen Ort und ein Garten des Paradieses kann ihnen dort gewährt werden. Für diejenigen hingegen, die sich von Allah teâlâ abgewandt und schlechte Taten begangen haben, kann das Grab zu einer qualvollen Erfahrung werden und eine Grube aus den Höllenfeuern sein.5
Vergebung und Gnade Allah
sIm Islam wird gelehrt, dass selbst diejenigen, die schwere Sünden begangen haben und sich nicht reumütig (Tevbe) gezeigt haben, nicht unweigerlich für immer in der Hölle zurückgelassen werden, solange sie den Glauben an Allah teâlâ hatten und den Islam anerkannten. Sie sind dem Willen und dem Urteil Allah teâlâ unterworfen. Wenn Allah teâlâ es wünscht, kann Er ihnen vergeben und sie durch Seine unermessliche Gnade begnadigen. Im Qur’an sagt Allah teâlâ diesbezüglich: "Gewiss, Allah vergibt nicht, dass man Ihm (etwas) beigesellt. Was (alles) außer dem Beigesellen liegt, vergibt Er wem Er will" (Sure An-Nisa, 4:48, 116).
Wenn Er es will, kann Er sie gemäß seiner Gerechtigkeit in der Hölle für ihre Sünden bestrafen, dann aber durch Seine Barmherzigkeit und die Fürsprache (Schefaat) des Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ und frommen Diener, sie mit der Erlaubnis Allahs aus der Hölle befreien und in das Paradies schicken. Dieses Verhalten von Allah teâlâ resultiert aus Seiner Freundschaft zu denen, die Ihn erkennen, und daraus, dass Er seine Diener, die den göttlichen Leitfaden sowohl in dieser Welt als auch im Jenseits verloren haben und keine Nähe zu ihm gefunden haben, nicht wie die Ungläubigen behandelt.
Imam Rabbani (rh) sagt:
„Die erste Bedingung/Säule des Glaubens ist der Glaube an Allah teâlâ. Der Ausdruck billahi im (Amentu-Grundsatz) bedeutet, an die Existenz und die Einheit von Allah teâlâ zu glauben. Allah teâlâ ist eins, es gibt keinen Gott außer Ihm. Allah teâlâ, der Erhabene, ist der Schöpfer von allem. Er allein ist der Schöpfer aller Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und Zusammenhänge in den Himmeln und Erden. Es gibt keinen anderen Schöpfer als Ihn.“
Imam ar-Rabbani (rh) sagt:
Allah teâlâ ist alleinherrschend, es gibt keinen anderen Gott außer Ihm. Allah ist der Schöpfer von allem. Er hat alle Wesen, Stoffe, Körper, Eigenschaften, Ereignisse, Kräfte, Gesetze und Verbindungen in der Erde und den Himmeln erschaffen. Er ist der Einzige Schöpfer. Im Qur’an wird folgendermaßen gesagt:
„Allah ist der Schöpfer von allem, und Er ist Sachwalter über alles." (Sure 39 (az-Zumar), Vers 62)
Das bedeutet, dass Allah der Schöpfer von allem ist. (Zümer 62)
Im Qur’an al-Kerim heißt es:
„ﷲ der Allmächtige ist der Schöpfer von allem. “Sure Zumer 39/62 „ﷲ der Allmächtige ist euer Herr, der Schöpfer aller Dinge. “Sure el-Mu’minun 23/62. Zusammengefasst bedeutet dies: Die erste Voraussetzung des Glaubens ist also der Glaube an Allah teâlâ. Der Ausdruck „bei ﷲ “ im Glaubensbekenntnis weist auf den Glauben an die Existenz und Einheit.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß):
„So glaubt an Allah und Seinen Gesandten, den schriftunkundigen Propheten“ Sure el-A’raf) 7/158)
Der Glaube an Seine Engel
Engel sind aus Nur (Licht) erschaffen. Sie sind (leuchtende, geistige) Geschöpfe, die nur Allah teâlâ dienen. Sie sind weder männlich noch weiblich. Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass sie alle sündlos und nur allein unserem Schöpfer Allah teâlâ gehorsam sind. Außerdem lieben und bestätigen wir ihre Taten im Herzen.6
Im Qur’an al-Kerim heißt es (sinngemäß): „Güte ist vielmehr, dass man an Allah teâlâ, den Jüngsten Tag, die Engel, die Bücher und die Propheten glaubt“ (Sure 2 (al-Baqara), Vers 177) Imam ar-Rabbani schreibt:
Die Engel sind intelligenzfähige Lebewesen, die ein sogenanntes Nur haben bzw. aus dem Nur erschaffen wurden. Die Engel zählen zu geliebten und wertvollen Dienern von Allah teâlâ, sind aber nicht die Partner oder Töchter Allahs. Sie gehorchen den Befehlen von Allah teâlâ und können ihnen auch nicht widersetzen bzw. entgegenwirken. Die Engel sind nicht in der Lage, Unheil zu tun. Sie haben kein Geschlecht, unterscheiden sich also nicht von Männchen oder Weibchen. Sie haben die Eigenschaft, dass Sie nicht heiraten, gebären, sich vermehren oder jeglicher Weise Kinder bekommen. Sie brauchen sich nicht zu ernähren. Sie haben also keinen freien Willen und sind nur in der Lage, Allah teâlâs befehlen zu gehorchen. Allah teâlâ hat einige von den Engeln zu Propheten gesandt und diesen Engel nennt man Vahiy-Engel (Jibril). Hierbei bezeichnet das Wort „Vahiy“ die Botschaft Allahs. Die Engel machen keine Fehler, sie vergessen nicht und betrügen auch nicht. Die Botschaften die, die Engel brachten, sind immer wahr, es ist weder zweifelhaft noch hat es die Möglichkeit zweifelhaft zu sein. Sie haben nichts weiter zu tun, als den ihnen gegebenen Befehlen Allahs Folge zu leisten.
Der Glaube an Seine (nicht verfälschten, originalen) Bücher
Der Glaube an Seine Bücher ist für jede/n Muslim/a eine Pflicht. Wir müssen daran glauben, dass der Zabur, der Tawrat, der Injil, der Qur’an al-Kerim und alle anderen göttlichen Schriften von Allah teâlâ herabgesandt wurden und dass sie alle wahrhaftig (Gottes Wort) sind.7
Der Engel Jibril (a.s) ist es, welcher alle Bücher an die Propheten übermittelt hat.
An die Bücher zu glauben bedeutet auch die Tatsache zu akzeptieren und zu bestätigen, dass jene Bücher, die vor dem Qur’an al-Kerim von Allah teâlâ gesandt worden sind, in der Zwischenzeit von Menschen verändert worden sind, sodass sie heute nicht mehr das ursprüngliche Wort von Allah teâlâ repräsentieren.
Außerdem ist es notwendig, daran zu glauben, dass, selbst wenn alle Bücher, die vor dem Qur’an el-Kerim herabgesandt wurden, intakt und unverändert geblieben wären, Allah teâlâ sie durch den Qur’an el-Kerim für ungültig erklärt hat und diese somit ihre Verbindlichkeit für die Menschen verloren haben. Es gibt viele Bücher, die Allah teâlâ herabgesandt hat. Einhundert davon sind kleine Bücher, die Suhuf (Seiten/Zeilen) genannt werden.
Den folgenden Propheten wurden diese 100 Suhuf offenbart:
Des Weiteren gibt es vier große Bücher, die den folgenden Propheten offenbart wurden.
Der Qur’ân el-Kerîm wurde ihm Vers für Vers (tenzilen) herabgesandt. Die Offenbarung wurde in 23 Jahren vollständig abgeschlossen. Der Qur’ân el-Kerîm als letzte göttliche Offenbarung gilt bis zum Ende der Welt. Es ist unmöglich, dass der Qur’ân el-kerîm seine Gültigkeit verliert oder von Menschen verändert wird.8
Eine Person, die glaubt, dass Teile oder Ergänzungen im heiligen Qur’ân el-Kerim fehlen, leugnet den Glauben an Allah teâlâ, den Erhabenen und treten somit aus dem Glauben heraus. Dies geht aus den folgenden Qur’ân-Versen hervor: „und die an das glauben, was zu dir (an Offenbarung) herabgesandt worden ist und was vor dir herabgesandt wurde und welche vom Jenseits überzeugt sind.” (Sure el-Baqara Vers 4)
„Gewiß, Wir sind es, die Wir die Ermahnung [den Qur‘ân] offenbart haben, und Wir werden wahrlich ihr Hüter sein“ (Sure 15 el-Hijr, Vers 9)
„Es ist fürwahr ein wahrhaftes Buch, an das das Falsche [irgendeine Hinzufügung oder Auslassung] weder von vorne noch von hinten herankommt [aus keiner Richtung, in keiner Weise], [weil sie] eine Offenbarung eines Allweisen und Lobenswürdigen [ist]“ (Sure 41 (Fussilat), Verse 41-42).
Der Glaube an die Propheten
Wir müssen akzeptieren und bestätigen, dass alle Propheten von Allah teâlâ, dem Erhabenen, auserwählt wurden, dass sie alle hingebungsvoll und ehrlich waren und keine Sünde begangen haben. Eine Person, die einen der Propheten leugnet oder schmäht, wird zum Kafir. Wir müssen daran glauben, es akzeptieren und bestätigen, dass der erste Prophet Adam ﻋﻠﯿﮫ اﻟﺼﻼة واﻟﺴﻼم und der letzte Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist. Wir müssen darauf vertrauen, dass der letzte Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, die Regeln der Religion vollständig und präzise vermittelt hat und wir all diese Gebote und Verbote akzeptieren und lieben.
Imam ar-Rabbani schreibt:
„Der erste aller Propheten war Adam ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, und der letzte ist unser Prophet Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Zwischen diesen beiden Propheten gab es tausende weitere Propheten, die auf dieser Erde gelebt haben. Ihre genaue Anzahl ist uns Menschen unbekannt, jedoch ist uns nur eins bekannt, dass es mehr als 124.000 tausend Propheten gab.
Die Eigenschaften der Propheten
Man muss daran glauben, dass jeder Prophet die folgenden Eigenschaften besitzt: 1- Vertrauenswürdigkeit (Emanet): Jeder Prophet ist vertrauenswürdig. 2- Wahrhaftig (Sidk): In Unterwerfung unter Allah teâlâ und anderen Angelegenheiten sind sie wahrhaftig und lügen nicht. 3- Lehren (Teblig): Die Propheten Lehren uns Allah teâlâs Gebote und Verbote. 4- Gerechtigkeit (Adil): Sie sind gerecht, handeln gerecht und distanzieren sich von der Grausamkeit. 5- Sündlosigkeit (Ismet): Die Propheten sind von kleinen sowie auch von großen Sünden geschützt. 6- Hochintelligenz (Fetanet): Alle Propheten sind schlauer als alle anderen Menschen. 7- Beständigkeit (Mugame): Keiner der Propheten kann den Ruf des Prophetenseins verlieren.
Allah teâlâ sandte diese Bücher an einige Propheten, indem Er den Engel in ihre gesegneten Ohren sprechen ließ. Einigen sandte Er auf Tafeln eingeschriebene Bücher, anderen offenbarte Er die Offenbarung höchstpersönlich. All diese den Propheten offenbarten Bücher sind das ewige, unerschaffene Wort von Allah teâlâ. Sie sind als Rede von Allah teâlâ ewig, beständig und unerschaffen. Es sind weder die Worte der Engel noch die der Propheten. Der konkrete Text, den wir lesen können (z.B. der mushaf des Qur’ân el-kerîm), ist dagegen ein geschaffenes, endliches Objekt. Dieser Unterschied muss näher erklärt werden.
Sie sind das Wort von Allah teâlâ, des Erhabenen, und dieses ist anders als alle Sprache, die wir sprechen, im Gedächtnis behalten oder niederschreiben. Das Wort Allahs verhält sich nicht wie die Existenz der Worte beim Schreiben, Sprechen oder im Geiste. Es besteht weder aus Buchstaben noch aus Lauten. Der Mensch kann mit seinem begrenzten Verstand die Modalität Allahs und Seinen Eigenschaften nicht verstehen. Aber Menschen können Sein Wort lesen, es im Gedächtnis behalten (auswendig) lernen und es niederschreiben.
Das bedeutet, dass man bezüglich Allahs Wort, von zwei voneinander zu unterscheidenden Aspekten spricht: Wenn man es als dasjenige betrachtet, das von den Menschen wahrnehmbar ist, so ist es ein Geschöpf und haadith (erschaffen). Wenn man es an sich als das Wort Allahs betrachtet, so ist es ewig und unerschaffen (qadîm).
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Diejenigen, die an alle Propheten glauben und keinen Unterschied zwischen ihnen machen, werden ihren Lohn von Allah erhalten“ (Sure 4 En-Nisa, Vers 152).
Die Mirac Reise ist haq (Wahrheit) und sie ist geschehen. Gewiss wurde der Gesandte Allahs Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ auf einer nächtlichen Reise mit seinem Körper in den Himmel erhoben. Es war kein Traum oder gar eine spirituelle Reise, sondern es geschah mit Leib und Seele. Anschließend wurde er zu einigen erhabenen Stellen gebracht, welche Allah teâlâ wünschte. Allah gewährte ihm, was Er wollte und offenbarte ihm das, was er ihm offenbart hatte.
Der Hawz (Trinkbecken), der in der Sure Kevser erwähnt wird, den Allah teâlâ dem Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ als Barmherzigkeit für seine Ummah gewährt hat, ist haq (Wahrheit).
Tugenden unseres Propheten
Unter den Lebewesen wurde zuerst die Seele von Muhammad, Friede sei mit ihm, erschaffen. Gott, der Erhabene, sagte: „Ich habe alles für dich erschaffen, wenn du nicht wärst, hätte ich nichts erschaffen.“ In der Tora, im Evangelium und in den Psalmen wird er gelobt und verkündet.
Wunder unseres Propheten
Das sind wunderbare Eigenschaften unseres Propheten Muhammad, Friede sei mit ihm.
Die Moral unseres Propheten entsprach der Moral des Qur’an. In der Heiligen Schrift lobt unser erhabener Herr seine Moral und sagt: „Oh Muhammad, du bist wahrhaftig überaus tugendhaft.“ Sein vorbildliches Verhalten dient uns als Inspiration und ermutigt uns, unseren eigenen Charakter zu verbessern. Möge Allah uns helfen, seine Lehren zu befolgen und seine vorbildliche Moral zu erreichen.
Der Glaube an Qada (Bestimmung) und Qadar (Schicksal)
Wir müssen daran glauben, dass Allah teâlâ den Menschen Irada-i Juz'iyya (Teilwillen) verliehen hat, dass die Menschen selbst Entscheidungen treffen können, indem sie ihren Teilwillen nutzen und dass aber all ihre Taten am Ende von Allah teâlâ erschaffen sind. Die Bedeutung von Khair (gut) und Sharr (Böse) besteht darin, zu wissen, zu akzeptieren und zu bestätigen, dass alle Taten von den Menschen gewählt und gewollt sind und dass Allah teâlâ sie erschafft, wenn Er sie erschaffen will. Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Der Befehl Allahs ist ein vorherbestimmter Qadar, der mit Sicherheit stattfinden wird“ (Sure 33 el-Ahzab, Vers 38).
Der Glaube an den Jüngsten Tag
Der Glaube an den Jüngsten Tag bedeutet, daran zu glauben und zu akzeptieren, dass die Menschen nach der Vernichtung von Allem auferstehen werden und dass nach dem Gericht und dem Mizan (Wage) den Muslimen das ewige Paradies und den Ungläubigen die ewige Hölle zugesprochen wird. Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Sie [Muslime] glauben an Yawm al-akhir“ (Jenseits) (Sure 2 el-Baqara, Vers 4).
Über den Jüngsten Tag gibt es die folgenden Informationen:
Es wurde nicht bekanntgegeben, wann der Tag des Jüngsten Gerichts stattfinden wird, nur Allah der Allwissende weiß, wann dieser Tag sein wird.9
Niemand kann seine Zeit genau abschätzen. Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschrieb viele Zeichen auf seine Vorboten hin:
„Die Eshab-ı Kehf werden die Helfer des Mahdi sein und zu diesem Zeitpunkt wird Jesus Isa (a.s). Vom Himmel herabsteigen und während er gegen den Dajjal kämpfen wird, wird hadrat Mehdi (a.s) bei ihm an der Seite sein.“ (I.Suyuti)
„Der Weltuntergang wird nicht kommen, bis zehn Zeichen hervorkommen. Eines davon ist die Herabkunft von Hadrat Isa (a.s.) vom Himmel.“ (Muslim, E. Davud, Tirmidhi, İbni Mace, Nesai, I.Ahmed, Taberani, İ.Hibban, I.Cerir)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Wenn Hadrat Isa (a.s) zur Erde herabsteigt, wird er heiraten, einen Sohn bekommen, vierzig Jahre lang leben und sterben und neben mir begraben werden.“ (Tirmidhi, Mevahib)
Der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ sagte: „Nach meiner Religion kommt Hadrat Isa (a.s), wird den Dajjal töten und dann wird die Apokalypse ausbrechen.“ (I.Ahmed) „Isa wird kommen und den Dajjal töten.“ (Muslim, I.Ahmed, Taberani, Ruyani, Ziya al makdisi) Der Prophet Jesus (Friede sei mit ihm) wird als Prophet kommen als eines der 10 Zeichen, um den Islam zu verbreiten, um der Religion des letzten Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ 'alayhis-salam zu dienen.
Ein Prophet kann die Religion eines anderen Propheten verbreiten. Beispielsweise wurde Hadrat Harun (a.s) als Prophet gesandt, um die Religion von Hadrat Musa (a.s) (Friede sei mit ihm) zu verbreiten. Derselbe Fall auch bei Hadrat Yahya (a.s) der die Religion Isas (a.s) verbreitet hatte. Wie schön ist das Leben, nachdem Hadrat Isa (a.s) in der Endzeit herabgestiegen ist. Der Himmel darf regnen und die Erde darf Pflanzen ernten. Wenn man den Samen auf einen flachen Stein stellen würde, wird er sprießen. Ein Mensch wird an einem Löwen vorbeigehen, wobei der Löwe ihm nichts tun wird. Er tritt auf die Schlange, sticht sie aber nicht. Es wird keinen Interessenkonflikt, keinen gegenseitigen Neid oder Hass zwischen den Menschen geben.) (Abu Said-en-Nakkaş)
„Wenn Isa als gerechter Richter herabsteigt, werden Hass und Neid beseitigt sein.“ (Muslim)
Die Befragung im Grab
In den Hadithen wurde klar verkündet, dass zwei Engel namens Munker und Nekîr in Gestalt von zwei unbekannten schrecklichen Personen zum Grab kommen und die Menschen befragen werden. Die Fragen im Grab werden von einigen Gelehrten als grundlegende Fragen des Glaubens betrachtet, während andere davon ausgehen, dass es sich um den gesamten Glauben handelt. Aus diesem Grund sollten wir unseren Kindern die Antworten auf folgende Fragen lehren:
Die Gräber derjenigen, die präzise antworten, werden sich weiten, und ein Fenster zum Paradies wird sich öffnen. Jeden Morgen und jeden Abend werden sie ihren Platz im Paradies sehen und Engel werden ihnen Gefälligkeiten erweisen und ihnen gute Nachrichten bringen.10
Diejenigen, die nicht präzise antworten können, werden so schwer mit eisernen Hämmern geschlagen, dass jedes Geschöpf – außer Menschen und Dschinn – sie schreien hören wird. Ihre Gräber werden so eng, dass sie das Gefühl haben werden, dass ihre Knochen sich miteinander verflechten. Ein Loch zur Hölle wird sich öffnen. Morgens und abends werden sie ihren Platz in der Hölle sehen. Sie werden bis zur Auferstehung in ihren Gräbern qualvoll gequält.11
Das Leben nach dem Tod (Jenseits)
Es ist notwendig, an das Leben nach dem Tod zu glauben. Nachdem Fleisch und Knochen verrottet und zu Erde und Gas geworden sind, werden sich die Körper wieder zusammenfügen; die Seelen werden in die ihnen gehörenden Körper eintreten und jeder wird von den Gräbern auferstehen. Daher wird diese Zeit als der Tag der Qiyâma (Auferstehung) bezeichnet.12
Der Kelime-i Shahâdet (Glaubensbekenntnis)
Das Glaubensbekenntnis muss wie folgt lauten: Ich bezeuge [das heißt, ich habe absolute Gewissheit und spreche, als ob ich es sehen würde] dass es keinen Gott gibt außer Allah und ich bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ein [menschlicher] Diener, der Gesandte und der letzte Prophet Allahs ist.
Im Qur’an el-Kerim heißt es (sinngemäß): „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der Gesandte Allahs und der letzte der Propheten “(Sure 33 el-Ahzab, Vers 40).
Für diejenigen, die an Allah und seinen Propheten glauben, gibt es Belohnungen bei ihrem Rab“ [Sure 57 (al-Hadid), Vers 19].
Belege für Glaubensgrundlagen
Unser Prophet Muhammed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ beschreibt den Iman sinngemäß so: „Der Glaube an Allah, seine Engel, die Bücher, die Propheteden Tag des Jüngsten Gerichts [yaum al-qiyama, Paradies, Hölle, Waage (Mizan), Abrechnung, Schicksal, dass das Gute und Schlechte von Allah teâlâ kommt. Die Wiederauferstehung nach dem Tod (ba’s ba’del meut) die Schahada (Glaubensbekenntnis) [Ich bezeuge, dass es keinen Gott außer Allah selbst gibt und ich bezeuge, dass Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ der letzte Gesandte und Diener Allah ist.] (Buchârî, Muslim, Nesâî)
Im Qur’an el-Kerim heißt es: „Die eigentliche gute Tat besteht darin, an Allah, das Jenseits, Engel, Bücher und Propheten zu glauben. “(Sure 2 (al-Baqara), Vers 177)
„Sie glauben an das Ungesehene (obwohl sie Allah), die Engel, den Jüngsten Tag, das Paradies und die Hölle nicht gesehen haben) “. (Sure 2 (al-Baqara), Vers 3)
„Sie glauben an das, was dir offenbart wurde, an die Bücher vor dir und an das Jenseits.“ (Sure 2 (al-Baqara), Vers 4)
In diesen drei Versen wird offenbart, dass man an Allah teâlâ, das Jenseits, die Engel, die Bücher, die Propheten und das Unsichtbare glaubt. „ Allah teâlâ weiß, was sie tun und tun werden. “(Sure 2 (al-Baqara), Vers 255)
„Es gibt niemanden, dessen Tod nicht von Allah teâlâs Erlaubnis abhängt. “(Sure 3 (Al-i Imran), Vers 145) „Nur Allah bestimmt den Zeitpunkt des Todes.“ (Sure 6 (al-An’am), Vers 2) Diese drei Verse weisen darauf hin, dass die Vorherbestimmung von Allah teâlâ ist und verweisen auf den Glauben an Qadar. „Wenn sie etwas Gutes berührt, sagen sie: „Das ist von Allah “; wenn ihnen etwas Schlimmes passiert, sagen sie: „Das liegt an dir.“ Sag „Kulun min ‘indillah“ [Sie sind alle von Allah], das ist die Sache mit ihnen, dass sie nichts verstehen.“ (Sure 4 (an-Nisa), Vers 78). Dieser Vers besagt, dass Gut und Böse von Allah teâlâ kommt. „Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ist der Gesandte Allahs und der letzte der Propheten. “(Sure 33 (al-Ahzab), Vers 40].
1Sure Ikhlas
2Sure Ali Imran 3/85
3Sure Araf 07/172
4Sure Ali-Imran 3/31-32
5Tirmizi, Qiyamah, 26
6Muslim, zuhd,61,4/2294
7Al-Imran 3/3-4
8Sure Hicr 15/9
9Sure Mulk 67/26
10Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
11Tirmizî, Kıyamet, 26; el-Akidetu’t-Tahaviye,1/169; Ahmed b. Hanbel, el-Akide, s.64-76; el-lalekâî, İtikadu ehli’s-sünne
12Sure Yasin 36/51
Wie lebt und handelt man dem Glauben gemäß?
Imam ar-Rabbani schreibt in einem Brief:
„Möge Allah teâlâ dir Frieden und Gesundheit schenken! Um Glückseligkeit im Diesseits und im Jenseits zu erlangen, ist es notwendig, dem Prophet Muhâmmed, ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ﺻﻞ in dieser und der nächsten Welt vollständig und vollkommen zu folgen.
Um Ihm zu folgen ist es notwendig, dass die Glaubensüberzeugungen (i’tikad) in Übereinstimmung mit den Lehren der Gelehrten der Ahl as-Sunnah sein müssen. Danach sollte man von diesen großen Gelehrten den Qu’ran el-Kerim und die Hadithe des Propheten lernen und zusätzlich die Normen der Jurisprudenz des Islams:
und man sollte alle Handlungen nach diesen Normen ausrichten. Wenn man diese zwei Schwingen des Glaubens und des Handelns erworben hat, dann ergibt sich die Möglichkeit, in das Paradies aufzusteigen, wenn man für die Glückseligkeit (saadet) bestimmt ist. Ohne diese beiden Schwingen ist der Aufstieg unmöglich.
Diese irdische Welt [=das Diesseits] ist es nicht wert, dass man nach ihr strebt, denn ihre Reichtümer und ihr Ansehen haben keinen Wert [verglichen mit dem Jenseits]. Man sollte nach wertvollen und kostbaren Dingen streben [=nach dem Wohlgefallen Allahs und dem Paradies]. Weil Allah teâlâ alles mit einem Grund erschaffen hat, sollte man nach den Mitteln suchen, mit denen man Allah teâlâ näherkommen kann und [man sollte] Allah darum bitten [solche Mittel zu bekommen]. Möge Allah dich auf dem erleuchteten Weg Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ erhalten. Friede sei auf jenen des richtigen Weges und den Fußspuren Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ folgen.“
Die Sahabah sind die Gefährten unseres Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ. Alle Sahabah werden ins Paradies eingehen. Allah teâlâ hat viele Male im Qur’an el-Kerim erklärt, dass er mit ihnen allen zufrieden ist und dass er sie alle ins Paradies bringen wird.13Im Qur’an el-Kerim heißt es sinngemäß:
„Allah hatte ja Wohlgefallen an den Gläubigen, als sie dir unter dem Baum den Treueid leisteten. Er wußte, was in ihren Herzen war, und da sandte Er die innere Ruhe auf sie herab und belohnte sie mit einem nahen Sieg“ (Sure 48 (al-Fath), Vers 18)
„Und was ist mit euch, dass ihr nicht auf Allahs Weg ausgeben/spenden sollt, wo doch das Erbe der Himmel und der Erde Allah gehört. Nicht gleich sind diejenigen von euch, die vor dem Sieg ausgegeben und gekämpft haben, ... Diese haben eine höhere Rangstufe als diejenigen, die erst nachher ausgegeben und gekämpft haben. Allen aber hat Allah das Beste versprochen. Und Allah ist dessen, was ihr tut, kundig.“ (Sure 57 (al-Hadid), Vers 10)
„Allah ist zufrieden mit denen, die unter den Muhajirin [den Gefährten, die aus Mekka emigrierten und den Ansar [denjenigen, die den Einwanderern in Medina halfen] sowie denen folgen, die mit ihnen gehen. Sie sind auch mit Allah teâlâ zufrieden. Allah hat für sie Paradiese unterhalb von Flüssen vorbereitet, in denen sie für immer bleiben werden.“ (Sure 9 (at-Tawbah), Vers 100)
„Allah hat das Beste [Paradies] allen [Sahabah] versprochen.14(Sure 4 (an-Nisa), Vers 95) „Ihr [die Gefährten meines Geliebten] seid die beste Gemeinschaft, die zum Nutzen der Menschheit hervorgebracht wurde.“ (Sure 3 (Al-i Imran), Vers 110)
„Ein Volk der Sahaba, die an Allah teâlâ und den Tag des Gerichts glauben, soll sich nicht mit denen anfreunden, die feindlich gegenüber Allah und seinem Gesandten sind, auch wenn sie ihre Väter, Söhne, Brüder oder Verwandte sind. Allah hat Glauben in ihre Herzen eingeschrieben und sie mit einem Geist von ihm unterstützt. Er wird sie durch Paradiese führen, durch die Flüsse fließen, in denen sie für immer bleiben werden.“
In den Überlieferungen heißt es sinngemäß:
„Die Muslime, meine Gefährten, die mich gesehen haben, werden nicht in die Hölle kommen.“ (Tabarani)
„Meine Gefährten sind allen Dschinn und Menschen weit überlegen.“ (Bazzar)
„Allah teâlâ wählte mich aus dem Qouraish-Stamm, dem edelsten Volk, und wählte die besten Menschen als Gefährten für mich. Er wählte einige von ihnen als meine Botschafter (Wesire) und meine Helfer bei der Vermittlung des Islam an die Menschen. Und Er sonderte einige von ihnen als meine (ashab) Familie aus, d.h. meine Verwandten durch Heirat. Diejenigen, die sie beschimpfen oder verleumden, auf ihnen liegt der Fluch Allahs, aller Engel und aller Menschen. Am Auferstehungstag wird Allah teâlâ ihre fard- und sunnat-Handlungen der Anbetung ablehnen.“ (Hakim)
„Fürchtet Allah und benutzt keine bösen Worte gegen meine Gefährten. Macht sie nicht zum Ziel eurer bösen Absichten nach mir. Wer sie liebt, liebt sie wegen seiner Liebe zu mir. Wer mich nicht liebt, liebt sie auch nicht. Wer sie beleidigt, hat mich beleidigt, und wer mich beleidigt, hat Allah teâlâ beleidigt. Die Strafe dafür wird ohne Verzögerung verhängt.“ (Bukhari])
„Beschimpft keinen meiner Gefährten. Wer sie beschimpft, hat Allah beschimpft.“ (Bukhari) „Möge Allah denjenigen verfluchen, der meine Gefährten verleumdet!“ (Tabarani, Bayhaqi, Hakim) „Wenn ihr die Namen meiner Gefährten hört, schweigt. Sagt kein Wort, das gegen ihre Würde ist.“ (Tabarani)
13Sure Beyyine 98/8
14Sure Beyyine 98/8
Wer sind die Gelehrten der Ahl as-Sunna wa-l-Jama’a?
Es gibt eine Überlieferung von unserem Propheten Muhâmmed ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, wo er die Gruppierung Najiyya als die Gruppierung der Erlösung bezeichnete. Die einzige Gruppierung dieses Glaubens wird als Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa bezeichnet. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī und Imam Abū l- Hasan al-Aschʿarī sind die beiden Gelehrten dieser Gruppierung des Glaubens. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī und Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī gründeten keine eigene Rechtsschule, sie erklärten den Glauben und das Glaubenswissen, die von den Prophetengefährten (Sahabah), den Tabi'un, den vier Madhhab-Imamen und den Gelehrten von Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa vor ihnen vermittelt wurde. Unter ihnen gehört Imam Abū l-Hasan al-Aschʿarī zur Schülerkette von Imam Asch-Schāfiʿī. Imam Abū Mansūr al-Māturīdī hingegen gehört zur Schülerkette von İmam Abū Hanīfa. Die Erklärung des Ahl as-Sunnah-Glaubens wurden durch die Gelehrten ausführlich erklärt, denn sie verteidigten in der Zeit, in der sie gelebt haben, den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa gegen die korrumpierten Gedanken der irregegangenen Schulen (Sekten), welche im Glauben vom rechten Weg abgekommen sind. Außerdem begründeten sie den Glauben gegen das korrumpierte Denken der Materialisten, die sich mit der griechischen Philosophie befasst hatten. Gelehrte der Ahl as-Sunna, die in den folgenden Jahrhunderten kamen, vermittelten den Glauben der Ahl as-Sunna wa-l-Jamāʿa, indem sie den von diesen Imamen festgelegten Methoden folgten.
Imam Azam Ebu Hanife (r.a.)
Er sammelte das Wissen über fiqh und der Glaubenslehre der ehlu-sunnah. Er unterrichtete Hunderte seiner Schüler und ließ sie in Büchern festhalten, die uns bis heute erreichen. Er hatte viele Schüler und bildete große Müctehids und Gelehrte aus.
Sein richtiger Name lautet Numan. Er wurde 80 (699 n. Chr.) in Kufa geboren und wurde 150 (767 n. Chr.) in Bagdad Shehid (Märtyrer). Ebu Hanife gehört zu den Tabiin, das beutet, dass er zusammen einen Aufenthalt mit einem Sahaba hatte, welcher Enes b. Malik war (r.a).
Imam Azam wurde in Kufa geboren und wuchs dort auf. Er erhielt von seiner Familie eine hervorragende Erziehung und religiöses Wissen. Schon in jungen Jahren lernte er den Qur’an auswendig und lernte die arabische Schrift, Sarf, Nahiv und Literatur.
Als er gefragt wurde: „Von wem haben Sie das Wissen bekommen?“, antwortete er: „Von Hazrat Omer (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Omer (r.a) erhalten haben; Von Hazrat Ali (r.a) durch diejenigen, die Wissen von Hazrat Ali erhalten haben; Ich habe Wissen von Abdullah bin Mesud durch diejenigen erhalten, die Wissen von Abdullah bin Mesud erhalten haben.“ Imam Azam Ebu Hanife lernte Wissen von viertausend Menschen, insbesondere vom Wissen der ältesten der Gefährten, und erreichte das höchste Niveau in allen Wissenschaften (Ilim). Sein Ruhm verbreitete sich überall und alle Muctehids, Gelehrten und Vorgesetzten, die es zu seiner Zeit gab und die nach ihm kamen, haben ihn immer gelobt.
Als der Lehrer von Imam Azam, Hammad bin ebi Süleyman, verstarb, sahen seine Schüler, Freunde und Persönlichkeiten des Volkes, dass der einzige Gelehrte, der seinen Platz einnehmen konnte, Imam-i A'zam war, und forderten eindringlich, dass er seinen Platz einnehme. „Ich möchte nicht, dass die Wissenschaft (Ilim) stirbt!“ hat er gesagt und setzte sich auf den Lehrstuhl für Wissenschaft (Ilim). Er hat die Stelle seines Lehrers übernommen und begann, Schüler auszubilden. Die Zahl der Fiqh-Fragen, die im Umkreis von Imam-i A'zam gelöst wurden, hat 600.000 überschritten. Darunter gibt es Themen wie Sarf und Nahiv, die für das Verständnis der Fiqh- Wissenschaft nützlich sind, dass selbst die Experten der arabischen Sprache nicht in der Lage waren, sie aufzudecken und zu lösen, und sie drückten ihre Bewunderung aus. Die gelösten Fiqh Probleme sind entsprechend ihrer Art in Abschnitte (Bücher) unterteilt, und die Abschnitte sind entsprechend ihrer Art in Kapitel unterteilt. Fiqh wurde durch die Anordnung von Gottesdiensten, Munakehat, Muamelat, Hudud (Strafen), Ukubat, Frieden, Dschihad und internationalem Recht, Feraiz, also dem Erbrecht, geregelt.
So teilte Imam-i A'zam die Fiqh-Wissenschaft zum ersten Mal in Themen auf, sammelte die Informationen jedes Themas separat, legte die Methoden fest und schrieb die Bücher Feraiz (Erbrecht) und Shurut (Regeln). Darüber hinaus sammelte er das Glaubenswissen, das die Gefährten von unserem Meister, dem Propheten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, vermittelt hatten, und gab es an Hunderte seiner Schüler weiter. Er bildete außerdem Spezialisten im wissenschaftlichen Kalam, der Glaubenserkenntnis, aus. Imam-i Maturidi schrieb die von ihm erhaltenen Kalam-Informationen in Büchern nieder. Die Zahl der von ihm ausgebildeten Schüler beträgt viertausendsiebenhundertdreißig. Von ihnen haben einige Fortschritte in den Naturwissenschaften gemacht, und etwa vierzig von ihnen haben das Niveau des İctihad erreicht. Einige Autoren bestimmten und schrieben die Namen und Identitäten der Schüler auf, die in seinen Klassen ausgebildet wurden, sowie die Städte, zu denen sie gehörten.
Seine Schüler, die in einem Zeitraum von dreißig Jahren in seinen Vorlesungen ausgebildet wurden, verbreiteten sich über die ganze islamische Welt, die damals sehr groß war. Sie verbreiteten den Glauben der Ahl as-Sunnah durch große Dienste, die sie mit verschiedenen Aufgaben als Mufti, Muderris (Lehrern), Qadi (Islamrichter) leisteten, und sie schrieben wertvolle Bücher zu dem Thema der Wissenschaft der Rechtsprechung, die der vom Propheten offenbarte Weg ist. Sie zeigten den Menschen den rechten Weg und führten sie zur Glückseligkeit. Sie übertrugen diesen Dienst auf die Jahrhunderte nach ihnen.
Seine wichtigsten Schüler waren Yakub bin Ibrahim, bekannt als Imam Abu Yusuf, Muhamed Shaybani, Zufer bin Huzeyl, Hasan bin Ziyad, sein Sohn Hammad, Dawud-i Tai, Asad bin Amr, Afiyat bin Yazid al-Advi, Qasim bin Ma'an, Ali bin Müshir, Hibban bin Ali.
Imam al-'A'zam (r.a) definierte fiqh als Wissen und Erkennen dessen, was dafür und was dagegen ist. Nach dieser Definition bezog er sich zur Bestimmung des fiqh auf die Edille-i sharia (Quellen des Islam).
Hier zeigte Imam Ebu Hanife den Muslimen einen Weg auf, dem sie folgen sollten, um den Islam in ihren Gottesdiensten und anderen Angelegenheiten korrekt zu befolgen, und zwar mit dem Wissen des Fiqh (Rechts), das er als Ergebnis seiner langen Studien und des Ijtihad mit den perfekten Methoden gelöst und zusammengestellt hatte, und dieser Weg wurde "Hanafi Madhhab" (Rechtschule) genannt.
Imam Shafi'i (r.a) sagte:
„Alle Muslime sind wie der Haushalt und die Kinder von Imam al-A'zam" (mit anderen Worten, so wie ein Mann den Unterhalt für seine Kinder verdient, hat Imam al-A'zam es auf sich genommen, das religiöse Wissen zu erklären, das die Menschen in ihren Angelegenheiten brauchen, um es allen leicht und bequem zu machen und sie vor einer schwierigen Aufgabe zu bewahren).
Imam Maturidi (r.a.)
Einer der beiden Glaubensführer des sunnitischen Islams ist Muhammed bin Muhammed Maturidi. Sein Beiname ist Ebu Mensur. Er wurde im Dorf Maturid in Samarkand geboren. Im Jahr 944 nach Christus (333 nach der Hidschra) starb er in Samarkand.
Imam Maturidi übernahm die Lehrinhalte des sunnitischen Glaubens, die von dem großen Imam Ebu Hanife überliefert und niedergeschrieben wurden. Er verfasste Bücher über die theologischen Konzepte und erklärte und bewies sie. Als Gelehrter der Theologie nahm Imam Maturidi den Kalam (islamische Theologie) und die İslamische rechtwissenschaft (Fiqh) von Ebu Nasr İyad an. Imam Maturidi war eine sehr gebildete Person und verbreitete den sunnitischen Glauben durch das Verfassen verschiedener Bücher und die Ausbildung von Schülern. Zu seinen Schülern gehörten große Gelehrte wie el-Hakim es-Semerkandi (bekannt als Ebul-Qasım Ishak bin Muhammed), Ebu Muhammed Abdulkerim bin Musa el-Pezdevi, Ebul-Leys el-Buhari und Ebul-Hasen bin Said. Diese Gelehrten schrieben ebenfalls tausende Bücher über den sunnitischen Glauben, indem sie die Überlieferungen von Imam Maturidi weitergaben.
Die Zeit, in der Imam Maturidi lebte, war geprägt von einem Niedergang des Abbasidenreichs, der Gründung neuer islamischer Staaten und zunehmenden Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen politischen Mächten und theologischen Gruppen. Wie andere islamische Gelehrte verteidigte und verbreitete Imam Maturidi den sunnitischen Glauben in seiner Zeit und ermutigte die Muslime, diesem richtigen Glauben zu folgen. Seine Methode bestand darin, die in den Büchern von Imam Ebu Hanife überlieferten theologischen Konzepte mit rationalen und überlieferten Beweisen zu erklären und zu systematisieren. So wurde Imam Maturidi zu einem Mujtahid, einem Gelehrten, der in der sunnitischen Glaubensrichtung interpretieren konnte.
Zu seinen Werken zählen:
Was sind die Beweise, dass die Welt erschaffen ist?
Die im Universum existierenden Wesen können nicht von selbst existieren und verschwinden. Es gibt einen Beeinflusser, das heißt, einen Schöpfer von ihnen. Da es Universen und Kreaturen in diesen Universen gibt, muss es also einen Schöpfer geben, der diese Universen und die darin enthaltenen Kreaturen erschaffen hat. Die Existenz der Geschöpfe ist ein Beweis für die Existenz dieses Schöpfers, und dieser Schöpfer ist Allah der Erhabene.15
Es gab einmal gar nichts. Das Universum und alles in ihr hat Allah teâlâ der Erhabene erschaffen. Sie alle sind Geschöpfe. Mit anderen Worten: etwas kann existieren, wenn es nicht existierte, und es kann verschwinden, wenn es existierte. Und es entstand, wenn es nicht existierte.16
Ein weiterer Beweis dafür, dass das Universum erschaffen wurde, ist die ständige Veränderung und Zerstörung des Universums. Alles verändert sich. Was ewig ist, ändert sich jedoch nie. Das Wesen und die Eigenschaften Allahs dem Erhabenen sind so: sie ändern sich nie, aber in der Welt, in physikalischen Ereignissen, verändern sich die Zustände der Materie. In chemischen Reaktionen verändern sich die Substanzen, ihre Essenz, ihre Struktur. Wir sehen, wie Gegenstände verschwinden und sich in andere Gegenstände verwandeln. Die atomaren Veränderungen und Kernreaktionen, die heute neu bekannt sind, verwandeln die Materie, verwandeln das Element in Energie. Solche Veränderungen der Welten und Substanzen und ihr Entstehen auseinander können nicht aus der Ewigkeit kommen. Sie müssen einen Anfang gehabt haben, sie müssen aus den ersten Stoffen und Elementen entstanden sein, die aus dem Nichts geschaffen wurden.
Es gibt aber auch erschaffene Dinge, die ewig sind: Paradies und Hölle. Es gibt viele Koranverse, die bestätigen, dass Paradies und Hölle ewig sind (z.B., Al-Baqara 25, Al-i 'Imran 116, Al-Maidah 85, Al-An’am 128, At-Tawbah 68, Hud 107). Da ihr Dasein und ihr Weiterbestehen nicht von ihnen selbst ausgeht, so ist auch ihr Ewig sein nicht von ihnen selbst. Es ist Allah teâlâ welcher ewig ist und keinen Anfang und Ende hat, der sie ewig macht.17
15Sure Bakara 2/29
16Sure Yasin 36/82
17Sure Hadid 57/1-6
Was ist der Beweis, dass Allah teâlâ nicht mit Seiner Schöpfung verglichen werden kann?
Iman ar-Rabbani sagt: „Allah teâlâ ist erhaben über Raum und Zeit und hängt von keiner Richtung ab. Er ist weder an einem Ort noch in irgendeiner Richtung. Denn er ist der Schöpfer von Raum, Zeit und Richtungen. Ein unwissender Mensch mag denken, dass Allah sich oben auf dem über allen Geschöpfen liegenden ‘Arsh (=Thron) oder im Himmel befindet. All dies wurde jedoch zu einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen. Kann etwas, das an einem bestimmten Zeitpunkt erschaffen wurde, ein Ort für jemanden sein, der erhaben über Raum und Zeit ist, der ewig ist und immer existiert?
Allah der Erhabene ist keine Substanz, kein Objekt und kein Zustand. Er hat kein Abbild, keinen Partner und kein Äquivalent. Er ist anders als alles, was wir wissen, wir denken oder was wir uns vorstellen können. Man kann Seine Modalität weder verstehen noch sie sich vorstellen. Alles, was einem über Ihn in den Sinn kommt, ist daher falsch. Er ist weder innerhalb noch außerhalb des Universums.“18
Gelehrte der Ahl as-Sunnah sagen: Gott ist nicht oben, unten oder seitlich. Jedes Wesen steht unter dem Thron. Der Thron ist eine Machtdemonstration und steht unter seiner Macht. Allah teâlâ braucht den Thron nicht. Der Thron existiert durch seine Gnade und Macht. So wie es vor Ewigkeiten war, ist es auch jetzt immer dasselbe. So wie es war, bevor er den Thron erschuf, wird es auch in der ewigen Zukunft immer so sein. Daran wird sich nichts ändern.
Was bedeutet Ijtihad (eigenständige Urteilsfindung auf Basis des Qur’an el-Kerim und der Sunnah)?
Und: Wer kann Ijtihad machen?
Qiyas (Vergleich) bedeutet, eine Sache mit einer anderen zu vergleichen. In der Islamischen Jurisprudenz (Rechtswissenschaft (fiqh)) bedeutet es, die Bestimmung von etwas zu verstehen, das nicht aus dem Qur’an el-Kerim oder den Hadithen verstanden werden kann und man es dann mit einer Sache vergleicht, bei dem es verstanden und bestimmt wurde. Der zweite Vers der Sure Hashr, „O ihr Gelehrten Vergleicht“ „vergleiche, was du nicht weißt, mit dem, was du weißt“.
Qiyas (Vergleichung) zu leugnen ist Verrücktheit.
Unwiderlegbares zu Leugnen ist Verrücktheit.
Qiyas soll die versteckten Bedeutungen des Qur’an el-Kerim und der Hadith offenbaren. In Beydavis Qur’an-Exegese (Tafsir) steht geschrieben, dass Giyas und Ijma (Gelehrtenkonsens) im 108. Vers der Sure Al-i Imran befohlen werden. Hadhrat Ibn Abidin erklärt: „Wer das Wissen, das durch Giyas verstanden werden kann, nicht akzeptiert, vom rechten Weg abweicht und ein Mensch der Bid'ah (=Erneuerung im Islam, was dort keinen Ursprung hat) macht, wird mit Sicherheit in die Hölle kommen.“ Dieser Vers ist in Baydawis Interpretation geschrieben, der besagt, dass Giyas zulässig und notwendig ist. Der Giyas zählt zu den Quellen des Islam.
Wenn es keine Beweise gäbe, würden Mujtehids (Großgelehrte) jemals Ijtihad machen?
Nein, würden sie nicht. Denn ein Hadith lautet wie folgt:
„Als der Gesandte Allahs ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ, Muaz bin Cebel (r.a) in den Jemen schickte, sagte er:
- Oh Muaz! Womit wirst du dort urteilen?
- Mit dem Buch Allahs!
- Was ist, wenn Sie es nicht im Qur’an finden können?
- Mit der Sunnah des Gesandten ﺻﻞ ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ...
- Was ist, wenn Sie es nicht in der Sunna finden können?
- Durch Ijtihad urteile ich nach dem, was ich verstehe.
Der Gesandte Allahs ﷲ ﻋﻠﯿﮫ وﺳﻠﻢ ﺻﻞ legte seine gesegnete Hand auf Muaz' (r.a.) Brust und sagte: „Alhamdulillah, so ist es richtig.“ (Tirmidhi, Abu Dawud, Darimi)
Was bedeutet Qiyas (die Vergleichung)?
Qiyas (Vergleich) bedeutet, eine Sache mit einer anderen zu vergleichen. In der Islamischen Jurisprudenz (Rechtswissenschaft (fiqh)) bedeutet es, die Bestimmung von etwas zu verstehen, das nicht aus dem Qur’an el-Kerim oder den Hadithen verstanden werden kann und man es dann mit einer Sache vergleicht, bei dem es verstanden und bestimmt wurde. Der zweite Vers der Sure Hashr, „O ihr Gelehrten Vergleicht“ „vergleiche, was du nicht weißt, mit dem, was du weißt“.
Qiyas (Vergleichung) zu leugnen ist Verrücktheit.
Unwiderlegbares zu Leugnen ist Verrücktheit.
Qiyas soll die versteckten Bedeutungen des Qur’an el-Kerim und der Hadith offenbaren. In Beydavis Qur’an-Exegese (Tafsir) steht geschrieben, dass Giyas und Ijma (Gelehrtenkonsens) im 108. Vers der Sure Al-i Imran befohlen werden. Hadhrat Ibn Abidin erklärt: „Wer das Wissen, das durch Giyas verstanden werden kann, nicht akzeptiert, vom rechten Weg abweicht und ein Mensch der Bid'ah (=Erneuerung im Islam, was dort keinen Ursprung hat) macht, wird mit Sicherheit in die Hölle kommen.“ Dieser Vers ist in Baydawis Interpretation geschrieben, der besagt, dass Giyas zulässig und notwendig ist. Der Giyas zählt zu den Quellen des Islam.
Rechtsschulen
Warum ist es wichtig, einem Madhhab zu folgen?
In einer Überlieferung heißt es:
Aus Qur’ān und Sunna wissen wir, was eindeutig erlaubt und was eindeutig verboten ist. Aber was ist mit dem ‚Graubereich‘ zwischen dem Erlaubten und Verbotenen, der in der Überlieferung genannt wird? Was ist, wenn man einen Fehler im Gebet macht? Kann man diesen Fehler noch ‚korrigieren‘? Welche Fehler machen ein Gebet ungültig? Was macht man, wenn man während des Ramadans so krank ist, dass man nicht fasten kann? Welche Handlungen machen das Fasten ungültig?
Damals konnten die Sahabe (radiyullahu anhum), wenn sie sich unsicher waren, ob etwas noch erlaubt oder schon verboten ist, zum Propheten ﷺ gehen und ihn ﷺ fragen. Später, nachdem er ﷺ die andere Welt mit seiner ﷺ Anwesenheit beehrte, hatten die Sahabe (radiyullahu anhum) vieles von ihm ﷺ gelernt und die Menschen konnten dann die Sahabe (radiyullahu anhum) fragen. Dieses Wissen der Sahabe (radiyullahu anhum), tabi’ūn und tabe-i tabi’ūn ist dann von Rechtsgelehrten wie Imam Abu Hanifa (rahimullah) gesammelt und systematisiert worden.
Eines der Ergebnisse solcher Systematisierung sind z.B. die Kategorien fard, wajīb, sunna, mubah, mandub, makruh und haram. Wir wissen damit im Prinzip, was der ‚Graubereich‘ zwischen dem eindeutig Erlaubten und dem eindeutig Verbotenen ist. Wir können im Prinzip alle unsere Handlungen nach diesen Kategorien bewerten. Diese Kategorien sind das Ergebnis langer intensiver Arbeit.
Ohne die Arbeit dieser Generationen von Muslimen könnten wir heute nicht den Islam lernen und wüssten wir nicht, ob etwas noch erlaubt oder schon verboten ist. Wir wüssten nicht, wie wir beten und fasten sollen, damit Allah Teālā es akzeptiert. Ohne dieses Wissen, könnten wir Allah Teālā nicht dienen und wir hätten keine Möglichkeit, das Paradies zu erreichen.
Die zwei Madhhab der Aqidah und die vier Madhhab des Fiqh, die es heute gibt, sind Wege, die uns zeigen, wie wir dieses Wissen, das uns der Prophet ﷺ vermittelt hat, korrekt umsetzen können, wie wir Allah Teālā dienen können und wie wir das Paradies erreichen.
Im Folgenden soll näher erklärt werden, was es bedeutet, einem Madhhab zu folgen.
Was bedeutet es, einem Madhhab in Fiqh und Aqidah zu folgen?
Die Ahl us-Sunna wa-l-Jama‘a sind die Leute, die die Grundlagen des Islam genauso übernommen haben, wie der Prophet Muhammed ﷺ und seine gesegneten großen Gefährten, die Sahabe, sie angenommen haben. In diesem Sinne ist es sehr wichtig, den Heiligen Qur‘ān, die Sunna und die gesegneten großen Gefährten nur durch die Erklärungen der Gelehrten der vier Madhhab des Fiqh zu verstehen, sowie – in Bezug auf die Aqidah – durch Imam Abu Mansur al-Maturidi und Imam Abu Hasan al-Ashari (Möge Allahs Segen auf ihnen sein).
Einem Madhhab zu folgen bedeutet kurz gesagt, sich einer Schule des Wissens anzuschließen und durch das damit verbundene Wissen und die Praxis viel Nutzen für das Diesseits und insbesondere für das Jenseits daraus zu ziehen. Es ist wahr, dass diese Schule des Wissens wie ein Vorhang ihre gläubigen Anhänger vor dem Höllenfeuer schützen wird. Daher werden wir den Nutzen von Madhhab nicht nur in dieser Welt, sondern auch in der nächsten Welt sehen.
Was bedeutet „Madhhab“ und wie viele gibt es?
Madhhab leitet sich von einem arabischen Wort ab, das „gehen“ bedeutet, und bezieht sich auf die Wahl eines Mujtahid-Gelehrten aus einer Reihe von Interpretationsmöglichkeiten des Qur’ān und der Sunna, um die Regeln Allahs, des Allmächtigen, aus den entsprechenden Texten des Heiligen Qur’ān und der Sunna abzuleiten. Das Hauptziel ist dabei, die Regeln Allahs, des Allmächtigen, zu einer bestimmten Frage abzuleiten. Dieser Prozess der Ableitung der Regeln Allahs, des Allmächtigen, aus den relevanten Texten des Heiligen Qur’ān und der Sunna wird auch Ijtihad genannt.
Was einen Madhhab im Fiqh betrifft, so kann man zwischen zwei Bereichen unterscheiden:
Was bedeutet Ijtihad und Mujtahid?
Der Heilige Qur‘ān wurde schrittweise über einen Zeitraum von etwa 23 Jahren offenbart. Wenn es in der Zeit der Offenbarung eine Frage zu einem bestimmten Thema gab, konnte der entsprechende große Sahabe (möge Allah mit ihm zufrieden sein) diese direkt an Rasulullah ﷺ stellen. Wenn die Antwort auf diese Frage explizit oder implizit im Heiligen Qur‘ān und der Sunna bereits vorhanden war, hat er ﷺ die Antwort darauf geben. Wenn die Antwort nicht in der verfügbaren Offenbarung jener Zeit vorhanden war, wartete Rasulullah ﷺ, bis die entsprechende Offenbarung kam.
In der Tat hat Rasulullah ﷺ selbst die Tür den Ijtihad geöffnet. Allerdings erlaubte er ﷺ den Ijtihad nur für die außerordentlich fähigen Mujtahid-Gelehrten. Somit kann diese Möglichkeit nur von Mujtahid-Gelehrten genutzt werden. Einige der Beweise für den Ijtihad sind in den folgenden zwei Hadithen zu finden:
Einige Gefährten von Mu'adh ibn Jabal sagten:
Als der Gesandte Allahs ﷺ beabsichtigte, Mu'adh ibn Jabal in den Jemen zu schicken, fragte er ﷺ ihn: ‚Wie wirst du urteilen, wenn sich die Gelegenheit ergibt, einen Fall zu entscheiden?‘
Er antwortete: ‚Ich werde in Übereinstimmung mit Allahs Buch urteilen.‘ Er ﷺ fragte: ‚(Was wirst du tun), wenn du in Allahs Buch keine Rechtleitung findest?‘ Er antwortete: ‚(Ich werde) in Übereinstimmung mit der Sunna des Gesandten Allahs ﷺ handeln.‘
Er ﷺ fragte: ‚(Was wirst du tun), wenn du in der Sunna des Gesandten Allahs ﷺ und in Allahs Buch keine Rechtleitung findest?‘
Er antwortete: ‚Ich werde mein Bestes tun, um mir eine Meinung zu bilden, und ich werde keine Mühen scheuen.‘
Der Gesandte Allahs ﷺ klopfte ihm dann auf die Brust und sagte: ‚Gepriesen sei Allah, der dem Gesandten des Gesandten Allahs geholfen hat, etwas zu finden, was dem Gesandten Allahs gefällt.‘“ (Abu Dawud)
Dieses Beispiel von Mu'adh ibn Jabal ist im Zusammenhang mit Ijtihad und Madhhab bekannt. Man sollte jedoch bedenken, dass Mu'adh ibn Jabal (möge Allah mit ihm zufrieden sein) die Autorität erhalten hat, juristische Urteile zu Themen zu fällen, die implizit im Heiligen Qur‘ān oder in der Sunna erwähnt sind. Er war einer der sechs Gefährten, die in der Lage waren, Urteile zu fällen und wurde auch von Rasulullah ﷺ als der beste Kenner dessen, was halal und haram ist, gepriesen. Umar (möge Allah mit ihm zufrieden sein) riet der Öffentlichkeit auch, ihre Fragen an Mu'adh ibn Jabal (möge Allah mit ihm zufrieden sein) zu stellen, wenn es um Fragen des Fiqh ging.
Es wird überliefert, dass `Amr bin al-A`s sagte: „Der Gesandte Allahs ﷺ sagte:
‚Wenn ein Richter ein Urteil fällt, nachdem er sich bemüht hat, das Richtige zu finden, und er hat tatsächlich Recht, dann hat er zwei Belohnungen. Wenn er ein Urteil fällt, nachdem er sich bemüht hat, das Richtige zu finden, es aber falsch ist, wird er eine Belohnung erhalten.‘“ (Abu Dawud)
Dieser Hadith Sharif zeigt uns die Wichtigkeit des Ijtihad eines Mujtahid. Wie bereits erwähnt, ist das gesamte Studium oder der gesamte Prozess, der zu einem Urteil eines Mujtahid führt, sehr wertvoll und wird von Allah, dem Allmächtigen, entsprechend belohnt.
Es ist zu beachten, dass sowohl der Mujtahid, der das Urteil fällt, als auch der Muqallid, der diesem Urteil folgt, belohnt werden, selbst wenn das Urteil des Mujtahids nicht richtig sein sollte.
Tatsächlich hatte Rasulullah ﷺ sehr viele gesegnete Gefährten durch seine ﷺ gesegnete Anwesenheit und Spiritualität gelehrt und erzogen, sodass viele von ihnen leicht die Fähigkeit erlangen konnten, Ijtihad durchzuführen.
Nachdem Rasulullah ﷺ auch die nächste Welt geehrt hat, waren die gesegneten großen Gefährten, die Mujtahid-Gelehrte waren, bereit, der Ummah bei der Lösung von Problemen und der Beantwortung von Fragen zu helfen. Was den Ijtihad betrifft, so waren die Sahabe dafür bekannt, die nächste Generation zu erziehen. Wenn die Lösung eines Problems oder die Antwort auf eine Frage ausdrücklich durch den Heiligen Qur‘ān und die Sunna vorgegeben war, haben die gesegneten großen Gefährten das Problem dem Qur’ān und der Sunna entsprechend gelöst. Wenn jedoch die Lösung nicht explizit im Qur’ān und der Sunna gezeigt wurde, führten die gesegneten großen Gefährten Ijtihad durch und versuchten, die Lösung zu finden, die implizit im Heiligen Qur’ān und der Sunna vorhanden ist. Wenn der Ijtihad aller Mujtahid-Sahabe in einer bestimmten Frage gleich war, dann war dies ein Ijma. (Möge Allah, der Allmächtige, mit allen von ihnen zufrieden sein)
Es war eine gesegnete Zeit der Großen Gefährten, Tabiun und Tebe-i Tabiun, weil es damals viele Mujtahid-Sahabe an vielen verschiedenen Orten geben hat: alle von ihnen warfen ihr schönes Licht auf den Pfad, der zum Heiligen Qur‘ān und zur Sunna Nabawiyyah führte. (Möge Allah, der Allmächtige, mit allen von ihnen zufrieden sein)
Später haben ihre Schüler die Ijtihads ihrer Mujtahid-Lehrer an ihre nächsten Generationen auf systematische Weise weitergegeben und erklärt. Darüber hinaus wurde dieses System des Berichtens und Erklärens durch die Studien der nächsten Generationen erweitert. So bildeten sich mit der Zeit vier große Madhhabs des Fiqh heraus, die Antworten auf alle mit dem Fiqh verbundenen Fragen gefunden haben. (Möge Allah, der Allmächtige, mit allen von ihnen zufrieden sein)
Wer hat das Wissen von Rasulullah ﷺ weitergebenen?
Für das Folgende müssen anfangs zwei Punkte hervorgehoben werden:
Was sind die ‚Vorteile‘, einem Madhhab zu folgen?
Wir wollen jetzt mit Allahs Erlaubnis versuchen, die wichtigsten Punkte zusammenzufassen:
Taharah
Die rituelle Reinheit
„Der Schlüssel zum Paradies ist das Gebet und der Schlüssel für das Gebet ist die Reinheit.“
(at-Tirmidhi)
Was ist rituelle Reinheit und wozu ist sie notwendig?
Die Voraussetzung für viele gottesdienstliche Handlungen (ibada) ist (rituelle) Reinheit. Ohne diese Reinheit dürfen wir z.B. nicht beten, denn die Reinheit ist eine der Voraussetzungen zum Gebet
Frage: Warum ist die kleine rituelle Reinheit (Wudu) wichtig?
Es gibt eine Reihe von Überlieferungen, welche die Vorzüglichkeit und Wichtigkeit des Wudu (kleine rituelle Reinheit) benennen:
Frage: Wie verrichtet man gut Wudu’?
Der Prophet ﷺ erklärte es wie folgt:
Pflichtbestandteile:
Nach der hanefitischen Rechtsschule sind die Grundelemente (arkân) des Wudu’ wie folgt:
Die empfohlenen Handlungen (mustahabb) des Wudu
Pflichtbestandteile:
Nach der hanefitischen Rechtsschule sind die Grundelemente (arkân) des Wudu’ wie folgt:
Wie bestreicht man Kopf, Ohren und Nacken am besten?
Um Masah auf den Kopf, die Ohren und den Nacken gemeinsam aufzutragen, werden beide Hände angefeuchtet. Die drei dünnen, nebeneinander liegenden Finger beider Hände werden zusammengeführt; ihre Innenflächen werden auf den Anfang des Haares direkt über der Stirn gelegt. Die Enden dieser drei Finger beider Hände müssen einander berühren. Daumen, Zeigefinger und Handflächen müssen in der Luft sein und dürfen den Kopf nicht berühren. Die beiden Hände werden nach hinten gezogen, wodurch die Masah mit den drei Fingern jeder Hand auf den Kopf aufgetragen wird. Wenn die Hände das Ende der Haare am Hinterkopf erreichen, werden die drei Finger jeder Hand vom Kopf gelöst und die Handflächen beider Hände werden leicht gegen die Haare an beiden Seiten des Kopfes gedrückt und nach vorne gezogen, wobei Masah auf die Seiten des Kopfes aufgetragen wird. Dann legt man die Zeigefinger beider Hände auf die Innenseiten der Ohren und die Innenflächen der Daumen auf die Rückseite der Ohren und trägt Masah auf die Ohren auf, indem man die Daumen und Zeigefinger nach unten zieht. Dann wird die äußere Oberfläche der drei dünnen Finger auf die Rückseite des Nackens gelegt und Masah auf den Nacken aufgetragen, indem man sie von der Mitte des Nackens zu den Seiten zieht.
Unerwünschte Handlungen (makruh) beim Wudu
Was Wudu’ ungültig macht
Es gilt hierbei eine Grundregel: Die Sicherheit wird durch den Zweifel nicht aufgehoben. Ich kann manchmal im Zweifel sein, ob ich noch Wudu’ habe, z.B. wenn die Waschung mehrere Stunden zurückliegt. Dann muss ich mich folgendes Fragen: Wenn ich sicher weiß, dass ich vor ein paar Stunden Wudu’ genommen habe und nichts von den unten aufgeführten Punkten passiert ist, dann habe ich jetzt immer noch Wudu’. Wenn ich aber weiß, dass ich Wudu’ genommen habe und in der Zwischenzeit ist etwas von den unten aufgeführten Dingen passiert, dann habe ich durch ein solches Ereignis das Wudu’ verloren und muss nochmals die Waschung durchführen.
Ghusl
{Wahrlich, Allah liebt die Reumütigen und liebt jene, die sich reinigen.} (Q 2,222)
„Es gehört sich für jeden Muslim, alle sieben Tage einmal die Ganzkörperwaschung durchzuführen und sich dabei seinen Kopf und seinen [übrigen] Körper zu waschen.“ (Bukhari 85)
Die Pflichtteile des Ghusl
Um in den Zustand der großen rituellen Reinheit zu gelangen, muss man das folgende tun:
Anmerkung: Eine Frau braucht ihre Zöpfe/Flechten nicht aufzulösen, solange das Wasser die Haarwurzeln/den Haaransatz benetzt (aber es ist besser, wenn sie sie auflöst). Männer müssen ihre Haarflechten auflösen!
Die Sunnah-Handlungen des Ghusl
Um die große rituelle Reinheit vollkommen zu machen, soll man folgendes tun:
Basmala sagen
Absicht fassen
Mit dem Händewaschen, dem Waschen der Geschlechtsteile und dem Entfernen von Unreinheiten auf dem Körper beginnen
Wudu vollziehen
Dreimal Wasser über den Körper schütten
Wasser zuerst über den Kopf, dann rechte, dann linke Schulter gießen
Während des Waschens die Haut zu reiben
Die einzelnen Körperteile unmittelbar nacheinander waschen
Was macht den Ghusl erforderlich?
Um die große rituelle Reinheit vollkommen zu machen, soll man folgendes tun:
Ejakulation
Eindringen der Eichel in einen der beiden unteren Körperöffnungen
Das Vorfinden von Ejakulat oder Präejakulat nach dem Aufwachen
Das Ende der Menstruation oder des Wochenflusses/Wochenbettblutung und die Gebetszeit bevorsteht
Wenn man im Zustand großer ritueller Unreinheit in den Islam eintritt, dann ist es Pflicht, nach dem Eintritt, Ghusl zu machen
Die rituelle Ganzkörperwaschung ist nicht erforderlich bei einem (erotischen) Traum, wobei man beim Aufwachen keine Feuchtigkeit vorfindet.
Wann ist Ghusl erwünscht (sunna)?
Für den Freitag
Für die beiden Festgebete
Eintritt in Ihram
Bei der Pilgerfahrt, am Tag von Arafa
Wann ist Ghusl empfohlen (mandub)?
Für den Freitag
In der Nacht des 15. Shaban
Laylat ul-qadr
Bevor man neue Kleidung anzieht
Für die Reue und Abkehr von einer Sünde
Wenn man nach einer Reise an einem Ort ankommt
Bevor man Medina besucht
Bevor man Mekka besucht
Wenn man wieder zu sich kommt, nachdem man den Verstand verloren hat; ebenso nach Ohnmacht oder nach einem Rauschzustand; wenn man den Islam angenommen hat, und nicht im Zustand der großen rituellen Unreinheit war
Wann ist Ghusl empfohlen (mandub)?
Wudu’ und Ghusl vollzieht man mit Wasser. Dieses Wasser muss bestimmte Eigenschaften erfüllen, damit man es für die rituelle Reinigung verwenden kann.
In der Nacht des 15. Shaban
Die rituelle Reinigung ist nur mit „absolutem Wasser“ (al-mâ‘ al-mutlaq) gültig.
„Absolutes Wasser“ hat die Eigenschaft, sowohl materielle Unreinheit (najas) als auch spirituelle Unreinheit (hadath) zu entfernen.
Absolutes Wasser – neben i.d.R. dem Wasser aus dem Wasserhahn – ist:
Regenwasser
Flusswasser
Brunnenwasser
Quellwasser
Meereswasser
Geschmolzener Schnee und geschmolzener Hagel
Wasser hat in den folgenden Fällen seine Eigenschaft verloren, „absolut“ zu sein und kann deswegen nicht für die rituelle Reinigung (Wudu’ und Ghusl) verwendet werden:
Wasser, das seine natürlichen Eigenschaften etwa durch Kochen verloren hat: Eine Suppe ist etwas Reines, aber man kann mit ihr sich nicht waschen.
Wasser, das mit etwas Reinem vermischt ist, welches das Wasser dominiert: In einer Limonade z.B. ist ein Fruchtsaft mit Wasser vermischt. Sowohl das Wasser als auch der Fruchtsaft sind rein, aber das Wasser schmeckt nicht mehr nach reinem Wasser.
Wasser, dass bereits für Wudu’ und Ghusl verwendet worden ist: Dieses Wasser ist rein, Wudu’-Wasser kann man auch trinken, aber mit diesem ‚verbrauchten‘ Wasser kann man kein Wudu’ und Ghusl mehr machen.
Wenn in absolutes Wasser eine rituell unreine Substanz gerät, wie z.B. Blut oder Urin, dann unterscheidet man zwei Fälle:
Fällt in eine kleine Wassermenge eine unreine Substanz, wird dieses Wasser unrein, auch wenn man die unreine Substanz nicht sieht. Z.B.: Ein Tropfen Blut in ein Glas reinen Wassers oder ein Tropfen Wein in einen Topf mit Suppe machen das Glas Wasser und die Suppe unrein.
Fällt dagegen eine unreine Substanz in eine große Wassermenge, bleibt das Wasser rein, solang man die Verunreinigung nicht sehen oder riechen kann. Z.B.: Ein Kind uriniert in einen Swimmingpool – dieses Wasser gilt ein rein und kann für die rituelle Reinigung verwendet werden.
Als „großes Wasser“ bezeichnet man:
Fließendes Gewässer, wie z.B. einen Fluss.
Ab einer Wassermenge, die etwa 5x5 Meter und eine tiefe von einigen Zentimetern hat, spricht man von einem großen Wasser – so ist etwa ein See ein großes Wasser.
Es folgt eine Übersicht mit Urteilen nach Imam an-Nadawî (rahimullah), welches Wasser, das mit etwas Reinem vermischt ist, man verwenden kann, und welches nicht:
Wie kann man sich reinigen, wenn es kein Wasser gibt?
Wenn kein Wasser zur Verfügung steht, um Wudu’ oder Ghusl zu verrichten, oder wenn es zwar Wasser gibt, es aber nicht benutzt werden kann, kann man Tayammum mit jeder Art von sauberem, irdenem Gegenstand verrichten, wie z.B. saubere Erde, Sand, Kalk und Stein. Nach dem Hanafi Madhhab kann Tayammum verrichtet werden, bevor die Zeit für das Fard-Salat gekommen ist.
Im Qur’ân und in der Sunna wird das Tayammum wie folgt beschrieben:
Die Hauptbedingungen, unter denen Tayammum zulässig wird, sind folgende
Was sind die obligatorischen Elemente (fards) des Tayammum?
Es gibt drei obligatorische Elemente im Tayammum:
Was sind die sunna-Elemente des Tayammum?
Die sunna-Elemente des Tayammum sind wie folgt:
Die Basmala zu Beginn zu sagen,
Die Handflächen auf den Boden legen,
Das Hin- und Herbewegen der Handflächen auf dem Boden,
Die Daumen zusammenschlagen, bis keine Erde mehr übrig ist, wenn sich Erde auf den Handflächen befindet,
Die Finger zu öffnen, wenn man die Hände auf die Erde legt,
Zuerst das Gesicht und dann die Arme abzuwischen,
Es in der gleichen Geschwindigkeit wie das Wudu’ zu verrichten,
Wenn eine Person auf einer Reise sich sicher ist, dass es innerhalb von 1.920 Metern Wasser gibt, ist es fard (Pflicht) für sie, danach zu suchen. Wenn sie vermutet, dass es dort Wasser gibt, dann ist es sunnat, danach zu suchen.
Zuerst den rechten Arm abzuwischen und dann den linken,
Die Hände fest auf den Boden zu legen, als ob man ihn schlagen würde,
Die Arme wie unten beschrieben abwischen,
Zwischen den Fingern zu wischen und dabei alle Ringe zu bewegen.
Die sunna-Elemente des Tayammum sind wie folgt:
Wie verrichtet man Tayammum?
Zuerst muss man die Absicht haben, sich von Janabat (große rituelle Unreinheit) oder von dem Zustand ohne Wudu’ zu reinigen. Denn Tayammum kann Wudu’ und Ghusl ersetzen, wenn kein Wasser vorhanden ist.
Beide Ärmel sollten bis über die Ellenbogen hochgekrempelt werden und die beiden Handflächen sollten auf sauberer Erde, Stein oder auf einer mit Erde oder Kalk verputzten Wand gerieben werden. Dann reibt man mit den beiden Handflächen einmal sanft über das ganze Gesicht, wobei mindestens drei Finger das Gesicht berühren. Dazu werden die Fingerspitzen beider Hände aneinander und auf die Stirn gelegt. Die Finger werden dann auf den Haaransatz gesetzt und langsam nach unten zum Kinn bewegt. Die Finger werden in einer geraden Linie über die Stirn, die Augenlider, die beiden Seiten der Nase, die Lippen bis zum Kinn gezogen. Währenddessen werden die Handflächen an den Wangen gerieben.
Nachdem man beide Hände ein zweites Mal auf den Boden gelegt und die Hände zusammengeschlagen hat, um den überschüssigen Staub und die Erde abzuschütteln, reibt man zuerst die Innenseite der vier Finger der linken Hand an der Außenseite des rechten Arms von den Fingerspitzen bis zum Ellbogen, dann die linke Handfläche an der Innenseite des rechten Arms vom Ellbogen bis zur Handfläche und schließlich die Innenseite des linken Daumens an der Außenseite des rechten Daumens. Alle Ringe müssen entfernt werden. Dann reiben Sie mit der rechten Hand ebenfalls über den linken Arm. Die Handflächen müssen an der Erde gerieben werden, aber der Staub und die Erde müssen nicht an den Händen bleiben.
Welche Dinge heben das Tayammum auf?
Folgende Dinge heben Tayammum auf:
Alles, was auch das Wudu’ und Ghusl bricht.
Sobald wieder Wasser zur Verfügung steht. Ergänzung: Sollte während des Gebetes sich die Situation ändern, sodass wieder Wasser zur Verfügung steht, ist das Tayammum gebrochen und das Gebet muss mit Wudu’ wiederholt werden.
Kann man Tayammum anstelle von Wudu’ und Ghusl machen, wenn aufgrund von Verletzungen kein Wasser den Körper berühren darf?
Wenn der größte Teil des Körpers, z.B. durch Verbrennungen, verletzt ist, sodass kein Wasser verwendet werden kann, weil es dem Körper schaden würde, dann ist es erlaubt, Tayammum durchzuführen.
Wenn die meisten Teile des Körpers aber unverletzt sind, so vollzieht man Wudu’ und bestreicht mit der nassen Hand die verletzten Körperteile, die normalerweise gewaschen werden sollten, mit Wasser.
Eine Kombination aus Tayammum und Wudu’ ist nicht erlaubt.
Wie benutzt man Khuffs (Khuffayn)?
Es ist Pflicht, beim Wudu‘ die Füße bis einschließlich der Knöchel zu waschen.
{O die ihr glaubt, wenn ihr euch zum Gebet aufstellt, dann wascht euch das Gesicht und die Hände bis zu den Ellbogen und streicht euch über den Kopf und (wascht euch) die Füße bis zu den Knöcheln.} (Q 5,6)
Unter bestimmten Bedingungen ist es aber erlaubt, anstelle der Fußwaschung über feste Socken (Pl. khuffayn oder khuffân Sg. khuff) mit der nassen Hand zu streichen.
Unser Prophet ﷺ zeigte uns, wie und unter welchen Bedingungen wir diese Ersatzwaschung durchführen können. Viele Dinge, wie z.B. die Methode, das Gebet zu verrichten, sind im Qur'an al-karim nicht erklärt worden. Wir tun sie, wie unser geliebter Prophet ﷺ es tat, denn Allahu ta'ala sagt:
{Wer dem Gesandten gehorcht, hat Allah gehorcht.} [An-Nisa' 80]
{Was immer der Prophet euch zu tun befiehlt, das tut. Was immer er euch verbietet, das tut nicht.} [Al-Hashr 7]
{Erkläre den Menschen, was ich herabgesandt habe.} [An-Nahl 44]
Eine Dinge, die in Hadith-i Sharifs über Khuffs erklärt wird, sind die folgenden:
Juden bedecken ihre Füße beim Gebet nicht mit Na'ls [eine Art von Schuhen, die Khuffs ähneln, mit Ledersohlen und Riemen] oder Khuffs [wasserdichte Schuhe, die den Teil des Fußes bedecken, der fard ist, um sich in wudu' zu waschen]. Widersetze dich ihnen und ziehe na'ls oder khuffs an. [Muslim, Abu Dawud]
Widersetze dich den Polytheisten und ziehe deine Khuffs an, wenn du das Gebet verrichtest. [Hakim]
Der Gesandte Allahs ﷺ pflegte uns zu befehlen, masah über unsere khuffs zu machen, auch wenn wir Reisende sind. (Nasai, Tirmidhi)
Unser Meister, der Prophet ﷺ, pflegte masah über die Oberseiten seiner khuffs zu machen. (Tirmidhi, Abu Dawud)
Hadrat Ali erklärte: „Wenn die Religion der Vernunft und den Meinungen entspräche, dann wäre die Unterseite der Schuften würdiger zu wischen als die Oberseite der Schuften. Aber ich sah den Gesandten Allahs ﷺ immer über die Oberseite seiner Schuften wischen.“ [Abu Dawud].
Welche Eigenschaften sollten Khuffs haben?
Ein Khuff ist ein wasserdichter Schuh, der den Teil des Fußes bedeckt, der für die Wudu‘-Waschung vorgeschrieben ist. Khuffs müssen stark sein und so gut passen, dass die Füße nicht aus ihnen herausgehen, wenn man eine Stunde spazieren geht. Es gibt Ledersocken zu kaufen, welche diesen Bedingungen entsprechen. Das Sichererste ist, diese Ledersocken zu verwenden.
Es ist nicht zulässig, über dünne, ‚normale‘ Socken zu streichen.
Wie groß dürfen die Löcher in einem Khuff sein?
Mit der Zeit können diese Ledersocken, Khuffs, Löcher bekommen. Es ist nicht zulässig, Masah auf einem Khuff zu machen, der einen Riss hat, der groß genug ist, um drei Zehen durchzulassen. Es ist nicht falsch, wenn zwei Zehen durchgelassen werden.
Wann zieht man Khuffs an?
Man zieht Khuffs an, wenn man sich im Zustand ritueller Reinheit befindet. Anmerkung: Eine Person, die Khuffs anzieht, nachdem sie Tayammum gemacht hat, darf keine Masah über sie machen, wenn sie später Wudu‘ mit Wasser macht. Sie muss ihre Füße waschen. Eine Kombination aus Tayammum und Bestreichen der Khuffs ist damit unzulässig.
Wie werden Khuffs bestrichen?
Es wird die Oberseite der Khuffs mit der nassen Hand bestrichen, wobei mindestens drei Finger den Khuff berühren.
Man streicht mit der rechten Hand über den rechten Khuff und mit der linken Hand über den linken Khuff.
Man streicht von den Zehenspitzen über den Spann bis zum Ende der Khuffs.
Wie lange ist es erlaubt, Khuffs zu tragen und sie zu bestreichen?
Ein Sesshafter darf 24 Stunden lang über Khuffs streichen, während ein Reisender 72 Stunden (drei Tage) Khuffs bestreichen darf.
Diese Zeitspannen werden ab dem Zeitpunkt gerechnet, wenn die Person, die Khuffs angezogen hat, ihre rituelle Reinheit verliert.
Beispiele:
Ein Sesshafter vollzieht am Montag um 8 Uhr morgens Wudu‘ und zieht sich darauf die Khuffs an. Gegen 15 Uhr am Montag verliert er den Wudu‘, z.B. durch einen Toilettengang. Er führt wieder Wudu‘ durch, bestreicht jetzt aber nur die Khuffs. Jetzt zählt die Zeit: Von Montag, 15 Uhr bis Dienstag 15 Uhr darf er statt sich die Füße zu waschen über die Khuffs streichen.
Gleiches gilt für den Reisenden, nur dass er 72 Stunden Zeit hat.
Was macht die rituelle Reinheit mit Khuffs ungültig?
Die rituelle Reinheit, während man Khuffs trägt, wird durch die folgenden Dinge gebrochen:
Beispiele:
Alles, was Wudu‘ aufhebt;
Wenn ein Khuff ausgezogen wird;
Anmerkung: Das Ausziehen von Khuffs bricht Wudu‘. Ein Beispiel: Eine Person möchte sich auf eine Reise begeben. Um 7 Uhr am Dienstagmorgen nimmt sie Wudu‘ und zieht sich die Khuffs an. Sie begibt sich dann auf die Reise. Um 12 Uhr am Dienstag geht sie zur Toilette, nimmt Wudu‘ erneut und bestreicht die Khuffs. Ab jetzt gelten die 72 Stunden, während welcher sie die Khuffs bestreichen darf. Die reisende Person kommt um 20 Uhr am Dienstag an ihrem Reiseziel an und sie befindet sich immer noch im Zustand ritueller Reinheit. Am Reiseziel angekommen zieht sie aber einen der Khuffs aus, weil sie einen ihrer Füße untersuchen möchte (z.B. weil sie eine Blase vermutet). Mit dem Ausziehen des Khuffs ist die rituelle Reinheit gebrochen. Sie muss jetzt erneut Wudu‘ nehmen und danach wieder die Khuffs anziehen, damit es ihr wieder erlaubt ist, später über die Khuffs zu streichen.
Wenn die zulässige Frist, während der man Khuff tragen und bestreichen darf, endet.
Wie bestricht man Schienen bzw. Verbände?
Nicht nur Khuffs können bestrichen werden, sondern auch ein Verband, wenn man sich verletzt hat. Hierzu gilt folgendes:
Hat man einen Verband, der eine Wunde bedeckt, auf die kein Wasser gelangen darf, so darf man Wudu‘ durchführen und über den Verband mit der feuchten Hand streichen. Man darf dies auch tun, wenn der Verband in einem Zustand ohne Wudu‘ angelegt worden ist.
Wenn man zum Arzt geht, dieser den Verband zur Untersuchung abnimmt und dann wieder anlegt, ist das Wudu‘ nicht gebrochen.
Wenn aber der Verband abgenommen wird, nachdem die Heilung der Wunde eingetreten ist (der Verband also nicht mehr nötig ist), dann ist mit der Abnahme des Verbandes auch das Wudu‘ gebrochen (denn der Grund für die Bestreichung des Verbandes ist durch die Heilung der Wunde nicht mehr gegeben).
Was ist bei Menstruation und Wochenfluss zu beachten?
Im Folgenden werden einige der wichtigsten Punkte zur Menstruation erläutert.
Rituelle Reinheit wird bei Frauen auch durch Menstruation im islamrechtlichen Sinne aufgehoben. Die Ergänzung „im islamrechtlichen Sinne“ ist wichtig, denn es muss zwischen der medizinisch definierten Monatsblutung und den religiösen Bestimmungen unterschieden werden, denn das, was medizinisch als Monatsblutung gilt, gilt nicht immer auch religiös als Monatsblutung. Deswegen ist es wichtig, die islamrechtlichen Bestimmungen hinsichtlich des Zustandes von hayd zu kennen.
Im islamrechtlichen Sinne dauert die Menstruation (arabisch hayd) mindestens drei Tage, höchsten jedoch zehn Tage. Damit beträgt die Mindestdauer, in der keine Menstruation vorliegt, 15 Tage.
Man spricht von Zwischenblutung (istihâda), wenn eine Blutung kürzer als drei Tage, länger als zehn Tage oder während der Schwangerschaft auftritt.
Nach dem Ende der Menstruation (hayd) muss Ghusl durchgeführt werden, während nach einer Zwischenblutung (istihâda) Wudu‘ durchgeführt werden muss.
Der Wochenfluss (nifâs) nach der Geburt eines Kindes hat islamrechtlich eine Höchstdauer von 40 Tagen. Eine Mindestdauer gibt es hierbei nicht.
Es ist mustahab für verheiratete Frauen, die ganze Zeit, und für unverheiratete (jungfräuliche) Frauen, nur während ihrer Menstruation, ein Stück Stoff oder reine organische Baumwolle, genannt kursuf, auf den Mund ihrer Vagina zu legen und Parfüm darauf aufzutragen. Synthetische Baumwolle ist ungesund. Es ist makrûh, den gesamten kursuf in die Vagina einzuführen. Ein Mädchen, das monatelang jeden Tag Blutflecken auf dem kursuf sieht, wird während der ersten zehn Tage als menstruierend betrachtet und hat während der restlichen zwanzig Tage istihâda. Dies geht so lange, bis die (kontinuierliche) Blutung, genannt istimrâr, aufhört.
Was macht die rituelle Reinheit mit Khuffs ungültig?
Beten
Fasten
Rezitation des Qur’ân
Berühren des Qur’âns, wenn dieser nicht in einer abnehmbaren Hülle ist
Betreten der Moschee
Umrunden der Kaabe
Der Ehemann darf seine Frau nicht zwischen Bauchnabel und Knie berühren
Was ist während der großen rituellen Reinheit verboten?
Beten
Rezitation des Qur’ân
Berühren des Qur’âns
Betreten der Moschee
Umrunden der Kaabe
Was ist während der kleinen rituellen Reinheit verboten?
Beten
Berühren des Qur’âns
Umrunden der Kaabe
Was kann man tun, wenn man anhaltende Blutungen oder ähnliches hat, sodass man den Zustand ritueller Reinheit nicht aufrechterhalten kann?
Wer sein Wudu‘ für die Dauer der Zeit eines Pflichtgebetes nicht halten kann, vollzieht für jede Gebetszeit separat Wudu‘ und betet mit dieser Waschung in dieser Gebetszeit so viele Gebete, wie er möchte.
Gründe, das Wudu‘ nicht halten zu können, können sein:
Andauernde ungültige Blutungen (istihâda) bei der Frau
Harninkontinenz
Künstlicher Darm- oder Blasenausgang
Andauerndes Nasenbluten und ähnliches
Ein Beispiel: Jemand geht zum Zahnarzt und hat nach dem Eingriff den ganzen Tag kontinuierlich Blutungen im Mund. Würde diese Person Wudu‘ nehmen, wäre es nach kürzester Zeit gebrochen. Für solche Personengruppen gilt die obige Regel.
Die Bedingung ist, dass der Zustand z.B. der kontinuierlichen Blutung tatsächlich die ganze Gebetszeit über andauern muss, bzw. es muss absehbar sein, dass dieser Zustand die ganze Gebetszeit über andauert.
Wichtig: Wenn jemand aufgrund von z.B. Blutungen im Mund nach einer Zahnoperation sein Wudu‘ nicht halten kann, nimmt er Wudu‘ und betet mit dieser Waschung. Das Wudu‘ kann aber aus anderen Gründen als diesen Blutungen dennoch gebrochen werden (z.B. zu Blähungen). Dann muss wieder erneut Wudu‘ genommen werden, weil das Wudu‘ aufgrund eines anderen Grundes als den der Blutungen gebrochen worden ist.
Wie reinigt man sich von rituell unreinen Substanzen?
Im Fiqh unterscheidet man zwei Arten von Unreinheit:
Rituelle Unreinheit (hadath)
Materielle Unreinheit (khabath)
Durch Wudu‘, Ghusl und Tayammum wird die rituelle Unreinheit (hadath) entfernt und rituelle Reinheit (tahara hukmiyya) erreicht. Es gibt hier zwei Dinge zu beachten:
Das Besondere an ritueller Unreinheit (hadath) ist erstens, dass sie nicht unbedingt etwas Materielles sein muss. Urin, Blut und Eiter sind rituell unreine Substanzen, die das Wudu‘ brechen. Aber auch Blähungen (die nur Gase sind), Schlaf, Ohnmacht, Wahnsinn und Trunkenheit heben Wudu‘ auf. Auch ‚nicht-materielle‘ Dinge brechen Wudu‘.
Der zweite Wichtige Punkt ist, dass rituelle Unreinheit (hadath) etwas ist, das aus dem Inneren des eigenen Körpers austreten kann: Das Erscheinen von Urin aus dem eigenen Körper oder das Fließen von Blut aus dem eigenen Körper auf eine Stelle, die z.B. durch Wudu‘ gewaschen werden muss, brechen das Wudu‘.
Unter materiellen Unreinheiten (khabath) werden dagegen stets Substanzen verstanden. Diese Substanzen sind z.B. auf der Kleidung oder auf der Haut und sind nicht (unbedingt) aus dem eigenen Körper ausgetreten, sondern kommen von außen auf den Körper und die Kleidung. Damit brechen sie das Wudu‘ nicht, verhindern aber durch ihr Vorhandensein die geforderte Reinheit für das Gebet.
Um also beten zu können, muss man sich auch von diesen materiellen Unreinheiten (khabath) reinigen, um materieller Reinheit (tahara haqîqiyya) zu erreichen.
Die Bedingung für das Gebet ist also, sowohl rituelle Reinheit (tahara hukmiyya) als auch materielle Reinheit (tahara haqîqiyya) erreicht zu haben.
Um sich von materiellen Unreinheiten (khabath) zu reinigen gibt es verschiedene Methoden:
Am häufigsten passiert es, dass eine materielle Unreinheit (khabath) auf den Körper oder die Kleidung gelangt ist. Diese materielle Unreinheit kann durch Wasser oder reinigenden Flüssigkeiten entfernt werden.
Beispiel: Ein Tropfen Blut gelangt auf die Kleidung. Dieser Tropfen Blut kann durch Auswaschen mit Wasser entfernt werden und man kann mit der Kleidung beten.
Auch sehr häufig ist die materielle Verunreinigung von Schuhen. Solang diese materielle Verunreinigung nicht im Profil ist, wird sie durch Abreiben – also durch Laufen – entfernt.
Beispiel: Auf einem durchschnittlichen Gehweg in einer Stadt gibt es eine ganze Anzahl unreiner Substanzen (Bier kann ausgeschüttet worden sein, Urin und Kot von Hunden etc.). Solange diese materiellen Verunreinigungen nicht im Profil der Schuhe sind, werden sie durch das Laufen entfernt (sind sie aber im Profil, so ist das Profil zu reinigen).
Spiegel und ähnliche glatte Oberflächen werden durch Abwischen gereinigt.
Die Erde, auf welcher materielle Unreinheit aufgetragen worden ist, wird durch natürliches Trocknen wieder rein.
Beispiel: Ein Hund könnte vor einigen Tagen auf jene Stelle uriniert haben, wo eine Person jetzt ein Gebet verrichten möchte. In der Zwischenzeit hat die Sonne die Stelle ausgetrocknet und es sind keine Spuren des Hundeurins mehr zu bemerken. Hier kann also gebetet werden.
Beispiel: Ich sehe, dass jemand eine Bierflasche auf dem Gehweg ausleert oder ein Hund an einer bestimmten Stelle uriniert oder ich sehe feuchte Flecken auf der Erde, die von Hundeurin stammen könnten. Dort, wo ich sicher weiß oder wo ich aufgrund von Zeichen Hinweise habe, dass eine materielle Verunreinigung vorliegt, bete ich natürlich nicht.
Unter bestimmten Umständen ist es manchmal nicht möglich, eine materielle Unreinheit (khabath) zu entfernen.
Man unterscheidet hierzu zwischen „grober“ und „leichter“ materieller Unreinheit.
Das Vorhandensein einer groben materiellen Unreinheit in der Größe eines Dirhams (ungefähr so groß wie eine Zweieuromünze) ist für das Gebet noch entschuldbar. Hierzu zählen Blut, Wein, Urin von Lebewesen, deren Verzehr unzulässig ist sowie deren Kot.
Das Vorhandensein einer leichten materiellen Unreinheit im Ausmaß eines Viertels des Kleidungsstückes ist für das Gebet noch entschuldbar. Hierzu zählen Urin von Tieren, deren Verzehr zulässig ist.
Schließlich unterscheidet man zwischen „sichtbarer“ und „unsichtbarer“ materieller Unreinheit.
Liegt eine sichtbare materielle Verunreinigung vor, so muss die entsprechende Stelle so lange gewaschen werden, bis die Verunreinigung verschwunden ist. Anmerkung: Bei Blut kommt es vor, dass immer noch Reste zu sehen sind. Hier handelt es sich nur noch um den roten Farbstoff (Hämoglobin), nicht mehr um das Blut selbst. Mit einem Kleidungsstück, dass solche Farbreste aufweist, kann man beten.
Liegt eine unsichtbare materielle Verunreinigung vor, muss die Stelle dreimal gewaschen werden. Dies ist z.B. bei Urin der Fall: Man sieht ihn nicht immer auf der Kleidung, aber wenn man weiß, dass eine Verunreinigung mit Urin vorliegt, muss die Stelle dreimal gewaschen werden.
Wie reinigt man sich nach dem Toilettengang?
Dies ist ein sehr wichtiges Thema insbesondere für Männer.
Prinzipiell kann man sich auf zwei Arten nach dem Toilettengang reinigen:
Rituelle Unreinheit (hadath)
Mit Wasser
Mit einem Stein oder anderem festem Material (Toilettenpapier)
Wenn die verunreinigte Stelle klein ist, genügt es, ‚trocken‘ mit Toilettenpapier sich zu reinigen. Ist die verunreinigte Stelle jedoch groß, so muss Wasser verwendet werden.
Was bedeutet istinja?
Istinja bedeutet, Urin und Stuhl nach dem Wasserlassen und der Defäkation von den Geschlechtsteilen zu entfernen. Istinja zu verrichten ist sunnat al-muakkada. Die Reinigung ist nicht notwendig, wenn Blähungen oder ein Stein aufgetreten sind.
Es ist mustahab, die Nässe, die nach dem Waschen an den Geschlechtsteilen zurückgeblieben ist, zu trocknen. Zu diesem Zweck kann man Toilettenpapier oder ein Tuch verwenden. Wenn dies nicht zur Verfügung steht, kann man sie mit der Hand abtrocknen.
Was bedeutet istibra?
Istibra bedeutet, die Harnröhre von Urintropfen zu befreien. Es ist wajib für Männer, istibra zu machen, das heißt, keine Tropfen in der Harnröhre zu lassen, indem sie gehen, husten oder auf der linken Seite liegen. Sie dürfen erst dann Wudu‘ verrichten, wenn sie sich vergewissert haben, dass keine Urintropfen mehr vorhanden sind. Ein einziger Tropfen, der ausläuft, macht das Wudu‘ zunichte und beschmutzt die Unterhosen. Wenn weniger als eine Handvoll auf die Unterhose tropft, wird das Gebet, das man nach dem Wudu‘ verrichtet, makruh. Wenn mehr als diese Menge ausläuft, ist das Gebet nicht gültig.
Frauen machen keine istibra nicht.
Gibt es einen Unterschied zwischen der istinja einer Frau und der eines Mannes?
Nach der Defäkation sollte eine Frau den Schmutz am Anus mit dem Finger von vorne nach hinten entfernen. Wenn sie ihn von hinten nach vorne entfernt, kann der Schmutz in ihren Genitalbereich gelangen und eine Infektion verursachen. Sie sollte ihre Genitalien nicht mit den Händen berühren. Das Berühren mit den Händen kann sowohl eine Infektion als auch sexuelle Erregung verursachen.
Etikette des Toilettengangs
Folgende Dinge sind makruh:
Frage: Welchen Stellenwert hat das Gebet in der Religion?
ANTWORT.
Die Bedeutung des Gebets ist sehr groß. Die Hadith-i-sherîfs sagen:
(Der Platz des Gebets in der Religion ist wie der Platz des Kopfes im Körper) [Tabarani].
(Am Tag des Jüngsten Gerichts ist das Gebet der erste Gottesdienst, über den der Diener befragt wird. Wenn sein Gebet richtig ist, werden seine anderen Taten akzeptiert. Wenn sein Gebet nicht angemessen ist, wird keine seiner anderen Taten angenommen.) [Tabarani]
(Wer das Gebet richtig verrichtet, dessen Sünden fallen ab wie die Blätter von einem Baum.) [I.Ahmed]
(ALLAH, der Erhabene, sagt: "Ich verspreche, dass Ich denjenigen, der sein Gebet pünktlich und richtig verrichtet, nicht quälen werde, und Ich werde ihn ins Paradies bringen, ohne ihn zu befragen.") [Hakim]
(Das Testament eines jeden Propheten an seine Ummah bei seinem letzten Atemzug ist das Gebet.) [Gunye]
Wer weiß, dass es eine große Sünde ist, nicht zu beten, der wird auch dann beten, wenn er zu krank ist, um zu stehen. Wer weiß, dass Feuer brennt, wie kann er sich ins Feuer werfen? Wie kann jemand, der der Hölle entkommen will, der das Paradies will, nicht beten? In dem Hadith heißt es: "Wer das Paradies begehrt und nicht meidet, was Allah verboten hat, ist ein Lügner in seinem Begehren" und "Wer das Paradies begehrt, läuft zu guten Taten, und wer die Hölle fürchtet, meidet Verbotenes". (Beyheki)
Die tugendhafteste aller Anbetungen ist das Gebet. Es wird in den Hadithen erwähnt:
(Das Gebet ist die tugendhafteste aller Taten, mit denen ALLAH, der Erhabene, zufrieden ist. Es ist der Segen des Lebensunterhalts und die Annahme des Gebets. Es ist ein Licht im Grab. Es ist ein Donnerschlag auf dem Sırat. Es ist die Krone auf dem Kopf im Paradies. Es ist das Haupt des Glaubens, das Licht des Auges und der Retter aus der Hölle.) [Miftah-ul-Jenne]
(Das Gebet ist der Schlüssel zum Paradies) [Darimi].
(Die tugendhafteste Tat ist das pünktlich verrichtete Gebet.) [Abu Dawud]
(Steh auf und bete, das Gebet ist sicherlich heilend) [I.Ahmad, I.Mace].
(Wer glaubt, dass das Gebet verpflichtend ist und es vollständig verrichtet, wird ins Paradies gehen) [Hakim].
Sual: Was sollten wir tun, damit unsere Angelegenheiten zum Guten führen?
ANTWORT.
Man muss gut wissen, dass das, was das Gebet verhindert, nicht gut ist. Diese drei Dinge sollten wir sehr festhalten:
1. das Gebet pünktlich verrichten,
2. harâm vermeiden,
3. halâl verdienen. Alles, was diesen drei Dingen im Wege steht, sollte aufgegeben werden.
Sual: Da das Beten ein großer Akt der Anbetung ist, ist es dann nicht auch eine große Sünde, es zu unterlassen?
(Wer die fünf täglichen Gebete unterlässt, wird des Schutzes und der Sicherheit ALLAHs, des Erhabenen, beraubt.) [Ibn Majah].
Derjenige, der das Gebet nachlässig verrichtet, es auf die leichte Schulter nimmt und es nicht schätzt, erleidet viele Strafen:
Er wird keinen Nutzen aus seinem Leben ziehen. Er lebt in verschiedenen Krankheiten, Minderwertigkeit, Beleidigungen und Demütigungen. Er wird von den Rechtschaffenen nicht respektiert und ist verschiedenen Entbehrungen und Mühen ausgesetzt. Er wird keinen Nutzen aus seiner Gesundheit ziehen.
Wenn derjenige stirbt, der nicht betet, zeigen sich in seinen Augen Anzeichen von Furcht, Angst und Traurigkeit und Anzeichen dafür, dass er in den Himmel starrt. Die Farbe seiner Augen verändert sich. Sie sind nach oben oder unten gerichtet, so dass es unmöglich ist, sie anzuschauen. Seine Nasenlöcher werden trocken. Selbst wenn er sich in einem Federbett, in einem geschmückten Zimmer und in einem Palast in tausendfacher Pracht und Herrlichkeit befindet, wird er immer noch unglücklich und niedergeschlagen sein.
Sual: Was sind die Pflichten beim Gebet?
ANTWORT.
Die Gebetsverpflichtungen sind 12. Sechs davon sind innerlich und sechs sind äußerlich. Die Verpflichtungen außerhalb werden Bedingungen genannt. Die Verpflichtungen innerhalb des Gebets werden rukun genannt. [Einige Gelehrte haben gesagt, dass der iftitah takbir außerhalb des Gebets ist. Ihnen zufolge sind die Bedingungen des Gebets 7 und die rukuns 5].
A- Verpflichtungen außerhalb des Gebets:
1- Taharah vom Mustahab:
Derjenige, der keine Waschung hat, sollte die Waschung verrichten, und derjenige, der junnu oder in der Menstruation oder nifaas ist, sollte ghusl verrichten.
2 - Taharah von Najasah:
Wer betet, muss seinen Körper, seine Kleidung und den Ort, an dem er betet, von najasah reinigen, d.h. von Dingen, die in unserer Religion als unrein gelten.
3- Setr-i avret:
Es bedeutet, den Ort der Waschung zu bedecken. Die Körperteile, die während des Gebets nicht entblößt werden dürfen, die anderen nicht gezeigt werden dürfen und auf die andere nicht blicken dürfen, werden als Ort der 'Awrah bezeichnet. Der Ort der Waschung für einen Mann reicht vom Nabel bis unterhalb der Knie. Für Frauen ist jeder Teil ihres Körpers 'awrah, außer ihr Gesicht und ihre Hände.
4- Istikbal-i qibla:
Sich während des Gebets in Richtung der Qibla drehen.
5- Zeit:
Das Gebet pünktlich zu verrichten.
6- Intention:
Mit dem Herzen zu beabsichtigen, während man zum Gebet steht. Es nur mit dem Mund zu sagen, wird nicht als Absicht bezeichnet. Die Absicht zu beten bedeutet, den Namen, die Zeit, die Qibla und, wenn das Gebet in der Gemeinde verrichtet wird, dem Imam zu folgen. Die Absicht wird beim Aussprechen des Anfangs-Takbir geäußert.
B- Die Pflichten beim Gebet:
1- Iftitah takbir:
Das Sprechen von "Allahu akbar" zu Beginn des Gebets. Das Aussprechen eines anderen Wortes gilt nicht als Takbir.
2- Qiyam:
Es bedeutet, im Gebet zu stehen. Der Patient, der nicht stehen kann, setzt sich. Diejenigen, die das Gebet nicht im Sitzen verrichten können, sollten sich hinlegen und es stillschweigend verrichten.
3- Qiraat:
Das Lesen einer Sure oder eines Verses aus dem Heiligen Qur'an während des Gebets.
4- Ruku:
Nach dem Lesen im Stehen soll man sich bücken und die Hände auf die Knie legen.
5- Sajdah:
Es bedeutet, sich nach dem Ruku auf den Boden zu werfen.
6- Kâde-i âhıre [letztes Sitzen]:
Es bedeutet, bis zur letzten Rak'ah zu sitzen, um Ettehiyyatu zu rezitieren.
Frage: Ist es erlaubt, aus dem Herzen zu rezitieren, ohne die Lippen zu bewegen?
ANTWORT.
Nein, das ist nach Hanafi nicht erlaubt. Einer der obligatorischen Teile des Gebets ist Qiraat. Qiraat bedeutet, laut genug zu rezitieren, um von sich selbst gehört zu werden. Wenn er es nicht hört, ist es nicht qiraat. Das Gebet, das auf diese Weise verrichtet wird, ist nicht sahih. Viele Menschen wissen das nicht und beten, ohne ihre Zunge zu bewegen oder zu hören, was sie lesen. Ihre Gebete sind nicht sahih.
Sual: Was sind die Wajibs des Salats?
ANTWORT.
Die Gebetsverpflichtungen sind wie folgt:
Sual: Was sind die Sunnahs des Salats?
ANTWORT.
Diese sind
Fragen und Antworten über das rituelle Gebet im Islam
Welche Bedeutung hat das rituelle Gebet fünf mal am Tag im Islam?
Das rituelle Gebet ist sehr wichtig und hat sehr große Bedeutung. Einige Aussagen unseres geliebten Propheten Muhammad ﷺ über die wichtigkeit des Gebetes:
Das rituelle Gebet in der Religion ist (von der Bedeutung her) wie der Kopf am Körper. [Tabarani]
Am Tag des Jüngsten Gerichts ist das Gebet die erste Ibāda, über den der Diener befragt wird. Wenn sein Gebet richtig ist, werden seine anderen Taten akzeptiert. Wenn sein Gebet nicht angemessen ist, wird keine seiner anderen Taten angenommen. [Tabarani]
Wer das Gebet richtig verrichtet, fallen dessen Sünden wie die Blätter von einem Baum ab. [I.Ahmed]
Allāh, der allerhabene, sagt: „Ich verspreche, dass Ich denjenigen, der das rituelle Gebet zu seiner Zeit verrichtet, ihn nicht bestrafen werde und ohne ihn zu befragen, in das Paradies eintreten lasse“ [Hakim]
Der letzte Wille von jedem Propheten an seine Gemeinschaft bei ihrem letzten Atemzug war das rituelle Gebet) [Gunye]
Jemand der weiß, dass es eine sehr große Sünde ist, nicht zu beten, der wird auch dann beten, selbst wenn er so krank ist, dass er kaum stehen kann. Wie kann man sich ins Feuer werfen, wenn man weiß, dass das Feuer einen verbrennen wird. Wie kann jemand das Gebet nicht verrichten, der der Hölle entkommen und das Paradies betreten will? Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte: „Wer das Paradies begehrt aber nicht meidet, was Allah verboten hat, ist ein Lügner in seinem Begehren“ und „Wer das Paradies begehrt, läuft zu guten Taten, und wer von der Hölle fürchtet, meidet Verbotenes". (Beyheki)
Die tugendhafteste Ibāda (Gottesdienst) ist das rituelle Gebet. Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte:
Das rituelle Gebet ist die tugendhafteste Ibāda, mit denen Allah, der allerhabene, zufrieden ist. Es ist der Segen des Lebensunterhalts und die Annahme des Duās (Bittgebets). Es ist ein Licht im Grab. Es ermöglicht einem wie ein Donnerschlag den Sirāt zu überqueren. Es ist die Krone auf dem Kopf im Paradies. Es ist der Kern des Glaubens, das Licht des Auges und der Retter aus der Hölle. [Miftah-ul-Jenne]
Das rituelle Gebet ist der Schlüssel zum Paradies. [Darimi]
Die tugendhafteste Tat ist das pünktlich verrichtete Gebet. [Abu Dawud]
Steh auf und bete, das Gebet ist sicherlich heilend. [I.Ahmad, I.Mace]
Wer glaubt, dass das Gebet verpflichtend ist und es vollständig verrichtet, wird das Paradies betreten. [Hakim]
Was sollten wir tun, damit unsere Angelegenheiten zum Guten führen?
Man sollte wissen, dass das, was das Gebet verhindert, nicht gut ist. Diese drei Dinge können wir festhalten:
die Gebete pünktlich verrichten,
Harām (verbotenes) vermeiden,
Halāl (erlaubtes) verdienen.
Alles, was diesen drei Dingen im Wege steht, sollte man sich distanzieren.
Da das Beten ein großer Akt der Anbetung ist, ist es dann nicht auch eine große Sünde, es zu unterlassen?
Wer das rituelle Gebet unterlässt, wird vom Schutz und der Sicherheit Allāhs, des allerhabeben, beraubt. [Ibn Majah].
Derjenige, der das Gebet nachlässig verrichtet, es auf die leichte Schulter nimmt und es nicht schätzt, erleidet viele Strafen:
Er wird keinen Nutzen aus seinem Leben ziehen können.
Er lebt mit verschiedenen Krankheiten, Minderwertigkeitsgefühlen, Beleidigungen und Demütigungen.
Er wird von den Rechtschaffenen nicht respektiert und ist verschiedenen Entbehrungen und Mühen ausgesetzt.
Er wird keinen Nutzen aus seiner Gesundheit ziehen.
Wenn wir die ewige Erlösung, das Wohlgefallen unseres Schöpfers, das Paradies und auf dieser Welt glücklich und in Frieden leben möchten, müssen wir das Gebet verrichten.
Was sind die Pflichten beim Gebet?
Die Pflichtbestandteile des Gebets sind 12. Sechs davon sind vor der Verrichtung des eigentlichen Gebets zu erfüllen und werden verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) genannt; sechs sind Teil des Gebetes selbst und gelten als unverzichtbare Bestandteile (arkān). [Einige Gelehrten vertreten die Meinung, dass der Eröffnungstakbīr eine Pflicht außerhalb des Gebets ist. Ihnen zufolge sind die schurūt des Gebets 7 und die arkān 5].
Verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) des Gebets
2. Frei von hinausgehenden unreinen Stoffen sein:
Wer beten möchte, muss seinen Körper, seine Kleidung und den Ort, an dem er beten möchte, von najāsa reinigen, also von Dingen, die in unserer Religion als unrein gelten. (Die entschuldbare Menge an Verunreinigung ist, was nicht mehr als die Ausdehnung der inneren Handfläche, das heißt bis zu ca. 5 cm im Durchmesser, beträgt. Unreine Stoffe werden durch Abwaschen entfernt.)
3. Blöße müssen bedeckt sein:
Dies bedeutet, die Awrah zu bedecken. Die Körperteile, die während des Gebets nicht entblößt werden dürfen und bedeckt sein müssen. Auf diese Körperteile dürfen auch andere nicht blicken (im oder außerhalb vom Gebet spielt keine Rolle). Diese Orte werden als Awrah bezeichnet. Die Awrah für Männer: vom Bauchnabel bis unterhalb der Knie. Für Frauen: jeder Teil ihres Körpers, außer ihr Gesicht und ihre Hände.
4. Der Gebetsrichtung zuwenden/ Qibla:
Man muss sich der Gebetsrichtung (Qibla genannt), das heißt der Kāba in Mekka zuwenden..
5. Zeit des Gebets:
Wissen und sich sicher sein, dass die Zeit für das jeweilige Gebet eingetreten ist.
6. Absicht fassen:
Vor beginn des Gebets die Absicht zu fassen. Der Ort der Absicht ist das Herz, doch ist es empfohlen, die Absicht auszusprechen, wenn dies dabei hilft, sich zu konzentrieren. Die Absicht zu beten bedeutet, den Namen, die Zeit, die Qibla und wenn das Gebet in der Gemeinde verrichtet wird, dem Imam (Vorbeter) zu folgen. Die Absicht wird vor dem Aussprechen des Anfangs-Takbir gefasst.
Wesentliche Bestandteile (arkān) des Gebets
1. Eröffnungs-Takbīr:
Das sagen von “Allāhu Akbar“ [ اللهُ اَكْبَرُ ] zu Beginn des Gebets. Das Aussprechen eines anderen Wortes gilt nicht als Takbīr.
2. Das Aufrechtstehen/ Qiyām:
Dies bedeutet, im Gebet zu stehen. Jemand der nicht stehen kann, setzt sich. Diejenigen, die das Gebet nicht im Sitzen verrichten können, sollten sich hinlegen und es dann stillschweigend verrichten.
3. Das Rezitieren/ Qirāa:
Das Lesen einer Sūra oder eines Verses aus dem Qur’ān während des Gebets im stehen.
4. Die Niederbeugung/ Rukū:
Nach dem Rezitieren im Stehen bückt man sich sodass man mit ausgestreckten Händen die Knie erreicht. Beine und Rücken lässt man gerade gestreckt.
5. Die Niederwerfung/ Sujūd:
Die Niederwerfung (Sujūd) zu vollführen.
6. Die Abschließende Sitzstellung:
Die abschließende Sitzstellung einnehmen in der man solange bleiben muss um das “taschahhud“ oder auch “Attahiyyātu“ genannte abschließende Bittgebet zu rezitieren.
Ist es erlaubt, aus dem Herzen zu rezitieren, ohne die Lippen zu bewegen?
Nein, gemäß der hanafītischen Rechtsschule ist dies nicht erlaubt. Einer der Pflichtbestandteilen des Gebets ist das Rezitieren (Qirāa). Dies bedeutet, laut genug zu rezitieren, um von sich selbst gehört zu werden. Wenn man dies nicht hört, erfüllt man diese Pflicht nicht. Das Gebet, das auf diese Weise verrichtet wird, ist ungültig. Viele Menschen wissen das nicht und beten, ohne ihre Zunge zu bewegen oder zu hören, was sie lesen. Deswegen müssen wir darauf achten damit wir inshāAllāh Gebete verrichten die gültig sind.
Was sind die notwendigen Handlungen (Wājib) des Gebets?
Die Gebetsverpflichtungen sind wie folgt:
1. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha.
2. Das Rezitieren einer Sūra oder mindestens drei kurze Verse nach der Sūra al-Fātiha.
3. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha vor der Surā oder den drei kurzen Versen.
4. Das Rezitieren der Sūra oder drei kurzen Versen nach der Sūra al-Fātiha in der ersten und zweiten Rak’a (Gebetseinheit) des Pflichtgebets (Fard) und in jeder Gebetseinheit des Sunna-Gebets.
5. Das Verrichten der Niederwerfungen (Sujūd) nacheinander.
6. Das Rezitieren der Sūra al-Fātiha einmal in jeder Rak’a der Sunna-, & Wājib-Gebete.
7. Nach den ersten beiden Gebetseinheiten in einem Gebet von drei oder vier Gebetseinheiten lange genug sitzen zu bleiben.
8- Das Sitzen in der zweiten Rak'ah für nicht mehr als den Teşahhud.
9. Das Auflegen der Nase auf den Boden mit der Stirn in der Niederwerfung.
10. Das Rezitieren der Duā (Bittgebet) “taschahhud/ Attahiyyātu“ genannt, in der Sitzstellung.
11. Das Einhalten der Tādil al-Arkān.
12. Am ende des Gebets den Salām (Friedensgruß) zu sagen.
13. Das Rezitieren des Qunūt-Duās (Bittgebet) in der letzten Rak’a des Witr-Gebets.
14. Das Sprechen während der beiden ‘Īd-(Fest-)Gebeten die zusätzlichen Takbīr (Allāhu Akbar), drei mal in jeder Rak‘a.
15. Für den Imām (Vorbeter, wenn man das Gebet in der Gemeinschaft verrichtet) das Fard (Pflicht) des Fajr-, das Freitags-, ‘Īd-(Fest-) und Tarāwīh- Gebet sowie die ersten beiden Rak‘a des Maghreb- und ‘Ishā-Gebetes laut zu rezitieren.
16. Rezitation erfolgt leise durch den Imām und dem, der allein ist, während des Fard (Pflicht-) Gebet vom Mittags- und Nachmittagsgebet, und während der dritten Rak‘a vom Abendgebed und der dritten und vierten Rak‘a vom Nachtgebet.
Was sind die Sunnas des Gebets?
Diese sind:
1. Das Heben der Hände bis zu den Ohren, während des Eröffnungs-Takbīr. Die Frau hebt ihre Hände bis auf Schulterhöhe.
2. Das Drehen der Handflächen in Richtung der Qibla beim Eröffnungs-Takbīr.
3. Das Binden der Hände nach dem Eröffnungs-Takbīr.
4. Legen der rechten Hand über die linke Hand. Der Mann legt sie unter den Bauchnabel und die Frau legt sie auf die Brust.
5. Das Rezitieren der “Basmala“ [ بِسْمِ اللهِ الرَّحْمٰنِ الرَّحِيمِ ] vor der Sūra al-Fātiha. Langsames Sprechen des “Āmin“ nach der Sūra al-Fātiha.
6. Das Rezitieren der Duā “Subhānaka“ oder “Thanā“ genannt in der ersten Gebetseinheit nach dem Eröffnungs-Takbīr.
7. In der ersten Gebetseinheit nach der “Subhānaka“ Zuflucht vor Schaytān suchen (Ta‘awwudh) [ اَعُوذُ بِاللهِ مِنَ الشَّيْطَانِ الرَّجِيمِ ] und das sagen der “Basmala“. In den restlichen Gebetseinheiten spricht man vor der Sūra al-Fātiha nur die “Basmala“.
8. Die Fersen beim Qiyām (stehen) vier Finger breit auseinander halten und sie bei der Sajda (Niederwerfung) zusammenhalten.
9. In der Niederbeugung (Rukū) drei mal “Subhāna rabbiyal-azīm“ [ سُبْحَانَ رَبِّيَ الْعَظِيمِ ] sagen.
10. In der Niederwerfung (Sajda) drei mal “Subhāna rabbiyal-A’lā“ [ سُبْحَانَ رَبِّيَ الاَعْلٰى ] sagen.
11. In den letzen sitzungen die Salāt al-Ibrāhimiyya “Allāhunma Salli & Allāhunma Bārik“ genannt zu rezitieren.
12. Das Drehen des Kopfes nach rechts und links, wenn man am Ende des Gebets den Salām (Friedensgruß) spricht.
13. In der ersten Gebetseinheit (Rak’a) doppelt so lange rezitieren als im zweiten Rak‘a.
14. In der Niederwerfung (Rukū) den Rücken und den Kopf auf einer Höhe halten.
15. In der Niederwerfung (Rukū) das Binden der Hände auf den Kniescheiben mit offenen Fingern mit den Fingespitzen nach unten gezeigt.
16. Beim aufrichten nach der Niederbeugung (Rukū) das Sagen von Sami’allāhu liman hamidah [ سَمِعَ اللهُ لِمَنْ حَمِدَه ].
17. Beim stehen nach der Niederbeugung (Rukū) das sagen von “Rabbanā laka’l-Hamd“ [ رَبَّنَا لَكَ الْحَمْد ] vor der Niederwerfung.
18. Bei der Niederwerfung (Sajda) sollten Männer ihre Knie auf den Boden legen und ihre Oberschenkel vom Unterleib trennen, und Frauen sollten ihre Oberschenkel an den Unterleib halten. Männer heben in der Niederwerfung ihre Ellbogen und halten Sie hoch. Die Frauen legen ihre Arme auf den Boden.
19. Bei der Niederwerfung (Sajda) die Finger der Hände zusammenführen und die Zehen der Füße beugen und ihre Spitzen in Richtung der Qibla zeigen.
20. Bei der Niederwerfung (Sajda) zeigen die Hände und Zehen zur Qibla.
21. Das Sitzen zwischen den beiden Niederwerfungen (Sujūd).
22. Die Hände bei der Niederwerfung (Sajda) auf der Höhe der Ohren zu halten.
23. “Allāhu Akbar“ zu sagen, während man in die Niederbeugung (Rukū) geht und sich niederwirft (Sujūd) und von ihnen wieder aufsteht.
24. Männer sollten ihren rechten Fuß auf die Zehen stützen und auf ihrem linken Fuß sitzen. Frauen sitzen dagegen auf der linken Gesäßbacke mit dem rechten Oberschenkel auf den linken gestützt, währenddessen schauen beide Füße auf der rechten Seite nach hinten heraus.
25. Im sitzen der “Taschahhud“ die Hände an den Enden der Knie zusammenhalten und die Finger leicht in Richtung der Qibla gebogen halten und sie locker lassen.
Welche Bedeutung hat das rituelle Gebet fünf mal am Tag im Islam?
Das rituelle Gebet ist sehr wichtig und hat sehr große Bedeutung. Einige Aussagen unseres geliebten Propheten Muhammad ﷺ über die wichtigkeit des Gebetes:
Das rituelle Gebet in der Religion ist (von der Bedeutung her) wie der Kopf am Körper. [Tabarani]
Am Tag des Jüngsten Gerichts ist das Gebet die erste Ibāda, über den der Diener befragt wird. Wenn sein Gebet richtig ist, werden seine anderen Taten akzeptiert. Wenn sein Gebet nicht angemessen ist, wird keine seiner anderen Taten angenommen. [Tabarani]
Wer das Gebet richtig verrichtet, fallen dessen Sünden wie die Blätter von einem Baum ab. [I.Ahmed]
Allāh, der allerhabene, sagt: „Ich verspreche, dass Ich denjenigen, der das rituelle Gebet zu seiner Zeit verrichtet, ihn nicht bestrafen werde und ohne ihn zu befragen, in das Paradies eintreten lasse“ [Hakim]
Der letzte Wille von jedem Propheten an seine Gemeinschaft bei ihrem letzten Atemzug war das rituelle Gebet) [Gunye]
Jemand der weiß, dass es eine sehr große Sünde ist, nicht zu beten, der wird auch dann beten, selbst wenn er so krank ist, dass er kaum stehen kann. Wie kann man sich ins Feuer werfen, wenn man weiß, dass das Feuer einen verbrennen wird. Wie kann jemand das Gebet nicht verrichten, der der Hölle entkommen und das Paradies betreten will? Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte: „Wer das Paradies begehrt aber nicht meidet, was Allah verboten hat, ist ein Lügner in seinem Begehren“ und „Wer das Paradies begehrt, läuft zu guten Taten, und wer von der Hölle fürchtet, meidet Verbotenes". (Beyheki)
Die tugendhafteste Ibāda (Gottesdienst) ist das rituelle Gebet. Unser geliebter Prophet Muhammad ﷺ sagte:
Das rituelle Gebet ist die tugendhafteste Ibāda, mit denen Allah, der allerhabene, zufrieden ist. Es ist der Segen des Lebensunterhalts und die Annahme des Duās (Bittgebets). Es ist ein Licht im Grab. Es ermöglicht einem wie ein Donnerschlag den Sirāt zu überqueren. Es ist die Krone auf dem Kopf im Paradies. Es ist der Kern des Glaubens, das Licht des Auges und der Retter aus der Hölle. [Miftah-ul-Jenne]
Das rituelle Gebet ist der Schlüssel zum Paradies. [Darimi]
Die tugendhafteste Tat ist das pünktlich verrichtete Gebet. [Abu Dawud]
Steh auf und bete, das Gebet ist sicherlich heilend. [I.Ahmad, I.Mace]
Wer glaubt, dass das Gebet verpflichtend ist und es vollständig verrichtet, wird das Paradies betreten. [Hakim]
Was sollten wir tun, damit unsere Angelegenheiten zum Guten führen?
Man sollte wissen, dass das, was das Gebet verhindert, nicht gut ist. Diese drei Dinge können wir festhalten:
die Gebete pünktlich verrichten,
Harām (verbotenes) vermeiden,
Halāl (erlaubtes) verdienen.
Alles, was diesen drei Dingen im Wege steht, sollte man sich distanzieren.
Da das Beten ein großer Akt der Anbetung ist, ist es dann nicht auch eine große Sünde, es zu unterlassen?
Wer das rituelle Gebet unterlässt, wird vom Schutz und der Sicherheit Allāhs, des allerhabeben, beraubt. [Ibn Majah].
Derjenige, der das Gebet nachlässig verrichtet, es auf die leichte Schulter nimmt und es nicht schätzt, erleidet viele Strafen:
Er wird keinen Nutzen aus seinem Leben ziehen können.
Er lebt mit verschiedenen Krankheiten, Minderwertigkeitsgefühlen, Beleidigungen und Demütigungen.
Er wird von den Rechtschaffenen nicht respektiert und ist verschiedenen Entbehrungen und Mühen ausgesetzt.
Er wird keinen Nutzen aus seiner Gesundheit ziehen.
Wenn wir die ewige Erlösung, das Wohlgefallen unseres Schöpfers, das Paradies und auf dieser Welt glücklich und in Frieden leben möchten, müssen wir das Gebet verrichten.
Was sind die Pflichten beim Gebet?
Die Pflichtbestandteile des Gebets sind 12. Sechs davon sind vor der Verrichtung des eigentlichen Gebets zu erfüllen und werden verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) genannt; sechs sind Teil des Gebetes selbst und gelten als unverzichtbare Bestandteile (arkān). [Einige Gelehrten vertreten die Meinung, dass der Eröffnungstakbīr eine Pflicht außerhalb des Gebets ist. Ihnen zufolge sind die schurūt des Gebets 7 und die arkān 5].
Verpflichtende Vorraussetzungen (schurūt) des Gebets
Wesentliche Bestandteile (arkān) des Gebets
Ist es erlaubt, aus dem Herzen zu rezitieren, ohne die Lippen zu bewegen?
Nein, gemäß der hanafītischen Rechtsschule ist dies nicht erlaubt. Einer der Pflichtbestandteilen des Gebets ist das Rezitieren (Qirāa). Dies bedeutet, laut genug zu rezitieren, um von sich selbst gehört zu werden. Wenn man dies nicht hört, erfüllt man diese Pflicht nicht. Das Gebet, das auf diese Weise verrichtet wird, ist ungültig. Viele Menschen wissen das nicht und beten, ohne ihre Zunge zu bewegen oder zu hören, was sie lesen. Deswegen müssen wir darauf achten damit wir inshāAllāh Gebete verrichten die gültig sind.
Was sind die notwendigen Handlungen (Wājib) des Gebets?
Die Gebetsverpflichtungen sind wie folgt:
Was sind die Sunnas des Gebets?
Diese sind:
Was sind die Mustahabs (das Empfohlene) des Gebets?
Diejenigen, die die Mustahabs des Gebets verrichten, erhalten den Lohn, und es ist nicht verpönt sie zu unterlassen. Also wird die Belohnung für das Gebet nicht geringer. Ihm wird der Lohn vorenthalten. Einige von ihnen sind wie folgt:
Welche Handlungen, machen das Gebet ungültig?
Einige Handlungen, die das Gebet ungültig machen:
Fasten
{Der Monat Ramadan (ist es), in dem der Qur’an als Rechtleitung für die Menschen herabgesandt worden ist und als klare Beweise der Rechtleitung und der Unterscheidung. Wer also von euch während dieses Monats anwesend ist, der soll ihn fasten, wer jedoch krank ist oder sich auf einer Reise befindet, eine (gleiche) Anzahl von anderen Tagen (fasten). Allah will für euch Erleichterung; Er will für euch nicht Erschwernis, - damit ihr die Anzahl vollendet und Allah als den Größten preist, dafür, daß Er euch rechtgeleitet hat, auf daß ihr dankbar sein möget.} (Sura 2 (al-Baqara), Vers 185)
„Wer auch immer aus tiefem Glauben heraus und in der Hoffnung auf die Belohnung Allahs den Ramadan fastet, dem werden seine vergangenen Verfehlungen vergeben.“ [Bukhari]
Warum ist es wichtig, im Ramadan zu fasten?
Imam Rabbani (rahimullah) sagt zu diesem Thema folgendes:
„Der gesegnete Monat Ramadan ist sehr ehrenvoll. Die Belohnungen für das freiwillige Gebet, das Gedenken an Allah, die Almosen und alle anderen gottesdienstlichen Handlungen, die in diesem Monat verrichtet werden, sind wie die Belohnungen für die verpflichtenden Handlungen in anderen Monaten. Eine verpflichtende gottesdienstliche Handlung, die in diesem Monat verrichtet wird, ist wie siebzig verpflichtende gottesdienstliche Handlungen, die in anderen Monaten verrichtet werden. Wenn jemand in diesem Monat einem Fastenden das Iftar-Mahl gibt, werden ihm seine Sünden vergeben. Er oder sie wird von der Hölle befreit. Außerdem werden ihm so viele Belohnungen zuteil, wie der Fastende erhält. Die Belohnungen des Fastenden werden sich nicht im Geringsten verringern.
In diesem Monat wird auch jenen Vorgesetzten vergeben, die den ihnen Untergebenen die Arbeit erleichtern und es ihnen leicht machen, zu beten. Sie werden von der Hölle befreit werden. Im gesegneten Monat Ramadan pflegte der Gesandte Allahs ﷺ die Sklaven zu befreien und ihnen zu geben, was immer von ihm verlangt wurde. Diejenigen, die in diesem Monat gute Taten vollbringen können, werden damit gesegnet sein, das ganze Jahr über solche Taten zu vollbringen. Wer diesen Monat nicht respektiert und in diesem Monat Sünden begeht, wird das ganze Jahr über sündigen.
Wir sollten diesen Monat als eine Gelegenheit betrachten. Wir sollten so viele gottesdienstliche Handlungen wie möglich vollziehen, die Taten tun, die Allahu Ta‘āla gefallen, und diesen Monat als eine Gelegenheit betrachten, um das Jenseits zu verdienen.
Der Qur‘ān al-karim kam im Monat Ramadan herab. Die Nacht des Qadr liegt in diesem Monat. Im heiligen Ramadan ist es eine Sunna-Handlung, das Iftar früh und das Sahur (Mahlzeit vor dem Morgengrauen) spät einzunehmen. Der Gesandte Allahs ﷺ achtete darauf, diese beiden Sunnas zu verrichten.
Vielleicht zeigen die Eile beim Iftar und die Verspätung beim Sahur die Unfähigkeit des Menschen und sein Bedürfnis nach Essen und Trinken und damit [seine Bedürftigkeit] nach allem. Und das ist der Sinn der Anbetung.
Es ist eine Sunna, das Iftar mit einer Verabredung [zum Essen] zu verbinden. Es ist eine wichtiges Sunna, nach dem Fastenbrechen das Gebet „Zahabazzama' wabtallat-il uruq wa thabat-al-ajr insha-Allahu ta'ala“ zu rezitieren, das Tarawih-Gebet zu verrichten und einen Khatm zu lesen (d.h. den gesamten Qur‘ān al-karim [im Monat Ramadan] zu lesen).
In diesem Monat wird jede Nacht Tausenden von Muslimen, die in die Hölle kommen sollten, vergeben und sie werden befreit. In diesem Monat werden die Pforten des Paradieses geöffnet. Die Pforten der Hölle werden geschlossen. Die Teufel werden in Ketten gelegt. Die Türen der Barmherzigkeit werden geöffnet. Möge Allahu Ta‘āla uns alle mit dem Los segnen, Ihn in einer Weise zu verehren, die Seiner Größe würdig ist, und auf dem rechten Weg zu sein, der Ihm gefällt! Amen.“ (Maktubat, Bd. 1, Brief 45)
Einige Hadithe über das Fasten im Ramadan lauten wie folgt:
Der Traum unseres Propheten ﷺ:
„Ich sah erstaunliche Dinge in meinem Traum. [In meinem Traum] packten die Engel der Qual jemanden aus meiner Ummah. Die Waschungen, die er verrichtet hatte, kamen und retteten ihn aus der schwierigen Situation, in der er sich befand. Ich sah, wie jemand in seinem Grab erdrückt wurde. Die Gebete, die er dargebracht hatte, kamen und retteten ihn vor den Qualen des Grabes. Jemand wurde von den Teufeln bedrängt. Das Gedenken [dhikr], das er gemacht hatte, kam und rettete ihn vor den Teufeln. Jemandem ragte die Zunge heraus, weil er rasenden Durst hatte. Das Fasten, das er im Ramadan gehalten hatte, kam und löschte seinen Durst.
Jemand war von der Dunkelheit umzingelt. Die Pilgerreise, die er gemacht hatte, kam und befreite ihn aus der Dunkelheit. Der Engel des Todes kam zu jemandem. Die Wohltaten, die er seinen Eltern erwiesen hatte, kamen, wendeten den Tod ab und verzögerten ihn. Jemandem war es nicht erlaubt, mit Muslimen zu sprechen. Dann kam sila-i rahm [Besuch von Verwandten, gute Behandlung ihnen gegenüber, Aufrechterhaltung guter Beziehungen zu ihnen] und machte Fürsprache für ihn, so dass er mit ihnen sprechen konnte. Jemand, der sich seinem Propheten ﷺ nähern wollte, wurde daran gehindert. Die Ghusls, die er genommen hatte, brachten ihn in meine Nähe. Jemand wünschte Schutz vor dem Feuer. Seine freiwilligen Wohltaten kamen und wurden zu einem Schleier gegen das Feuer. Als die Engel der Hölle jemanden in die Hölle brachten, kam sein Gebot, das Gute zu tun, und sein Verbot, das Böse zu tun, und rettete ihn. Jemand wurde ins Höllenfeuer geworfen. Die Tränen, die er aus Furcht vor Allah vergossen hatte, kamen und retteten ihn.
Als das Buch einer Person von der linken Seite gegeben wurde, kam seine Furcht vor Allah und trug es zu seiner rechten Seite. Der Thawab von jemandem wog leicht. Seine Kinder, die vor ihm gestorben waren, kamen und machten ihn schwer. Jemand zitterte vor Angst vor der Hölle. Als sein husn-i zann [seine gute Meinung von Allahu Ta’āla] kam, hörte sein Zittern auf. Jemand, der die Sirat-Brücke mühsam überquerte, kam ins Paradies, aber die Tore waren geschlossen. Sein Kalima-i shahadah kam und brachte ihn ins Paradies.“ [Tabarani, Hakim-i Tirmidhi]
Warum ist Fasten nicht schädlich?
Allah Ta‘āla befiehlt uns nichts zu tun, was schädlich ist. Die Vorteile des Fastens sind vielfältig. Zwei Hadith-i Sharifs sagen:
Die Belohnung für das Fasten ist im Vergleich zu anderen gottesdienstlichen Handlungen viel größer. In einem Hadith-i Qudsi wurde erklärt:
Obwohl es Allah Ta‘āla ist, der jede gute Tat belohnt, gibt es einen göttlichen Grund dafür, dass Er sagt: „Ich bin es, der sie belohnen wird.“ Obwohl die ganze Welt im Besitz von Allah Ta‘āla ist, wird die Kaaba Baitullah (das Haus Allahs) genannt, um sie zu ehren. Indem Er sagt: „Das Fasten ist für Mich“, verleiht Er ihr eine besondere Ehre. Die Belohnung (Thawab), die den Fastenden zuteilwird, ist unermesslich. Je nach ihrem Zustand wird ihnen viel Thawab zuteilwerden.
Es ist lohnender zu fasten, wenn andere es nicht tun. Ein Hadith-i Sharif sagt:
„Wenn diejenigen, die nicht fasten, in der Nähe eines Fastenden essen, beten die Engel für ihn.“ (Tirmidhi).
Diejenigen, die das freiwillige Fasten aus irgendeinem Grund nicht einhalten können, sollten Allah Ta‘āla danken und Gäste und Arme speisen. In einem Hadith-i Sharif heißt es:
„Derjenige, der andere speist, indem er ihnen dankt, ist wie derjenige, der fastet, indem er Geduld zeigt.“ (Tirmidhi).
Die dankbaren Menschen werden reichlich belohnt werden. Dankbar zu sein (shukr) bedeutet, nach dem Islam zu leben.
Imam-i Rabbani (rahimullah) sagt:
„Die Belohnungen für die freiwilligen Gottesdienste im Ramadan sind wie die Belohnungen für die verpflichtenden Gottesdienste in anderen Monaten. Eine verpflichtende gottesdienstliche Handlung, die in diesem Monat verrichtet wird, ist wie siebzig verpflichtende gottesdienstliche Handlungen, die in anderen Monaten verrichtet werden. Wenn jemand diesen Monat nicht respektiert und währenddessen sündigt, wird er das ganze Jahr über sündigen.“ (Maktubat, Bd. 1, Brief 45)
Daher müssen wir Sünden besonders im Monat Ramadan strikt vermeiden. Außerdem sind gottesdienstliche Handlungen an heiligen Orten lohnender. Tatsächlich heißt es in einem Hadith-i Sharif:
„Ein Fasten im Ramadan, das in Mekka verrichtet wird, ist verdienstvoller als tausend Fasten im Ramadan, die an einem anderen Ort verrichtet werden.“ (Bazzar).
In ähnlicher Weise wird die Belohnung für gottesdienstliche Handlungen am Freitag vervielfacht, und Sünden, die am Freitag begangen werden, werden zweifach registriert. Wir sollten den Wert der heiligen Tage schätzen und uns entsprechend verhalten.
Wann soll man die Absicht zum Fasten fassen?
Nur ein Fasten, dass man absichtlich macht, ist ein gültiges Fasten.
Beim Fassen der Absicht für das Fasten müssen zwei Situationen unterschieden werden:
Das Fasten im Ramadan
Das Schwurfasten, bei dem ein Tag festgelegt wurde
Das freiwillige Fasten
In den folgenden Fällen muss die Absicht aber konkret gefasst werden und sie muss noch in der Nacht vor dem Fasten erfolgen:
Beim Nachholen von Fastentagen des Ramadans
Beim Nachholen versäumten freiwilligen Fastens
Das Sühne-Fasten und das Schwurfasten, bei dem der Tag nicht genau festgelegt worden ist
Der Hintergrund für diese Unterscheidung ist folgender:
Wenn ich z.B. weiß, dass Ramadan ist und weiß, dass ich in diesem Monat verpflichtet bin zu fasten und ich schließlich auch in der Lage dazu bin, so genügt dieses ‚Wissen‘ oder ‚Bewusstsein‘ als Absicht. Ähnlich ist es beim Schwurfasten, dessen Tag festgelegt ist: Wenn ich z.B. schwöre, aus Dankbarkeit für die bestandene Prüfung am nächsten Tag zu fasten, dann ist mir ‚klar‘, dass ich zu fasten habe.
Bei dem freiwilligen Fasten kann die Situation wie folgt sein: Es ist 11 Uhr und ich mir wird gerade ‚bewusst‘, dass ich nicht gefrühstückt habe, nichts getrunken habe und auch sonst nichts getan habe, was ein Fasten brechen würde, sodass sich der Tag eignen würde, zu fasten. Bis zum Mittag habe ich dann Zeit, den Entschluss zu fassen, diesen Tag zu fasten.
In einer Überlieferung heißt es:
Im zweiten Fall muss die Absicht konkret gefasst werden, weil es sich um festgelegte Zeiten handelt, die zu fasten sind:
Beim Sühne- und Schwurfasten, wo der Tag nicht festgelegt worden ist, ist klar, dass die Sühne oder der Schwur erfüllt werden müssen. An welchen Tagen ich dies tue, ist in diesem Fall nicht festgelegt. Aber wenn ich mich dazu entschließe, es morgen zu tun, so muss ich noch in der Nacht vor diesen Fastentagen beabsichtigen, zu fasten.
Wann beginnt und endet das Fasten im Ramadan?
Berechnungen oder Kalender oder der Aufgang des Mondes bestimmen nicht den Beginn des Ramadans. Nur die Sichtung des Neumondes bestimmt ihn. In einem Hadith-i Sharif heißt es:
Obwohl es nicht möglich ist, den Tag, an dem die neue Mondsichel gesichtet wird, genau zu berechnen, ist es möglich, mit Hilfe astronomischer Berechnungen den Tag, an dem die neue Mondsichel aufgehen wird, genau zu bestimmen. Aber unsere Religion hat den Beginn und das Ende des Ramadan-Fastens von der Sichtung des neuen Halbmonds abhängig gemacht, nicht von seinem Aufgang. Der neue Halbmond wird entweder an dem Tag gesichtet, der in den Berechnungen angegeben ist, oder am nächsten Tag. Er geht nicht vor dem durch die Berechnungen bestimmten Tag auf.
Mustafa Sabri Effendi sagt:
„Wenn im Voraus durch astronomische Daten sicher bekannt ist, dass der Monat Sha‘ban 29 Tage lang sein wird, und wenn er in Wirklichkeit 29 Tage dauert, und wenn der Neumond beobachtet wird, um den Beginn des Ramadans zu bestimmen, aber wenn er aufgrund von Wolken nicht gesehen werden kann, obwohl er aufgegangen ist, wird in diesem Fall der Monat Sha‘ban als lang 30 Tage akzeptiert. Ähnlich verhält es sich, wenn im Voraus durch astronomische Daten mit Sicherheit bekannt ist, dass der Monat Ramadan 29 Tage lang sein wird, und wenn er in Wirklichkeit 29 Tage dauert, und wenn der Neumond am 29. des Ramadans aufgrund von Wolken nicht zu sehen ist, dann ist es das Gebot unserer Religion, den Ramadan mit 30 Tagen zu beenden, denn es wurde im Hadith-i Sharif erklärt: „Fastet, wenn ihr den Neumond seht. Hört auf zu fasten, wenn ihr ihn wieder seht“.
Teleskope und Ferngläser erleichtern die Beobachtung des Neumonds mit bloßem Auge. Um ihn leicht sehen zu können, sollte der Beobachter zunächst mit diesen Instrumenten nach dem Neumond Ausschau halten. Wenn er ihn sieht, sollte er ihn auch mit bloßem Auge betrachten. Wenn er gesehen wird, gilt der folgende Tag als der erste Tag des Monats. Auch astronomische Daten sind nützlich. Sie zeigen, wie lange die neue Sichel am Himmel stehen wird und in welchen Minuten und an welchen Orten der Welt sie sichtbar wird. Der Nutzen von astronomischen Daten und Teleskopen ist unbestreitbar, aber die Feste können nicht anhand von astronomischen Daten angekündigt werden.
Was macht man am „Tag des Zweifels“ (yawm ash-shakk)?
Der „Tag des Zweifels“ ist der 29. Sha’ban, wenn man nicht weiß, ob der Mond des Ramadans gesichtet worden ist.
Es ist makruh, an diesem Tag mit der Absicht eines Pflichtfastens zu fasten. Ebenso ist es makruh, mit einer ‚schwankenden Absicht‘ zu fasten, die Pflichtfasten und freiwilliges Fasten gleichzeitig umfasst.
Wer den „Tag des Zweifels“ mit der Absicht eines freiwilligen Fastens fastet und es sich später herausstellt, dass der „Tag des Zweifels“ in Wirklichkeit der erste Tag des Ramadans war, dessen Pflichtfasten ist gültig und er muss den Tag nicht nachholen.
Was sind die Dinge, die das Fasten nichtungültig machen?
Die folgende Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Worum es geht, ist, dass es sich hier um Dinge handelt, bei denen man fälschlicher Weise vermuten könnte, dass sie das Fasten brechen.
Was sind die Dinge, die das Fasten ungültig machen und erfordern, dass man das Fasten nachholt?
Folgende Dinge machen das Fasten im Ramadan ungültig und erfordern nur Qada (das Nachholen eines versäumten Fastens):
Aus Respekt vor dem Monat Ramadan enthält man sich weiterhin des Essens und Trinkens, auch wenn diese genannten Dinge geschehen sind.
Was sind die Dinge, die das Fasten ungültig machen und eine Sühneleistung erfordern?
Die folgenden Dinge, die das Fasten ungültig machen, erfordern neben dem Nachholen des Ramadan-Fastentages zusätzlich eine Sühneleistung (kaffarah)
Im Ramadan zu essen und/oder zu trinken
Anmerkung:
Wenn man außerhalb des Ramadans ein Fasten derart bricht, ist keine Sühneleistung erforderlich – auch in dem Fall nicht, wenn man einen Ramadan-Fastentag außerhalb des Ramadans nachholt.
Wenn man aus Versehen isst oder trinkt, ist keine Sühne erforderlich, aber der Fastentag muss nachgeholt werden.
Wenn man aufgrund eines Fehlers bzw. einer falschen Annahme isst und trinkt (z.B. weil man meint, es sei noch Nacht oder die Sonne sei bereits untergegangen) ist keine Sühneleistung erforderlich.
Geschlechts- und Analverkehr haben, wobei die Sühneleistung beide Seiten betrifft
Bewusst zu essen oder zu trinken, in der Annahme, dass das Fasten gebrochen worden ist.
Aus Respekt vor dem Monat Ramadan enthält man sich weiterhin des Essens und Trinkens, auch wenn diese genannten Dinge geschehen sind.
Was ist die Sühneleistung?
Die Sühneleistung (kaffarah) besteht in den folgenden Dingen:
Einen Sklaven frei zu lassen, egal ob er ein Muslim ist oder nicht
Ununterbrochen 60 Tage zu fasten
60 Bedürftige mit je zwei Mahlzeiten zu speisen
Dabei gilt die folgende Reihenfolge: Wenn man keinen Sklaven freilassen kann, soll man 60 Tage fasten; wenn man weder einen Sklaven freilassen kann noch 60 Tage fasten kann, soll man 60 Bedürftige speisen.
Was sollte man während des Fastens nicht tun?
Die folgenden Dinge sind makruh für eine fastende Person:
Nahrung (z.B. beim Kochen) abzuschmecken.
Kaugummi (auch ohne Geschmack) zu kauen.
Es ist makruh, die Zähne mit Zahnpasta zu putzen.
Es ist makruh, die eigene Frau zu küssen, wenn die Gefahr besteht, dass das Küssen zu Geschlechtsverkehr oder Ejakulation führt.
Was sollte man während des Fastens tun?
Folgendes zu tun ist mustahabb:
So spät wie möglich vor dem Beginn des Fastens etwas zu essen (Sahur)
Wenn die Sonne untergangen ist unverzüglich das Fasten zu brechen
Wer ist verpflichtet im Ramadan zu fasten?
Erwachsene (Kinder sind nicht verpflichtet im Ramadan zu fasten)
Dass man Muslim ist
Dass man geistig gesund ist
Sesshafte (Reisende sind nicht verpflichtet zu fasten, müssen das Fasten aber nachholen)
Frauen, die frei von der Menstruation (hayd) und Wochenfluss (nifas) sind (für diese Frauen ist es sogar verboten zu fasten)
Wer ist verpflichtet, sich des Essens und Trinkens zu enthalten, obwohl er nicht fastet?
Die folgenden Personengruppen essen und trinken nichts, obwohl dies nicht als Fasten gewertet wird:
Wenn ein Reisender während eines Ramadan-Fastentages an seinen Wohnort zurückkommt.
Wenn eine Frau während eines Ramadan-Fastentages ihre rituelle Reinheit nach der Menstruation wiedererlangt.
Wenn eine männliche Person während eines Ramadan-Fastentages geschlechtsreif wird. (In diesem Fall braucht der Fastentag nicht nachgeholt zu werden.)
Wenn jemand während eines Ramadan-Fastentages den Islam annimmt. (In diesem Fall braucht der Fastentag nicht nachgeholt zu werden.)
Welche Personen sind von der Pflicht zu fasten ausgenommen?
Die folgenden Personengruppen essen und trinken nichts, obwohl dies nicht als Fasten gewertet wird:
Wer sich auf einer Reise befindet
Wenn eine Frau, die schwanger ist oder stillt befürchtet, dass das Fasten ihr oder ihrem Kind schaden könnte
Wenn man derart krank ist, dass man befürchtet, dass das Fasten die Krankheit verschlimmern könnte
Diese Personengruppen holen das versäumte Fasten nach.
Altersschwache Personen fasten nicht, geben aber eine Sühneleistung.
An welchen Tagen kann man noch fasten?
Über das Jahr verteilt gibt es viele Möglichkeiten, zu fasten, um Lohn von Allah Ta’āla zu erhalten.
Das Fasten im Monat Ramadan ist Pflicht für jeden, der dazu in der Lage ist.
Der Lohn für zusätzliches Fasten ist hoch:
Wer außerhalb des Ramadans einen Tag lang um Allahs willen fastet, wird so weit von der Hölle entfernt, wie ein gutes Rennpferd in einem Jahrhundert zurücklegt.“ [Abu Ya'la]
Diese Personengruppen holen das versäumte Fasten nach.
Altersschwache Personen fasten nicht, geben aber eine Sühneleistung.
Monat | Einige wichtige Tage | Fasten | |
1. Muharram | 9. Muharram (Tasu’a) | Fasten am 9. und 10. (und 11.) Muharram | |
2. Safar | |||
3. Rabi‘ al-Awwal | |||
4. Rabi‘ ath-Thani | |||
5. Jumada l-Ula | |||
6. Jumada l-Akhira | |||
7. Rajab | Es ist mandub, beide Monate (ganz) zu Fasten (ein oder zwei Tage vor Ramadan-Beginn zu fasten ist makruh) | ||
8. Sha’ban | 15. Sha‘ban (Barat-Nacht) | Es ist mandub, beide Monate (ganz) zu Fasten (ein oder zwei Tage vor Ramadan-Beginn zu fasten ist makruh) | |
9. Ramadan | Pflicht, zu fasten | ||
10. Shawwal | 1. Shawwal (Id al-Fitr – fasten verboten) | 6 Tage fasten | |
11. Dhu l-Qa’da/Dhu l-Qi’da | |||
12. Dhu l-Hijja | 9. Dhu l-Hijja (Arafah) | Die ersten 9 Tage fasten |
Fasten am 13., 14. und 15. eines jedem Monats (Ayyam al-Bīd)
Montags und donnerstag fasten
Fasten am 13., 14. und 15. eines jedem Monats (Ayyam al-Bīd)
Montags und donnerstags fasten
Muharram, Rajab, Sha’ban, Dhu l-Qa’da und Dhu l-Hijja sind zu ehrende Monate. Es ist Sunna, am Ashura-Tag in Verbindung mit dem Tag davor und/oder danach zu fasten. Der Ashura-Tag ist der 10. Muharram.
Es ist mandub, an den folgenden Tagen zu fasten:
Außerdem kann man die ersten neun Tage des Monats Dhul-Hijja fasten:
Die Tugend der ersten zehn Tage von Dhu l-Hijja:
Als der Prophet ﷺ erklärte, dass die guten Taten, die in den ersten zehn Tagen von Dhul-Hijjah getan werden, wertvoller sind als die, die in den anderen Monaten getan werden, sagten die gesegneten Gefährten: „O Gesandter Allahs ﷺ, sind sie wertvoller als der Jihad auf dem Weg Allahs?“ Unser Prophet ﷺ antwortete darauf:
„Ja, sie sind wertvoller als der Jihad, doch wertvoller ist der Jihad eines Menschen, der an einem Krieg teilnimmt, ohne sein Leben und seinen Besitz zu zurückzuhalten, und der zum Märtyrer wird.“ [Bukhari].
Hadrat Abu ad-Darda erklärte:
„Man sollte an den ersten neun Tagen von Dhul-Hijjah fasten, viele Almosen geben, beten und viel um Vergebung bitten, denn Muhammad ﷺ sagte: „Schande über den, der der Güte und des Segens dieser zehn Tage beraubt ist.“ Diejenigen, die an den ersten neun Tagen von Dhul-Hijjah fasten, werden ein fruchtbares Leben führen. Ihr Besitz wird sich vermehren, und ihre Haushalte werden vor Katastrophen geschützt sein. Ihre Sünden werden ihnen vergeben, und ihre Belohnungen für gute Taten werden sich vervielfachen. Sie werden ihre Seelen zum Zeitpunkt des Todes leicht übergeben, und ihre Gräber werden erleuchtet sein. Ihre Belohnung wird schwer auf der Mizan lasten, und sie werden im Paradies einen höheren Rang einnehmen“ [Shir'a].
In den Haram-Monaten zu fasten ist sehr tugendhaft.
Rajab und Schaban für uns gesegnet und lass uns den Ramadan erreichen.“
Auch das Fasten im Monat Sha’ban ist möglich und wichtig. Unsere Mutter Aisha (radiyullahu anha) sagt
Auf die Frage, warum er im Monat Sha‘ban häufiger fastete, der Gesandte Allahs ﷺ
Einige Hadith-i Sharifs zu diesem Thema lauten wie folgt:
Diejenigen, die eine schwache Konstitution haben, sollten nach dem 15. Sha’ban (Barat-Nacht) nicht mehr fasten und sich auf das Fasten des heiligen Ramadans vorbereiten, das verpflichtend zu befolgen ist. Wer jedoch bei guter Gesundheit ist, kann den größten Teil des Sha‘ban oder sogar den ganzen Sha‘ban fasten.
„Verbringe die Nacht des 15. Sha‘ban mit gottesdienstlichen Handlungen und den Tag mit Fasten. Allahu Ta‘āla verkündet in dieser Nacht: ‚Gibt es niemanden, der um Vergebung bittet, damit Ich vergebe? Gibt es niemanden, der um Unterhalt bittet, so dass Ich ihm Unterhalt gebe? Gibt es niemanden, der Schwierigkeiten hat, so dass Ich ihm Gesundheit und Wohlergehen gewähren werde? Jeder kann um alles bitten, und Ich werde es geben.‘ Dieser Zustand währt bis zum Tagesanbruch.“ [Ibn Maja]
An welchen Tagen sollte man nicht fasten?
Prinzipiell kann man an jedem Tag des Jahres fasten. Es gibt aber einige Tage, an denen das fast makruh, ja sogar verboten ist.
An den folgenden Tagen ist es makruh zu fasten:
Wenn man den Ashura-Tag allein fastet, ohne einen Tag davor und/oder danach dranzuhängen.
Nur am Freitag, nur am Samstag und nur am Sonntag zu fasten.
Ein bis zwei Tage vor Ramadan-Beginn zu fasten.
Ununterbrochen ohne Fastenbrechen zu fasten.
An den folgenden Tagen ist es verboten zu fasten:
Am Tag des Ramadanfestes (Id al-Fitr).
Am Tag des Opferfestes (Id al-Adha).
An den Tashriq-Tagen, also 11., 12. und 13. Dhul-Hijja.
Warum ist freiwilliges Fasten wichtig?
Freiwilliges Fasten wird von Allah Ta’āla sehr belohnt:
„Selbst wenn man einer Person, die einen Tag lang freiwillig fastet, eine Ladung Gold geben würde, wäre das noch keine Belohnung für dieses Fasten.“ [Ibn Najjar]
„Wer auch immer das freiwillige Fasten einen Tag lang heimlich einhält, dem wird Allahu ta'ala sein Paradies gewähren.“ [Hatib]
Was macht man, wenn man während eines freiwilligen Fastens zum Essen eingeladen wird?
Es ist erlaubt, ein rein freiwilliges Fasten (kein Ramadan-Fasten, kein Nachholfasten und kein Sühnefasten) vorzeitig zu brechen, wenn man von jemanden zum Essen eingeladen wird. Wenn man einer Einladung folgt, während man ein freiwilliges Fasten hält, ist es keine Sünde, es zu brechen. Man sollte der Einladung eines anderen Muslims folgen, um sein Herz zu erfreuen und nicht, um ihn zu betrüben. Der Prophet ﷺ sagte zu einer Person, die einer Einladung gefolgt war, aber ihr Fasten nicht gebrochen hatte:
„Obwohl dein Freund für dich Ausgaben getätigt hat, sagst du immer noch: ‚Ich faste‘. Iss jetzt, und faste später einen Tag an seiner Stelle.“ (Dara Qutni).
Er ﷺ sagte weiter:
„Derjenige, der einer Einladung folgt, soll sein [freiwilliges] Fasten brechen, vorausgesetzt, es handelt sich nicht um ein Ramadan-Fasten oder um ein Nachholfasten oder um ein symbolisches Opfer.“ [Tabarani]
„Wer auch immer sein freiwilliges Fasten um seines Bruders im Islam willen bricht, für den wird der Lohn von tausend Tagen Fasten aufgezeichnet. Wenn er dieses Fasten nachholt, wird ihm der Lohn von zweitausend Tagen Fasten angerechnet.“ [Schir'a]
Was bedeutet I’tikāf?
I’tikaf bedeutet, sich während der letzten zehn Tage des Ramadan in eine Moschee zurückzuziehen und sich Tag und Nacht ausschließlich den gottesdienstlichen Handlungen zu widmen.
I’tikaf im heiligen Monat Ramadan zu verrichten ist sunnat-i muakkada. Da I’tikaf jedoch sunnat-i kifaya ist, wird dieses Sunnat für die anderen Muslime hinfällig, wenn nur wenige Muslime in einem Viertel es verrichten. Daher sollten diejenigen, die dazu in der Lage sind, I’tikaf verrichten. Eine Person, die I’tikaf verrichtet, isst, trinkt und schläft in einer Moschee. Es ist ihm erlaubt, hinauszugehen, um die Waschung (wudu') vorzunehmen. Mehrere Hadith-i Sharifs lauten wie folgt:
„Wer I’tikaf verrichtet, hält sich von Sünden fern und erlangt Belohnungen, als ob er alle guten Taten vollbracht hätte.“ [Ibn Maja]
„Wer I’tikaf in einer Moschee so lange verrichtet, wie die Zeit, die zwischen dem zweimaligen Melken eines Kamels vergeht, der erhält Belohnungen, als hätte er einen Sklaven befreit.“ [Tanwir]
„Wer im Ramadan zwei Tage lang I’tikaf verrichtet, erhält Belohnungen, als ob er zwei [freiwillige] Pilgerfahrten unternommen hätte.“ [Bayhaqi]
„Einen Tag lang I’tikaf um Allahs willen zu verrichten, hält eine Person viel weiter von der Hölle entfernt.“ [Tabarani, Hakim]
Eine Frau verrichtet den I’tikaf nicht in einer Moschee. Wenn sie es in ihrem Haus verrichtet, gibt es bestimmte Bedingungen, die sie erfüllen muss. Wenn es einen Raum gibt, den sie als Gebetsraum nutzt, kann sie ihn in diesem Raum verrichten. Während der Ausübung des I’tikaf darf sie keine Hausarbeiten wie Kochen oder Putzen verrichten. Sie darf sich nur mit gottesdienstlichen Handlungen beschäftigen. Es gibt jedoch kein religiöses Hindernis, unabdingbar notwendige Pflichten zu verrichten, wie zum Beispiel die Waschung vorzunehmen.
International Center for Imam Maturidi Studies